Die Loka­li­sierung von Platons Atlantis im Weltraum

Seltsame Hin­weise in Platons Atlantis Dialog Timaios

Platons Timaios-Dialog – in dem Atlantis, die ver­sunkene Stadt, das erste Mal auf­taucht, handelt an sich vom Weltraum und allem, was darin so rum­schwirrt. Ist es Zufall, dass die Über­lie­ferung zu Atlantis im Weltraum Dialog auf­taucht oder hat das einen tie­feren Sinn? Timaios ist ja Platons Weltraum-Experte. Bisher haben vor allem Alt­phi­lo­logen diese Texte gelesen und daraus gedeutet. Viel­leicht ist es mal not­wendig, dass ein Phy­siker sich mit diesen Texten zu Atlantis befasst? Sehr merk­würdig sind nämlich einige Beschrei­bungen zu einem angeb­lichen Himmel mit glatter (in einer Über­setzung sogar „glatt geschlif­fener“) Ober­fläche, der keine Nahrung braucht und niemals krank wird. Was hat das bitte mit einem Himmel zu tun, wie wir ihn kennen? Platon ver­weist sogar darauf, dass dieser Himmel kör­perlich und berührbar war. All das passt auf ein tech­ni­sches System im Himmel, nicht aber auf den Himmel wie wir ihn kennen.

Die miss­ver­standene Welt­seele in Platons Atlantis Dialog Timaios

In Tim 36a‑d beschreibt Platon, wie aus einem Gemisch (viel­leicht einer Legierung?) zwei über­kreuzte Haupt­speichen ent­stehen, deren Ende zu Kreisen gebogen und mit­ein­ander ver­knüpft werden. Auch wenn der Hinweis auf die Insel Atlantis hier nicht fällt, so ist doch die Beschreibung mit dem kon­zen­tri­schen Ring­system im Atlantis Dialog Kritias ver­blüffend. Die so ent­stan­denen kon­zen­tri­schen „Kreise“ drehen sich nach Platon um sich selbst, und zwar in gegen­sätz­licher (!) Richtung.

Ich erkenne aus dem Text (Abb. 1) zunächst ein aus ver­schie­denen Aus­gangs­stoffen geschaf­fenes, stan­gen­för­miges Grund­element. Wenn die Roh­ma­te­rialien Metalle waren, würde es eine Legierung dar­stellen. Eine Spaltung der läng­lichen Stange führt zu unter­schiedlich langen Teil­stücken, welche über­ein­an­der­gelegt ein „hin­kendes“ grie­chi­sches Chi (das deutsche X) nach­bilden. Ein Teil des jewei­ligen Stabes aus dem X wird umge­knickt, dabei der dem Knick fol­gende Teil zu einem halben Kreis gekrümmt. Beide Halb­kreise zusammen ergeben je einen Ring. Die ver­blei­benden, geraden Stücke der ursprünglich das X bil­denden Ele­mente, lassen ein Kreuz darin ent­stehen. Damit ent­steht ein Modell, das deutlich an die Beschreibung der ring­för­migen Insel im Atlan­tis­be­richt Platons erinnert. Die gebil­deten Kreis­dar­stel­lungen stehen dabei für die kon­zen­tri­schen Wälle, die Abstände dazwi­schen für das Him­melsmeer. Denn schließlich wird jene Kon­struktion im Dialog zum Weltall und damit gedanklich im Weltraum erzeugt. Hier im Detail die ein­zelnen Schritte gemäß dem Text des Timaios:

a) Das fertig gestellte Grund­element wird in zwei läng­liche Stücke geteilt, wobei diese nicht gleich lang sind.

b) Beide ent­stan­denen Ele­mente fügt man in ihrer Mitte zusammen, wodurch ein X ent­steht, das aber wegen der unter­schied­lichen Abmessung der zwei Stäbe „hinkt“.

c) Die zwei stab­ähn­lichen Teile mit ver­schie­dener Länge werden oben und unten so umge­knickt, dass aus den Enden immer ein Bogen von 180 Grad entsteht.

d) Durch das Ver­knüpfen der Halb­kreise mit­ein­ander an den jeweils gegen­über­lie­genden Punkten des jetzt als Speiche zu bezeich­nenden geraden Teil­stücks ent­stehen ein großer und ein kleiner Kreis.

e) Beide so gebil­deten Ringe rotieren um sich selbst, d.h. sie drehen sich um eine gemeinsame Nabe. Unter gleich­för­miger Bewegung ist ver­mutlich die­selbe Win­kel­ge­schwin­digkeit der ent­stan­denen Reifen zu verstehen.

f) Die Bahn des großen kreis­för­migen Gebildes führt rechts herum.

g) Die Bahn des kleinen Ringes führt links herum.

h) Das Ring­ge­bilde mit den län­geren Speichen erhält die bedeu­tungs­vollere Kraft. Da aber beide Ringe nach Punkt e durch gleich­för­miger Bewegung gekenn­zeichnet sind, ergibt sich fol­gende natur­wis­sen­schaftlich kor­rekte Inter­pre­tation: Der Aus­druck die größere Kraft gab er aber der Bahn des Selben und Gleichen, d.h. der Bahn des äußeren Reifs, kann sich nur auf die dort infolge der Dreh­be­wegung höhere Wirkung der simu­lierten Schwer­kraft beziehen. (s. Abb. 2)

Abb. 2 Bild­liche Dar­stellung des Autors der Punkte a — h im Text

Was hat es dann mit diesen sich um sich selbst dre­henden Kreisen im Weltraum auf sich?

Nun, zumindest in der Form ent­spricht Platons Beschreibung schon grob einer Raum­station, wie sie von der NASA in Studien geplant wurde: Ein großer Ring, indem sich die Astro­nauten auf­halten und wo eine Schwer­kraft simu­liert wird, wie sie auf der Erde üblich ist. In einem klei­neren Ring sind tech­nische Anlagen der Raum­station unter­ge­bracht, die Schwer­kraft ist dort geringer. Und was schreibt Platon? Er schreibt davon, dass die „Kreise“, die sich im Weltraum um sich selbst drehen, eine Kraft bekommen und er beschreibt phy­si­ka­lisch völlig korrekt, dass der große „Kreis“ die große Kraft und der kleine „Kreis“ die kleine Kraft bekommt. Da Kreise aber eine Linie dar­stellen, eine Kraft aber den wir­kenden Druck auf eine Fläche beschreibt, kann die For­mu­lierung Platons hin­sichtlich der Kreise nicht korrekt sein: Tat­sächlich müssen es Ringe gewesen sein, auf deren inneren Ober­fläche die durch die Dreh­be­wegung der Ringe um sich selbst simu­lierte Schwer­kraft wirkte.

Wenn es Platon auch nicht gewusst hat, er beschrieb in grober Skizze wichtige kon­struktive Ele­mente einer Raum­station im Himmel, der Raum­station Atlantis. Die Raum­station könnte auch ein Mut­ter­schiff der Astro­nau­ten­götter gewesen sein. Was aber wohl noch wich­tiger ist: Platon beschreibt das Erste und das Dritte New­tonsche Axiom phy­si­ka­lisch völlig korrekt! Zunächst die Simu­lation künst­licher Schwer­kraft durch die Dreh­be­wegung der Ringe um sich selbst und völlig korrekt die unter­schiedlich wir­kenden Kräfte im großen und kleinen Ring und schließlich den im Weltraum not­wen­digen Antrieb durch einen ent­ge­gen­ge­setzt dre­henden Ring. Denn im Gegensatz zu einem Rie­senrad oder Ket­ten­ka­russell auf der Erde, wo durch die Ver­an­kerung auf der­selben die wir­kende Gegen­kraft beherrscht wird, kann man sich im Weltraum nir­gendwo fest­machen und nur durch den Trick mit dem gegen­läu­figen Ring die auf­tre­tende Gegen­kraft des sich zur Simu­lation künst­licher Schwer­kraft um sich selbst dre­henden Rings beherr­schen. Gerade diese phy­si­ka­lisch völlig kor­rekten Beschrei­bungen durch Platon, der rund 2000 Jahre vor Newton lebte, belegen den Wahr­heits­gehalt dieser Überlieferung.

Platon, der von all den heute bekannten Natur­ge­setzen nichts wusste, beschreibt dann – und wider bes­seren Wissens hält der Main­stream auch heute daran fest – dass der kleinere Kreis die damals bekannten Pla­neten, die Sonne und den Mond beschreibt, die sich scheinbar um die Erde drehen. Dass diese Erklärung in Wirk­lichkeit unmöglich ist, kann jeder Leser in Tim 43 nach­lesen: dort wird nämlich das ganze System zer­stört, so dass von unserem Son­nen­system nichts übrig geblieben wäre …

Platons metal­lisch ver­kleidete Wälle im Atlantis Dialog Kritias ver­weisen auf eine Raumstation

In einem wei­teren Atlantis Dialog, dem Kritias, geht Platon genauer auf die Über­lie­fe­rungen zu Atlantis ein. Er schrieb ja schon im Atlantis Dialog Timaios, dass diese Atlantis Über­lie­ferung von ägyp­ti­schen Priestern stammt und über mehrere grie­chische Per­sonen ihm über­mittelt wurde. Was Platon nicht schrieb, weil er es nicht wusste, war, wie viel Stille Post sich in diese Über­lie­fe­rungs­kette zu Atlantis ange­sammelt hat. Angeblich war Atlantis eine Insel im Atlan­ti­schen Meer und so meinte Platon, dass sie von Wasser umflossen zwar. Nur ist eben das Atlan­tische Meer wohl in Wirk­lichkeit nach dem Titanen Atlas benannt worden, der den Himmel getragen hat. Platon kam offen­sichtlich schon nicht mehr auf die Idee, dass es sich um das Him­melsmeer gehandelt haben kann. Aber seine Beschreibung dieser Insel Atlantis deutet auch darauf hin: Die kon­zen­tri­schen Ringe ent­sprechen denen einer Raum­station und die Ver­kleidung ent­spre­chender Wälle darauf mit Metall deutet eben­falls dar­aufhin. Während niemals eine Stadt aus kon­zen­tri­schen Ringen mit metal­li­schen Wällen auf der Erde aus­ge­graben wurde, sind metal­lische kon­zen­trische Ringe geradezu not­wendig für eine Raum­station. Das Atlantis als Raum­station viele Über­lie­fe­rungen zum Atlantis-Mythos logisch im Sinne von Hoch­tech­no­logie erklären kann, dürfte jedem ein­leuchten. Im Übrigen erkennt man bei Kenntnis der Natur­ge­setze auch, warum die Insel in der Mitte von den Men­schen nicht erreicht werden konnte: Die Dreh­be­wegung um sich selbst machte die Nabe (die Insel in der Mitte) quasi zum Himmel. Wie schon Wernher von Braun zum Thema Raum­station schrieb: Die Kraft wirkt von der Nabe weg.

Platons Beschreibung des himm­li­schen Habitats

 

Abb. 3 Ein Bild aus einem Werk von Luciano Agapeti. Beschreibt es die kon­zen­tri­schen Ringe des himm­li­schen Habitats des Phaidons?

Bisher kam niemand auf die Idee, dass auch Platons Dialog Phaidon mit Atlantis zu tun haben könnte. Erst durch die Her­aus­ar­beitung der Hin­weise auf eine Raum­station im Himmelsmeer/Weltraum in Platons Atlantis-Dia­logen Timaios und Kritias fällt es wie Schuppen von den Augen: Im Phaidon beschreibt Platon eben­falls die Raum­station und damit Atlantis. Dort lässt er berichten, wie sauber und um wie vieles schöner es auf der so genannten „Wahren Erde“ (nämlich der Raum­station) ist, zu der man gelangen würde, wenn man unsere Atmo­sphäre ver­lassen könnte. Platon berichtet, dass dort Kammern mit Wasser und Luft gefüllt wären, was ja eben­falls einer genialen Beschreibung einer Raum­station ent­spricht. Platon beschreibt dieses Habitat auch als „luft­um­flossene Inseln“ und ergänzt noch, dass was für uns auf der Erde die Luft ist, für die Bewohner dort oben der Äther wäre. Mit „Äther“ beschrieben die alten Griechen den Weltraum.

Sokrates, der diese Über­lie­ferung zum Habitat im Himmel bringt (also eine ganz andere Über­lie­ferung als die durch Solon, auf welche die Dialoge Timaios und Kritias zurück­gehen) hat ver­mutlich auch das kon­zen­trische Ring­system über­liefert. Im Text Platons kann man das aber nur hilfs­weise erklären. Dazu muss man wissen, dass Platon nicht anwesend war, als Sokrates vor seiner Hin­richtung dieses Geheimnis offen­barte. Mög­li­cher­weise fehlt deshalb ein klarer Hinweis auf das kon­zen­trische Ring­system des himm­li­schen Habitats im Phaidon. Aller­dings berichtet ein anderer Schüler von Sokrates, Kebes von Theben, später in seiner „Tabula Cebetes“ von einem kon­zen­tri­schen System. Wie so oft sagt ein Bild mehr als tausend Worte, z. B. aus einem Werk von Luciani Agapeti (Abb. 3).

Eine ähn­liche Dar­stellung findet sich in einem Bild gleichen Namens von Quentin Varin, 1600-10. Rouen, Musée des Beaux-Arts.

Hinweis zur Loka­li­sierung von Platons Atlantis

Es gibt mehrere Zusam­men­fas­sungen von Hypo­thesen zur Loka­li­sierung von Platons Atlantis im Internet, die jedoch nicht immer aktuell sind und manchmal eher der Zensur als der Infor­mation dienen. Obwohl mehrere Sachbuch-Autoren nun schon jeweils mehrere Bücher zum Thema Atlantis im Weltraum geschrieben haben und die Hypo­these zur Loka­li­sierung von Atlantis im Weltraum auch auf der 2. und 3. Inter­na­tio­nalen Atlantis-Kon­ferenz vor­ge­stellt wurde, ver­weigert z.B. Wiki­pedia den kleinsten Hinweis darauf, dass es eine solche Hypo­these zur Loka­li­sierung von Atlantis im Weltraum gibt. Auch die Wis­sen­schafts­re­dak­teure von Zei­tungen und Zeit­schriften richten sich nach dem Main­stream und ver­schweigen die logisch und natur­wis­sen­schaftlich nach­voll­zieh­baren Erkennt­nisse von Anders­den­kenden. Lediglich beim ZDF hat wohl ein Umdenken statt­ge­funden, denn in der aktu­ellen Doku­men­tation zu Atlantis ist diese These zu Atlantis als Raum­station erwähnt: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/mythos-die-groessten-raetsel-der-geschichte–die-suche-nach-atlantis-100.html

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Quellen

Von Atlan­tis­for­schung. de redak­tionell bear­bei­teter Artikel von Dieter Bremen, der aus fol­genden Quellen besteht:

Tabula Cebetis: Agapeti, Luciani, Cebetis Herrn/ Hoff/ Haus­staffel: Hohes vnd Nidriges standes per­sonen zu vnter­the­nigsten ehren/ wol­mei­nendem gefallen/ gewünschtem nutz vnd frommen/ sich darin als in einem spiegel zube­lüs­tigen vnd zube­schawen. Aus dem Grie­chi­schen über­setzt: Mit reimen vnd figuren erkläret/ vnd zum ersten also/ neben anderen zur kunst vnd tugent nutz­lichen vnd anmü­tigen sachen/ durch den druck vor augen gestellet [durch Nicol. Gla­serum] Gedruckt zu Bremen bey Thomas de Villiers/ im jahr MDCXIX. [1619], gefunden in: https://www.uzh.ch/ds/wiki/Allegorieseminar/index.php?n=Main.Kebestafel

TIMAIOS. (De natura) Nach der Über­setzung von Dr. Franz Sus­emihl, in: Platon’s Werke, vierte Gruppe, sechstes und sie­bentes Bändchen, Stuttgart 1856, bear­beitet. http://www.opera-platonis.de/Timaios.pdf

https://books.google.de/books?id=OfVIDwAAQBAJ&pg=PT454&lpg=PT454&dq=https://www.adamonvoneden.com/app/download/5844814551/PlatonTimaios.pdf&source=bl&ots=IkR00kjjR_&sig=ACfU3U3G5oY2lrQO_TSzPzd3BvT2n0BcMg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiqpfj6_Or1AhVD7rsIHfCPDscQ6AF6BAgCEAM#v=onepage&q=https%3A%2F%2Fwww.adamonvoneden.com%2Fapp%2Fdownload%2F5844814551%2FPlatonTimaios.pdf&f=false

Platon, Phaidon, Über­setzung Schlei­er­macher, 1807, www.textlog.de/34683.html

Platon, Timaios Reclams Uni­versal-Bibliothek Nr. 18285 © 2003 Philipp Reclam jun. GmbH Co., Stuttgart, Revi­dierte Ausgabe 2009

Platon, Sämt­liche Werke, Band 4, Timaios, Kritias, Monos, Nomoi rowohlts enzy­klo­pädie, 23. Auflage 2009

Platon: Sämt­liche Werke. Berlin: Lambert Schneider, [1940]

Wernher von Braun, Joseph Kaplan, Heinz Haber, Willy Ley, Oscar Schachter, Fred L. Whippe, (1953) Station im Weltraum, Her­aus­ge­geben von Cor­nelius Ryan, S. Fischer Verlag

Bild­quellen

Abb. 1: Platons Text aus “Timaios” nach Lambert Schneider (s. unter “Quellen”). Bild­liche Gestaltung: Dieter Bremer

Abb. 2: von Dieter Bremer

Abb. 3: Dieter Bremer nach: https://www.uzh.ch/ds/wiki/Allegorieseminar/index.php?n=Main.Kebestafel (Bild­zitat)


Quelle: atlantisforschung.de