Bild: Wikipedia, Gemeinfrei

Auf­klärung und Toleranz? Christ­liche und ver­ant­wor­tungs­volle Sexu­al­auf­klärung an baye­ri­schen Schulen verboten

Überall schallen uns die Worte „Toleranz“ und „Welt­of­fenheit“ und „bunt“ ent­gegen. Aber das, was alle Min­der­heiten für sich rekla­mieren dürfen, von isla­mis­ti­schem Reli­gi­ons­un­ter­richt bis zu Homo­se­xu­ellen und  Trans­se­xu­ellen, die an Schulen auf­treten dürfen, das ist den christ­lichen Deut­schen ver­wehrt. Was kleine Kinder sich in den Öffentlich-Recht­lichen schon an „Trans“ anschauen sollen, ver­stößt explizit gegen den Jugend­schutz. Das Leid, was ver­führte Teenager durch­leben, die sich von dem Trans­se­xua­litäts-Hype haben ver­führen lassen, wird ver­schwiegen. Nun hat das Baye­rische Kul­tus­mi­nis­terium einen Sexu­al­päd­agogik-Kurs an einer Grund­schule im Bistum Regensburg abge­brochen. Der Verein, der hinter diesem Kurs steht, sei homophob und christlich fundamentalistisch.

Ein Blick in die Web­seite des Vereins macht so gar nicht den Ein­druck. Auch die Bro­schüre für die Jugend „Be a star“, die in einer „alters­ge­rechten und wert­schät­zenden Sprache“ ver­fasst ist, bietet eigentlich keinen Grund zur ernst­haften Bean­standung. Die gibt es auch von Seiten des Baye­ri­schen Kul­tus­mi­nis­te­riums nicht. Es heißt aber, der Verein stehe wegen „seiner Nähe zu christ­lichen Fun­da­men­ta­listen in der Kritik“.

Da nach kurzer Recherche bisher keine Skandale dieses Vereins ruchbar geworden sind, bleibt es wohl dabei, was der Baye­rische Rundfunk an „Fun­da­men­ta­lis­ti­schem“ aus­ge­graben hat: In einer Bro­schüre stehe, dass Selbst­be­frie­digung nicht gesund sei (okay, was zu beweisen wäre) und – um Himmels Willen! — dass zwei Männer oder zwei Frauen nicht auf natür­lichem Wege Kinder bekommen und eine Familie gründen könnten. Soweit bekannt, ist das bis heute eine bewiesene medi­zi­nische Tat­sache und kein christ­licher Fundamentalismus.

Dabei steht in der Baye­ri­schen Ver­fassung genau das im Para­graph 124 Fol­gende, nämlich dass

Ehe und Familie die natür­liche und sitt­liche Grundlage der mensch­lichen Gemein­schaft sind und unter dem beson­deren Schutz des Staates stehen. Und damit kein Zweifel auf­kommt, wer mit Ehe gemeint ist: „Mann und Frau haben in der Ehe grund­sätzlich die gleichen bür­ger­lichen Rechte und Pflichten.“

Überdies besagt Para­graph 131 der Ver­fassung, dass „Ehr­furcht vor Gott, Achtung vor reli­giöser Über­zeugung und vor der Würde des Men­schen, Selbst­be­herr­schung, Ver­ant­wor­tungs­gefühl und Ver­ant­wor­tungs­freu­digkeit, Hilfs­be­reit­schaft, Auf­ge­schlos­senheit für alles Wahre, Gute und Schöne…“ oberste Bil­dungs­ziele seien. Den aller­meisten Bayern würde dabei nicht ein hyper­se­xua­li­sierter Sexu­al­kun­de­un­ter­richt mit Anlei­tungen zur Selbst­be­frie­digung und zu Refe­raten ein­ge­ladene Trans­se­xuelle ein­fallen. Und, wie wir auf der Seite „Die Tagespost“ erfahren, hat sich von den Eltern der Grund­schüler kein ein­ziger beschwert. Der Verein Teenstar weist jeden Vorwurf der Homo­phobie von sich:

Eli­sabeth Luge, Vor­sit­zende von “Teenstar Deutschland” wies die Vor­würfe der Homo­phobie von sich. In den Grund­schul­kursen gehe es darum, die Kinder stark zu machen für die Teenager-Zeit. Inhaltlich gehe es um Ver­än­de­rungen des eigenen Körpers, des Körpers vom anderen Geschlecht und der Ent­stehung und Ent­wicklung des Babys. Jährlich führt der Verein etwa 15 Kurse an baye­ri­schen Schulen durch.

Natürlich feiert die Web­seite „Queer.de“ den Raus­schmiss des Vereins, denn da gibt es keine Toleranz für andere Grundhaltungen:

„Der Verein Teenstar, der seinen Sitz im unter­frän­ki­schen Lei­dersbach hat, bewegt sich in einem extrem que­er­feind­lichen Umfeld, hat enge Ver­bin­dungen ins ‚Homoheiler‘-Milieu rund um die ‚Offensive Junger Christen‘ und arbeitet mit der ‚Demo für alle‘ zusammen. In Bro­schüren des Vereins heißt es unter anderem, dass Selbst­be­frie­digung nicht gesund sei und nur ein Mann und eine Frau eine ‚wirk­liche‘ Familie gründen könnten: ‚Mann und Frau sind für­ein­ander geschaffen, Zwei Männer oder zwei Frauen passen auf diese Weise nicht zusammen.‘“

Das gesamte Zitat ist, wie wir sehen, ein bisschen länger und recht moderat geschrieben – und nicht „homophob“ (= feindlich gegen gleich­ge­schlecht­liche Bezie­hungen). Was da steht, sind Fakten. Ent­scheidend ist hier der Ein­schub „auf diese Weise“. Da steht nicht, dass zwei Männer und zwei Frauen generell nicht zusammen passen. Hier geht es erkennbar um die Gründung einer Familie und der Zeugung von Kindern, das Auf­ziehen der nächsten Gene­ration. Das ist nun per Natur und Gottes Schöpfung so. Wie es in der Oper „die Zau­ber­flöte in der Arie von Tamino und Pamina heißt: „Mann und Frau und Frau und Mann – reichen an die Gottheit an“ – weil nur in dieser Ver­bindung neues Leben, neue Men­schen ent­stehen. 

Wenn Men­schen homo­se­xuell ver­anlagt sind und sich für diese Lebens­weise auch ent­scheiden, so ist das fraglos zu akzep­tieren. Wir sind eine tole­rante Gesell­schaft, die gott­seidank (noch) den selbst­be­stimmten Willen des Ein­zelnen achtet. 

In fast allen mus­li­mi­schen Ländern ist Homo­se­xua­lität streng ver­boten, in vielen fun­da­mental-isla­mi­schen Ländern wird sie mit dem Tode bestraft. Gleich­ge­schlecht­liche Ehen, wie sie hier voll­kommen pro­blemlos möglich sind wären dort schlicht undenkbar. Hat man jemals aus den Queer-Kreisen laute Empörung darüber gehört und gelesen? Nö. Aber in den Schulen dürfen teil­weise isla­mische Fun­da­men­ta­listen im Namen der Toleranz den Islam­un­ter­richt halten. Wann ver­langt das Baye­rische Kul­tus­mi­nis­terium, dass dort Homo­se­xuelle und Trans­se­xuelle ihre Sicht der Dinge den mus­li­mi­schen Schülern dar­legen? 

Queer darf sich auch der Unter­stützung des Baye­ri­schen Leh­rer­ver­bandes erfreuen:

„Der Baye­rische Leh­rer­verband begrüßte die Absage des Teenstar-Work­shops im Land­kreis Regensburg.  ‚Ich finde es fatal, wenn Kinder ver­mittelt bekommen, dass eine ‘echte Familie’ nur aus ‘Mama, Papa, Kind’ besteht. Wir brauchen Auf­ge­schlos­senheit und kein ver­al­tetes Fami­li­enbild; denn die Welt ist längst anders, sie ist bunt‘, erklärte die Vor­sit­zende Simone Fleischmann gegenüber der ‚Bild”-Zeitung. ‚Es ist sehr gefährlich, wenn Leute mit Kindern in Kontakt kommen, bei denen wir nicht genau wissen, welche Über­zeu­gungen die haben. Daher braucht es da klare Kri­terien und Grenzen. Das sind wir den Kindern schuldig.‘“

(Erstaunlich nur, dass diese klaren Grenzen immer nur in eine Richtung gezogen werden. Weiß Frau Simone Fleischmann denn so genau, was die Kinder im Islam­un­ter­richt so an Über­zeu­gungen ver­mittelt bekommen?)

BILD schreibt aber auch:

„Teenstar weist der­artige Anschul­di­gungen jedoch von sich: ‚Dass dieser Kurs nun nicht statt­finden kann, nachdem sich die Kinder darauf gefreut haben, ist sehr bedau­erlich‘, so die Vor­sit­zende Eli­sabeth Luge zu BILD. ‚Ideo­logien oder Fehl­in­for­ma­tionen liegen uns fern‘. Der Verein wert­schätze jeden Men­schen, ‚egal ob homo­se­xuell oder heterosexuell‘.