Die alarmierenden Meldungen über Vorbereitungen der Nato auf einen Krieg in Europa reißen nicht ab. Letzte Woche wurde gemeldet, dass Großbritannien hunderte von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen für einen Krieg gegen Russland nach Deutschland verlegt.
Wie so oft fand ich die Meldung über die britische Truppenverlegung nach Deutschland nicht in deutschen „Qualitätsmedien“, sondern beim russischen Fernsehen. Die deutschen „Qualitätsmedien“ scheinen partout kein Interesse daran zu haben, ihren Lesern über die aktiven Kriegsvorbereitungen der Nato zu berichten.
Das russische Fernsehen hat am Sonntag ausführlich über die neuesten Nato-Kriegsanstrengungen berichtet und wie immer habe ich – bevor ich die russischen Beiträge übersetzt habe – kurz geprüft, ob sie auch die Wahrheit berichten (Die Übersetzung der russischen Beiträge finden Sie hier). In den russischen Beiträgen war die Meldung über die britischen Truppenverlegungen nach Deutschland nur eine von vielen Meldungen. Da das aber Deutschland direkt betrifft, halte ich die Meldung für so wichtig, dass sie einen eigenen Artikel verdient hat.
Der Hub für den Krieg im Osten
Der britische General Ralph Wooddisse hat der britischen Presse von den Plänen erzählt. Demnach wird Großbritannien hunderte Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und anderes Kriegsgerät nach Sennelager bei Paderborn bringen. Dort soll ein Hub entstehen, also ein Knotenpunkt, von dem aus das Kriegsgerät bei Bedarf schnell gegen Russland in Marsch gesetzt werden kann. Das wird in britischen Medien ganz offen gesagt, es geht gegen Russland und um einen möglichen Krieg mit Russland.
Man muss sich nicht wundern, dass Russland aufgrund der Truppenbewegungen und Erklärung der Nato-Staaten nervös wird. So hat Großbritannien zum Beispiel auch 100 Soldaten an die polnisch-weißrussische Grenze geschickt, vorgeblich, um die Flüchtlinge aus Polen fernzuhalten. Das bestätigt die Meldungen aus Weißrussland, das eine wachsende Konzentration von Nato-Soldaten an seinen Grenzen meldet, die Rede ist von Feldlagern für zehntausende Soldaten. Darüber hinaus haben die Briten auch eine 600 Mann starke Einheit ihrer Spezialtruppe SAS bereitgestellt, die jederzeit in die Ukraine verlegt werden kann.
Es ist faszinierend, wie die deutschen „Qualitätsmedien“ über all das kein Wort berichten, sondern stattdessen von einer Konzentration russischer Truppen an der ukrainischen Grenze sprechen. Als Beleg werden dabei Satellitenfotos präsentiert, die – so kann man dort lesen – aus einem Ort bei Smolensk, also hunderte Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, stammen.
Die Provokationen der Nato
In letzter Zeit häufen sich die Meldungen über Provokationen der Nato an Russlands Grenzen. Vor einer Woche habe ich berichtet, wie die Nato aus der Ukraine einen regelrechten Militärstützpunkt gemacht hat. Nur Tage später wurde bekannt, dass die USA bereits Soldaten in der Ukraine stationiert haben und dass Kiew in Donbass mit Zustimmung der USA verbotene Panzerabwehrraketensysteme vom Typ Javelin einsetzt. Außerdem haben die USA in dem Manöver Global Thunder mit strategischen Bombern gleichzeitig im Westen und im Osten Russlands, nur 20 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, den Abschuss von Atomraketen auf Russland trainiert. Und das waren nur einige der Meldungen der letzten Woche.
Wenn man dann noch die Nato-Aktivitäten im Schwarzen Meer hinzunimmt, wo die Nato gerade ein außerplanmäßiges Flottenmanöver direkt vor der Krim abgehalten hat und wo im Sommer ein britischer Zerstörer vorsätzlich die russischen Hoheitsgewässer verletzt hat, dann braucht es nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass man in Russland durchaus nervös wird.
Quelle: anti-spiegel.ru
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