Herr­schaft durch Ermäch­tigung: Wenn die Regierung tut, was sie will

  1. April 2021, The Rutherford Institute

Wir nähern uns schnell dem Stadium der ulti­ma­tiven Umkehr: Dem Stadium, an dem die Regierung tun kann, was immer sie will, während für die Bürger alles geneh­mi­gungs­pflichtig wird. Das Stadium der fins­tersten Zeiten in der Geschichte der Menschheit, das der Herr­schaft durch rohe Gewalt.

Ayn Rand

(von John W. Whit­ehead & Nisha Whitehead
Über­setzung©: Andreas Ungerer)

Herr­schaft durch rohe Gewalt!

Besser kann man den trau­rigen Zustand unserer Nation nicht beschreiben: Eine unbe­waffnete Bürger erschie­ßende, hoch­ge­rüstete Polizei. Von Ver­kehrs­po­li­zisten wegen man­gel­haften Tempos beim Befolgen von Befehlen geta­serte alte Männer und schwangere Frauen. Wegen kind­lichen Ver­haltens von Ein­satz­kräften gefes­selte Kinder. Wegen Beschlag­nahme mög­li­cher­weise ille­galer Waffen von der Polizei bela­gerte Häuser. Prä­ventive Beschlag­nahme des Bar­gelds unbe­schol­tener Autofahrer.

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Die Liste der an Ame­ri­kanern durch ihre Regierung began­genen Über­griffe auf Ame­ri­kaner wächst rapide. Wir nähern uns der kri­ti­schen Masse. Der Grund­stein für eine neue Art von Regierung, in der es unbe­deutend ist, ob man unschuldig ist oder nicht, ob man eine Bedrohung für die Nation dar­stellt oder ob man über­haupt ein ame­ri­ka­ni­scher Staats­bürger ist, ist gelegt. Was zählt, ist, was die Regierung – oder wer auch immer gerade das Sagen hat – denkt. Und wenn die Macht­haber der Meinung sind, dass Sie eine Bedrohung für die Nation sind und ein­ge­sperrt werden sollten, dann werden Sie ein­ge­sperrt, ohne Zugang zu den Schutz­vor­keh­rungen unserer Ver­fassung. Am Ende werden Sie ver­schwinden. Unsere Frei­heiten wurden bereits zum Ver­schwinden gebracht.

Wir haben das unter den letzten Prä­si­denten durch ihre Anwendung von Ver­ord­nungen, Erlassen, Memo­randen, Pro­kla­ma­tionen, natio­nalen Sicher­heits­di­rek­tiven und Regie­rungs­er­klä­rungen kommen sehen. Prä­sident Bidens lange Liste aus Exe­ku­tiv­ver­ord­nungen, exe­ku­tivem Handeln, Pro­kla­ma­tionen und Direk­tiven ist nur die Fort­führung dessen: der Herr­schaft durch Ermäch­tigung.

Nun nimmt die Biden-Admi­nis­tration die Waf­fen­kon­trolle ins Visier.

Merken Sie sich meine Worte: Die Waf­fen­kon­troll­ge­setze, ins­be­sondere die Red Flag-Gesetze, die es der Polizei erlauben, als Bedrohung „erach­teten“ Men­schen die Waffen abzu­nehmen, werden zu einem wei­teren Instrument zur Unter­wan­derung der Ver­fassung und zur Sabotage der Rechte des Volkes werden. Diese Gesetze, deren Beliebtheit als legis­la­tives Mittel zu Beschlag­nahmung der Waffen von für sich selbst und andere als Gefahr betrach­teten Per­sonen steigt, ist schlicht ein wei­teres Tro­ja­ni­sches Pferd, ein lis­tiges Manöver des Poli­zei­staats zur Macht­er­wei­terung über eine nichts­ah­nende und weit­gehend leicht zu täu­schende Bevöl­kerung. Neunzehn Bun­destaaten und Washington selbst habe die Red Flag-Gesetze bereits in ihren Büchern. Und ihre Anzahl wächst.

Wie die Washington Post berichtet, erlauben diese Gesetze „einem Fami­li­en­mit­glied, Mit­be­wohner, Lieb­haber, Voll­stre­ckungs­be­amten oder egal welchen medi­zi­ni­schen Fach­kräften bei Gericht einen Antrag auf die vor­über­ge­hende Ent­waffnung anderer zu bean­tragen. Hierfür muss weder eine Dia­gnose über psy­chische Stö­rungen noch muss gegen die Betrof­fenen ein Haft­befehl vor­liegen.“

Inmitten einer schein­baren Epi­demie von Amok­läufen (die Sta­tis­tiken sprechen eine andere Sprache) mögen diese Kon­fis­zie­rungs­ge­setze – Gesetze über Ver­ord­nungen von Erlassen zum Schutz vor extremen Risiken – die Ängste jener Men­schen beschwich­tigen, die meinen, dass weniger Schuss­waffen im Besitz der All­ge­meinheit unsere Gesell­schaft sicherer machen. Aller­dings ist das nicht immer der Fall. Alle Gegen­stände – wie Messer, Fahr­zeuge, Flug­zeuge oder Dampf­koch­töpfe – können, in ent­spre­chender Absicht ver­wendet, zu Waffen werden.

Die erklärte Absicht jeder Red-Flag-Waf­fen­ge­setze ist es, Per­sonen zu ent­waffnen, die mög­liche Bedro­hungen dar­stellen … um „gefähr­liche Men­schen auf­zu­halten, bevor diese handeln“. Während der Wunsch nach der Ent­waffnung von Per­sonen, die nach­weislich selbst­mord­ge­fährdet sind oder eine „unmit­telbare Bedrohung“ für sich und andere dar­stellen, theo­re­tisch völlig ver­ständlich erscheint, ist es in der Praxis pro­ble­ma­tisch, die Ent­schei­dungs­gewalt darüber, wer eine poten­tielle Gefahr dar­stellt, in die Hände Regie­rungs­be­hörden sowie der Gerichte und der Polizei zu legen. Wir waren schon einmal auf diesem Weg.

Denken Sie daran, dass es sich um die­selbe Regierung handelt, welche die Worte „regie­rungs­feindlich“, extre­mis­tisch und ter­ro­ris­tisch synonym ver­wendet. Es ist die­selbe Regierung, deren Behörden durch den Einsatz auto­ma­ti­sierter Über­wa­chungs­tech­no­logie, sozialer Medien, ver­hal­tens­er­fas­sender Software und V‑Leuten ein kleb­riges Spin­nennetz aus Bedro­hungs­ana­lysen, ver­hal­tens­ab­hän­gigen War­nungen, „Unwörtern“ und Berichten über „ver­däch­tiges“ Ver­halten spinnen, um poten­tielle Bedro­hungen zu erfassen. Es ist die­selbe Regierung, die den National Defense Aut­ho­rization Act* (NDAA) auf­recht­erhält, der es dem Militär erlaubt, ame­ri­ka­nische Staats­bürger ohne Zugang zu ihren Freunden, ihrer Familie oder den Gerichten zu inhaf­tieren, wenn die Regierung sie für eine Bedrohung hält. Es ist die­selbe Regierung, die über eine wach­sende – mit Fusion Centers* und Straf­ver­fol­gungs­be­hörden geteilte – Liste von Ideo­logien, Ver­hal­tens­weisen, Ver­bin­dungen und anderen Cha­rak­te­ristika verfügt, die irgend jemanden als ver­dächtig kenn­zeichnen und dazu führen können, als poten­ti­eller Staats­feind betrachtet zu werden.

Wenn Sie bei­spiels­weise an Ihre ver­fas­sungs­mä­ßigen Rechte glauben und diese ausüben (nämlich Ihr Recht auf Mei­nungs­freiheit, Glau­bens­freiheit, Koali­ti­ons­freiheit, Kritik an der Regierung, Waf­fen­besitz, die Vorlage eines rich­ter­lichen Beschlusses vor Durch­su­chungen oder Ver­hören, oder Ihr Recht auf jede andere Akti­vität, die als poten­tiell regie­rungs­feindlich, ras­sis­tisch, bigott, anar­chisch oder sou­verän ange­sehen wird), könnten Sie ganz oben auf der Ter­ro­rismus-Beob­ach­tungs­liste der Regierung stehen. Außerdem könnten Sie, wovor die New York Times in einem Leit­ar­tikel warnt, von der Polizei als regie­rungs­feind­licher Extremist (sprich Inlands­ter­rorist) betrachtet werden, falls Sie befürchten, dass die Regierung sich dazu ver­schworen hat, ihre Schusswaffen zu kon­fis­zieren, Sie glauben, dass ein Wirt­schafts­zu­sam­men­bruch bevor­steht und die Regierung bald den Aus­nah­me­zu­stand erklären wird oder falls Sie eine unge­wöhnlich hohe Anzahl poli­ti­scher und/oder ideo­lo­gi­sccher Auf­kleber ihr Fahrzeug ziert. Lassen Sie das einen Moment lang sacken.

Nun stellen Sie sich die Folgen vor, wenn die Polizei jene Auto­rität erhält, die ihr prä­ventive Haus­durch­su­chungen zur Neu­tra­li­sierung einer poten­ti­ellen Bedrohung erlaubt. Ein auf ein Streichholz war­tendes Pul­verfass. Unter diesen „Red-Flag“-Gesetzen könnte das Schicksals des in seinem Schlaf­zimmer während einer früh­mor­gend­lichen Razzia im Haus seiner Familie von einem SWAT-Team ere­schossen Duncan Lemp durchaus mehr Men­schen ereilen. Um 4:30 Uhr am Morgen des 12. März 2020, inmitten der COVID-19-Pan­demie, die den Großteil der Bevöl­kerung des Landes unter einen par­ti­ellen Lockdown gestellt und dazu ver­dammt hat, in ihren Woh­nungen zu bleiben, stürmte ein zum Auf­spüren „hoch­ris­kanter“ ver­bo­tener Schuss­waffen ein­ge­setztes Swat-Team das Vor­stadthaus, in dem der 21 Jahre alte Duncan, ein Software-Inge­nieur und Ver­fechter des Zweiten Ver­fas­sungs­zu­satzes*, mit seinen Eltern und seinem 19 Jahre alten Bruder lebte. Alle Haus­be­wohner, ein­schließlich Lemp selbst und seiner Freundin, haben Berichten zufolge geschlafen, als das SWAT-Team Blend­gra­naten und Gewehr­kugeln auf sein Schlaf­zim­mer­fenster abfeu­erten. Lemp ist hierbei getötet und seine Freundin ver­wundet worden. Keiner der Haus­be­wohner, ein­schließlich Lemp selbst, war vor­be­straft. Keiner der Haus­be­wohner, ein­schließlich Lemp selbst, wurde, zumindest laut dem Durch­su­chungs­befehl, als „unmit­telbare Bedrohung“ für den Geset­zes­vollzug oder die Öffent­lichkeit betrachtet. Was war also der­maßen dringlich, dass die mili­ta­ri­sierte Polizei sich gezwungen sah, in den Stunden vor Son­nen­aufgang des Tages, während derer die meisten Men­schen schlafen, Kriegs­tak­tiken anzu­wenden, ganz zu schweigen davon, dass sie wegen des lan­des­weiten Lock­downs in ihren Häusern gefangen waren?

Laut Aussage der Polizei hatte diese den Hinweis erhalten, dass Lemp sich im Besitz von „Schuss­waffen“ befand. Anstatt jedoch das Haus zu einer ange­mes­senen Zeit durch die Haustür zu betreten, um diesem Hinweis nach­zu­gehen – wie es der Vierte Ver­fas­sungs­zusatz* ver­langt –, schnallten sich die Polizei ihre Gewehre um, luden ihre Blend­gra­naten und benahmen sich wie kamp­fes­lustige Krieger.

Das ist die Folge all der mili­tä­ri­schen Waffen, die den Poli­zei­dienst­stellen im Inland zufließen. Und das geschieht, wenn SWAT-Teams bei rou­ti­ne­mä­ßigen Haus­durch­su­chungen ein­ge­setzt werden. Das ist, was geschieht, wenn man, wie Maryland im Jahr 2018, Red-Flag-Gesetze ver­ab­schiedet und jeder, der mög­li­cher­weise im Besitz einer – ob nun legalen oder ille­galen – Waffe ist, ver­dächtigt wird eine zu neu­tra­li­sie­rende Bedrohung zu sein. Ins­be­sondere hierin liegt die Gefahr dieser Red-Flag-Gesetze, und vor­beu­gende Gesetze wie diese sind generell mit dem Manko der Beweis­last­umkehr behaftet, wobei Sie bereits schuldig sind, bevor Sie eine Gele­genheit erhalten, Ihre Unschuld zu beweisen. Die Red Flag-Gesetze treiben uns nur umso näher in Richtung einer Gesell­schaft aus Ver­däch­tigen, in der jedermann poten­tiell des einen oder anderen Ver­bre­chens schuldig ist und prä­ventiv unschädlich gemacht werden muss.

Viele Ame­ri­kaner gehen nai­ver­weise von der fal­schen Annahme aus, dass man etwas Ille­gales oder Gefähr­liches tun muss, um aus­ge­wählt und für irgendeine Form der Inter­vention oder Haft ins Visier genommen zu werden. Tat­sächlich arbeiten die US-Poli­zei­be­hörden schon seit einiger Zeit daran, poten­tielle extre­mis­tische „Bedro­hungen“, ob gewalt­tätig oder nicht, zu erkennen und zu aus­zu­schalten, bevor sie zu tat­säch­lichen Bedro­hungen werden können. Alles, was Sie heut­zutage tun müssen, um auf einer Über­wa­chungs­liste der Regierung zu landen oder einer ver­schärften Über­prüfung unter­zogen zu werden, ist, bestimmte Stich­worte (wie Wolke, Schwein und Piraten) zu ver­wenden, im Internet zu surfen, ein Mobil­te­lefon zu benutzen, zu hinken oder zu stottern, ein Auto zu fahren, in einem Hotel zu über­nachten, an einer poli­ti­schen Kund­gebung teil­zu­nehmen, sich in den sozialen Medien zu äußern, psy­chisch krank zu erscheinen, im Militär zu dienen,
einem Straf­ver­fol­gungs­be­amten zu wider­sprechen, sich bei der Arbeit krank zu melden, in einem Bau­markt ein­zu­kaufen, Flug- oder Boots­fahr­stunden zu nehmen, ver­dächtig zu erscheinen, ver­wirrt oder nervös zu wirken, zu zappeln, zu pfeifen oder schlecht zu riechen, in der Öffent­lichkeit mit einer Spiel­zeug­waffe oder etwas, das einer Waffe auch nur ent­fernt ähnelt (z. B. einer Was­serdüse oder einer Fern­be­dienung oder einem Geh­stock), gesehen zu werden, einen Poli­zei­be­amten zu beäugen, die Auto­rität der Regierung in Frage zu stellen, den Anschein zu erwecken, für Waf­fen­besitz oder Freiheit zu sein oder generell in den Ver­ei­nigten Staaten zu leben.

Seien Sie gewarnt: Wenn Sie erst einmal auf einer solchen Beob­ach­tungs­liste der Regierung stehen – ob es sich nun um eine Liste für Ter­ro­risten, psy­chisch Kranke, Dis­si­denten oder um eine Liste bezüglich der Red-Flag-Gesetze handelt – gibt es keine klar defi­nierte Mög­lichkeit, wieder aus ihr ent­fernt zu werden, ob ihr Name dort nun zu recht ver­merkt ist oder nicht.

Sie werden auf Schritt und Tritt ver­folgt werden. Sie werden als poten­tielle Bedrohung erkannt und dem­entspre­chend behandelt werden. Das ist Kri­mi­na­li­täts­prä­vention auf ideo­lo­gi­scher Basis und hierauf wurde viel Zeit ver­wendet. Die Regierung hat ihr aus Fusion Centers (von denen 78 mit ihren Partnern aus dem pri­vaten Sektor aus der ganzen Welt über die Nation ver­teilt sind), Daten­sammel-Behörden, Ver­hal­tens­for­schern, Unter­nehmen, sozialen Medien und Gemein­schafts­or­ga­ni­sa­toren bestehendes Über­wa­chungs­netzwerk zu Ver­bre­chensprä­vention errichtet und sich hierbei auf modernste Über­wa­chungs­tech­no­logie aus den Bereichen Gesichts­er­kennung, vor­aus­schauende Über­wa­chung, Bio­metrie und Ver­hal­ten­s­epi­ge­netik (wobei Lebens­er­fah­rungen die gene­tische Struktur ver­ändern) verlassen.

Zu dieser gif­tigen Mischung kommt noch ein unter der Trump-Admi­nis­tration ein­ge­führter und von Biden in Erwägung gezo­gener Vor­schlag für eine neue Regie­rungs­be­hörde namens HARPA (ein Gegen­stück zum For­schungs- und Ent­wick­lungsarm DARPA des Pen­tagons im Gesund­heits­wesen) hinzu, die die Führung bei der Iden­ti­fi­zierung und gezielten Bekämpfung von „Anzeichen“ psy­chi­scher Erkran­kungen oder gewalt­tä­tiger Nei­gungen in der Bevöl­kerung über­nehmen soll, indem sie künst­liche Intel­ligenz nutzt, um Daten von Apple Watches, Fitbits, Amazon Echo und Google Home zu sammeln. Es ist der ame­ri­ka­nische Poli­zei­staat, der die dys­to­pi­schen Schrecken, die George Orwell, Aldous Huxley und Phillip K. Dick vor­aus­gesagt haben, in einem beklem­menden Paket aus Ver­bre­chensprä­vention und vor­aus­schau­ender Kri­mi­na­li­täts­ent­wicklung geschnürt.

Wenn Sie bisher nicht besorgt waren, sollten Sie es jetzt sein. Ver­binden Sie die Punkte. Beginnen Sie mit den von der Regierung unter dem USA Patriot Act ange­häuften Befug­nissen, beachten Sie die immer breiter wer­dende Defi­nition für von der Regierung für „Extre­misten“ gehal­tenen Per­sonen, und fügen Sie dann die Fest­nah­me­be­fug­nisse der Regierung unter dem National Defense Aut­ho­rization Act (NDAA), die weit­rei­chenden Über­wa­chungs­netz­werke der National Security Agency und die Fusi­ons­zentren hinzu, welche die Über­wa­chungs­daten zwi­schen lokalen, staat­lichen und bun­des­staat­lichen Poli­zei­be­hörden sammeln und austauschen.

Hinzu kommen Zehn­tau­sende bewaff­neter Über­wa­chungs­drohnen, die bald den ame­ri­ka­ni­schen Himmel über­ziehen werden, und Gesichts­er­ken­nungs­tech­no­logie, die Sie iden­ti­fi­zieren und ver­folgen wird, wohin Sie auch gehen. Und dann werfen Sie, um das Bild zu ver­voll­stän­digen, einen Blick auf die derzeit im Aufbau befind­lichen Echtzeit-Ver­bre­chens­be­kämp­fungs­zentren, die in den Städten im ganzen Land errichtet werden, um, basierend auf weit ver­brei­teter Über­wa­chung, kom­plexen mathe­ma­tische Algo­rithmen und Pro­gno­se­pro­grammen, zu ver­suchen, Ver­brechen und Ver­brecher durch „Vor­her­sagen“ zu ermitteln, bevor sie Schaden anrichten.

Hof­fentlich beginnen Sie zu begreifen, wie einfach wir es der Regierung gemacht haben, jeden zu iden­ti­fi­zieren, zu eti­ket­tieren,  ins Visier zu nehmen, unschädlich zu machen und zu ver­haften, den sie aus einer Vielzahl von Gründen, deren Skala von psy­chi­schen Erkran­kungen, über einen mili­tä­rische Zusam­men­hänge bis zum Hin­ter­fragen ihrer Auto­rität reicht, als poten­tielle Bedrohung betrachtet, nur um ihn auf die Liste der von der Regierung bestimmten persona non grata zu setzen. Schließlich fügen Sie diesen Umständen die lokalen Poli­zei­be­hörden und SWAT-Teams hinzu, die mit mili­tä­ri­schen Waffen und Kriegs­aus­rüstung beschenkt und in Kriegs­tak­tiken aus­ge­bildet werden. All das sum­miert sich zu einem furcht­ein­flö­ßenden Paket aus bru­taler Gewalt, gepaart mit inva­siver Tech­no­logie und tota­li­tären Tak­tiken. Hier schließt sich der Kreis zu den Red-Flag-Gesetzen.

Kurz­fristig mögen diese Schuss­waf­fen­kon­fis­zie­rungs­ge­setze dazu dienen, jene vor­über­gehend davon abzu­halten oder zu ent­mu­tigen, die an anderen Gewalt verüben wollen, jedoch werden sie nicht Wahnsinn, den Hass oder die Insta­bi­lität lösen, die jemanden dazu ver­an­lassen, den Abzug zu betä­tigen, eine Bombe zu zünden oder Gewalt gegen andere zu ent­fesseln. Tat­sächlich können die­selben Figuren, die krank genug sind, in eine Grund­schule oder ein Kino zu gehen und dort das Feuer mit Schuss­waffen eröffnen, mit haus­ge­machten Bomben aus Dampf­koch­töpfen und einer Hanvoll Messer eben­soviel Schaden anrichten.

Auch werden uns diese Gesetze weder vor der von der Regierung ange­zet­telten und gesteu­erten Gewalt in den Händen des mili­ta­ri­sierten Poli­zei­staates, noch vor dem Rück­schlag des von Kriegen durch­tränkten, gewalt­er­füllten und pro­fit­ori­en­tierten mili­tä­risch-indus­tri­ellen Kom­plexes retten, deren beider Rolle bei der Dis­kussion über Waf­fen­gewalt in Amerika weit­gehend unter­schätzt wird.

Wie ich in meinem Buch Batt­le­field America: The War on the Ame­rican People darlege, werden all diese Waf­fen­kon­fis­zie­rungs­ge­setze lang­fristig nur dazu führen, dass „Wir, das Volk“, ange­sichts des Waf­fen­ar­senals der Regierung,  dem rigo­rosen Durch­griff des Poli­zei­staats letztlich schutzlos aus­ge­liefert ist.

Egal, wie wohl­meinend die Poli­tiker diese Ein­griffe in unsere Rechte erscheinen lassen, können wohl­wol­lende Pläne in den rich­tigen (oder fal­schen) Händen leicht für bös­willige Zwecke ein­ge­setzt werden. Auf diese Weise kann selbst das am besten gemeinte Regie­rungs­gesetz oder ‑pro­gramm unter­wandert, kor­rum­piert und für ille­gitime Zwecke ver­wendet werden, sobald Profit und Macht in die Glei­chung ein­fließen. Der Krieg gegen den Terror, der Krieg gegen Drogen, der Krieg gegen illegale Ein­wan­derung, Pro­gramme zur Beschlag­nahmung von Ver­mö­gens­werten, Ver­kehrs­si­cher­heits­pro­gramme, Schul­si­cher­heits­pro­gramme, Ent­eignung: Alle diese Pro­gramme begannen als legitime Ant­worten auf drin­gende Pro­bleme und sind inzwi­schen zu Waffen der Kon­for­mität und Kon­trolle in den Händen des Poli­zei­staats geworden.

Red-Flag-Gesetze und die Lega­li­sierung der Waf­fen­kon­trolle sind nichts weiter als eine Bedrohung unserer Freiheiten.

Der Ver­fas­sungs­rechtler und Autor, John W. Whit­ehead, ist Gründer und Vor­sit­zender des Rutherford Instituts. Seine Bücher, Batt­le­field America: The War on the Ame­rican People und A Government of Wolves: The Emerging Ame­rican Police State, sind bei www.amazon.com erhältlich. Er ist unter johnw [at] rutherford.com erreichbar. Nisha Whit­ehead ist die Geschäfts­füh­rerin des Rutherford Instituts. Infor­ma­tionen über The Rutherford Institute sind unter www.rutherford.org erhältlich. 

Quelle: https://www.rutherford.org/publications_resources/john_whiteheads_commentary/rule_by_fiat_when_the_government_does_whatever_it_wants

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Quelle der Übersetzung:

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