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Minister Anne Spiegel, Frau­en­ge­neration X „ich! ich! ich!“ – Warum ein Minister KEIN Recht auf Urlaub hat, wenn im Land die Hütte brennt

Spie­gel­au­torin Mar­garete Sto­kowski ist ein Kind ihrer Zeit. Ego­zen­trisch, dog­ma­tisch, ganz auf der Linie, die heute obli­ga­to­risch ist. Frauen sind immer Opfer, alles muss sich um per­sön­liche Bedürf­nisse und Ansprüche drehen und wehe, es wird unge­mütlich. Man muss sich nur mal die Seite mit ihren Bei­trägen anschauen, dann weiß man, wie die Gene­ration X tickt.

„Ich fordere, ich will, ich habe Anspruch, meine Wünsche, ich, ich, ich!“

Frau Sto­kowski hat nun einen Artikel zur Ver­tei­digung der Ex-Minis­terin Anne Spiegel geschrieben. Lieber Leser, dieser Beitrag ist ein Klas­siker, über den fol­gende Gene­ra­tionen staunen werden. Daran können sie lernen und ver­stehen, warum im 21 Jahr­hundert der Zerfall der zivi­li­sierten Welt begann. Ehrlich, dieser Artikel wird zukünf­tigen His­to­rikern dies­be­züglich ein Schlüs­sel­do­kument sein und in die Geschichts­bücher ein­gehen. Alles, was eine Gesell­schaft und einen Staat zer­stört, die Wirt­schaft lahmlegt, die Struk­turen von Ver­ant­wortung und „Pflicht“ zu „patri­ar­cha­li­schen Relikten“ her­ab­würdigt, ist darin zu finden. Und er zeigt auch auf, was genau und im tiefsten Grund der Punkt ist, warum selbst die Partei der ego­ma­ni­schen, dog­ma­ti­schen Grünen nicht mehr anders konnte, als Frau Minis­terin Spiegel aus dem Amt zu treten.

Frau Sto­kowski sieht das monierte Ver­halten Minister Spiegels sehr ent­spannt. Jooo, sicher, Frau Minis­terin Spiegel hat gelogen mit ihrer Online-Kon­ferenz-Teil­nahme. So, what? Na, schön, sie ist einfach in Urlaub gefahren und hat Zig­tau­sende Men­schen — Über­le­bende, Ver­letzte, Ver­schüttete, Noch-Nicht-Tote und Tote, Obdachlose, Ver­zwei­felte — einfach hinter sich zurück­ge­lassen. Weil die Arbeit für sie zu viel gewesen ist und Mann und Kinder einen Urlaub brauchten. Und die Kinder von der Coro­nazeit gestresst waren.

Wer hätte da nicht Ver­ständnis, dass die gute Frau die Aufgabe der Familien- und Umwelt­mi­nis­terin einfach mal nie­der­legte und sich einen vier­wö­chigen Urlaub in Frank­reich gönnte, um mal wieder aus­zu­spannen, auf­zu­tanken und sich zu erholen. Fast alle, Frau Sto­kowski, fast alle haben da kein Ver­ständnis für. Nur Sie. Polizei, Bun­deswehr, Feu­erwehr, Inten­siv­schwestern und Not­ärzte müssen zu allen Zeiten ein­satz­fähig und präsent ein, wenn es in einer Notlage erfor­derlich ist. Einen Teil­zeit­mi­nister gibt es nicht.

Ein Minis­ter­posten ist kein „Job“. Frau Minister Anne Spiegel hat einen Amtseid geleistet. Die Aufgabe, die sie über­nommen hat, fordert von ihr mehr als von einem Bäcke­rei­ver­käufer, für den man sofort eine Ver­tretung ein­setzen kann, wenn es ihm nicht gut geht oder er Urlaub macht. Frau Minister Spiegel kann natürlich in Urlaub fahren. Aber nicht in so einer Situation. Zumal sie auch schon im Vorfeld versagt hat und nicht dafür gesorgt, dass die Men­schen entlang der Ahr gewarnt worden sind. Auch diese Fehl­leistung ist ihr vor­zu­halten. Überdies scheint sie ja eben gerade nicht ein Team zusam­men­ge­stellt zu haben, was sie gebührend ver­treten konnte, das zeigt das inkom­pe­tente Chaos im wei­teren Verlauf nach der Kata­stro­phen­nacht. Anne Spiegel hatte eine Füh­rungs­po­sition ange­nommen und NICHT geführt, sondern sich in einen Urlaub abge­setzt und die not­lei­denden Men­schen und auch ihre Leute im Stich gelassen. Sie hat zehn Tage lang nach der Flut­nacht das Chaos und die Stüm­perei laufen lassen. Sie sah ja, dass NICHTS funk­tio­nierte, um die Schäden, das Leid, die Not zu lindern.

Und dann, anstatt durch­zu­greifen und für eine koor­di­nierte Kata­stro­phen­be­wäl­tigung zu sorgen, den Bettel hin­ge­schmissen und Urlaub gemacht, während die ihr anver­trauen Men­schen um ihr Dasein kämpfen? Nein, so geht es nicht! Ihre per­sön­lichen Bedürf­nisse haben ver­dammt noch mal hinter der Not von Zig­tau­senden Men­schen zurück­zu­stehen. Niemand hat Frau Spiegel gezwungen, Minis­terin zu werden oder gar Bun­des­mi­nis­terin. Wenn sie zu diesen Opfern nicht bereit und fähig ist, wenn sie diese Position nicht aus­füllen kann oder will, dann darf sie so einen Posten nicht annehmen. Fertig.

Und schon gar nicht geht das Geg­reine, das sie vor den Kameras und Mikro­fonen ablie­ferte. Mil­lionen und Aber­mil­lionen Men­schen in Deutschland leisten und arbeiten bis an die Grenzen ihrer Kraft. Oft für ein lau­siges Geld. Das Gejammer war schlicht wür­delos. Und dann war sie trotz der furcht­baren Über­lastung aber nicht bereit, den Posten zu räumen für jemanden, der ihn aus­füllen kann. Wer hat sie denn gezwungen, für das Minis­teramt zu kan­di­dieren? Und dann noch, nachdem sie in Rheinland-Pfalz schon versagt hat, noch das Amt eines Bun­des­mi­nisters zu über­nehmen. Wenn die Familie ihr am Wich­tigsten ist, dann ist das voll­kommen in Ordnung. Dann darf sie aber keine poli­tische Kar­riere und Füh­rungs­po­si­tionen anstreben, sondern einen ganz nor­malen Beruf, bei dem sie ihre Arbeit­neh­mer­rechte auch geltend machen kann und darf.

Der Fall Anne Spiegel ist nicht „kom­pli­ziert“. Man macht als Ver­ant­wort­licher keinen Urlaub, wenn daheim die Hütte brennt. Das ist nicht patri­ar­cha­lisch, sondern die Aufgabe und Pflicht. So einfach ist das.

Aber Voll­zeit­präsenz ist  — natürlich! —  eine böse, patri­ar­cha­lische Idee. Frau Sto­kowski hat sehr wahr­scheinlich keine Kinder. Das wäre auch eine Zumutung und Ein­schränkung ihrer Selbst­ver­wirk­li­chung. Denn zum einen ist das bestimmt für sie viel zu sehr „rechts“, Kinder zu haben. Und zum Zweiten führt bei Kindern kein Weg an der Voll­zeit­präsenz vorbei. Warum? Weil man auch hier die Ver­ant­wortung hat. Weil man einem zah­nenden und vor Schmerzen schrei­enden Baby einfach nicht sagen kann, „meine 8 Stunden Mut­ter­ar­beitszeit sind vorbei, melde dich morgen um neun wieder bei Arbeits­beginn mit deiner vollen Windel, deinem wunden Babypo, deinem stän­digen Hunger, deinem Kuschel­be­dürfnis und deinem geschwol­lenen, schmer­zenden Kiefer. Ich hab jetzt Anspruch auf unge­störte Nachtruhe. Und nächste Woche, liebes Kind, hab ich Urlaub. Sieh mal zu, wie du zurechtkommst.“

Feu­er­wehr­leute und Sani­täter haben auch ein Recht auf gere­gelte Arbeits­zeiten und Nachtruhe sowie Urlaub. Und doch, wenn die „Stall­wachen-Besetzung“ nicht aus­reicht, müssen sie raus und anpacken, weil die Not der Men­schen natürlich den eigenen Inter­essen über­ge­ordnet ist. Der Feuerwehrmann/frau geht auch nachts um zwei Uhr in ein bren­nendes Haus, um Men­schen zu retten.

Wenn in einem Kran­kenhaus ein Unfall­opfer oder Gewalt­opfer ein­ge­liefert wird und es um Leben und Tod geht, geht der Unfall­chirurg nicht mit einem Schul­ter­zucken nach Hause und über­lässt das Unfall­opfer seinem Schicksal, weil er schon sowieso Über­stunden gemacht hat. Er ope­riert, egal wie lang.

Den spek­ta­ku­lären Verrat, den Frau Anne Spiegel als Familien- und Umwelt­mi­nister an ihrer Aufgabe, ihrer Pflicht, ihrer Ver­ant­wortung, ihres Mit­ge­fühls, ihrer Mit­mensch­lichkeit und ihren Bürgern begangen hat, ver­teidigt Spie­gel­au­torin Mar­garete Sto­kowski so vehement, weil es eine Frau ist. Hätte ein männ­licher Familien- und Umwelt­mi­nister so gehandelt, wäre Frau Sto­kowskis Artikel eine Phil­ippika gegen männ­lichen Ego­ismus, Empa­thie­lo­sigkeit und den alten, weißen Mann geworden.

Die Leser­zu­schriften zu dem Beitrag von Frau Sto­kowski sind recht inter­essant. Ein paar Beispiele:

„Werte Frau Sto­kowski, wollen sie mit ihrem Artikel sagen, dass all die Pfle­ge­kräfte, welche in den letzten 3 Jahren Ver­ant­wortung über­nommen haben und ihre private Situation zurück­ge­stellt haben weil es die Situation erfordert einer patri­ar­chalen Ideo­logie folgen? Sie haben dem Patri­archat gerade eine Menge weib­licher Mit­glieder beschert!“ 

 „Ehrlich gesagt ist es mir egal, wer wann wo Urlaub macht (Wolf­gangssee? Von gestern!)
Nicht egal ist mir hin­gegen, wenn ein Poli­tiker öffentlich lügt oder seine Amts­pflichten ver­nach­lässigt. Und nur darum geht es.“
 

„… Dabei ist es völlig egal ob “Männlein oder Weiblein”. Bei 4 Kindern und einem kranken Partner kommt so ein Posten schlicht nicht in Frage. PUNKT Ende der Dis­kussion.“ 

„Dieser Kom­mentar erinnert mich an Asterix bei den Briten. Dort wird geschildert, wie die Bri­tannier den Krieg gegen Caesar ver­lieren, weil sie auch in der Schlacht darauf bestehen, dass um fünf Uhr Teezeit ist. Frau Sto­kowski, ich finde, Selenskyi hat dringend vier Wochen Urlaub nötig und Putin sollte darauf unbe­dingt Rück­sicht nehmen. Ich komme aus dem Kopf­schütteln über Ihr Geschreibsel nicht heraus.“

Und, kurz und büdig:

„Sto­ko­ko­lores.“