Bild: CC0, gemeinfrei

Alle Wege führen zur Benzinpreiserhöhung

Es werden ja immer gerne Umfragen gemacht. Wer einmal seine E‑Mail bei Civey oder YouGov hin­terlegt hat, erhält von da an Auf­for­de­rungen, an Umfragen teil­zu­nehmen. Keine schlechte Sache. Man bekommt immer gezeigt, was die Umfrage in dieser oder jener Frage bisher für Ergeb­nisse hat. Der Ben­zin­preis war auch dabei – und Oh Wunder! Eine weit über­wäl­ti­gende Mehrheit war der Meinung, dass dieser „auf keinen Fall“ erhöht werden dürfe. Und wie das in einer Demo­kratie so ist, teilt uns die Tages­schau mit, dass er auf jeden Fall erhöht wird. Erst ein bisschen und dann wird‘s „richtig teuer“.  Denn den „Kampf gegen den Kli­ma­wandel, den wird es nicht umsonst geben“, sagt Uni­onschef Ralph Brinkhaus.

Umsonst viel­leicht schon, aber nicht kos­tenlos. Denn ob anthro­po­genes, also von Men­schen erzeugtes, CO2 über­haupt einen Ein­fluss auf das Klima hat, ist unter Wis­sen­schaftlern sehr umstritten. Doch der „Great Reset“ mit dem radi­kalen Umbau der Gesell­schaft ist von Herrn Schwab & Co beschlossen und die Regie­rungen der Welt haben ihn umzu­setzen. Punkt. Und da wird auch die Merkel-CDU brav zu nicken.

Doch jetzt tritt plötzlich die SPD ins Ram­pen­licht. Schon fast eine bis zur Leb­lo­sigkeit von Bun­des­kanz­lerin Frau Dr. Angela Merkel ent­kernte Hülle, ent­deckt die SPD genau dieses Reiz­thema „Ben­zin­preis­er­höhung“. Die geplante, schwarz-grüne Allianz wackelt sowieso schon. Die Kanz­ler­kan­di­datin der Grünen, Frau Annalena Baerbock, im Volksmund lie­bevoll „Schn­attalena“ genannt, ist in ihren Beliebt­heits­werten abge­stürzt. Nach zusam­men­ge­dich­tetem Lebenslauf mit vielen Halb- und Vier­tel­wahr­heiten folgte die „ver­gessene“ Anmeldung von 25.000 € Son­der­zah­lungen, anscheinend gibt es auch hier noch mehr zu finden. Und dann noch die Ben­zin­preis­er­höhung um 16 Cent (und das ist erst der Anfang), die bei vielen ein großes Loch in die Fami­li­en­kasse reißen wird, die nicht mal eben hier und da zusätz­liche Zig­tausend zusätzlich zum fürst­lichen Gehalt haben.

Dann tritt mit dem grünen Zweit­kanzler Robert Habeck auch noch der zweite grüne Kriegs­zündler nach Joschka Fischer auf den Plan. Herr Habeck möchte Waffen an die Ukraine liefern, wo die Kon­fron­tation zwi­schen dem „Westen“ und „Russland/China“ schwärt und ein unbe­re­chen­bares Pul­verfass werden könnte, wie damals auch der Kosovo-Krieg, für den sich Herr Joschka Fischer auch aktiv einsetzte.

Alles eine Steil­vorlage für die SPD, die hier ihr eigent­liches Stamm­po­tential wieder akti­vieren könnte. Der/die/das kleine Mann_in auf der Straße kann sich – gerade in der Zeit der coro­nain­du­zierten Wirt­schafts­krise eine so hohe Ben­zin­rechnung nicht leisten – und bei den 16 Cent Auf­preis bleibt es ja nicht, wie Herr Uni­onschef Ralph Brinkhaus schon ankün­digte. In ein paar Jahren sollen es 55 Cent werden. Damit wird auch das Heizen wird unbe­zahlbar. Die „Kli­ma­rettung“ wird nicht nur nicht kos­tenlos sein, sondern in kür­zester Frist mit dem Begriff „Ver­armung und Ver­elendung der Massen“ asso­ziiert werden.

Auto­fahren und Heizen werden unbe­zahlbar? Das wird die Arbeits­lo­sigkeit und Armut nach oben treiben. Die staat­lichen Kassen können eine mas­sen­hafte Ver­schiebung der arbei­tenden und steu­er­zah­lenden Bevöl­kerung ins Heer der Mittel- und Arbeits­losen nicht ver­sorgen. Egal, ob Ver­mö­gens­ab­gaben, Ent­eig­nungen, Basic Income. Inflation, Essens­marken, Digi­talgeld oder alles zusammen – es wird die Situation nur noch ver­schärfen. Dann wird der Schlachtruf „Das Pro­le­tariat auf die Straße!“ wieder ertönen und niemand wird sich noch um Umwelt­schutz, Diversity, Kli­ma­rettung und Inzi­denzen scheren. „Kli­ma­rettung“ ist eine Ideo­logie Wohl­ha­bender. Wer hungert und friert, inter­es­siert sich nicht dafür.

Im guten alten Par­tei­organ „Vor­wärts“ bläst die Tante SPD zur Attacke. Kanz­ler­kan­didat Olaf Scholz preschte tapfer ins Lager der Feinde vor mit Fun­da­men­tal­kritik an Frau Kanz­ler­kan­di­datin Baer­bocks Kli­ma­po­litik und wit­zelte bissig, Frau Baerbock erweise mit ihrer For­derung nach Ben­zin­preis­er­höhung der Umwelt einen „Bären­dienst“.  Frau Saskia Eskens prä­zi­siert: „Wer jetzt wie Annalena Baerbock oder auch Andreas Jung von der CDU an der Sprit­preis-Schraube drehen will, jagt gerade denen einen Schrecken ein, die auf ihr Auto ange­wiesen sind und die mit einem schmalen Budget haus­halten müssen. Solche Manöver führen womöglich dazu, dass sich die Bür­ge­rinnen und Bürger vom gemein­samen Enga­gement für unser Klima abwenden“.

Ich möchte hier nicht in den Ver­dacht geraten, Sym­pa­thien für Frau Eskens zu hegen, aber wo sie recht hat, da hat sie recht. Die Bewäl­tigung des Kli­ma­wandels sei eine Mensch­heits­aufgabe, die könne man nicht im poli­tische Elfen­beinturm erreichen. Wie wahr. Ins­be­sondere China und Dritt­welt­länder, denen die Kon­zerne ihre CO2 Zer­ti­fikate abkaufen, um das CO2, das sie hier in Europa zu viel Geld kosten würde, eben einfach in Afrika, China oder Süd­amerika in die Atmo­sphäre zu blasen, zu der die Erde auch keine Ersatz-Atmo­sphäre B hat. Da wird Deutschland in den Ruin getrieben, die deutsche Wirt­schaft geschleift und die Bürger aus­ge­beutet, um ein bisschen CO2 ein­zu­sparen, was weltweit kaum messbar wäre, während in besagten Ländern der CO2-Aus­stoss immer weitere Rekord­höhen erreicht. Immer vor­aus­ge­setzt, das seit Bestehen des Pla­neten Erde immer wieder auf­tre­tende Phä­nomen eines (meist sehr dras­ti­schen) Kli­ma­wandels, wäre wirklich das vom Men­schen emit­tierte CO2.

„Stei­gende Ener­gie­kosten müssen für alle zu schultern sein. Wenn der CO2-Preis weiter steigt, wird auch das Heizen teurer. Und was machen Mieter und Mie­te­rinnen dann?“ fragt SPD-Kanz­ler­kan­didat Olaf Scholz und fordert, dass die höheren Heiz­kosten je zur Hälfte von Mietern und Ver­mietern bezahlt werden sollen.

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Eine Stern­stunde der Politik. Die CO2 -Steu­er­erhöhung soll also doch kommen, das ist offenbar auch mit der SPD nicht anders, als bei Grünen und CDU. Aber weil die CO2 Erhöhung Heiz­kosten gemeinsam von Mietern und Ver­mietern bezahlt werden sollten, ist das in irgend­einer Weise besser? Gut, der Ver­mieter soll, so Herr Olaf Scholz, einen Anreiz zum Moder­ni­sieren bekommen, weil er dann eben nicht mehr alle Kosten auf die Mieter abwälzen kann.

Wie es um das „reiche Deutschland“ steht und den finan­zi­ellen Spielraum für Kli­ma­schutz durch Ener­gie­ein­spa­rungen, mag diese Zahl aus 2020 ver­deut­lichen:

„Im letzten Jahr mussten 289.000 Haus­halte zumindest zeit­weise ohne Strom leben, da ihnen auf­grund von nicht bezahlten Rech­nungen von den Ener­gie­ver­sor­gungs­un­ter­nehmen der Strom abge­sperrt wurde. Hun­dert­tau­sende hatten kein Licht, kein warmes Wasser, konnten keinen Kühl­schrank oder Herd benutzen, keine Wäsche waschen und hatten keinen Zugang zu Internet, Radio oder Fernsehen.

4,75 Mil­lionen Haus­halten wurde 2019 ange­droht, den Strom abzu­sperren. Dies geht aus dem neuen Moni­to­ring­be­richt der Bun­des­netz­agentur zum Ener­gie­markt hervor. (…) Der Strom­preis für Ver­braucher ist in Deutschland im inter­na­tio­nalen Ver­gleich sehr hoch, mehr als doppelt so hoch wie bei­spiels­weise in Schweden und den Nie­der­landen. Eine Kilo­watt­stunde Strom kostet in der Grund­ver­sorgung etwa 32,10 Cent. Die Strom­preise haben sich in Deutschland seit der Jahr­tau­send­wende ver­doppelt. Der Grund dafür sind vor allem Steuern und Ent­gelte im Zusam­menhang mit der Ener­gie­wende. Zahl­reiche Steuern und Abgaben, wie die EEG-Umlage und Netz­ent­gelte, machen inzwi­schen zwei Drittel des Strom­preises aus.“