Herr Bundeskanzler Olaf Scholz hat ein sonniges Gemüt. Wie wir staunenden Bürger ja schon eine Weile beobachten dürfen, dass Herr Scholz im Cum-Ex Skandal zwar mittendrin dennoch frohgemut völlig unbeteiligt ist und sich beim besten Willen an nichts erinnern kann, genauso ist er sich so ziemlich als einziger in Deutschland ganz sicher, dass es im Winter zu keinen Blackouts kommen wird. Wie schön für ihn, doch alle anderen sehen das nicht so. So plant die US-amerikanische Wallstreet-Bank JP Morgan Chase & Co., einem möglichen Blackout in Deutschland mit einem Umzug in andere europäische Länder zuvorzukommen.
Laut Forbes ist JP Morgan das weltweit drittgrößte Unternehmen, das an der Börse notiert ist. Wegen des Brexits hatte JP Morgan damals den Sitz nach Frankfurt verlegt und damit auch Vermögenswerte von über 200 Milliarden Euro, was in Politik und Presse als „Sieg“ der EU und insbesondere Deutschlands im Brexit-Zank gefeiert wurde:
„Frankfurt (Reuters) — Für die deutsche Finanzbranche dürfte sich Frankfurt als großer Gewinner im Kampf um Banken-Arbeitsplätze nach dem Brexit entpuppen. Nach einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Center for Financial Studies (CFS) an der Universität Frankfurt erwarten 86 Prozent der Unternehmen, dass die deutsche Finanzmetropole als Standort am meisten vom Austritt Großbritanniens aus der EU profitieren wird. Vier der fünf größten US-Investmentbanken haben sich nach eigenen Angaben oder Informationen aus Finanzkreisen bereits dafür entschieden, wichtige Teile ihres Geschäfts in der Großstadt am Main zu verlagern.“
„Banken ziehen um: Frankfurt hat den Standort-Wettbewerb um Brexit-Banken gewonnen. Infolge des Brexits ziehen 30 Banken nach Frankfurt, es entstehen zusätzlich 1500 Stellen. Im Sommer kommt ein zweiter Schwung. — Am 31. Januar ist es so weit. Großbritannien verlässt die Europäische Union – nach vier Anläufen. Damit scheidet der wichtigste Finanzplatz der EU aus. Wer in der Union weiter Finanzgeschäfte tätigen will, kann das nicht mehr aus London.“
Was ein Beweis für Deutschlands Stabilität und wirtschaftlicher Sicherheit! Und ein Indiz für den kommenden Niedergang des bockigen British Empires!
Über die Pläne der Großbank, jetzt Deutschland zu verlassen, wird nicht so gern und ausgiebig berichtet. Nun will JP Morgan wieder zurück nach London und nimmt ihr Vermögenswerte von ca. 200 Milliarden Euro mit. Das wird ein Kraftakt, aber die Bank fürchtet in Deutschland große Stromausfälle im Winter, die sie handlungsunfähig machen würden, schreibt die britische „Daily Mail“. Es gebe Tage, da falle der Gasdurchsatz der Pipeline Nordstream 1 auf Null.
Interessanterweise erzählt uns Deutschen die Regierung aber, dass die Gasspeicher plötzlich und über Nacht auf 85 Prozent Füllstand gekommen sind, ohne dass man irgendwie erfahren konnte, woher denn diese riesigen Gasmengen auf einmal gekommen sein sollen.
Solche Großbanken wie JP Morgan sind immer hervorragend informiert über die wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse auf diesem Planeten. Sie beschäftigen Heerscharen von Analysten und Experten, um im Haifischbecken der Wirtschaftslandschaft und der Finanzströme ganz vorne mitzuschwimmen und weiterhin zu den Haifischen und nicht zu den leckeren Robben zu gehören.
JP Morgan macht nun Pläne, doch wieder zurück nach London und in andere Europäische Länder umzuziehen – und zwar ausdrücklich wegen der Blackout-Gefahr — und um sich „vor den Folgen des möglichen (damit verbundenen) Chaos auf den europäischen Märkten zu schützen, wo ein starker Anstieg der Energiepreise stattgefunden hat“. Außerdem habe die Inflation des Euro im August eine Rekordhöhe von 9,1 Prozent erreicht, „weit über dem von der EZB angestrebten 2-Prozent-Ziel“. Die Angst vor einer starken Rezession habe den Euro zum Dollar auf eine Talfahrt unter 0,99 US-Dollar geschickt.
„Der deutsche Leitindex Dax fiel um 2,2 Prozent und der französische Aktienindex CAC 40 um 1,2 Prozent. Die europäischen Benchmark-Gaspreise stiegen um bis zu 35 Prozent. Das Marktchaos spornt die Finanzunternehmen an, sich jetzt auf das Schlimmste vorzubereiten.“
„JP Morgan plant derzeit seine Optionen, die es der Bank ermöglichen, ihr Geschäft aufrecht zu halten, wenn Deutschland – oder andere europäische Länder in Dunkelheit getaucht wird.“
Dabei wird auch darüber nachgedacht, in dem Frankfurter JP Morgan Gebäude die vorhandene Kapazität an Dieselgeneratoren auszubauen, damit die Bank auch tagelang weiter mit Strom versorgt wäre, sobald das Stromnetz in Deutschland zusammenbricht. Man muss kein Experte sein, um zu wissen, dass dies der Großbank wenig nützen wird. Denn bei einem Blackout gibt es dann auch kein Internet und keine Telefonverbindung mehr und ohne diese kann die Bank zwar ihre Angestellten mit Wärme und Licht versorgen, aber sie sind trotzdem von der Welt, den Börsen und dem Finanzmarkt allgemein abgeschnitten. Das ginge allenfalls mit eigenen Funkverbindungen über Satellit.
Noch werden die Pläne nicht umgesetzt, ließ die Mega-Bank den britischen „Telegraph“ wissen. Diese seien aber vorsorglich erstellt worden, um im Bedarfsfall sofort darauf zurückzugreifen und reagieren zu können.