“Impf­ver­wei­gerer kosten 180 Mil­lionen Euro pro Woche” – Die neue Ras­sen­hy­giene nimmt Fahrt auf

Man ver­gisst so leicht, dass das Dritte Reich auf Legionen will­fäh­riger Wis­sen­schaftler auf­gebaut hat, von denen nicht wenige am Zusam­men­schreiben und dann in-die-Tat-Umsetzen dessen beteiligt waren, was heute nur noch wenige unter der Bezeichnung “Ras­sen­hy­giene” kennen. Die Idee dahinter ist schnell beschrieben, sie stellt in Teilen eine Per­version dessen dar, was im “ego­is­ti­schen Gen”, das nach gene­ti­scher FItness strebt, beschrieben ist: Der angeblich vor­handene Versuch, Fort­pflanzung in einer Form von evo­lu­tuio­närem Kontext, als Sur­vival of the Fittest zu betreiben. In der ver­ball­hornten Version die im Natio­nal­sio­zia­lismus Anwendung gefunden hat, dient das Konzept der Ras­sen­hy­giene vor­nehmlich dazu, die Erb­an­lagen der Men­schen­gruppe, die als der­zei­tiger Zucht­erfolg gefeiert wird oder zu eben diesem auf­gebaut werden soll, von schäd­lichen Ein­flüssen frei­zu­halten. Zu diesem Zweck wurde am 14. Juli 1933 eigens das Gesetz zur Ver­hütung erb­kranken Nach­wuchses erlassen, in dessen ersten Para­graphen bereits die Liste der­je­nigen zu finden ist, denen eine Fort­pflanzung aus Gründen der Ras­sen­hy­giene zu ver­un­mög­lichen ist.

 
Eine veri­table Liste uner­wünschter Nach­wuchs­pro­du­zenten, die vom Veits­tänzer bis zu Tauben und Blinden reicht und auch den Alko­ho­liker nicht aus­nimmmt. Die Berech­tigung für diese Maß­nahme, für diese Strafe, die all denen droht, die sich nicht in das von Natio­nal­so­zia­listen vor­ge­gebene Raster ras­si­scher Geeig­ne­theit ein­fügen lassen, sie wird aus der Idee des zu schüt­zenden Volks­körpers abge­leitet, aus der Idee, dass das Kol­lektiv der Gesell­schaft durch eine Eigen­schaft “Reinheit” aus­ge­zeichnet sei, die obschon kol­lektiv irgendwie zustan­de­ge­kommen, dennoch durch den Ein­zelnen geschädigt, ja zer­stört werden kann. Das ist eine der Selt­sam­keiten kol­lek­tiver Ideo­logien, die einer­seits das Kol­lektiv als einzige Größe zulassen, das Kol­lektiv, das mehr sein muss als die Summe seiner Teile, sonst könnte es keine eigen­stän­digen Merkmale annehmen. Ande­rer­seits gilt dieses Kol­lektiv aber durch indi­vi­du­elles Handeln als gefährdet, ist also so fragil, dass schon die Handlung eines ein­zigen Säufers, die in Nach­wuchs resul­tiert, das hohe Gut der Rassen-Reinheit zer­stören kann.

In gleicher Weise fragil ist die heutige Gesell­schaft, denn die Tat­sache, dass Bürger von ihrem Recht auf Selbst­be­stimmung über den eigenen Körper Gebrauch machen und sich nicht impfen lassen, sie wird von den – nennen wir sie die Neuen Kol­lek­ti­visten – zum Anlass genommen, um eine Schä­digung des Kol­lektivs zu kon­stru­ieren, man könnte auch sagen, zu erfinden, die viele Gemein­sam­keiten mit der gerade beschrie­benen “Schä­digung” der reinen Idee vom Ari­schen Blut hat, nur dass es eben heute nicht das Arische Blut ist, das von Ver­un­rei­nigung frei­ge­halten werden muss, sondern die Volks­ge­sundheit, die gegen “Impf­ver­wei­gerer” ver­teidigt werden muss.

Jede Zeit hat ihre eigenen Idiotien, eine der derzeit viru­lenten Idiotien ist in einem Beitrag auf pressetext.com, einer Pres­se­agentur, die sich selbst zu den füh­renden Nach­rich­ten­agen­turen Europas zählt, zu bewundern. Der Beitrag trägt den Titel: “Impf­ver­wei­gerer kosten 180 Mil­lionen Euro pro Woche“. Im Beitrag, geht es mit dem Gejammer weiter: 180 Mil­lionen Euro koste die sta­tionäre Behandlung von Unge­impften, wie Berech­nungen des Instituts für Welt­wirt­schaft und des RKI ergeben haben sollen. Die Berech­nungen der beiden gefal­lenen Institute, die wie damals das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthro­po­logie, mensch­liche Erb­lehre und Eugenik ange­treten sind, um Poli­tiken zu legi­ti­mieren, die ein erheb­liches Potential haben, die Gesell­schaft zu spalten, und zwar in die Gruppe der Guten, der Gefü­gigen und der Bösen, der Gefähr­lichen (also auch in dieser Hin­sicht nichts Neues), liefern ein ein­drucks­volles Bei­spiel für nicht-wis­sen­schaft­liche For­schung, die – wie damals – unter dem Deck­mantel der Wis­sen­schaft ver­breitet werden soll, deren ein­ziger Zweck – wie damals – darin besteht, Unfrieden zu stifen.

Seit fast drei Monaten liege der Anteil der Unge­impften in sta­tio­närer Behandlung bei fast 85 Prozent. Dem deut­schen Gesund­heits­system ent­stünden dadurch Kosten in Höhe von 180 Mil­lionen Euro pro Woche, nicht jetzt, nein, dann, wenn die Vor­hersage ein­trifft, dass die Inzidenz auf 400 pro 100.000 Ein­wohner steigt. “Sollte sich die Impf­quote in Deutschland nicht rasch noch weiter steigern lassen, muss mit einer starken Belastung deut­scher Kran­ken­häuser durch COVID-19 gerechnet werden, so Lena Merkel, Co-Autorin und Expertin für globale Gesund­heits­öko­nomie am” Institut für Welt­wirt­schaft, ein – wie gesagt – gefal­lenes Institut.

“Viele Daten fehlen uns noch”, sagt die “Expertin”. Dass viele Daten noch fehlen, hindert die “Expertin” jedoch nicht daran zu behaupten, dass “diese Belastung für das Gesund­heits­system ver­meidbar gewesen wäre, wenn sich mehr Erwachsene für eine Impfung ent­schieden hätten”. Und weil das noch nicht reicht “betonen die For­scher, dass bei Locke­rungen und Prä­ven­ti­ons­maß­nahmen für Geimpfte die wei­terhin hohe Zahl von Unge­impften nicht außer Acht zu lassen ist”. “Wir müssen neue Anreize schaffen, um die Impf­quote zu erhöhen”, so Merkel.

Ein Name, ein Brechreiz.
Wo soll man anfangen.
Beginnen wir fak­tisch. Der Anteil der Unge­impften in sta­tio­närer Behandlung nach Alters­gruppen seit dem 2. Sep­tember 2021:

Man muss nur etwas in Grund­re­chen­arten bewandert sein, um sehr schnell zu erkennen, dass bereits seit 2 Monaten weniger, zuletzt deutlich weniger als 85% der sich wegen COVID-19 in sta­tio­närer Behandlung Befind­lichen, unge­impft sind. Vielmehr steigt der Anteil der Geimpften kon­ti­nu­ierlich an. Die Behauptung, der Anteil der Unge­impften sei seit Monaten bei fast 85% ist somit falsch. Warum wird diese falsche Behauptung auf­ge­stellt? Um gesell­schaft­liche Gruppen gegen­ein­ander aufzubringen.

Das scheint der neueste Sport unter Per­sonen zu sein, die von Schrei­ber­lingen zu Experten erklärt werden, obschon sie nichts haben, was sie als Experte aus­weist. Im vor­lie­genden Fall ist das Bemühen, die Gesell­schaft zu spalten und Per­sonen, die sich nicht impfen lassen wollen, zu Impf­ver­wei­gerern zu dekla­rieren, die sich gleich den oben im Gesetz zur Ver­hütung erkrankten Nach­wuchses, schädlich auf die Gesell­schaft aus­wirken, besonders deutlich, denn offen­kundig schädigt ein Geimpfter, der gleich zweimal Kosten durch Impfung ver­ur­sacht hat und dennoch nichts Bes­seres zu tun hat, als an COVID-19 zu erkranken, die Gesell­schaft nicht, während ein Unge­impfter, der an COVID-19 erkrankt, dies tut. Einen ent­spre­chenden Unter­schied kann man nur essen­tia­lis­tisch und damit ideo­lo­gisch begründen, etwa so, wie man den Unter­schied, den es macht, Kinder erb­min­der­wer­tiger Familien durch­zu­füttern statt das Geld erb­ge­sunden Familien zu über­weisen, ideo­lo­gisch begründen kann, z.B. in Mathe­ma­tik­auf­gaben aus dem Dritten Reich:

“Erb­min­der­wertige Familien haben erfah­rungs­gemäß eine höhere Kin­derzahl als erbgesunde.
Nehmen wir an, es gäbe in einem Lande gleichviel erb­ge­sunde (A) und erb­min­der­wertige (B) Eltern­paare, von denen die Gruppe A durch­schnittlich je 3, die Gruppe B durch­schnittlich je 5 zur Heirat gelan­gende Kinder hätte. Die A‑Kinder würden wie­derum durch­schnittlich je 3, die B‑Kinder je 5 Nach­kommen haben.

In welchem Ver­hältnis würden die Nach­kommen der beiden Gruppen nach 100 Jahren (= 3 Geschlecht­er­folgen), nach 200 Jahren stehen?

Der jähr­liche Aufwand des Staates für einen Geis­tes­kranken beträgt im Durch­schnitt 766 RM; ein Tauber oder Blinder kostet 615 RM, ein Krüppel 600 RM. In geschlos­senen Anstalten werden auf Staats­kosten ver­sorgt: 167 000 Geis­tes­kranke, 8300 Taube und Blinde, 20 600 Krüppel. Wieviel Mill. RM kosten diese Gebrech­lichen jährlich? Wieviel erb­ge­sunde Familien könnten bei 60 RM durch­schnitt­licher Monats­miete für diese Summe unter­ge­bracht werden.” (Flessau, 1977: 147).

Aber wir leben natürlich nicht mehr im Dritten Reich, sondern im 21. Jahr­hundert: Erb­min­der­wer­tigkeit darf man nicht mehr sagen, deshalb wird von Impf­ver­wei­gerern geredet, die die Gesell­schaft in der­selben finan­zi­ellen Weise schä­digen, in der die Ermin­der­wer­tigen dies nach Ansicht der Nazis getan haben. Auch heute gibt es eine ver­gleichbare Rechnung.

Wenn ein­tritt, was ange­nommen wird, dass die Inzidenz auf 400 pro 100.000 Ein­wohner steigt und wei­terhin igno­riert wird, dass der Anteil Geimpfter wegen COVID-19 in sta­tio­närer Behandlung stetig und seit Monaten steigt, dann schä­digen Unge­impfte die Gesell­schaft um Behand­lungs­kosten von 180 Mil­lionen Euro pro Woche, was natürlich schon deshalb voll­kom­mener Blödsinn ist, weil niemand sagen kann, ob die Unge­impften sich nicht nach Impfung ebenso in sta­tio­närer Behandlung ein­ge­funden hätten. So wie es Blödsinn ist anzu­nehmen, dass die 85%, die Unge­impfte an sta­tionär Behan­delten einst aus­ge­macht haben, Bestand hätten. All diese blöd­sin­nigen Annahmen, die machen nur Ideo­logen, die machen nur Leute, die Unfrieden stiften wollen, die sich daran freuen, wenn gesell­schaft­liche Gruppen zu Paria erklärt, aus­ge­grenzt und am besten noch inter­niert werden, oder wie die Feig­linge aus Kiel schreiben:

“Die For­scher betonen, dass bei Locke­rungen und Prä­ven­ti­ons­maß­nahmen für Geimpfte die wei­terhin hohe Zahl an Unge­impften nicht außer Acht zu lassen ist.”

Ange­sichts der Geschwin­digkeit, mit der Deutschland wieder im Tota­li­ta­rismus ver­sinkt, muss man auf­passen, dass es einem nicht schwin­delig wird. In jedem Fall kann man schon jetzt fest­stellen, dass es in Deutschland auch dieses Mal offen­kundig keinen Mangel an Anbiederungs-“Experten” gibt, die Freude dabei haben, nutzlose Ergeb­nisse auf Basis blöd­sin­niger, viel­leicht auch aus schlei­me­ri­schen Gründen gemachten Annahmen unter die gierige Meute der Jour­na­lismus-Dilet­tanten zu werfen, um – um es noch einmal zu sagen: UNFRIEDEN zu stifen und damit den Tat­be­stand der Volks­ver­hetzung zu erfüllen.

Ein anderes Ziel eines Bei­trags wie dem hier bespro­chenen, fällt uns nicht ein.

Wer seine Abscheu gegenüber diesen Miet­schreibern und den Ver­suchen, die Gesell­schaft zu spalten, deutlich machen will. Die Aktion #ich­mach­da­nichtmit ist zu diesem Zweck ins Leben gerufen worden.


Quelle: sciencefiles.org