Am 24. Juli 1993 verschwand der 12-jährige Manuel Schadwald aus Berlin Tempelhof spurlos. Er befand sich zuletzt auf dem Weg zu einem Freizeitzentrum für Jugendliche, welches in Berlin Köpenick liegt. Dort kommt er jedoch nie an. Seitdem gibt es vielerlei Spekulationen und Vermutungen über den Verbleib des Jungen. Die Hintergründe von Schadwalds Verschwinden werden noch heute von offizieller Seite als unbekannt angegeben. [1] [2]
(EIN KOLLEGENBEITRAG von OLIVER GREYF (investigativer Journalist)
Doch gänzlich sind sie das nicht.
Durch eine Vielzahl von Zeugenaussagen, Auszügen aus Ermittlungsakten und Dossiers lässt sich das traurige Schicksal des Jungen sehr genau nachzeichnen.
Am 20. April 1998 wurde in einer belgischen Fernsehsendung über einen Kinder-Prostitutionsring berichtet. Anführer dieses Prostitutionsringes war der aus Thüringen stammende Deutsche Lothar G.
Die Aktivitäten von G. und seinen Komplizen wurden 1994 aufgedeckt.
G. und einige seiner Mittäter wurden später zu Haftstrafen verurteilt. Der Grund für das Auffliegen des Netzwerkes war, dass die deutsche Polizei ein Amtshilfeersuchen an die niederländischen Kollegen richtete. In dem Ersuchen ging es um Unterstützung bei der Suche nach dem vermissten Manuel Schadwald.
Die deutschen Behörden hatten Informationen erhalten, wonach sich der Junge in einem Kinderbordell, welches von Lothar G. betrieben wurde, aufhalten soll. Im Rahmen einer Abhöraktion konnten genug Beweise gegen G. gesammelt werden, um einen Haftbefehl zu erwirken. [3] [4] [5]
Doch wie gelangte Manuel Schadwald in die Fänge des Pädo-Kriminellen Lothar G.? Gesichert ist, dass es G. war, der Manuel Schadwald in die Niederlande verbracht hat. Robby van der P., welcher ein Mitstreiter von G. war, sagte aus, er habe gesehen, wie Schadwald mit G. in dessen Auto einstieg. [6]
Van der P. betonte in einem Interview, dass Schadwald freiwillig mit G. mitgegangen sei, räumte aber ein, dass Schadwald dabei „nicht glücklich“ aussah.
In diesem Interview, welches er 1998 einem belgischen Fernsehsender gab, gab er an, Schadwald das erste Mal in der Berliner Pinocchio Bar getroffen zu haben (Schadwald war zu diesem Zeitpunkt 12 Jahre alt). [6]
Dass Schadwald in dem Bordell von G. anschaffen gehen musste, ist vollkommen bewiesen. So haben drei Jungen, die aus G. Kinderbordell fliehen konnten, Schadwald eindeutig als Zwangsprostituierten, der in der gleichen Einrichtung, wie sie arbeiten musste, erkannt. Sein Deckname war Sebastian. [7]
Darüber hinaus haben Zeugen Manuel Schadwald zusammen mit Lothar G. in einer Amsterdamer Homosexuellen-Kneipe bzw. SM Bar gesehen.
Überdies haben drei Polizeibeamte, die G. observierten, Schadwald in seiner (also G.S) Begleitung gesehen, es war das letzte Mal, dass Schadwald lebend gesehen wurde (Datum 19.09.1994).
Bestätigt wird dies außerdem von einem „hochrangige[n] niederländische[n] Polizisten“ und einem Kinderhändler (dass er Kinderhandel betrieben hat, habe er, laut Presseberichten, selbst ausgesagt). [7] [8]
Der grausame Schlusspunkt in Manuels Leben war eine Snuff Film-Produktion, welche auf einer Yacht statt fand.
Gerrit U., welcher der Kopf des Zandvoorter Kinderporno-Ringes war, besaß eine Yacht namens Apollo. Apollo ist auch der Name des Kinderporno-„Bestellservices“, den U. betrieb (Angestellter war Robby van der P., der jedoch bestreitet an der Verbreitung der Kinderpornographie beteiligt gewesen zu sein).
Diese Yacht wurde als Location für Sex-Partys genutzt, bei denen auch „hochgestellte Personen“ (also Angehörige der Elite/High Society) anwesend waren.
Im Rahmen einer dieser Sex-Partys wurde Manuel Schadwald vor Publikum missbraucht und getötet. Die Tat wurde gefilmt, sprich, es wurde ein Snuff Film angefertigt. [8]
An der Ermordung sei – nach Aussage seines (Stief?-)Vaters, der das Snuff-Video angeblich gesehen habe – auch Robby van der P. beteiligt gewesen.
Die Aussage, Schadwald sei im Rahmen einer Sex-Party missbraucht und getötet worden, wird durch einen Bericht des niederländischen Geheimdienstes und Angaben aus Kreisen der niederländischen Polizei verifiziert, ebenso von der Morkhoven Arbeitsgruppe. [9]
Der Morkhoven Arbeitsgruppe war eine Vereinigung von Privatpersonen, die im Hinblick auf Pädo-Kriminalität auf eigene Faust ermittelte und viele Täter überführen konnte, darüber hinaus konnte sie über 80 Missbrauchs-Opfer identifizieren und so – soweit diese noch bestanden– aus Missbrauchssituationen retten.
Ebenso gelangte die Gruppe im Zuge ihrer Ermittlungen an das oben genannte Snuff Video.
Die Sozialarbeiterin Gina Pardaens, die zusammen mit Marcel Vervloesem in der Morkhoven Arbeitsgruppe aktiv war, wurde bei dem Versuch, das Video an Ermittlungsbehörden zu übergeben, ermordet.
Anmerkung: Neben dem Video von Schadwalds Ermordung hatte Pardaens auch ein Snuff Video, in dem die Tötung eines Mädchens zu sehen ist. Höchstwahrscheinlich wird es sich um zwei verschiedene Bänder handeln, denkbar ist jedoch auch, dass auf dem Band, welches Schadwalds Ermordung zeigt, auch der Mord an einem Mädchen zu sehen ist.
Wichtig ist dieser Sachverhalt deswegen, weil auf einem der beiden Videos eine Person aus dem Umfeld von Michel Nihoul, dem mutmaßlichen Anführer des Dutroux-Netzwerkes, zu sehen ist.
Pardaens sagte gegenüber „Die Welt“, sie habe das Video, das Schadwalds Ermordung zeigt, im gleichen Atemzug sagte sie:
„Wisst ihr, die Sache wird immer gefährlicher. Ich bekomme Morddrohungen. Außerdem haben mich amerikanische Geheimdienstler* angesprochen. Sie wollen den Film und mich dafür ins Zeugenschutzprogramm nehmen“ .
Nichtmal einen Monat später stirbt Gina Pardaens bei einem Autounfall, als sie gerade auf dem Weg zur Polizei war, um eine Aussage zu tätigen und das Video zu übergeben.
Auffällig: Warum waren es amerikanische Geheimdienstler, die Pardaens ansprachen, und keine europäischen? [10]
Hat dies damit zu tun, dass Robby van der P. , laut Aktenmaterial, eine Liason mit Gerry Laffy (ehemaliger Popstar) gehabt habe und auch mit Elton John bekannt gewesen sein soll? [11]
Anmerkung: Laffy agiert heute als Produzent für Musikvideos für John.
Im November 1997 berichtete ein niederländischer Fernsehsender, es existiere ein Pornofilm, in dem Manuel Schadwald zu sehen ist. Bei diesem Film handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den Porno „Der Giftzwerg“ , in dem in der Tat ein Junge oder junger Mann zu sehen ist, der Schadwald äußerst ähnlich sieht. [12]
Dazu anzumerken ist, schon kurz nachdem sich die Spuren in Richtung Niederlande verdichteten, wurde der Mutter von Manuel Schadwald ein Ausschnitt aus einem Kinderporno gezeigt, in welchem man einen Jungen sah, der sexuelle Handlungen ausführen musste. Schadwalds Mutter erkannte ihren Sohn eindeutig wieder, und teilte dies auch der Polizei mit, diese ging (angeblich) diesem Hinweis nach, meldete sich jedoch eine Zeit später und teilte Schadwalds Mutter mit, sie müsse sich geirrt haben.
Zusammenfassung:
Manuel Schadwald verkehrte, verschiedenen Aussagen zufolge, im Berliner Stricher-Milieu, dort insbesondere in der Pinocchio Bar.
Die Pinocchio Bar soll, nach Aussagen der seriösen Recherche-Gruppe „Wanted Pedo“, zumindest zeitweise von dem Kinderhändler Lothar G. (mit-?)betrieben worden sein. [13]
Von dort aus wurde er von Lothar G. „mitgenommen“, ob Schadwald freiwillig mitging oder nicht ist nicht zweifelsfrei zu sagen.
(Wichtig: Da Schadwald zum Zeitpunkt der „Mitnahme“ erst 12 Jahre alt war, kann nicht von „freiwillig“ die Rede sein. Ein 12-Jähriger ist nicht einwilligungsfähig, da er, aufgrund der mangelnden Reife, die Folge seines Handelns nicht absehen kann, daher kann die „Mitnahme“ nur als Verschleppung bzw. Entführung bezeichnet werden.)
Schadwald wurde von G. nach Rotterdam gebracht, wo er in einem seiner Kinderbordelle zur Prostitution gezwungen wurde.
Als G. einen entsprechenden Hinweis (wahrscheinlich von zwei Berliner Polizisten) bekam, dass man nach Schadwald bei ihm suchen wird, verbrachte er ihn nach Amsterdam, wo er weiterhin anschaffen gehen musste, außerdem wurden höchstwahrscheinlich auch Kinderpornos mit ihm gedreht.
Später wurde Schadwald an den Snuff Film–Produzenten Warwick S. verkauft.
Eine gewisse Zeit später wurde Schadwald auf der Apollo-Yacht im Rahmen einer Snuff Film-Produktion vor (teils prominentem) Publikum ermordet.
Wer diesen Mord begangen hat und wer anwesend war, ist unklar, als Mörder wurde Robby v.d.P. benannt, jedoch konnte dies nicht bewiesen werden.
Der niederländische Politiker Joris D. soll bei Schadwalds Ermordung anwesend gewesen sein, auch dies ist nicht bewiesen.
Offensichtlich genießen einige Beteiligte Protektion „von Oben“.
Dies gilt nicht nur für bekannte Persönlichkeiten, sondern auch für deren Handlanger.
Nachtrag:
Dieser Artikel ist die gekürzte Version eines Textes, welcher aus dem zweiten Kapitel meines Buches Der Fall Manuel Schadwald und das Zandvoort-Netzwerk – Fakten&Akten stammt. Jedoch wurde er um neue Erkenntnisse erweitert.
Obgleich alle Angaben in diesem Artikel bzw. meinem Buch korrekt wiedergegeben wurden, muss ich aufgrund der neuen Erkenntnisse meiner Recherchearbeit einige Ergänzungen vornehmen.
In erster Linie geht es um zwei Personen, die in den Medien als Täter/Hauptverdächtige dargestellt wurden. Gegen diese Personen sprechen viele Indizien und Aussagen, und es ist schwer vorstellbar, dass die besagten Personen vollkommen unschuldig sind. Der Fairness halber und dem journalistischen Anstand folgend, möchte ich diesen Artikel erweitern.
Werden wir konkret:
Als erstes geht es um den Vater von Manuel Schadwald, Rainer W. Dieser soll in Pädophilen- und Stricherkreisen verkehrt haben. Außerdem soll er seinen Sohn in diese Szene eingeführt haben. Überdies habe er an der Erpressung von westeuropäischen Politikern mittels Kinderpornographie mitgewirkt. Es existieren in erster Linie zwei Aussagen gegen ihn.
1) Die Aussage vom angeblichen Ex-KGB Offizier Wanja G.
Wörtlich sagte dieser: „Erst viel später erfuhr ich, dass Wolf (….)im Auftrag der Auslandsspionage des DDR-Geheimdienstes mit Kinderpornografie Westeuropäer erpresst hat.“ [15]
Wanja G. war zu keinem Zeitpunkt in der Lage Beweise für seine Aussagen vorzulegen, außerdem ist er unter anderem wegen Missbrauch von akademischen Titeln, Betruges, falscher Verdächtigung und Holocaustleugnung vorbestraft. Dazu kommen noch viele weitere Verurteilungen, wegen verschiedenen anderen Delikten. [16]
Aufgrund der Gesamtumstände sind die Aussagen von Wanja G. nicht im geringsten glaubwürdig. Wanja G. scheidet demzufolge als belastbare Quelle vollkommen aus.
2) Das Rolodex Dossier. In diesem Dossier, in welchem es in erster Linie um die etwaigen Verstrickungen des niederländischen Politikers Joris D. in den Fall Schadwald geht, wird Rainer W. schwer belastet, so wird behauptet, er habe seinen eigenen Sohn in das Stricher-Millieu eingeführt.
Das Dossier selber enthält eine Vielzahl von nachprüfbar wahren Inhalten, aber andererseits sind keine Primärquellen angegeben, man weiß also nicht, woher die Informationen stammen.
Der Autor schätzt die Aussagekraft des Dossiers bzgl. Rainer W. als mittelmäßig ein.
Darüber hinaus gibt es noch zwei weitere Aussagen, welche von einem (angeblichen) „Szenekenner“ und einem Kinderhändler stammen, welche W. in einschlägigen Pädophilentreffs gesehen haben wollen. Ohne diese Aussagen näher zu beleuchten, ist die Glaubwürdigkeit der genannten Personen eher schwach. [7] [17] [18] [19]
Beurteilung: Das Rainer W. westliche Politiker mittels Kinderpornographie erpresste, ist Unsinn. Es gibt durchaus Hinweise auf einen Kontakt zwischen Stasi und dem Dutroux-Netzwerk, diese haben aber nichts mit Rainer W. zu tun.
Dass W. in Pädophilentreffs verkehrt hat ist gut vorstellbar, aber nichtmal ansatzweise bewiesen. Des Weiteren bedarf die Bewertung der Personalie Robby v.d.P. einer Revision.
Robby v.d.P.
wird vorgeworfen,
- Gerrit U. getötet zu haben,
- Jugendliche „ins Amsterdamer Stricher-Milieu gelockt“ zu haben,
- Gerrit U. Kinderporno- und Snuff Film-Vertrieb „Apollo“ mitbetrieben zu haben,
- eine Stricher- bzw. Pädophilen Bar betrieben zu haben,
- Manuel Schadwald im Rahmen einer Snuff Film-Produktion getötet zu haben.
Gehen wir die einzelnen Punkte in aller Kürze durch:
- Tötung von Gerrit U: Ja, Robby v.d.P. hat Gerrit U. aus unklarer Motivlage erschossen, er selbst gab an, es sei ein „Unfall“ gewesen, jedoch sprechen viele Umstände für einen Mord. Anmerkung: Robby v.d.P. wurde wegen fahrlässiger Tötung und unerlaubtem Waffenbesitz verurteilt. [20]
- “Anlocken“ von Jugendlichen aus dem Berliner Stricher-Milieu nach Amsterdam zum Zweck der Prostitution: Ja, Robby v.d.P. war tatsächlich der Anwerbung von Jugendlichen beteiligt. Dies sagte er in einem Interview aus. [6]
- Mitarbeit in U. Kinderporno- und Snuff Film-Vertrieb: Robby v.d.P. hat tatsächlich in U. Vertrieb gearbeitet, gab aber an, dabei keine Kinderpornographie gesehen zu haben. In der Tat wurden in dem Vertriebsnetz nicht ausschließlich Kinderpornographie und Snuff Filme angeboten, sondern auch „normales“ Material. Es ist zumindest denkbar, dass er wirklich nicht aktiv am Vertrieb der Pornographie und der Snuff Videos beteiligt war.
- Betreiben einer Stricher- bzw. Pädophilen Bar: Robby v.d.P. hat mit dem Kinderhändler- und Zuhälter Lothar G. eine Bar betrieben. Um was für eine Art Bar es sich handelte, ist nicht genau bekannt, jedoch ist es äußerst wahrscheinlich, dass es sich zumindest um eine Stricher Bar handelte. [6]
- Kommen wir zum gravierendsten Vorwurf: Ermordung von Manuel Schadwald: Fakt ist, das Video, welches die Ermordung Schadwalds zeigt, war in den Händen der Morkhoven Arbeitsgruppe, um genau zu sein, denen von Gina Pardaens. Dieses Video konnte nicht mehr von behördlicher Seite ausgewertet werden, da Pardaens auf dem Weg zu den Ermittlern einen „Autounfall“ hatte, dabei wurde nicht nur sie selbst getötet, auch das Videoband ist seitdem verschwunden. Dass einer der Mörder von Schadwald Robby v.d.P. sei, wird nur von dessen Stiefvater Lucien d.C. ausgesagt. [21] Lucien d.C. war jedoch eng mit Gerrit U. befreundet, betrieb selber ein Bordell und war, laut V., selber „massiv in die Entführung von Manuel Schadwald involviert“! Dazu kommen noch eine Vielzahl von Aussagen, die von ihm selbst (also d.C.) als auch von anderen über ihn getätigt wurden, die den Glaubwürdigkeit seiner Aussagen äußerst stark schmälert. Die Glaubwürdigkeit von Lucien d.C. ist also an sich sehr gering, jedoch nicht gleich Null.
Anmerkung: Robby v.d.P. hat mehrfach Stellung zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfe genommen, die Verweise zu seinen Verlautbarungen sind in den Fußnoten 14 und 22 zu finden. [22] [14]
Rolle der Presse
Im Fall Schadwald gab es hervorragende Ermittlungsarbeit seitens verschiedener deutscher und internationaler Journalisten.
Ohne sie wären die polizeilichen Ermittlungen wohl nicht voran getrieben worden, ohne sie wären viele, viele Hintergründe des Falls Schadwald nicht bekannt geworden. Ihre Recherchearbeit war nicht nur aufwändig und zeitintensiv, sie war vor allem auch nicht ungefährlich. Diesen Journalisten gebührt Respekt und Anerkennung.
Aber leider ist eines geschehen, was nicht hätte geschehen dürfen; man stoppte abrupt die Berichterstattung und offensichtlich auch die Recherchen.
Die gravierendsten Punkte, die man leider nicht ausrecherchierte bzw. trotz Kenntnisse gewisser Sachverhalte, nicht thematisierte waren diese:
V.d.P.‘s Stiefvater
Warum wurde die Rolle von Robby v.d.P.s Stiefvater, Lucien d.C., nicht beleuchtet?
Besonders im Hinblick auf dessen Aussage bzgl. der angeblichen Täterschaft Robby v.d.P.‘s bei der Ermordung von Manuel Schadwald. Wollte man den Fall Schadwald damit besiegeln, dass man V.d.P. als Täter präsentiert, sodass weitere Recherchen diesbzgl. nicht sonderlich sinnstiftend seien? V. sagte aus, dieser sei massiv in das Verschwinden von Schadwald involviert, die Aussagen von V. haben sich, soweit sie nachprüfbar waren, stets als korrekt erwiesen. [22]
Gerry Laffy
Warum hat man die durch Aktenmaterial und Aussagen belegte Verbindung von V.d.P. zu Gary Laffy und evtl. sogar Elton John nicht thematisiert?
Wurde der Fall durch die Involvierung von Mitgliedern de High Society zu heiß?
In den Asservaten, welche im Rahmen der Ermittlungen gegen V.d.P. gesammelt wurden, fanden sich Liebesbriefe und ähnliche Korrespondenz zwischen Laffy und V.d.P.
Auch V.d.P.‘s Reisen nach Amerika und England sind dokumentiert. Warum wurde dem nicht nachgegangen? [23]
Der Berliner Sozialarbeiter
In der Berichterstattung wurde am Rande mehrfach „ein Berliner Sozialarbeiter“, der der „mutmaßliche Drahtzieher der Berliner Kinderporno-Szene“ sei, erwähnt.
Andere Medien berichteten gar, er sei eventuell an der Verschleppung Schadwalds beteiligt gewesen. Außerdem gibt es die eindeutige Aussage, er habe fünf Mal Kinder in die Niederlande geliefert, welche Marcel V. offiziell bei der Polizei getätigt hat.
Dieser Mann hat durch einen von ihm betriebenen „Kulturbetrieb“ Kontakt zur High Society. Eine Vielzahl von Prominenten gehen dort ein und aus.
Der weltbekannte The Guardian-Journalist Nick Davies berichtete von einem Pädophilen, der in der Amsterdamer Szene verkehrt, über den er wörtlich schrieb,
„(….)und er (der Pädophile) erinnerte sich an eine bestimmte Zeit, als N. einen Jungen von einem Berliner Sozialarbeiter gekauft hatte, der nach Amsterdam gekommen war. Dieser Junge war 12 Jahre alt (Alter von Schadwald bei seinem Verschwinden Anm. des Autors), und der Sozialarbeiter hatte sich um ihn gekümmert und ihn für einen Urlaub nach Amsterdam gebracht und an N. verkauft.„
Warum hat man ihn nicht in den Fokus der Recherchen genommen? Wurde den Mainstream-Journalisten auch hier die Sache zu brisant? [8] [24] [25]
Martin S.
Vollkommen unerwähnt blieb in deutschen Medien der aus Arnheim stammende Martin S., welcher ein Kunde bzw. Mittäter von G. war.
Martin S. missbrauchte in G.s Bordell Kinder und drehte mit diesen SM-Pornofilme, welche massivste Gewalt bis hin zu Folter beinhalteten. Nachgewiesen ist, dass mindestens ein Opfer aus Deutschland stammte.
Das, was aber so bemerkenswert an dem Mann ist, ist Folgendes:
„S. hatte 1986 bei einem Jungen die Kontrolle verloren und ihn mit sieben Schüssen ermordet. Er war dafür ins Gefängnis gekommen und nach nur dreieinhalb Jahren wieder freigelassen worden.
S. hatte inzwischen gelernt, seine Exzesse zu filmen, und bei einer Gelegenheit verband er die Hoden eines Jungen mit einem Stromgenerator, wobei er liebevoll das Geräusch und den Anblick der wimmernden Erregung des Generators aufnahm, als er den Strom an den Elektroden am nackten Körper des Jungen erhöhte“.
(gekürzter und sinnwahrend abgeänderter Auszug aus einem Artikel von Nick Davies)
Also nochmal ganz deutlich: Ein Mann quält und foltert Kinder, „verliert bei einem die Kontrolle“, tötet ihn mit sieben Schüssen, wird dafür verurteilt und kommt nach 3, 5 (in Worten: dreieinhalb) Jahren wieder aus dem Gefängnis und macht nahtlos weiter! Seine Opfer bezog er von Lothar G., die schrecklichen Taten wurden in einen von G.s Bordellen begangen, Bordelle, in denen auch Schadwald anschaffen gehen musste – und da schaut keiner genau hin, ob der Mann etwas mit der Entführung und Ermordung von Schadwald zu tun haben könnte?
Von der offensichtlichsten Abdeckung von oben ganz zu schweigen. Wurde (auch) hier den Herrn Journalisten die Sache zu heiß? [25] [26]
Zum Abschluss:
Das, was es an Wahrheit(en) zum Fall Schadwald gibt, habe ich zusammengetragen.
Es gibt nirgendwo mehr Informationen zu dem Thema als in meinen Artikeln bzw. meinem Buch. Leider sind auch mir Grenzen gesetzt, sodass eine weitere Bearbeitung des Falles keinen Sinn mehr macht. Es tut mir leid, aber an dieser Stelle finden meine Nachforschungen ein Ende.
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Für weitere Informationen zu diesen und artverwandten Themenbereichen empfehlen wir die Bücher des Autors, welche tiefere Einblicke gewähren und eine Vielzahl von weiteren brisanten Fakten enthalten.
Triella: Die Geschichte eines Mädchens : Greyf, Oliver: Amazon.de: Books
Triella – Die Geschichte eines Mädchens (bookmundo.de)
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Quellen:
[1] Entführung und Mord? : Vor 25 Jahren verschwand Manuel Schadwald – MOZ.de (archive.org)
[2] Manuel Schadwald verschwand 1993 – Berlin.de
[4] Het Dossier van de Schande/Dokumentation über Zandvoort Affäre/Fall Manuel Schadwald (bitchute.com)
[5] Internationale Kindermisbruik-netwerken I: De aanloop naar de Zandvoort-zaak on Vimeo
[6] Interview Robby v.d.P. (Fall Manuel Schadwald) (bitchute.com)
[7] Der Fall Manuel – wurde der Junge ein Opfer der Porno-Mafia? – WELT
[8] Wurde Manuel Schadwald von möglichem Dutroux-Netzwerk verschleppt? – WELT
[10] https://www.welt.de/vermischtes/article143879658/Auf-den-Spuren-der-verlorenen-Kinder.html
[11] Dossier Kinderporno (nrc.nl)
[12] Manuel Schadwald | weekidmuze (wordpress.com)
[14] „Na achttien jaar mag het wel eens stoppen“ | De Morgen
[15] Vor 10 Jahren verschwand Manuel Schadwald aus Tempelhof – B.Z. Berlin (bz-berlin.de)
[17] Microsoft Word – Notes.doc (boublog.nl)
[18] Zeuge bekräftigt Vorwürfe gegen Wolf – WELT
[20] KRIMINALITÄT: Berlin-Connection im Nebel – FOCUS Online
[21] Kein Einzeltäter – WELT
[22] Robby van der Plancken praat met Myra | BOUblog
[23] https://www.indymedia.nl/nl/2005/01/24620.shtml
[24] Lübecker Nachrichten
[25] Artikel von Nick Davies
[26] Dat was iets van vroeger; De vele levens van Robby van der P. – NRC
Zusätzlich zu den genannten Quellen wurden umfangreiche Auszüge aus Ermittlungsakten verwendet.
Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de