Vera Lengsfeld: Nur die aller­dümmsten Kälber…

…wählen ihren Schlächter selber. Genau danach sieht es aus bei der dies­jäh­rigen Bun­des­tagswahl. Die SPD scheint das Rennen zu machen und wird mit den Grünen eine Regierung bilden. Die FDP, die mit ins Boot geholt werden muss, wird alle Vor­haben von Rot-Grün durch­winken. Es sage hin­terher niemand, man hätte ja nicht ahnen können, was eine grün domi­nierte, denn darum wird es sich handeln, Regierung bedeutet. Sie sagen ganz offen, was sie wollen und halten es nur für nötig, den Leuten Sand in die Augen zu streuen, damit sie sich über die Folgen der großen Trans­for­mation, die vor unser aller Augen geplant und kräftig beworben wird, keine Gedanken machen.

Vor dreißig Jahren hörte ich in London den Vortrag einer bri­ti­schen Grünen, dessen Haupt­ge­danke war, dass die grüne Idee die sich am schnellsten über die Welt ver­brei­tende Ideo­logie ist, die bald alles durch­drungen haben wird. Ich hielt das damals für eine mehr als gewagte These, zumal die bri­ti­schen Grünen äußerst schwach waren. Aber es ist so gekommen, wie die Dame es 1989 vor­aus­gesagt hat. Die grüne Ideo­logie hat sich weltweit ver­breitet und die Deut­schen mar­schieren wieder an der Spitze der Bewegung, so wie sie es taten, als die Eugenik den Zeit­geiste beherrschte.

Als das Pariser Kli­ma­ab­kommen unter­zeichnet wurde und Zweifler, die genauer hin­sahen, fragten, welche Aus­wir­kungen das auf unsere Lebens­weise haben würde, wurde die Öffent­lichkeit beruhigt mit dem Hinweis, es handele sich ja bloß um eine unver­bind­liche Absichtserklärung.

Für die meisten Länder ist es das auch so geblieben. Nur in Deutschland wurde das 1,5°- Ziel in Geset­zesform gegossen und sogar vom Ver­fas­sungs­ge­richt als unver­han­del­bares Staatsziel betoniert.

Bei der Fest­legung dieser „Kli­ma­ziele“ wurde völlig außer Acht gelassen, dass Deutschland nur 2 Prozent am welt­weiten CO2-Ausstoß bei­trägt und dass Ländern wie Indien und China als nach den USA stärksten Emit­tenten sogar eine Erhöhung gewährt wurde, nur damit sie dem Abkommen beitreten.

Danach kün­digte die EU ihren „Green Deal“ an, Europa soll bis 2050 „kli­ma­neutral“ werden. Für Deutschland wurde dieses Ziel schon auf 2045 vor­verlegt. Die Weichen dafür sind längst gestellt und die ersten Aus­wir­kungen sind bereits spürbar. In 2019 wurde der CO2-Ein­stiegs­preis für die Bereiche Verkehr und Gebäude für 2021 bei 25 statt der zuvor von der Regierung geplanten zehn Euro pro Tonne fest­gelegt. Auto­fahrer wun­derten sich Anfang dieses Jahres, warum über Nacht Benzin und Diesel einen Preis­sprung nach oben gemacht hatten. Das waren die Aus­wir­kungen des beschlos­senen CO2-Preises. Um vom Eigent­lichen abzu­lenken, hatten die Hal­tungs­medien in den Focus ihrer Bericht­erstattung gestellt, dass es bil­ligere Bahn­ti­ckets geben und die ener­ge­ti­schen Gebäu­de­sa­nierung steu­erlich gefördert werden würde.

Ange­kündigt wurde auch die Erhöhung der Pend­ler­pau­schale ab 2021, ebenso die ent­spre­chende Mobi­li­täts­prämie für Gering­ver­diener. Die Pend­ler­pau­schale soll für die Jahre 2021 bis 2023 von 30 auf 35 Cent pro Kilo­meter steigen, zusätzlich für die Jahre 2024 bis 2026 auf 38 Cent. Ob diese Erhöhung mit einer Rot-Grün domi­nierten Bun­des­re­gierung wirklich kommt, ist eher unwahr­scheinlich. Fest steht nur, dass der Sprit­preis die 2‑Euro – Marke dem­nächst knacken wird und alle Berufs­pendler tief in die Tasche greifen müssen, um noch zur Arbeit zu kommen. Für die Industrie stellen die weltweit höchsten Ener­gie­preise bereits jetzt einen Wett­be­werbs­nachteil dar, der zur Abwan­derung führt.

Der beun­ru­higten Öffent­lichkeit wird geraten, auf Las­ten­fahr­räder umzu­steigen, wofür von den Grünen eine staat­liche För­derung in Aus­sicht gestellt wird. „Ent­lastung“ für die hohen Ener­gie­preise soll ein „Bür­gergeld“ bringen, die gefor­derte „ener­ge­tische Sanierung“ soll sub­ven­tio­niert werden. Solche Taschen­spie­ler­tricks werden vom Großteil der Bevöl­kerung offenbar immer noch nicht durch­schaut, denn der Auf­schrei bleibt aus. Man hofft immer noch, dass es nicht ganz schlimm kommen wird. Diese Hoffnung ist ver­geblich. Was bereits ange­kündigt ist, wie die Abschaffung der Die­sel­technik, wird exe­ku­tiert werden, obwohl die Folgen der Flut­ka­ta­strophe im Ahrtal hin­rei­chend gezeigt haben, dass Elek­tro­autos dort bei den Auf­räum­ar­beiten nicht ein­ge­setzt werden könnten und auch Las­ten­fahr­räder nutzlos gewesen sind.

Die Umver­tei­lungs­pläne, was das Ver­mögen betrifft, sind bereits in der Schublade. Es wird eine Ver­mögens- und Hypo­the­ken­steuer kommen für alle, die Ein Haus oder eine Wohnung besitzen.

Es wird eine Erb­schafts­steuer erhoben werden, weil die rot-grünen Umver­teiler der Meinung sind, dass erar­bei­tetes Ver­mögen nicht den Kindern der Familie, sondern dem Staat gehören soll. Wo das hin­führt, ist auch klar angesagt: Klaus Schwab und sein Welt­wirt­schafts­forum haben bereits beschlossen, dass wir spä­testens 2035 alle eigen­tumslos und glücklich sein sollen. Bereits jetzt hängen Wer­bungen von glück­lichen Laptop-Mietern herum und die Hetze gegen Haus­be­sitzer ist im vollen Gange.

Sitzen wir nicht alle in einem Boot, so dass Niemand daran Interesse haben kann, es zum Kentern zu bringen?

Leider nein, denn die Dienst­wa­gen­fahrer, die nicht wissen, was Butter, Heizung oder Sprit kosten, haben längst ihre Zweit­wohn­sitze in Latein­amerika, auf den Kanaren oder den Balearen. Dorthin werden sie sich zurück­ziehen, wenn das Expe­riment der Großen Trans­for­mation schief geht und die­je­nigen, die das aus­baden müssen, ihrem Schicksal überlassen.

Wer am 26.09. Rot oder Grün wählt, oder der Wahlurne fern­bleibt, wählt den Untergang unserer Lebens­weise. Bevor man sein Kreuz macht, sollte man sich über die Folgen seiner Ent­scheidung im Klaren sein.


Vera Lengsfeld — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog der Autorin www.vera-lengsfeld.de