Castel Gandolfo, screenshot youtube

Alli­iertes Kriegs­ver­brechen: Tötung von Flücht­lingen in der päpst­lichen Som­mer­re­sidenz! — Teil 1

Zweimal bom­bar­dierten Ame­ri­kaner und Briten Castel Gan­dolfo! Ein Angriff auf den Vatikan! Hun­derte Flücht­linge kamen dabei ums Leben!

Castel Gan­dolfo, die Som­mer­re­sidenz des Papstes, erhebt sich rund fünf­und­zwanzig Kilo­meter süd­östlich von Rom über dem Lago di Albano.

In ihr befindet sich der Apos­to­lische Palast mit seinen Gärten, die Villen Cybo und Bar­berini, ein Pries­ter­kolleg –  in dem im Zweiten Welt­krieg eine Kran­ken­station ein­ge­richtet wurde – ein Frau­en­kloster sowie eine Sternenwarte.

Nach Gründung des Vati­kan­staates im Jahr 1929 erhielt auch Castel Gan­dolfo exter­ri­to­rialen Status.

Diese besondere diplo­ma­tische Kon­sti­tution garan­tierte die Unver­letz­lichkeit seiner Grenzen gegenüber jeder aus­län­di­schen Armee oder Miliz.

In den Kriegs­jahren 1943 und 1944 bot die päpst­liche Som­mer­re­sidenz mehr als 12.000 Men­schen Zuflucht.

Vor allem Männern, Frauen und Kindern jüdi­scher Abstammung, poli­tisch (von der SS) Gesuchten und Obdach­losen, die in den Gärten errich­teten Baracken, Zelten oder unter­ir­di­schen Gängen unter­ge­bracht wurden.

Seine Pri­vat­ge­mächer stellte der Papst Schwan­geren zur Ver­fügung; sein Schlaf­zimmer wurde zur Heb­am­men­station umfunk­tio­niert. Ins­gesamt kamen im Apos­to­li­schen Palast 36 Kinder gesund und munter zur Welt.

Mili­tä­risch geschützt wurde Castel Gan­dolfo von einer Abteilung der Päpst­lichen Pala­tin­garde, die aus römi­schen Frei­wil­ligen bestand. Ebenso von einer »Haus­po­lizei« aus ehe­ma­ligen Cara­bi­nieri und pen­sio­nierten Soldaten.

Über den Gebäuden der Som­mer­re­sidenz des Pon­tifex wehten die gelb­weißen Fahnen des Vatikans, die den Kriegs­par­teien den völ­ker­recht­lichen Status des Ter­ri­to­riums anzeigten.

Selbst in Washington und London war der Heilige Stuhl einst vor­stellig geworden, um den Schutz der Zivil­be­völ­kerung sicherzustellen.

Aller­dings wurden diese Bitt­ge­suche von den Alli­ierten nicht erfüllt, störten sie doch deren stra­te­gische, mili­tä­rische Pläne.

In jener Zeit unter­stützten anglo-ame­ri­ka­nische Bom­ben­ge­schwader die Offensive der eigenen Ver­bände in Italien nach ihrer Landung am 20. Januar 1944.

Unver­mindert setzten sie dabei ihre Angriffe fort, so dass auch die Bewohner der Cas­telli Romani (ein Gebiet von sechzehn Gemeinden in der Region Latium) gezwungen waren, zu Tau­senden zu fliehen. Ihr Ziel war das ver­meintlich sichere vati­ka­nische Ter­ri­torium in den Albaner Bergen.

Genau das aber wurde vielen von ihnen zum Ver­hängnis, erwartete sie dort doch eine Katastrophe.

FORT­SETZUNG FOLGT…


Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de