screenshot youtube

Die alten Olmeken inte­grierten Magne­tismus in ihre Statuen und nutzten magne­tische Anomalien

Das Wissen über Magne­tismus im alten Meso­amerika war weiter ver­breitet als bisher angenommen.

Eine Gruppe von Wis­sen­schaftlern kar­tierte die magne­ti­schen Eigen­schaften von elf Olmeken-Statuen und stellte fest, dass bestimmte Kör­per­teile, wie der Nabel, die Stirn und die Wangen der mensch­lichen Figuren, magne­tische Anomalien auf­zu­weisen scheinen.

Die For­scher kamen zu dem Schluss, dass diese magne­ti­sierten Punkte nicht zufällig ver­teilt waren und von den Alten absichtlich indu­ziert wurden.

Die frü­heste Beschreibung des Magne­tismus stammt von dem grie­chi­schen Phi­lo­sophen Thales von Milet im 6. Jahr­hundert v. Chr.

Indizien deuten jedoch darauf hin, dass eine alte meso­ame­ri­ka­nische Zivi­li­sation viel früher davon wusste und sogar prak­ti­schen Gebrauch machte, indem sie den Magne­tismus Jahr­hun­derte vor der Ein­führung der Griechen in die Welt zu einem Teil ihrer Kon­struk­tionen machte.

Das Phä­nomen des Magne­tismus ist der Menschheit seit mehr als drei­tausend Jahren bekannt.

Diese Tat­sache ist in Hin­weisen auf das natürlich vor­kom­mende magne­tische Mineral Magnetit in Ton­tafeln im alten Meso­po­tamien bereits im zweiten Jahr­tausend v. Chr. dokumentiert.

Weniger bekannt ist jedoch der mög­liche Beweis für die Kenntnis der magne­ti­schen Eigen­schaften von Gesteinen durch die Völker des prä­ko­lum­bia­ni­schen Amerikas.

 

Tat­sächlich haben Archäo­logen an Olmeken-Stand­orten in Mexiko viele Objekte aus Eisenerz gefunden, die eine frühe Bekannt­schaft mit Magne­tismus offen­baren könnten.

Die Olmeken bil­deten die erste kom­plexe Kultur, die in Amerika vor 1000 v. Chr. an der Ost­küste Mexikos auftauchte.

Unter diesen Objekten wurde ein polierter, magne­ti­scher Stab aus den Jahren 1400–1000 v. Chr. gefunden, der zu Spe­ku­la­tionen geführt hatte, dass er Teil eines Magnet­kom­passes gewesen sein könnte, tausend Jahre bevor die ersten chi­ne­si­schen Kom­passe her­ge­stellt wurden.

Im antiken Grie­chenland schrieb Aris­to­teles die erste wis­sen­schaft­liche Erör­terung des Magne­tismus dem Phi­lo­sophen Thales von Milet zu, der von etwa 625 v. Chr. bis etwa 545 v. Chr. lebte.

Jagd auf die Geschichte des Magne­tismus in Amerika

Experten, die die Olmeken stu­dieren, haben magne­tische Anomalien ent­deckt, die in der Schnauze einer Tier­skulptur in Izapa vor­handen sind.

Inter­es­san­ter­weise scheinen die magne­ti­schen Eigen­schaften der Statue während ihrer Her­stellung vor Tau­senden von Jahren absichtlich her­bei­ge­führt worden zu sein.

For­scher haben auch starken Magne­tismus auf der Ober­fläche einer großen Gruppe von Skulp­turen ent­deckt, die als „Cabe­zones – Head Statues“ und „Bar­ri­gones – Pot­belly“ ‑Statuen bekannt sind.

Aber die Idee, dass Magne­tismus von den Men­schen des Altertums ver­wendet wurde, ins­be­sondere in Zen­tral­mexiko, ist nichts völlig Neues.

Tat­sächlich wurde dies 1997 von Malm­ström beschrieben.

Die Fas­zi­nation der Ver­wendung von Magne­tismus in Statuen hat die Auf­merk­samkeit einer Reihe von Gelehrten auf sich gezogen, die diese besondere Eigen­schaft im Laufe der Jahre stu­diert haben.

Viele Experten wurden von den Statuen des Monte Alto ange­zogen, die anscheinend magne­tische Anomalien in bestimmten Kör­per­teilen der Skulptur aufweisen.

Beweis

Ein Beweis dafür, dass die Olmeken von den Eigen­schaften magne­ti­scher Erze wussten, war eine Ent­de­ckung, die in Izapa an einem Ort gemacht wurde, der der späten For­ma­ti­ons­pe­riode (300 v. Chr. – 100 n. Chr.) wobei einer der Magnetpole mit der Schnauze des Tieres zusammenfällt.

In der Küs­ten­ebene von Gua­temala wurde eine Statue eines Jaguars mit Magnet­polen in jeder erho­benen Pfote und eine grobe Statue von zwei sit­zenden Männern aus einem ein­zigen Stein­block mit Magnet­polen auf beiden Seiten des Nabels gefunden.

Eines der inter­es­san­testen Objekte der Olmeken, das in Schichten aus der Zeit zwi­schen 1400 und 1000 v. Chr. gefunden wurde, ist ein Fragment eines polierten, magne­ti­schen Stabes von 3,5 cm Länge, dessen magne­ti­sches Moment fast par­allel zu seiner län­geren Abmessung verläuft.

Der Magnetstab hat eine gut sichtbare, etwa par­allel zu seiner Länge geschnittene Rille, die zum Visieren ver­wendet werden könnte. Die Analyse seiner Zusam­men­setzung mittels Möss­bauer-Spek­tro­skopie ergab, dass es aus fast reinem Hämatit besteht.

Was die For­schung ergeben hat

Frühere Studien, die an den Statuen durch­ge­führt wurden, waren, gelinde gesagt, begrenzt.

Dies änderte sich, als eine Gruppe von For­schern aus Harvard, Yale und dem MIT die Skulp­turen mit pro­fes­sio­nel­leren und genaueren Werk­zeugen untersuchte.

Ihre Ergeb­nisse, die in einem im Journal of Archaeo­lo­gical Science ver­öf­fent­lichten Artikel beschrieben werden, sind erstaunlich und ver­ändern die Geschichte.

Die For­scher erläutern, wie signi­fi­kante magne­tische Anomalien in zwei bestimmten Regionen der Skulp­turen ent­deckt wurden, im Nabel der „Pot­belly-Statuen“ und in der „rechten Schläfe vor dem Ohr“ der Head-Statuen, auch bekannt als „Cabe­zones“.

Die Wis­sen­schaftler argu­men­tieren, dass dies kein Zufall ist und dass diese magne­ti­schen Merkmale absichtlich von den Men­schen des Altertums ein­gebaut wurden, die die Statuen vor Tau­senden von Jahren bauten.

 

„Wir bestä­tigen die Beob­ach­tungen von Malm­ström (1997), dass alle drei kolos­salen Köpfe, die signi­fi­kante Anomalien auf­weisen, die stärksten Signale über den rechten Schläfen- und Wan­gen­be­reichen auf­weisen. In ähn­licher Weise stellen wir fest, dass alle vier magne­ti­sierten Ganz­kör­per­skulp­turen ein starkes Signal haben, das den Nabel über­lappt. [Die sta­tis­tische Analyse zeigt, dass] für beide Arten von Skulp­turen die kon­sis­tente Kolo­kation von … Anomalien mit spe­zi­fi­schen ana­to­mi­schen Merk­malen nicht mit einer zufäl­ligen Ver­teilung auf der Ebene P < 0,01 ver­einbar ist“, schrieben For­scher in ihrem Artikel mit dem Titel „Know­ledge of Magnetism in Ancient Meso­america“: Prä­zi­si­ons­mes­sungen der Dick­bauch-Skulp­turen von Monte Alto, Gua­temala .‘

Weitere Ana­lysen ergaben, dass der auf den Statuen vor­handene Magne­tismus mög­li­cher­weise durch „einen durch Blitz­schlag ver­ur­sachten elek­tri­schen Strom über der Fels­ober­fläche“ ver­ur­sacht wurde, ein Merkmal, das durchaus vor der Her­stellung der Skulp­turen liegen könnte.

Mit anderen Worten, die For­scher schlagen durch die neue Studie vor, dass die Erbauer die magne­ti­sierten Punkte nicht zufällig auf den Statuen ver­teilt haben, und es ist fast sicher, dass sie absichtlich geschnitzt wurden, um ihre magne­ti­schen Eigen­schaften zu nutzen.

Nutzung und Erkennung anomaler Magnetfelder

Die For­scher haben her­aus­ge­funden, dass die „offen­sichtlich absicht­liche Anordnung von geschnitzten ana­to­mi­schen Merk­malen und bereits vor­han­denen magne­ti­sierten Regionen“ darauf hin­deutet, dass die Bild­hauer der antiken Statuen sich des Magne­tismus bewusst waren und genau wussten, wie sie ihn in ihre Kon­struk­tionen inte­grieren konnten.

Darüber hinaus ver­fügten sie über Methoden und Werk­zeuge, die es ihnen ermög­lichten, das Vor­han­densein „anomaler Magnet­felder“ zu erkennen und zu identifizieren.

Als Wis­sen­schaftler das Magnetfeld auf den Skulp­turen maßen, stellten sie fest, dass die anomalen Bereiche „aus­reichten, um eine magne­tische Kom­pass­nadel, die bis zu 10 cm von der Ober­fläche ent­fernt auf­ge­hängt war, sichtbar abzulenken“.

All dies hat For­scher zu dem Schluss geführt, dass die Olmeken ein umfas­sendes Wissen über Magne­tismus besaßen und Werk­zeuge ent­wi­ckelten und schufen, die es ihnen ermög­lichten, anomale Magnet­felder zu nutzen.

„Eine kleine Anzahl bekannter meso­ame­ri­ka­ni­scher Arte­fakte kann plau­sibel als magne­tische Kom­passe ver­wendet werden, um die magne­ti­schen Anomalien auf den Skulp­turen von Monte Alto zu erkennen, obwohl sie vor Ort nicht gemeldet wurden. Nichts­des­to­trotz eröffnet ihre Anwe­senheit an frü­heren Fund­orten anderswo in Meso­amerika die Mög­lichkeit, dass die spät­prä­klas­si­schen Bewohner der Pazi­fik­küste sich der Eigen­schaften von Magneten bewusst waren“, erklärten die For­scher in der Studie.

„Am fas­zi­nie­rendsten war, dass der häma­tit­reiche Barren von San Lorenzo in der Lage war, sich mit einer Genau­igkeit von <1° an den Magnet­feldern der Erde aus­zu­richten. Ein solches Gerät hätte die Orte und Mor­pho­logien magne­ti­sierter Regionen auf den Skulp­turen leicht ange­zeigt, wenn es dem alten Monte Alto-Bild­hauer zur Ver­fügung gestanden hätte“, schlossen die Forscher.

Die neuen Ent­de­ckungen und Mes­sungen magne­ti­scher Anomalien an einigen der Olmeken-Statuen liefern ein­deutig „belastbare Beweise dafür, dass in Amerika in der zweiten Hälfte des ersten Jahr­tau­sends v. Chr. Wissen über Magne­tismus exis­tierte“, schlossen die Forscher.


Quelle: anti-matrix.com