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Wenn wir denken, schlimmer geht es nicht! Grau­siger Fund- statt Ele­fan­ten­el­fenbein wildert China bedrohte Rie­sen­mu­scheln (+Videos)

Schon lange wird China wegen des Handels mit Wild­tieren kri­ti­siert. So werden Löwen  in Afrika als Roh­stoff für frag­würdige Heil­mittel in Asien gezüchtet  Auch die Haut von Ele­fanten wird gehandelt, sie dient eben­falls als Heil­mittel und Zehn­tau­sende von Dollar zahlen Chi­nesen für bedrohte Schild­kröten weltweit, da sie die Potenz steigern sollen! Für eine Trop­fen­schild­kröte und auch eine Carolina-Dosen­schild­kröte wird auf dem Schwarz­markt in China etwa bis zu $ ​​1000 gezahlt. Die Nach­frage steigt, weil ihre roten und gol­denen Zeichen auf dem Panzer für die Symbole Glück stehen. Immer wieder werden chi­ne­sische Fischer in der phil­ip­pi­ni­schen Region fest­ge­nommen, denn auf den Phil­ip­pinen, wo fünf der sieben vom Aus­sterben bedrohten Mee­res­schild­krö­ten­arten leben, ist die Wil­derei von Mee­res­schild­kröten eine Straftat. Doch Phil­ip­pinen ist nicht nur die Heimat der bedrohten Mee­res­schild­kröten, sondern auch die Heimat der meisten rie­sigen tro­pi­schen Muschel­arten der Welt. Auf den Phil­ip­pinen machten Zoll­beamte einen schreck­lichen Fund, sie fanden rund 200 Tonnen illegal geerntete Rie­sen­mu­schel­schalen im Wert von fast 25 Mil­lionen US-Dollar. Die Rie­sen­mu­scheln sind wegen Über­fi­schung, Umwelt­ver­schmutzung und als Folge des Kli­ma­phä­nomens El Niño vom Aus­sterben bedroht. Der „König aller Muscheln“ wird als Ersatz von Ele­fan­ten­el­fenbein gewildert. Geschnitzte riesige Muschel­schalen ähneln Ele­fan­ten­el­fenbein und können in China hohe Preise erzielen.

Zehn­tau­sende von Dollar zahlen Chi­nesen für bedrohte Schild­kröten weltweit, da sie die Potenz steigern sollen!

Schild­kröten auf einem chi­ne­si­schem Markt

Die Chi­nesen haben bereits ihre eigene Species aus­sterben lassen oder diese stehen kurz vor dem Aus­sterben, jetzt über­fallen sie andere Länder.

Die Mee­res­schild­kröten sind eine hoch­ent­wi­ckelte Tierart und trotzdem vom Aus­sterben bedroht! Je bedrohter eine Art ist, desto mehr zahlen die chi­ne­si­schen Milliardäre.

Die Inspek­toren der Federal Wildlife über­prüften zufällig die Pakete, die für China vor­ge­sehen waren.  Die Angaben über den Absender fehlten. Was sie vor­fanden, ließ die Inspek­toren erschaudern. 170 Schild­kröten waren in Män­ner­socken ver­steckt. Es han­delte sich um 70 gefleckte Schild­kröten und 100 öst­liche Schild­kröten. Es zeigt, wie Chinas Appetit auf Schild­kröten gewachsen ist. Auf dem Schwarz­markt wird viel Geld für diese Schild­kröten gezahlt. Gerade Mil­li­ardäre geben viel Geld für bedrohte Tier­arten aus. Ein schreck­liches Geschäft, welches sich weltweit aus­weitet. So fanden Zoll­beamte auf dem Flug­hafen der malay­si­schen Haupt­stadt Kuala Lumpur mehr als 300 seltene Schild­kröten aus Mada­gaskar, die illegal ins Land gebracht werden sollten, um sie an meist­bie­tende Chi­nesen zu verkaufen.

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Auf den Phil­ip­pinen, wo fünf der sieben vom Aus­sterben bedrohten Mee­res­schild­krö­ten­arten leben, ist die Wil­derei von Mee­res­schild­kröten eine Straftat und sie wird mit bis zu 12 Jahren Gefängnis und Geld­strafen bis zu 22 500 $ geahndet. Die Strafe ist abhängig von der Art der Schild­kröte. Dennoch fangen die Wil­derer diese Tiere, denn Schild­krö­ten­fleisch soll angeblich die Potenz steigern. Ihre Panzer werden zu Schmuck ver­ar­beitet. Wir hatten bereits von einem Streit zwi­schen den Phil­ip­pinen und China berichtet, nachdem in einem chi­ne­si­schem Boot mehr als 500 Exem­plare einer vom Aus­sterben bedrohten Schild­krö­tenart gefunden wurde.

Statt Ele­fan­ten­el­fenbein wildert China bedrohte Riesenmuscheln

Doch Phil­ip­pinen ist nicht nur die Heimat der bedrohten Mee­res­schild­kröten, sondern auch die Heimat der meisten rie­sigen tro­pi­schen Muschel­arten der Welt.

Rie­sen­mu­scheln können einen Durch­messer von über einem Meter erreichen und bis zu 250 kg wiegen. Sie gelten als lebens­wichtig für das lokale Meeresökosystem.

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Eine durch­ge­führte Riff­be­wertung zeigte, dass Rie­sen­mu­scheln auf den Phil­ip­pinen auf­grund von Wil­derei, Über­fi­schung und Lebens­raum­zer­störung bedroht sind, in einigen Regionen sind sie bereits ganz ver­schwunden. Laut einem neuen Bericht der Wildlife Justice Com­mission (WJC), einer in Den Haag ansäs­sigen gemein­nüt­zigen Orga­ni­sation, die kri­mi­nelle Netz­werke unter­sucht, haben die phil­ip­pi­ni­schen Behörden seit 2016 etwa 133.000 Tonnen dieser immer sel­tener wer­denden Muscheln beschlag­nahmt . Das meiste davon wird auf die Beschlag­nahme eines ein­zigen 132.000 Tonnen schweren Lagers auf den Süd­phil­ip­pinen im Oktober 2019 zurück­ge­führt – das ist etwa das Fünf­fache des Gewichts der Frei­heits­statue . Doch allein in diesem Jahr gab es bisher min­destens sechs Fälle, fast so viele wie in den letzten fünf Jahren zusammen.

Im April 2021 konnten auf einer Insel in der öko­lo­gisch geschützten Provinz Palawan vier Ver­dächtige fest­ge­nommen werden, nachdem bei Razzien rund 200 Tonnen illegal geerntete Riesige Muscheln (Tri­dac­ninae) im Wert von 25 Mil­lionen US-Dollar beschlag­nahmt werden konnte.

  • Palawan ist ein Hotspot sel­tener Tier- und Pflan­zen­arten im gesamten Insel­reich der Phil­ip­pinen. Ihr Natur­schatz ist so bedeutend, dass die UNESCO die Insel 1990 zum Bio­sphären-Reservat erklärt hat.
  • Tri­dacna gigas enthält Mee­res­algen, die eine Nah­rungs­quelle für viele Fisch­arten sind. Sie sind zunehmend anfällig für Wil­derei, sowohl wegen ihres Flei­sches als auch wegen ihrer Schalen, die als Ersatz für Elfenbein in Schmuck und Deko­ra­tionen ver­wendet werden.

Der Verbot des Elfen­bein­handels und die Folgen

Auf Grund der großen Nach­frage in Asien nach Elfenbein und Nas­hörnern boomt die Wil­derei in Afrika. Nigeria ist Hotspot für den grau­samen ille­galen Handel nach Asien. Nachdem zwei Tonnen Elfenbein und Pan­go­lin­schuppen ver­steckt in drei Con­tainern aus Nigeria im Hafen von Hai Phong ent­deckt wurden, gelang in Nigeria die Rekord-Beschlag­nahme von mehr als 17 Tonnen Schuppen von Pan­go­linen und Ele­fan­ten­stoß­zähne mit einem Rekordwert von 54 Mil­lionen US-Dollar.

Doch nicht nur der illegale Handel mit Elfenbein- und Schup­pen­tieren boomt in Afrika, sondern auch der illegale Handel mit Rie­sen­mu­scheln im Pazifikraum.

Riesige Muschel­schalen im Wert von 25 Mil­lionen US-Dollar wurden beschlagnahmt.

Die Flut der jüngsten Fälle beant­wortet die Frage, wie sich das 2017 in Kraft getretene Verbot von Ele­fanten-Elfenbein in China auf die Nach­frage nach Mate­rialien aus­wirkt. Es sind die vom Aus­sterben bedrohten Rie­sen­mu­scheln, die wie Elfenbein aus­sehen und eine ähn­liche kul­tu­relle Funktion erfüllen.

Orga­ni­sierte Kri­mi­na­lität – schmuggeln Tiere – da sie Elfenbein gleichen

„Wir wissen, dass es eine Ver­bindung zwi­schen den beiden Arten gibt und dass sie gemeinsam gehandelt werden“, sagt Olivia Swaak-Goldman, die Geschäfts­füh­rerin von WJC.

Der Handel mit Muscheln findet oft in Geschäften statt, aber einige Schnit­ze­reien werden online ver­kauft , stellt WJC fest. Auf WeChat ändern Ver­käufer ständig die Wörter, die zur Beschreibung der Muscheln ver­wendet werden, um Keyword-Filter zu umgehen, manchmal mit Begriffen wie „jade­artige Muschel“. Händler senden auch Sprach­nach­richten, um Stich­wort­suchen ganz zu vermeiden.

Rie­sen­mu­scheln sind an den meisten Orten, an denen sie leben, durch nationale Gesetze geschützt – in den Gewässern des Süd­chi­ne­si­schen Meeres, des Pazi­fi­schen Ozeans, des Indi­schen Ozeans und des Roten Meeres.

 Der inter­na­tionale Handel mit allen 12 Arten ist durch das Über­ein­kommen über den inter­na­tio­nalen Handel mit gefähr­deten Arten frei­le­bender Tiere und Pflanzen (CITES) eingeschränkt.

Doch auch wenn der „König aller Muscheln“ oder das „weiße Gold des Meeres“ knapper geworden ist, geht die Wil­derei weiter.  Tri­dacna gigas , die größte Rie­sen­mu­schelart der Welt, ist heute an einigen Stand­orten auf den Phil­ip­pinen und anderswo aus­ge­storben. 

Die acht Beschlag­nah­mungen rie­siger Muschel­schalen durch chi­ne­sische Behörden, beinhal­teten auch elfen­bein­ähn­liche Tiere. Unter anderen der Narwal-Elfenbein oder der behelmte Nas­horn­vogel. Darüber hinaus deuten die vor­läu­figen Ermitt­lungen des WJC darauf hin, dass der Handel mit Mammut-Elfen­bein­pro­dukten auf E‑Com­merce-Platt­formen zuge­nommen hat, seit Chinas Han­dels­verbot für Ele­fanten-Elfenbein in Kraft getreten ist.

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Die von der NGO FLIGHT: Pro­tecting Indonesia’s Birds gesam­melten Infor­ma­tionen über den Handel mit Wild­vögeln in den Pro­vinzen West-Sumatra führte zur Beschlag­nahme von drei behelmten Nas­horn­vögel. Zuvor wurden in Aceh 71 Nas­horn­vögel beschlagnahmt.

Beschlag­nahmte Nashornvögel

Da die Mutter und das Küken etwa fünf Monate in der Nest­höhle ein­ge­schlossen leben, bis das Jungtier flügge wird, sind sie auf das Männchen ange­wiesen, um sie zu füttern. Wenn das Männchen getötet wird – zum Bei­spiel von Wil­derern wegen seiner Casque (Helm)  – wird der Rest der Familie wahr­scheinlich sterben.

Weicher als Elfenbein und leicht zu schnitzen, sind die Casque der Nas­horn­vögel in Asien sehr gefragt, um zu Perlen, Anhängern und kom­pli­zierten Kunst­werken ver­ar­beitet zu werden. Für einen Teil der wohl­ha­benden Klasse Chinas sind seltene Wild­tier­pro­dukte wie behelmte Nas­horn­vo­gel­schnit­ze­reien, Ele­fan­ten­el­fenbein und Nashorn ein Zeichen von Geld, Macht und Luxus.

China hat derzeit den größten Markt für Ele­fan­ten­el­fenbein eines Landes und ist das wich­tigste Ziel für legale und illegale Elfen­bein­pro­dukte. Da die chi­ne­sische Öffent­lichkeit besser über den Schutz von Ele­fanten infor­miert wird, boomt jetzt der illegale Handel mit Alter­na­tiven, wie die Rie­sen­mu­scheln. Nur weil sie dem Elfenbein gleichen, sterben auch sie aus.

Da Riffe auf der ganzen Welt durch Ozeanerwärmung, Ver­sauerung und Krank­heiten bedroht sind, ist die Zer­störung durch die Ernte von Rie­sen­mu­scheln eine weitere Bedrohung, die sie mög­li­cher­weise nicht überleben.

Wenn der Ozean stirbt, sterben auch wir.

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Netzfrau Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org