Ein Duft von Krieg liegt in der Luft

Die Bevöl­kerung ächzt unter den Lock­downs und den repres­siven Maß­nahmen, die Volks­wirt­schaften werden gegen die Wand gefahren, die Lie­fer­ketten brechen und eine Inflation bahnt sich an. Aber die Staaten rüsten überall auf. Seit Prä­sident Joe Biden an der Macht ist, hat sich der Ton gegen Russland sehr ver­schärft und die Nato-Partner ziehen mit. 2020 steigen die Rüs­tungs­aus­gaben auf Rekordhöhe. Während der IWF eine Schrumpfung des glo­balen Brut­to­so­zi­al­pro­dukts 2020 um 4,4 Prozent kundgab, stiegen die Aus­gaben für das Militär global um 2,6 Prozent. Das schwe­dische Frie­dens­for­schungs­in­stitut SIPRI errechnete eine Summe von fast zwei Bil­lionen Dollar, die die Staaten weltweit für Rüstung aus­ge­geben haben. Und das dürfte erst der Anfang sein.

Allen voran gab die USA ihre Rüs­tungs­aus­gaben auf 778 Mil­li­arden Dollar an. Das sind fast vierzig Prozent aller glo­balen Mili­tär­aus­gaben und ein Zuwachs von 4,4 Prozent in einem Staat, der kurz davor­steht, an sich selbst zu zer­brechen. Zusammen mit den NATO-Staaten stellt das 55 Prozent aller welt­weiten Mili­tär­aus­gaben dar. So viel Inves­ti­tionen müssen sich schließlich auch mal rechnen. Wie sagte Mr. Henry Kis­singer? „Wenn ihr die Kriegs­trommeln nicht hört, müsst ihr taub sein“.

Otto von Bis­marck richtete seine Politik nach der Maxime aus „Frieden mit den Nachbarn, namentlich mit Russland!“, und er hat damit Europa als Ganzem eine blü­hende Frie­denszeit geschenkt.

Heute zündeln die deut­schen Außen­po­li­tiker und Regie­rungs­be­rater wieder einmal emsig an der Kriegslunte in Europa. Bun­des­au­ßen­mi­nister Heiko Maas nutzte seine erste Rede vor den UN, um Russland anzu­patzen. Man arbeitet ziel­ge­richtet an einer immer wei­teren Ver­schärfung der Kon­flikte mit Russland, erst recht, seit die Falken hinter der Mario­nette Joe Biden wieder an den Strippen ziehen. Und die däm­liche deutsche Politik spurt. Wir können keinen bes­seren Ver­bün­deten haben als Russland — und das genau will man in den USA nicht. Von­seiten der USA ist das nicht nett, aber logisch und nach­voll­ziehbar. Europa, der wirt­schaft­liche (Noch-)Riese und poli­tische Zwerg als Anhängsel und Deutschland als Spiel­figur am Rande des rus­si­schen Ein­fluss­be­reiches, das ist unbe­zahlbar. Deutschland und Europa im Verbund mit Russland in einem blü­henden Eurasien – das ist eine Hor­ror­vision, wie es George Friedman einmal in einem Geo­po­litik-Vortrag so unver­blümt erklärte.

Der FDP-Außen­po­li­tik­ex­perte Otto Graf Lamb­s­dorff sagte kürzlich sogar, man müsse „Russland dort treffen, wo es weh tut“. Die Stiftung „Wis­sen­schaft und Politik“ (SWP) möchte allen Ernstes ver­schiedene mili­tä­rische Maß­nahmen gegen Russland, wie bei­spiels­weise „mili­tä­rische Mis­sionen im Schwarzen Meer“. Russland soll vom inter­na­tio­nalen Zah­lungs­system SWIFT aus­ge­schlossen werden. Es gehe darum, „Moskau einzuschüchtern“.

Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nister Frau Annegret Kramp-Kar­ren­bauer unter­stellt „Moskau“, bereits mitten in Europa Krieg zu führen. Gemeint ist wohl die Ukraine. Nur haben wir das irgendwie noch gar nicht bemerkt. Welch ein schla­gender Beweis, wie klamm­heimlich und gerissen Moskau agiert! Der Westen arbeitet sich in der Ukraine aber aus rein edlen und huma­ni­tären Gründen aggressiv und immer weiter vor, und das direkt bis vor Russ­lands Grenze. Das ist natürlich alles gar keine Provokation.

Aber nicht nur vor den Grenzen Russ­lands wühlt „der Westen“. Gleich­zeitig wird mit allen mög­lichen Mitteln innerhalb Russ­lands desta­bi­li­siert. Der im Westen gefeierte Rassist und Auf­rührer Alexej Nawalny ist ein von den USA aus­ge­bil­deter Ein­fluss­agent und muss ständig mit inter­na­tio­nalem Medi­en­rummel die Vorlage für Russland-feind­liche Bericht­erstattung liefern.

Weh tun wird ein Kon­flikt mit Russland vor allem Europa, das unter den Lock­downs und Ein­däm­mungs­maß­nahmen in die Knie geht und eigentlich jeden Kon­flikt aus­setzen und Zusam­men­arbeit suchen müsste, dass alle aus dem Tal der Tränen wieder her­aus­kommen können.

Die rus­sische Regierung ver­liert langsam die Geduld und redet nicht mehr von den „west­lichen Partnern“, sondern setzt sich gegen Sank­tionen sowie weitere Straf­maß­nahmen der EU zur Wehr. Ende ver­gan­gener Woche ver­hängte Russland Gegen­sank­tionen gegen mehrere EU-Politiker.

Nachdem die EU im März rus­sische Amts­träger mit Ein­rei­se­sperren belegte und deren Ver­mö­gens­werte hier im Westen einfror, hat Moskau nun vice versa acht Amts­per­sonen aus der EU Ein­rei­se­sperren auf­erlegt. Moskaus Kom­mentar dazu: Das Ver­halten der EU ver­stoße gegen die Charta der Ver­einten Nationen und den Stan­dards des inter­na­tio­nalen Rechts. Und redet von durch die Medien ange­heizter „anti­rus­si­scher Hysterie“.

Die Sank­tionen der EU hätten zwei­felsohne das Ziel, „Russ­lands Ent­wicklung um jeden Preis zu bremsen“ und eine „Welt­ordnung“ zu errichten, bei der ständige Ein­mi­schung in die inneren Ange­le­gen­heiten anderer Staaten unter Bruch des Völ­ker­rechts Welt­po­litik gemacht werde.

Damit hat Russland einen bedeu­tenden Punkt ange­sprochen. Es geht augen­scheinlich um eine „Neue Welt­ordnung“ und da passen sou­veräne Staaten nicht mehr hinein.

Auf diesem Hin­ter­grund steht besonders Deutschland als bisher wirt­schaft­liches Herz Europas im Fokus. Berlin zeigt sich seit einiger Zeit auch ent­spre­chend auf­fallend aggressiv. Deutschland hat auch gleich­zeitig seinen Mili­täretat noch stärker als die USA erhöht: 5,9 Prozent mehr Geld floss in    Rüstung und Sons­tiges. Damit steht Deutschland nicht mehr weltweit auf Platz 8, sondern auf Platz 7, und steht jetzt hinter China. Mit 52,8 Mil­li­arden Euro für den Wehretat in Zeiten wie diesen, wo die Deut­schen in Scharen ihre Existenz ver­lieren und die Volks­wirt­schaft ächzt, besteht da doch Erklärungsbedarf.

Oder auch nicht. Die Welt steuert ins­gesamt in eine tiefe Krise, weil das Welt­wirt­schafts- und Finanz­system durch die Orgien an Schulden, Null­zinsen und „Geld­dru­ckerei“ seit dreizehn Jahren den begin­nenden und fäl­ligen Crash des Finanz­systems 2008 einfach unter Bergen von Fiat Money zuge­schüttet hat. Aber der über­fällige Crash ist nicht ewig abzu­wenden. Der „Great Reset“ ist der Versuch, einen Welt­kollaps kon­trol­liert ablaufen zu lassen. Das würde sowieso kno­chenhart werden, für ziemlich alle. Aber wenn‘s schon scheppert, dann ist das doch DIE Gele­genheit, die lang geplante „Neue Welt­ordnung“ durch­zu­ziehen und die lückenlose Macht und Über­wa­chung über alles und jeden zu erlangen.

Nicht alle wollen das. Deshalb werden jetzt den Staaten und Men­schen, die nicht so richtig mit­machen wollen, die Dau­men­schrauben angelegt. Die Koali­tionen und Kampf­linien nehmen langsam Gestalt an. Extern und intern. Regie­rungen, Bünd­nisse und Bürger rüsten auf für den Showdown.