Der indigene Völ­kermord des 21. Jahr­hun­derts in Argen­tinien: Schwangere Frauen müssen sich ver­stecken, da man ihre Babys ent­führt (+Video)

Zuerst nahm man ihnen das Land, dann hungert man sie aus. Das ist die traurige Geschichte der Wichí in Argen­tinien. Jetzt müssen sich die schwan­geren indi­genen Frauen im Wald ver­stecken, aus Angst vor Poli­zei­razzien, bei denen ihre Babys ent­führt werden. Etwa achtzig schwangere Frauen der argen­ti­ni­schen Urein­wohner Wichi, in der nörd­lichen Provinz Formosa, ver­stecken sich im Wald, weil sie befürchten, dass ihre Babys ent­führt oder die schwan­geren Frauen gewaltsam in Pro­vinz­kran­ken­häuser gebracht werden, wo sie einer Kai­ser­schnitt­ope­ration unter­zogen werden. Ihre Kinder sehen sie dann nicht wieder. Der Stamm der Wichi wurde sogar gewarnt, dass ihre täg­lichen Lebens­mit­tel­pakete von der Pro­vinz­re­gierung ein­ge­stellt werden, sollten  Beschwerden über die unsäg­lichen Lebens­be­din­gungen an die Öffent­lichkeit kommen. Denn auf­grund einer aktu­ellen Recherche wurde bekannt, dass sich die schwan­geren indi­genen Frauen ver­stecken müssen. Der indigene Völ­kermord des 21. Jahr­hun­derts in Argen­tinien für Soja.

Argen­tinien: Ter­ro­ri­sierte schwangere indigene Frauen ver­stecken sich im Wald, aus Angst vor Poli­zei­razzien, bei denen ihre Babys ent­führt werden

So lautet der Hil­feruf aus Argen­tinien, denn indigene Frauen, so die Unter­su­chung von Tele­noche, leben in pri­mi­tiven Hütten, ohne Nahrung und Wasser. Um zu über­leben, bringen die Stam­mes­mit­glieder ihnen zu Essen und Trinken. Doch nun will die dortige Regierung auch noch die Hilfs­pa­keten streichen, sollten die  Indi­genen berichten, was mit ihnen geschieht.

„Es ist eine geplante Aus­rottung wegen des Anbaus von Soja“, sagte der Arzt zur Situation der Urein­wohner, nachdem die Kinder der Wichi 2020 hun­gerten und starben. 

„Ich bin der einzige Arzt für 6.000 Ein­wohner.  Die  Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sation emp­fiehlt einen Arzt pro 600 Men­schen“, sagt der Arzt der Mission Cha­queña. Hinzu kommt die Unter­ernährung der Indi­genen, denn wo sollen sie ihre Nahrung her­be­kommen? Aus dem Wald? Den gibt es nicht mehr und auch Trink­wasser gibt es nicht, es gibt gar nichts, außer dem Tod. 

Seit 5000 Jahren gehört den Indi­genen das Land, doch die Soja­barone wollen sie ver­treiben. Die Indi­genen wollen sich nicht ver­treiben lassen. Da man sie nicht einfach erschießen kann, so der Arzt, was für welt­weiten Protest sorgen würde, greift man zu anderen Mitteln. Man ver­weigert ihnen Nahrung und Wasser und alle Grund­rechte, die ihnen zustehen. „Es ist sehr schwierig, hier zu leben,“ so der Arzt. Die  Wichí-Gemeinden ver­ehren ihr Land und wollen hier nicht weggehen.

                                                                                                                                                  Kinder ver­hungern und sterben!

Die intensive Pro­duktion von Soja­bohnen führt zur  Abholzung des Regen­waldes und zum Genozid von indi­genen Völkern wie den Wichi

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Die am stärksten betrof­fenen Pro­vinzen sind Salta, Santiago del Estero, Chaco und Formosa, es sind die ärmsten Regionen Argen­ti­niens und am schlimmsten trifft es die Urein­wohner Wichi – so unser Bericht aus 2020: Der indigene Völ­kermord des 21. Jahr­hun­derts in Argen­tinien für Soja – Kinder ver­hungern und sterben! Genocide of indi­genous peoples in Argentina – The Expansion of Trans­genic Soybeans

Etwa achtzig schwangere Frauen der argen­ti­ni­schen Urein­wohner Wichi müssen sich verstecken

Formosa ist eine Provinz im Nord­osten Argen­ti­niens. Formosa grenzt im Norden und Osten an Paraguay. Die nord­öst­liche Spitze liegt der para­gu­ay­ischen Haupt­stadt Asunción gegenüber. Im Westen grenzt Formosa an die Provinz Salta und im Süden an die Provinz Chaco. Formosa ist vor allem für die Agrar­in­dustrie bedeutend,

Die Recherche kon­zen­triert sich auf das Gebiet von El Potrillo, 700 Kilo­meter von Formosa Capital ent­fernt, wo die Gruppe von 86 schwan­geren Frauen aus Urein­woh­ner­ge­mein­schaften zusam­menlebt, die in den Bergen Zuflucht suchen, weil sie befürchten, dass die Polizei sie von ihren Babys trennt.

Gildo Insfrán ist seit 1995 Gou­verneur der Provinz Formosa. Im Januar 2021 wurden zwei Rats­mit­glieder der Oppo­si­ti­ons­partei kurz­zeitig ver­haftet, weil sie sich über die schlechten struk­tu­rellen und hygie­ni­schen Bedin­gungen beschwert hatten, unter denen die Iso­la­ti­ons­zentren gefunden wurden, in denen Men­schen, die in die Provinz kamen, zwei Wochen bleiben mussten. Insfrán wurde der Kor­ruption beschuldigt. Er habe die Pro­vinz­ver­fassung ändern lassen, um auf unbe­stimmte Zeit wie­der­ge­wählt zu werden. 

„Die Leute haben Angst vor der Polizei. Sie machen einen Kai­ser­schnitt und das Baby wird nicht mehr gefunden. Babys wurden alleine nach Formosa gebracht, ohne die Mutter, die iso­liert bleibt “, sagte eine indigene Frau, die kurz vor der Geburt steht, in einer aktu­ellen Recherche, die am 11.März 2021 von der Jour­na­listin Paula Bernini von Tele­noche Investiga ver­öf­fent­licht wurde.

Wichi-Frauen leben unter unter­mensch­lichen Bedin­gungen in den tro­pi­schen Wäldern von Formosa

Schwangere indigene Frauen in der nörd­lichen Provinz Formosa, die vom Gou­verneur Gines Insfran regiert wird, ver­stecken sich im Wald, weil sie befürchten, dass ihre Babys ent­führt oder sie gewaltsam in Pro­vinz­kran­ken­häuser gebracht werden, wo man dann einen Kai­ser­schnitt vornimmt. .

Emi­liana, 22, war schwanger und wurde von der Polizei von ihrem neu­ge­bo­renen Sohn getrennt. „Am Nach­mittag kamen sie zu mir und sagten mir, dass sie das Baby nach Formosa bringen müssten. Sie gaben mir eine Spritze und als ich auf­wachte, war ich alleine im Zimmer“, sagte sie.

Die unmensch­lichen Bedin­gungen, unter denen diese achtzig Wichi-Frauen ohne Wasser, Strom oder medi­zi­nische Ver­sorgung leben, wurden vom Fern­sehen in Buenos Aires auf­ge­deckt, ein­schließlich Inter­views mit den Opfern. Sie hatten ihr Gesicht ver­deckt und waren an einem unbe­kannten Ort, um diese Frauen keiner Gefahr auszusetzen.

Die Polizei kommt Nachts und ent­führen die Neu­ge­bo­renen und Frauen, die kurz vor der Geburt stehen und fahren sie in Kran­ken­wagen nach Formosa, weil wegen der Pan­demie sanitäre Prä­ven­ti­ons­maß­nahmen ergriffen wurden. In Kinder- und Neu­ge­bo­re­nen­kli­niken von Formosa werden Babys Covid 19-Tests aus­ge­setzt und Frauen zur Geburt gezwungen, ein­schließlich einer Kai­ser­schnitt­ope­ration. Die Mütter  werden ohne ihre Babys  in indi­genen Reser­vaten, in denen es an Grund­ver­sorgung, Wasser, Strom, medi­zi­ni­scher Ver­sorgung und Schulen mangelt, zurückgebracht.

Wichi-Stam­mes­mit­glieder wurden gewarnt, sollten sie sich über ihre Lebens­be­dingen beschweren oder gar diese öffentlich machen. Die Pro­vinz­re­gierung würden sofort die Hilfs­lie­fe­rungen einstellen.

In den letzten Monaten wurden in Formosa zahl­reiche Fälle von Men­schen­rechts­ver­let­zungen, insti­tu­tio­neller Gewalt und Amts­miss­brauch im Rahmen der Ein­haltung der von Gildo Insfrán fest­ge­legten Qua­rantäne aufgedeckt.

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Netzfrau Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org