In diesem Artikel geht es um die Geschichte des Staates Belgien. Wenn man die Deepstate-/Pädonetzwerk-Strukturen Europas verstehen möchte, geht dies nur, wenn man die Entwicklung des Staates Belgien kennt, weil die genannten Strukturen von hier oftmals ihren Ausgang nahmen.
Die belgische Geschichte lässt sich eigentlich in recht kurzer Form umreißen, da sie, bis auf einige Negativ-Höhepunkte, weder reichhaltig noch für unser Thema relevant ist.
Die Zerrissenheit dieses Landes und die Feindschaft zwischen den einzelnen Volksgruppen wird oft auf den seit der Gründung schwelenden Sprachenstreit zwischen den französischsprachigen Wallonen und den niederländisch sprechenden Flamen reduziert. [1][2]
Doch geht es nur um die Sprache?
Betrachten wir die Gründung Belgiens.
Die Geschichte Belgiens beginnt im eigentlichen Sinne 15 Jahre vor der Gründung des Staates.
Vorgeschichte
Im Jahre 1815 fand der Wiener Kongress statt.
In diesem Kongress ging es um die Neuordnung der Staatenwelt in Europa nach dem Sieg über das napoleonische Frankreich. [3]
Nachdem Napoleon ins Exil verband wurde und der alte Adel in Frankreich wieder die Führung des Landes übernommen hatte, wurden die Gebietsgrenzen der europäischen Staaten neu gezogen.
Einerseits ging es den Siegermächten um Gebietszuwächse, andererseits saß das Misstrauen gegenüber Frankreich noch so tief, dass man nach einer Lösung suchte, mögliche Aggressionen der Franzosen im Keim zu ersticken.
Da die Bourbonen-Monarchie in Frankreich reinstalliert wurde, war der Urheber der Kriege, Napoleon Bonaparte, neutralisiert, außerdem war die französische Armee in der Völkerschlacht von Leipzig so stark geschwächt worden, dass sie keine ernstzunehmenden Angriffe auf andere Völker hätte starten können.
Dennoch sah man Frankreich weiterhin als Bedrohung für den Frieden in Europa an.
Um etwaigen neuerlichen Angriffen Frankreichs präventiv etwas entgegen zu setzen, musste Frankreich das heutige Gebiet Belgiens abtreten, dieses wurde dem neu- bzw. wieder gegründeten Staat der Niederlanden zugesprochen. [4]
Dieser neue Staat sollte eine Art Pufferzone [5] sein, da er einen Aufmarsch der französischen Armee in Richtung Mitteleuropas verzögert hätte, so dass die anderen europäischen Mächte genügend Zeit haben würden, ihre Armeen nach Westeuropa zu senden, um die französische Mobilmachung abzuwehren.
Gründung
Da die überwiegend katholische Bevölkerung mit der Eingliederung in die protestantischen Niederlande nicht einverstanden war und man sich durch die niederländische Führung des neuen Staates benachteiligt sah, spaltete man sich im Jahre 1830 ab und gründete den Staat Belgien.
Das Problem, welches hieraus entstand, war jedoch folgendes:
Die in Nord-Belgien lebenden Flamen und die im Süden lebenden Wallonen hatten nur zwei gemeinsame Nenner.
Diese sind die katholische Religion und das Gefühl des Unterdrücktseins durch die Niederlande.
Da Letzteres nach der Unabhängigkeit Belgiens wegfiel, blieb nur noch die Religion, die ein Gefühl des Zusammengehörens hätte vermitteln können.
Jedoch war der Einfluss des Klerus‘ auf das Volk zu gering als dass er hätte etwas ausrichten können.
In der neuen Nation Belgien hatten von Anfang an die frankophonen Wallonen die Oberhand, sie bestimmten u.a., dass Französisch die Amtssprache wird. [6]
Erst im Jahre 1898 wurde Niederländisch als zweite Amtssprache anerkannt. [7]
Die nächsten Jahrzehnte waren von dem Erstarken der wallonischen Wirtschaft geprägt, während die Flamen, außer der wenig gewinnbringenden Landwirtschaft, nichts vorzuweisen hatten.
Auch dieses bestärkte das Überlegenheitsgefühl der Wallonen gegenüber den „rückständigen“ Flamen. [8]
(Anm.: Es ist sicher kein Zufall, dass ‑so weit bekannt- alle Täter im Dutroux–Netzwerk Wallonen und anscheinend alle Opfer Flamen sind)
Das Einzige, was Wallonen und Flamen jetzt verband, war der neu eingesetzte König Leopold. [9]
Während die Politik Leopolds des Ersten von Umsicht und Ausgleich geprägt war, und er international geachtet wurde, warf sein Sohn nach seiner Intrhonisierung 1865 mehr Schatten als Licht auf die noch junge Nation.
Kongo-Gräuel
Ab dem Jahre 1876 begann Leopold II Ansprüche auf das Gebiet des heutigen Kongos geltend zu machen.
Da er der Meinung war, dass vor allem die Briten etwas gegen offen kolonialistische Ansprüche Belgiens hatten, gab er vor dieses Gebiet aus humanistischen Gründen erkunden zu wollen.
Er wolle den Afrikanern Fortschritt und Zivilisation bringen, und das Christentum verbreiten. [10] [11] [12]
Im Jahre 1884 berief Bismarck die Internationale Kongo-Konferenz ein, in der festgelegt wurde, unter welchen Voraussetzungen Preußen die Ansprüche Belgiens auf den Kongo akzeptieren würde, von besonderer Wichtigkeit war von deutscher Seite aus das Verbot der Sklaverei, die man strikt ablehnte. [13]
Da man Leopold seine humanistischen Motive abnahm, stimmten die Abgesandten aller an der Konferenz beteiligten Nationen (u.a. England, Frankreich und Russland) Leopolds Plänen zu.
Leopold begann sodann mit der Entsendung von Belgiern, die im Kongo vielfältige Aufgaben übernahmen von Söldner bis zum Verwaltungsbeamten (Anm: Auch reguläre Soldaten der belgischen Armee waren im Kongo präsent). Da die Anzahl der europäischen Söldner bald nicht mehr ausreichte, um das große Gebiet des Kongos zu kontrollieren, wurden vermehrt Einheimische angeworben.
Das Hauptaugenmerk Leopolds fiel bald auf den Kautschuk-Anbau.
Er erkannte, dass dieser die Grundlage für lukrative Geschäfte sein würde.
Da den Eingeborenen nach und nach andere Betätigungsfelder, wie die Großwildjagd, untersagt wurden, waren sie de facto gezwungen ihren Lebensunterhalt durch das Ernten von Kautschuk zu bestreiten.
Die Nachfrage an Kautschuk wuchs weltweit immer mehr an.
Leopold erhöhte den Druck auf seine europäischen Statthalter, die Einheimischen dazu zu bringen mehr zu ernten.
Die Forderungen waren aber so hoch, dass die Kautschuk-Pflücker bald an ihre Grenzen stießen.
Leopold wollte nicht akzeptieren, dass ein Erhöhen der Fördermenge nicht mehr möglich war und ordnete deswegen hartes Vorgehen gegen die Arbeiter an, die die geforderte Menge nicht erbrachten.
Dies führte wiederum zu den sog. Kongogräuel. [14]
Um die einheimische Bevölkerung zu ängstigen und so zum Ernten von mehr Kautschuk zu zwingen (was aber schlichtweg nicht mehr möglich war) griff man zu grausamsten Maßnahmen.
Dazu gehörten:
- Ermordung und Vergewaltigung von Frauen und Kindern
- Übergabe von Leichenteilen an die Angehörige der Getöteten
- Folterungen aller Art
- Aufstellen von malträtierten Leichen in den Dörfern
- Kannibalismus
- Amputation von Gliedmaßen
Erst im Jahre 1908 nahmen die Kongogräuel aufgrund internationalen Drucks ein Ende.
Ca. 10–20 Millionen Kongolesen wurden durch das belgische Regime getötet, eine Unzahl von meist Frauen und Kindern wurden vergewaltigt und gefoltert.[15]
Opfer-Mythos I
Erster Weltkrieg
Geradezu ein Glücksfall für die Belgier war der Ausbruch des 1. Weltkrieges, konnte man doch so vortrefflich von den eigenen Schandtaten ablenken.
Belgien war offiziell neutral, die politische Führung des Landes sympathisierte jedoch im Gegensatz zu einem nicht unbeträchtlichen Teil des Volkes mit den Entente-Mächten, besonders Flamen, arbeiteten oft bereitwillig mit der deutschen Besatzungsmacht zusammen. [6]
Um gegen Frankreich schnell und effektiv vorgehen zu können, entschied sich die militärische Führung Deutschlands für ein schnelles Einmarschieren und Niederringen Frankreichs, um in kurzer Zeit genügend Truppen zu Verfügung zu haben, die die Russen, welche in Ostpreußen eingefallen [16] waren, zurück zu schlagen. [17]
Wichtig zu wissen:
Deutschland respektierte die militärische Neutralität Belgiens.
Deutschland missachtete die territoriale Integrität Belgiens, jedoch wurden die Belgier frühzeitig über die Pläne Deutschlands informiert (was sich als taktischer Fehler erwies), es wurde hervorgehoben, dass Deutschland keinen Angriffskrieg gegen Belgien führen wird und es wurden für etwaig entstehende Schäden Reparationszahlungen versprochen.
Belgien stellte sich jedoch als Opfer dar.
Man behauptete von Deutschland angegriffen worden zu sein, was wiederum Großbritannien den Vorwand lieferte am Krieg teilzunehmen.
Es folgte abstruse Propaganda.
Deutsche würden willkürlich Zivilisten töten, Massenvergewaltigungen durchführen und marodierend durch die Straßen Belgiens marschieren.
Die Wahrheit sah anders aus.
Nachdem die Reichswehr die belgische Grenze überquert hatte, gab es immer wieder Feuerattacken durch irreguläre Kombattanten, also kämpfende Truppen, die dem Anschein nach Zivilisten sind, und Überraschungsangriffe auf die deutsche Armee durchführten.
Meist traten diese Freischärler als Heckenschützen in Erscheinung.
Angriffe auf deutsche Soldaten durch (tatsächliche und vermeintliche) belgische Zivilisten fanden immer wieder statt, teilweise unkoordiniert, teilweise aber auch professionell durchgeführt durch offenkundig geschultes Militär.
Am verheerendsten waren die Folgen dieser Taten in der Stadt Löwen zu sehen.
Hier ein Einzelfallbericht, der aber als exemplarisch für die illegalen Attacken gegen deutsche Soldaten angesehen werden kann.
Sechs Tage nachdem sich die belgische Armee vollkommen aus Löwen zurück gezogen hatte, die Deutschen das gesamte Stadtgebiet kontrollierten, die Zivilbevölkerung freundlich oder zumindest nicht aggressiv gegen deutsche Soldaten auftrat, ereignete sich Folgendes:
Einige Soldaten marschierten am Abend des 25. August 1914 durch Löwen.
Ohne Vorwarnung wurde unvermittelt„aus Etagen, Fenstern, Bodenluken und Kellerfenstern stark geschossen“.
Als die Soldaten Schutz in einem Hauseingang suchten, wurde plötzlich aus dem Treppenhaus heraus geschossen.
Bei diesem Angriff wurde mindestens ein Deutscher getötet und mehrere schwer verletzt.
Da keine belgischen Soldaten mehr in der Stadt waren und es auch keine Kombattanten* gab, war dies eindeutig das Werk von illegal agierenden Freischärlern.
* (Zivilisten, die sich den regulären Streitkräften anschließen oder auf eigene Faust gegen die fremden Soldaten kämpfen, dabei aber die Waffen offen tragen und ein Abzeichen o.ä. an der Kleidung befestigt haben, was sie als kämpfende Truppe(nangehörige) ausweist. Solche Personen handeln nicht illegal und sind völker- und kriegsrechtlich regulären Soldaten gleichgestellt) [18]
Oftmals handelte es sich bei den Tätern nicht um Belgiern, sondern um Franzosen, die sich als belgische Zivilisten ausgaben.
Ebenso ist bekannt, dass französische Geheimagenten – teilw. mit Erfolg – versuchten Belgier mit viel Geld zu bestechen, gegen die deutsche Armee vorzugehen, dieses wurde von u.a. von einem Sanitäter der belgischen Armee ausgesagt.
Aufgrund von Armut nahmen manche Belgier das Angebot an. [19]
Ohne die Rolle Belgiens im Ersten Weltkrieg vertiefend erörtern zu wollen, muss ganz klar gesagt werden, dass Belgien sowohl während als auch nach dem Krieg seinen Opfer-Mythos kultivierte, sei es durch erfundene Vergewaltigungen von deutschen Soldaten oder angeblicher Erschießungen von unschuldigen Zivilisten. Überdies muss generell festgehalten werden, dass Belgien nicht angegriffen wurde, und dass die Behauptung, man wäre Opfer deutscher Kriegslust geworden, das Eingreifen Großbritanniens zugunsten der Entente zufolge hatte.
Belgien hat also maßgeblich zur Eskalation des Ersten Weltkrieges mit all seinen furchtbaren Folgen beigetragen.
Opfer-Mythos II
Zweiter Weltkrieg – NS-Kollaboration der Belgier
Den zweiten Opfer-Mythos Belgiens wurde während bzw. nach dem zweiten Weltkrieg geschaffen.
So wie in vielen anderen Ländern auch, gab es nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Belgien vielfach eine offene oder verdeckte Zusammenarbeit mit den Nazis.
Während Wallonen ihre Ideen vom Rexismus [20], eine Art des katholischen Klerikalfaschismus‘, umsetzen wollten, und die Schnittmenge, wenn man die religiöse Komponente außen vor lässt, mit dem Nationalsozialismus als ausreichend erachtete, gab es unter der flämischen Bevölkerung oftmals ohnehin eine pro-deutsche Stimmung.
Welche Motivation(en) auch im Vordergrund standen, Fakt ist, dass es zwei belgische SS-Divisionen gab, welche aus Freiwilligen aus allen Bevölkerungsgruppen bestand. [21] [22]
Wegen „Waffentragens gegen Belgien“ o.ä. Delikte wurden nach dem Krieg 53.000 (!) belgische Kollaborateure verurteilt.
Insgesamt wurden über 400 000 Belgier der NS-Kollaboration verdächtigt.[23]
Nicht nur ein großer Teil des Volkes sympathisierte mit den Deutschen.
Dem damaligen König, Leopold III, wurde nach dem Krieg ebenso Kollaboration und NS-Sympathien vorgeworfen. [24]
Auch hier präsentierte man sich nach dem Krieg als Opfer der Deutschen.
Eine Aufarbeitung der eigenen Mitverantwortung an den Verbrechen des Nationalsozialismus‘ blieb aus. In Windeseile wurden die Kollaborateure verurteilt, die Reparationszahlungen von Deutschland entgegen genommen und erneut ein Opfer-Kult beschworen.
(Angebliche) Unabhängigkeit Belgisch-Kongos
Am 30. Juni 1960 wurde dem Kongo offiziell die Unabhängigkeit von Belgien zugesprochen.
Neuer Machthaber wurde der Kongolese Moise Tschombe.
Tschombe kann in einfachen Worten als Marionette des Westens bezeichnet werden.
So rief er 10 Tage nach der vermeintlichen Unabhängigkeit des Kongos um Hilfe des belgischen Militärs, um seine Macht zu festigen.
Die Belgier blieben also de facto weiterhin Herrscher des Landes, begangen in der Folgezeit erneut schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit an den Kongolesen, welche teilw. vergleichbar mit den Kongo-Gräuel sind.
Es folgte die Diktatur des vom Westen gestützten Diktators Mobutu, der sich mit Unterstützung der USA, Belgiens und anderer westlicher Staaten bis ins Jahr 1989 an der Macht halten konnte. [25]
Weitere Interventionen Belgiens in Afrika
In den folgenden Jahrzehnten griff Belgien im Rahmen von „Friedensmissionen“ und „humanitären Einsätzen“ in die Geschicke verschiedener afrikanischer Staaten ein.
Entsetzliche und grausamste Verbrechen gegen die indigene Bevölkerung blieben eine belgische Kontinuität.
Exemplarisch heraus gegriffen werden soll an dieser Stelle eine „humanitäre“ Operation von Blauhelm-Soldaten, welche 1993 in Somalia statt fand.
Dabei kam es zu schwersten Misshandlungen und Folter seitens Teilen der belgischen Truppen gegenüber der Zivilbevölkerung.
Ein Bild, das um die Welt ging, war das eines somalischen Kindes, das von lachenden Belgiern über offenem Feuer (O‑Ton) „geröstet“wurde. [26] [27]
Die Täter konnten ausfindig gemacht und vor Gericht gestellt werden.
Das unglaubliche Urteil war ein Freispruch, da „nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Soldaten mit dem Kind nur gespielt hätten“!
Dass es sich um ein belgisches Gericht handelte, dass diesen Richterspruch erließ, muss, denke ich, nicht betont werden. [28]
Dutroux
Im Jahre 1996 flog das Dutroux-Netzwerk auf.
Ein Sumpf aus Kindesmissbrauch, Entführungen, Morden, Kinderpornographie, Snuff-Filmen und Satanismus wurde der breiten Öffentlichkeit bekannt.
Mittendrin in diesem Sumpf: Politiker, Adelige, Regierungsbeamte und andere mächtige Personen.
Das belgische Volk war empört und forderte Aufklärung. [29]
Aber nach einer kurzen Zeit des Schocks und Protestes gingen die meisten Belgier wieder zur Normalität über, das Thema Dutroux trat immer mehr in den Hintergrund. [30]
Auf der Tagesordnung standen wieder die üblichen Punkte, Sprachenstreit, Probleme mit der Integration der Migranten und die Diskussion inwieweit es noch Sinn macht, den Staat Belgien aufrecht zu erhalten.
Bezeichnend: Das ach so empörte belgische Volk hatte nach einer kurzen Phase der Entrüstung keine Probleme damit, wieder die Parteien zu wählen, in denen Politiker, die von den Opfern und Zeugen eindeutig als Täter benannt wurden, weiterhin aktiv sind.
Zusammenfassung:
Der Staat Belgien ist ein idealer Nährboden für Deepstate-Strukturen aller Art.
Das Volk ist ineinander zerstritten, Wallonen, Flamen, Deutschstämmige und ein immer größer werdender Anteil Migranten arbeiten gegeneinander.
Das, was es in anderen Ländern gibt, ein gegenseitiges „Sich-auf-die-Finger-Schauen“, welches die Funktion eines Kontrollmechanismus hat, gibt es in Belgien nicht. Der Grund wurde von Michel Nihoul ‑der Mann, der laut Aussagen seiner Mittäter, das Dutroux-Netzwerk anführte- deutlich ausgesprochen:
„Das ist die belgische Krankheit. Jeder besitzt über jeden ein belastendes Dossier, um es bei passender Gelegenheit als Druckmittel einzusetzen.[31]
Oder mit anderen Worten: Du lässt meine Leichen im Keller, und ich Deine.
Bestes Beispiel für die Einigkeit beim Vertuschen von Pädo-Kriminalität und den Aktivitäten von Untergrund-Netzwerken, war die Demontage des Dutroux-Aufklärers Laurent Louis, der mit seiner Forderung der Wiederaufnahme der Ermittlungen von keinem einzigen Abgeordneten einer anderen Partei unterstützt wurde. [32]
Ohne die Strukturen eines Tiefen Staates im eigenen Land ableugnen zu wollen, und ohne alles, was mit organisierter Pädo-Kriminalität zu tun hat, einseitig den Belgiern anlasten zu wollen, muss klar gesagt werden, dass das Epizentrum all dessen nur allzuoft in diesem kleinen Land in Westeuropa liegt.
Die Belgier sind es sich selbst und vor allem den Opfern schuldig mit der Aufarbeitung zu beginnen. Ein Schlussstrich kann erst erfolgen, wenn diese geschehen ist.
Aber solange das belgische Volk noch Leute wie z.B. den ehemaligen Justizminister Melchior Wathelet [33], der den damals im Gefängnis sitzenden Marc Dutroux aus unerfindlichen Gründen in den 1980er Jahren begnadigte [34] und so seine Taten erst möglich machte und überdies noch als Teilnehmer und Organisator von Kindersex-Parties von Opfern benannt wurde [35] , ins Europaparlament wählt und ihm begeistert Beifall klatscht, kann man den Belgiern das Recht auf Schlussstrich nicht zugestehen.
Die Anwesenheit von Melchior Wathelet war selbst dem SPD Europa-Abgeordneten Martin Schulz zuwider, so versuchte er 1997 Wathelet aus dem Parlament entfernen zu lassen ‑ohne Erfolg. [36]
Selbst in Deutschland ist man als Politiker erledigt, wenn begangene pädokriminelle Taten auch nur ruchbar werden, siehe Sebastian Edathy.
In Belgien gehören solche Vorwürfe bei der Elite des Landes schon zum guten Ton.
Ich hoffe ich konnte nachvollziehbar machen, warum der Staat Belgien ein ideales Biotop für verborgene Machenschaften, Untergrund-Netzwerke und elitäre Syndikate ist.
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Quellen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Flämisch-wallonischer_Konflikt
[2] https://www.dw.com/de/sprachenstreit-in-belgien-flammt-auf/a‑5441221
[3] https://www.geschichte.be/desktopdefault.aspx/tabid-5799/10004_read-54026/
[4]https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Belgiens#Das_Königreich_der_Vereinigten_Niederlande
[5] https://www.youtube.com/watch?v=ugGvK4ybkMM Minute 1:20
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Flämisch-wallonischer_Konflikt#Die_Anfänge
[7] http://users.telenet.be/frankie.schram/tijd/feit/tekst/18/9/8/04–18.html
[8] https://www.youtube.com/watch?v=ugGvK4ybkMM 2:30
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_I._(Belgien)
[10] https://www.grin.com/document/29038
[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Kongogräuel
[12]https://de.wikipedia.org/wiki/Nsala_of_Wala_in_the_Nsongo_District_(Abir_Concession)
[13] http://westafrikaportal.de/kongokonferenz.html
[14] https://www.spiegel.de/geschichte/kolonialherr-leopold-ii-das-belgische-monster-a-951236.html
[15] https://de.wikipedia.org/wiki/Nsala_of_Wala_in_the_Nsongo_District_(Abir_Concession)
[16] https://ermland-masuren-journal.de/ostpreussen-1914-der-vergessene-krieg/
[17] https://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster-weltkrieg/kriegsverlauf/schlieffen-plan.html
[18] https://de.wikipedia.org/wiki/Kombattant
[19] Prof. Ulrich Keller Schuldfragen: Belgischer Untergrundkrieg und deutsche Vergeltung im August 1914
[20] https://www.belgiumwwii.be/de/belgien-im-krieg/artikel/rex.html
[21] https://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1991_4_4_de%20wever.pdf
[22] https://de.wikipedia.org/wiki/Ausländische_Freiwillige_der_Waffen-SS#Belgien
[23] https://www.belgieninfo.net/die-flaemische-kollaboration-das-grosse-schweigen/
[24] https://www.telegraph.co.uk/news/2019/10/10/golden-cage-belgiums-hated-wartime-king-sale/
[25] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Demokratischen_Republik_Kongo#Unabhängigkeit
[26] http://edition.cnn.com/WORLD/9704/17/belgium.somalia/
[27] http://www.aparchive.com/metadata/youtube/0a910d52612bbd38a7dd98c09d122669
[28] https://www.youtube.com/watch?v=FoifVN1_we0
[31] https://www.spiegel.de/spiegel/print/d‑20353850.html
[32] https://www.youtube.com/watch?v=0TF6bj1zPY4
[33] https://en.wikipedia.org/wiki/Melchior_Wathelet
[34] https://www.spiegel.de/spiegel/print/d‑9088315.html
[35] https://isgp-studies.com/belgian-x-dossiers-of-the-marc-dutroux-affair-the-accused#melchior-wathelet
[36] https://www.politico.eu/article/mep-tries-to-remove-belgian-judge-from-european-court/
Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de