Bill Gates ist kein Bauer, kein Farmer, kein Viehzüchter. Dennoch wurde er im vergangenen Januar vom »Land Report« zu »Farmer Bill« ernannt, weil er der größte private Landbesitzer in den USA ist. Ihm (zum Zeitpunkt der Ernennung) und seiner Frau gehören 242.000 Acres bestes Farmland. Das sind fast 1.000 Quadratkilometer. Das ist fast die gleiche Grundfläche wie Hongkong (1.106 Quadratkilometer).
Bill Gates hat einen Teil seines Vermögens in den Kauf von Land investiert. In Farmland, um genau zu sein. Bestes und ertragreiches Farmland, um ganz genau zu sein. Aber: Bill Gates ist gar kein Farmer. Weder baut er Obst oder Gemüse an noch züchtet er Vieh. Und so drängen sich einige Fragen auf, die unter anderem der Guardian im vergangenen Monat in einem Bericht gestellt hat. Warum kauft Gates Farmland, wenn er es doch gar nicht bebauen lassen will. Und warum gleich in einer solchen Größenordnung.
Gates behauptet, er habe das Land gekauft, damit es NICHT mehr bebaut wird. Auf diesem Weg will er angeblich den durch die Land- und Viehwirtschaft generierten Schadstoffausstoß reduzieren. Er will das Land brach liegen lassen und so der Natur zurückgeben — sagt Gates. Bestenfalls will er angeblich »nachhaltige Landwirtschaft« betreiben lassen.
Das ist Unfug, schreibt Nick Estes, der Verfasser des Guardian-Beitrags. Wenn Gates mit einem Landkauf etwas für die Umwelt hätte tun wollen, dann wären andere Regionen deutlich besser und auch naheliegender gewesen. Wüstenareale zum Beispiel, die er mit seinem Geld hätte aufforsten können. Aber so kauft er exzellentes Farmland, wo seit über 200 Jahren Bauern und Viehzüchter leben. Deren Existenz hat Gates zerstört, er vertreibt die dort ansässigen Siedler, die nun irgendwo anders einen Neuanfang versuchen müssen. Auf einer Landfläche, die möglicherweise nicht die gleichen Chancen auf Ertrag und Ernte bietet.
Gates gehören aktuell 242.000 Acres Land, das sind fast 1.000 Quadratkilometer. Die Landfläche Hongkongs, dort leben knapp acht Millionen Menschen, beträgt gerade einmal 1.106 Quadratkilometer. Gates hat sich an die Spitze der Großgrundbesitzer in den USA gesetzt und gehört somit auch zu den führenden Großgrundbesitzern weltweit. Das führende Prozent dieser Großgrundbesitzer weltweit besitzt oder kontrolliert 70 Prozent aller Farmen weltweit. Die Behauptung von Gates, er kaufe Land für eine nachhaltige Bewirtschaftung, sei völlig falsch, schreibt Estes. Der wahre Grund sei, ein Oligopol oder gar Monopol in der Beschaffung von Lebensmitteln zu schaffen, um so eine marktbeherrschende Stellung zu erreichen. Dann können die Oligopolisten bestimmen, was angebaut wird und welche Marktpreise entrichtet werden müssen. Kleine, eigenständige Bauern werden so völlig vom Markt verdrängt.
Estes beschreibt in seinem Bericht die Gefahr der Schaffung einer weltweiten kommunistischen Planwirtschaft des Landwirtschaftssektors. Wohin das führen wird, hat die Geschichte gezeigt: Missernten, Hungersnöte, erhöhte Sterblichkeit.
Quelle: freiewelt.net
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.