Zeit­arbeit als neue Chance? Welche Vor- und Nach­teile gibt es?

Immer mehr Men­schen nehmen ihren Voll­zeitjob oder auch Teil­zeitjob in einer Zeit­ar­beits­firma wahr.

Aber was genau ist damit gemeint und was sind die Vor-und Nach­teile dieses Arbeitsmodells?

Darauf gehen wir in diesem Artikel ein.

Was ist Zeitarbeit?

Die Zeit­arbeit hat ver­schiedene Namen:

  • Leih­arbeit
  • Per­so­nal­leasing
  • Arbeit­neh­mer­über­lassung

Aber bei allen Begriffen wird von dem gleichen Arbeits­modell gesprochen.

Bei diesem Arbeits­modell kommt es zu einer Dreiecksbeziehung.

  1. Der Arbeit­nehmer
  2. Die Zeit­ar­beits­firma
  3. Das Unter­nehmen, welches den Zeit­ar­beiter braucht

Der Arbeit­nehmer ist bei der Zeit­ar­beits­firma ange­stellt. Ver­schiedene Unter­nehmen kommen nun auf die Zeit­ar­beits­firma zu, um sich Arbeits­kräfte zu leihen.

Warum das Unter­nehmen das macht, kann unter­schied­liche Gründe haben:

  • Mit­ar­beiter-Eng­pässe auf­grund von Krankheit
  • Falsch kal­ku­lierte Mitarbeiterzahl

Was sind die Vor­teile und Nach­teile von Zeit­arbeit?

Vor­teile:

1. Ver­ein­fachter (Wieder-)Einstieg

Berufs­ein­steiger und Berufs­wie­der­ein­steiger haben oft fol­gendes Problem:

Sie haben ent­weder zu viel oder zu wenig Berufs­er­fahrung für die normal aus­ge­schrie­benen Stellen.

Was tun?

Hier kann die Leih­arbeit eine wun­derbare Brücke schlagen.

Da der Arbeit­nehmer bei der Leih­ar­beits­firma ange­stellt ist, bekommt er die Job­an­gebote, die zu seinem Profil passen. Somit ist es leichter, einen (Wieder-) Ein­stieg ins Berufs­leben zu finden.

Zusätzlich bekommen die Leih­ar­beits­firmen oft Stel­len­aus­schrei­bungen zuge­schoben, die auf den öffent­lichen Markt­plätzen gar nicht ver­fügbar sind.

2. Sammeln von wich­tigen Berufserfahrungen

Neben dem schnellen Ein­stieg ins Berufs­leben, kann der Arbeit­nehmer schnell wichtige Berufs­er­fahrung sammeln.

Der Leih­ar­beit­nehmer ist nämlich nicht für immer an ein Unter­nehmen aus­ge­liehen. Er wechselt regel­mäßig das Unternehmen.

Dadurch bekommt er einen Ein­blick in ver­schiedene Unter­nehmen und Tätigkeiten.

3. Schließen von wich­tigen Kon­takten / Ausbau des Netzwerkes

Oft bleiben Arbeit­nehmern gute Jobs ver­wehrt, da sie nicht die rich­tigen Kon­takte haben.

Das ist als Ange­stellter einer Zeit­ar­beits­firma passé.

Sie lernen während ihrer Tätigkeit ver­schiedene Unter­nehmen und somit auch Men­schen kennen.

Sollte sich ein qua­li­fi­zierter Mit­ar­beiter finden, kann das sogar zu einer Direkt­an­stellung führen.

4. Viel­fältige Beschäftigung

Neben der Masse an Berufs­er­fahrung und den neuen Kon­takten, wird der Job wahr­scheinlich nie langweilig.

Durch die wech­selnden Unter­nehmen und Tätig­keiten gibt es immer neue Dinge für den Arbeitnehmer.

5. Gleiche Bezahlung

Früher haben die Ange­stellten der Leih­ar­beits­firma gegenüber den nor­malen Ange­stellten im Unter­nehmen weniger verdient.

Diese Unge­rech­tigkeit wurde mitt­ler­weile beseitigt.

“Equal Pay” ist hier das Zau­berwort. Es besagt, dass ein Zeit­ar­beiter nach spä­testens neun­mo­na­tiger Beschäf­tigung das Gleiche ver­dienen muss, wie ein Ange­stellter im Unter­nehmen. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass beide die­selbe Tätigkeit ausüben müssen.

In einigen Branchen gibt es noch Aus­nahmen, dort greift “Equal Pay” erst nach 15 Monaten.

6. Ori­en­tierung möglich

Nach einer langen Beschäf­ti­gungs­pause, wie zum Bei­spiel nach der Elternzeit oder einer län­geren Krankheit oder auch beim Ein­stieg ins Berufs­leben: manche Men­schen können sich einfach nicht ent­scheiden, welchen Beruf sie wählen sollen.

Durch die vielen ver­schie­denen Ein­satzorte ent­steht hier eine gute Mög­lichkeit, sich zu ori­en­tieren und trotzdem schon das erste Geld zu verdienen.

7. Sicherheit eines Anstellungsverhältnisses

Im Gegensatz zu vielen Vor­ur­teilen sind Zeit­ar­beiter in einem nor­malen Ange­stell­ten­ver­hältnis mit dem Unter­nehmen. Somit bekommen sie ihr nor­males Gehalt bezahlt und auch alle sozialen Abgaben werden bezahlt.

Sollte einmal nicht direkt nach der Been­digung eines Auf­trages bei einem Unter­nehmen ein wei­terer Auftrag anstehen, wird trotzdem für diese kurze Zeit das Gehalt gezahlt.

8. Fle­xi­bi­lität

Auf­grund der viel­fäl­tigen Tätig­keiten, die eine Zeit­ar­beits­firma den Arbeit­nehmern anbietet, hat diese eine gewisse Fle­xi­bi­lität. Mab kann sich neue Branchen ansehen und ver­schiedene Firmen kennenlernen.

Wenn für eine Wunsch­tä­tigkeit die Erfah­rungen noch nicht erfüllt sind, bieten viele Firmen auch Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­keiten an, um die Wunsch­tä­tigkeit später doch aus­führen zu können.

9. Eine Bewerbung — mehrere Jobs

Niemand hat Lust, 100 Bewer­bungen und mehr zu schreiben. Wenn dann noch nicht hun­dert­pro­zentig sicher ist, welchen Job man ergreifen möchte, sowieso nicht.

Da ist es bei einer Zeit­ar­beits­firma relativ einfach. Durch eine Bewerbung bei einer Firma stehen dem zukünf­tigen Arbeit­nehmer gleich mehrere Stellen und Tätig­keiten offen.

Viel­leicht auch eine, an die der Arbeit­nehmer noch gar nicht gedacht hat.