Kennen Sie Soylent Green …Jahr 2022… die überleben wollen? Es handelt sich um ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1973, der die gesellschaftlichen Auswirkungen der exzessiven Nutzung endlicher Ressourcen, der Umweltverschmutzung und der Überbevölkerung in einem öko-dystopischen Zukunftsszenario, thematisiert. Soylent Green ist die namensgebende künstliche Nahrung aus Menschenfleisch. Wir haben das Jahr 2022 und wenn Sie jemals den Wunsch hatten, menschliches Fleisch zu probieren, haben Sie jetzt die Gelegenheit.
Beim Cannes Lions International Festival of Creativity, wurde ein veganer Burger mit Menschenfleisch-Geschmack ausgezeichnet. Essen Sie gerne Vanilleeis? In der Zukunft könnte Ihr Vanilleeis aus Plastikflaschen hergestellt werden. Laut einer neuen Studie haben Wissenschaftler einen Weg gefunden, Plastikmüll mit gentechnisch veränderten Bakterien in Vanillearoma umzuwandeln. Wenn auch Sie bislang dachten, so etwas sei höchstens in Science-Fiction-Filmen möglich: Dem ist leider nicht so. Alles begann bereits vor 20 Jahren und die Welle erbgutmanipulierter „neuartiger Nahrung“ ist längst da – ohne dass Sie es wissen. Woher auch, es muss nicht mal gekennzeichnet werden.
Preisgekrönter veganer Burger- wegen seines Geschmacks wie „Menschenfleisch“
Das Cannes Lions Festival findet von 20. bis 24. Juni 2022 in Cannes, Frankreich, statt. „Das Internationale Festival der Kreativität – setzt sich seit 1954 für kreative Spitzenleistungen ein, mit dem Ziel, ein globales Ziel und den definitiven Maßstab für Kreativität zu bieten, die den Fortschritt vorantreibt“, so die Veranstalter. Ausgezeichnet wurde auch Burger King, und zwar für „Feel Your Way“. Für den Monat des Bewusstseins für psychische Gesundheit kreierte Burger King „Feel Your Way“ – eine Anspielung auf den jahrzehntealten Slogan des Unternehmens „Have It Your Way“ und eine markenkonforme Anspielung auf McDonald’s Happy Meals. Die Auszeichnung für einen besonderen Burger erhielt nicht Burger King, sondern das schwedische Unternehmen Oumph.
Wenn Sie sich Sorgen machen, dass das bizarre „Fleisch“ in der Sonderausgabe möglicherweise nicht realistisch genug ist, haben Sie keine Angst – ein Sprecher sagte, dass sie ihr Bestes getan haben, um sicherzustellen, dass es so lebensecht wie möglich ist, indem sie es aus Soja, Pilzen und Weizenprotein herstellen sowie pflanzliche Fette und „eine geheimnisvolle Gewürzmischung“.
Mitbegründer, Unternehmenschef und Innovationschef Anders Linden sagte, die Entwicklung eines pflanzlichen Burgers, der nach menschlichem Fleisch schmeckt, sei „aufregend und ein bisschen beängstigend. Wir haben diesen Burger im Handumdrehen entwickelt, nachdem wir wussten, welchen Geschmack und welche Textur wir wollten“, erklärte Linden.
Viele User im Netz fragen: „Woher wussten die Mitarbeiter denn, wie Menschenfleisch schmeckt?“
Gentechnisch hergestellte synthetische Aromen
Wissenschaftler haben bereits auf die synthetische Herstellung Aromen zurückgegriffen: Ein Bioreaktor und Gentechnik machen es möglich.
Schon lange können Forscher im Labor bestimmte Geschmacksarten täuschend echt nachahmen. Das Aroma von Früchten setzt sich aus einer Vielzahl von chemischen Verbindungen zusammen. Etwa 15 000 Tonnen Aromastoffe werden in Deutschland jährlich eingesetzt, um 15 Millionen Tonnen Lebensmittel aufzupeppen. Jeder Bürger verspeist durchschnittlich 500 Gramm industriell aromatisierter Lebensmittel pro Tag.
Aber ob der Verbraucher auch Plastikflaschen essen will?
Würden Sie immer noch eine Kugel Vanilleeis probieren wollen, wenn Sie wüssten, dass sie aus recyceltem Material aus Plastikflaschen hergestellt wurde?
In der Zukunft könnte Ihr Vanilleeis aus Plastikflaschen hergestellt werden. Laut einer neuen Studie haben Wissenschaftler einen Weg gefunden, Plastikmüll mit gentechnisch veränderten Bakterien in Vanillearoma umzuwandeln.
Vanillin, die Verbindung, die den Großteil des Geruchs und Geschmacks von Vanille trägt, kann natürlich aus Vanilleschoten gewonnen oder synthetisch hergestellt werden. Etwa 85% des Vanillins wird derzeit aus Chemikalien hergestellt, die aus fossilen Brennstoffen gewonnen werden, so The Guardian.
Frühere Studien zeigten, wie man Plastikflaschen aus Polyethylenterephthalat in seine Grundeinheit, die Terephthalsäure, zerlegen kann. In der neuen Studie haben zwei Forscher der University of Edinburgh in Schottland E. coli-Bakterien gentechnisch so verändert, dass sie Terephthalsäure in Vanillin umwandeln. ( Studie: Microbial synthesis of vanillin from waste poly(ethylene terephthalate)
Die globale Plastikmüllkrise wird heute als eines der drängendsten Umweltprobleme unseres Planeten anerkannt“, schreiben die Autoren in der Studie. Etwa 1 Million Plastikflaschen werden jede Minute auf der ganzen Welt verkauft, und nur 14 % davon werden recycelt.„Unsere Arbeit stellt die Wahrnehmung von Plastik als problematischem Abfall in Frage und zeigt stattdessen seine Verwendung als neue Kohlenstoff-Ressource, aus der hochwertige Produkte hergestellt werden können“, sagte Co-Autor Stephen Wallace, Dozent für Biotechnologie an der University of Edinburgh, dem Guardian. Nun hoffen die Studienautoren, die Bakterien weiter zu verbessern, damit sie noch mehr Terephthalsäure in Vanillin umwandeln können.
Geforscht an der Nahrung der Zukunft wird schon lange
Die Menschheit ist an dem Punkt angelangt, wo sie natürliche Nahrungsmittel manipuliert, um eine bessere Ernährung zu gewährleisten, weil sie die ursprüngliche Landwirtschaft mit Chemikalien zerstört. In den letzten 50 Jahren war ein Rückgang der Vitamine und Mineralstoffe in unseren Lebensmitteln um 50% zu verzeichnen: Schlechte Ernährung durch täuschende Marketing-Praktiken und fortwährende Manipulationen haben dazu geführt, dass immer wieder neue angebliche „gesundheitsfördernde“ Lebensmittel den Markt überschwemmen. Kennen Sie „Intelligente“ Lebensmittel? Bedeutet: Sie brauchen nicht mehr selbst entscheiden, was Sie essen! Ein Lebensmitteldrucker wird anhand von DNA, Schweiß und Ihrem Lebensstil ein maßgeschneidertes persönliches Essen ausdrucken, damit es Ihnen an nichts mangeln wird. Sie wachen morgens auf, geben Ihre Daten in ein System und schon ist Ihr Frühstück fertig. Geforscht an der Nahrung der Zukunft, wird schon lange.
Wenn auch Sie bislang dachten, so etwas sei höchstens in Science-Fiction-Filmen möglich: Dem ist leider nicht so. Alles begann bereits vor 20 Jahren und die Welle erbgutmanipulierter „neuartiger Nahrung“ ist längst da – ohne dass Sie es wissen. Woher auch, es muss nicht mal gekennzeichnet werden.
Kennen Sie Biofortifikation? Biofortifikation ist die Anreicherung des Nährstoffgehalts von Nahrungsmitteln durch Pflanzenzucht.
Beispiele für Biofortifikationsprojekte sind laut der WHO:
- Eisen-Biofortifizierung von Reis, Bohnen, Süßkartoffeln, Maniok und Hülsenfrüchten;
- Zink-Biofortifizierung von Weizen, Reis, Bohnen, Süßkartoffeln und Mais;
- Provitamin A Carotinoid-Biofortifizierung von Süßkartoffeln, Mais und Maniok; und
- Aminosäure- und Protein-Bioortifikation von Sorghumhirsen und Maniok.
Denn bereits auf dem 2018 stattgefundenen Codex-Treffen in Berlin wurde versucht, gentechnisch veränderte (GE) Lebensmittelzutaten als „biofortified“ zu definieren und somit die Verbraucher in die Irre zu führen. Biofortifikation mit gentechnischen Methoden.
Jahrelang haben Zukunftsdenker den Computer als die wichtigste Technologie der neuen globalen Wirtschaftsrevolution gepriesen. Doch seit den 90ern wurde dem Microsoft-Gründer Bill Gates und anderen Wissenschaftler klar, dass der Computer nur die Dienstmagd eines noch viel profitableren Geschäfts ist – nämlich des Geschäfts mit den Genen. Sie pumpten Geld in die neuen Bereiche von „Biotechnologie und „Gentechnik“ und setzen so eine technologische und kommerzielle Umwälzung in Gang, die dabei ist, unsere Welt zu verändern.
Immer skurriler wird die Genforschung – ein Beitrag aus 1992
Gentechnisch vergorenes Bier, koffeinfreie Kaffeepflanzen, Kartoffeln, die Skorpiongift enthalten, Käse, Wurst, Joghurt und Schokolade aus dem Bioreaktor – EG-Politiker in Brüssel haben ein furchterregendes Lebensmittelgesetz vorbereitet. Auf die Europäer rollt eine Welle erbgutmanipulierter „neuartiger Nahrung“ zu – dieser Absatz ist aus dem Spiegel 02. 03. 1992.
Mit dem Trick hatte damals die Gen-Lobby ihr Hauptziel erreicht: Freie Hand beim Komponieren neuer Kunstspeisen, „die bisher noch nicht von Menschen konsumiert wurden“ (EG-Gesetz). Die rührigste Lobby in Brüssel war die „Senior Advisory Group Biotechnology“, bestehend aus Vertretern von Gentech-Firmen wie Hoechst, ICI, Feruzzi, Monsanto, Rhone-Poulenc und Unilever. Gruppenchef Brian Ager verfügt als ehemaliger Mitarbeiter der EG-Generaldirektion Forschung und Technologie über beste Kontakte zu den Eurokraten.
(…)
Chemisch gesehen, beteuern Gen-Ingenieure, sei es egal, ob zum Beispiel Käselab aus dem Magen von Kälbern gewonnen wird oder ob genmanipulierte Bodenpilze den Gerinnungsstoff ausbrüten. Die chemische Zusammensetzung bleibe gleich.
Gegen diese Ansicht sprechen dramatische Zwischenfälle mit der Gen-Technik. 1989 starben in den USA 27 Menschen nach Einnahme des Schlafmittels L‑Tryptophan. Nachforschungen ergaben, dass die in dem Medikament enthaltenen Aminosäuren von genveränderten Bakterien erzeugt worden waren. Dabei war den Wirtstieren ein winziger Kopierfehler unterlaufen, der den Stoff in eine Todesdroge verwandelte. …Genau diese Information ist aus 1992(!)
175 Sorten sind bereits geplant oder bereits manipuliert
Nach Daten des World Food Programms leiden weltweit 795 Millionen Menschen an Hunger. Nicht nur genereller Nahrungsmangel ist ein Problem, sondern auch die Unterversorgung mit bestimmten Nährstoffen. Jahr für Jahr vergibt die World Food Prize Foundation Preise an Menschen, die die Qualität, Quantität oder Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln verbessern. 2017 gehörte ein Team zu den Preisträgern, die zum International Potato Center gehören und HarvestPlus begründet haben. Das Team aus vier Forschern hat Süßkartoffeln gezüchtet, die deutlich nahrhafter sind als die normalen Süßkartoffeln. Dies könnte das Leben von mehr als 10 Millionen Menschen in Lateinamerika, Asien und Afrika direkt beeinflussen.
Es ist kein Witz: Ausgerechnet Monsanto und Syngenta erhielten 2013 den Welternährungspreis und auch 2016 waren diese Agarkonzerne wieder mit dabei. Dieser Preis wird immer an die Genforschung oder deren Konzerne vergeben.
Was kommt in Zukunft auf den Tisch?
Die Antwort kommt aus Australien. Ein Lebensmitteldrucker wird ein maßgeschneidertes persönliches Essen ausdrucken. Laut den Wissenschaftlern ist die Nahrung kein Endprodukt nach dem gleichnamigen Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1973 Soylent Green.
Wie Dr. Logan laut news.com.au erklärte: „Die Vision, die wir haben, ist es, dass in 20 Jahren jemand am Morgen aufwacht und die physiologischen Daten schon in einer wirklich unauffälligen Weise, möglicherweise durch Schweiß gemessen werden, während die Person mit einer Biosensor-Technologie im Schlaf ausgestattet ist.“
Nach Angaben des European Food Information Council (EUFIC) werden diese „intelligenten Lebensmittel“ nicht nur dazu beitragen, die individuelle Gesundheit zu optimieren, sondern auch in einem größeren Maßstab dazu beitragen, dass die gesellschaftlichen Krankheiten wie Fettleibigkeit, Typ 2 Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Mangelernährung verhindert werden.
Abbott Nutrition, Bunge, Cargill, Cereal Partners, Coca Cola, Dow Seeds, DSM Nutritional Products Europe Ltd., Ferrero, General Mills, Mondelēz Europe, Mars, Nestlé, PepsiCo, Pinar Et, Tereos, Ülker, Unilever.
Das Europäische Informationszentrum für Lebensmittel ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Brüssel, die 1995 mit dem Anspruch gegründet wurde, Medien, Ernährungswissenschaftlern, Erziehern und Verbrauchern wissenschaftlich fundierte Informationen über Lebensmittelsicherheit und ‑qualität sowie Gesundheit und Ernährung zu bieten. Etwa 2/3 der Finanzierung kommt von privat und 1/3 aus öffentlichen Quellen. Da die Zukunft von Lebensmitteln auf der Agenda der Europäischen Kommission ganz oben steht, wird EIT Food innovative europäische Kompetenzen liefern, um ein gesundes und nachhaltiges Lebensmittelsystem in Europa und darüber hinaus neu aufzubauen.
Angesichts des wachsenden Drucks einer wachsenden Weltbevölkerung, der globalen Erwärmung, des ungleichen Zugangs zu Nahrungsmitteln und sich ändernder Ansichten über Nachhaltigkeit wird die Ernährung, die wir essen, in Zukunft großen Veränderungen unterliegen. Bekommen wir in Zukunft Essen aus dem Labor?
Netzfrauen Lisa Natterer und Doro Schreier
Quelle: netzfrauen.org
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