Tichys Aus­blick — “Wie bankrott ist Deutschland?” (Video)

Deutschland musste wirt­schaftlich in den letzten Jahren viel durch­machen. Auch vor Corona: immer neue Regu­lation, stei­gende Abgaben, Ener­gie­wende, dann Euro-Rettung & Co. Jetzt ver­suchte man den Schaden mit küm­mer­lichen Corona-„Hilfen“ auf­zu­fangen, die oftmals gar nicht oder extrem ver­spätet aus­ge­zahlt wurden. Halb Europa liegt Deutschland auf der Tasche, doch für die eigenen Leute scheint nichts mehr übrig zu sein. Wie bankrott ist Deutschland? Das ist die Frage, der Roland Tichy heute Abend bei der sechsten Folge von „Tichys Aus­blick“ mit seinen Gästen nachgeht.

Da ist zum einen Thilo Sar­razin – Volkswirt, ehe­ma­liger Finanz­se­nator von Berlin, erfolg­reichster Sach­buch­autor der Bun­des­re­publik und SPD-Mit­glied, bis er 2020 öffent­lich­keits­wirksam aus­ge­schlossen wurde. Sein neustes Buch heißt „Der Staat an seinen Grenzen“. Der Titel passt gut zum Thema der heu­tigen Sendung. Doch wie es scheint, muss der Staat erstmal an seine Grenzen kommen, bis er etwas unter­nimmt. Thilo Sar­razin sagt: „Als Ber­liner Finanz­se­nator weiß ich, dass das Sparen erst dann beginnt, wenn die Angst vor der Pleite schon vor der Tür steht.“ Aber nicht allein, dass Deutschland schlecht haus­haltet, dürfte ein Problem werden: „Wir haben eine Inflation von Inkom­petenz“, sagt Sarrazin.

Den poli­ti­schen Blick auf die Dinge schildert der CDU-Bun­des­tags­ab­ge­ordnete und Volkswirt Klaus-Peter Willsch. Er war von 2002 bis 2013 ordent­liches Mit­glied im Haus­halt­aus­schuss, wurde dann aber wegen abwei­chendem Abstim­mungs­ver­halten zur Euro-Ret­tungs­po­litik nicht mehr in den Aus­schuss ent­sandt. Auch er sieht die Lage kri­tisch: „Die Zahn­pas­tatube aus­zu­drücken ist ganz einfach. Aber die Paste wieder rein­zu­be­kommen ist schwerer.“ Die Politik müsse handeln, sonst muss sie im Nach­hinein die Scherben auf­sammeln. Aber er ist nicht vollends pes­si­mis­tisch: „Es gibt sehr hoff­nungs­frohe Zeichen“.

Als juris­ti­scher Bei­stand ist Ulrich Vos­gerau im Studio, Ver­fas­sungs- und Euro­pa­rechtler. Er blickt skep­tisch auf die Ent­wicklung der EU-Poltik. „Die Maas­tricht-Kri­terien gelten, aber sie wurden schon immer gebrochen.“ Natürlich immer wieder zum Leid­wesen von Deutschland, denn schließlich soll ja tra­di­tionell am Deut­schen Wesen die Welt genesen. An der Tra­dition der Rechts­beugung hat man in der EU jeden­falls fest­ge­halten: „Die Ent­wicklung des Euro­pa­rechts ist eine Abfolge von stillen und heim­lichen Staatsstreichen“.

Sind wir noch zu retten? Oder können wir uns schon mal gefasst machen, die Paste wieder in die Tube drücken zu müssen? Darüber dis­ku­tiert Roland Tichy mit seinen Gästen heute Abend bei Tichys Ausblick.

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