Der Felsberg führt seinen Namen nicht mit Unrecht. Nach der Reichenbacher Seite hin ist er über und über mit mächtigen Granitblöcken bedeckt, die an manchen Stellen so dicht beisammen liegen, daß bei dem Beschauer der Eindruck entsteht, die vom Sturm gepeitschten Wogen eines Meeres seien wie durch einen Zauber erstarrt und zu Stein geworden.
Und manche der Felsen sind so phantastisch gestaltet, dass es scheint, als wäre eine Herde von riesenhaften Robben und Seeungeheuern aus dem wogenden Meere emporgestiegen und habe die grauen, glatten Leiber übereinander geschoben.
Gerh. Friedrich berichtet in seinem Buch Felsenmeer:
„Doch mehr als alles dieses ergriff mich die Ansicht des Felsenmeeres, welche uns jetzt von dem Berge herab bis zu dem Dorfe Reichenbach gewährt wurde. Wahrlich ein überraschender, höchst imposanter Anblick! Man denkt sich ein langes Tal erfüllt mit vielen tausenden kolossaler Granitblöcke in‑, neben- und aufeinander geworfen und getürmt. Diese ungeheueren Felsenstücke haben bisweilen die seltsamsten, abenteuerlichsten Formen.
Dem Naturforscher drängt sich bei diesem Anblick sehr bald die Überzeugung auf, daß das Felsenmeer nicht auf der Stelle, wo man dasselbe jetzt erblickt, seinen Ursprung hatte. Vielmehr scheint eine furchtbare Erschütterung und die auf sie folgende Gewalt der Wasserwogen jene kolossalen Massen aus ihrem Urlager herausgehoben und sie auf diese Seite des Berges geschleudert zu haben.
Lange stand ich mit meinen Gefährten staunend vor dieser außerordentlichen Naturerscheinung, und ich erinnere mich eines ähnlichen Eindrucks, wie der war, welchen jener furchtbar schöne Anblick auf mein Gemüt machte.
Nur die Anschauung eines Seesturmes, der heftigen Eruption des Vesuvs, mehr noch eines Erdbebens, mag ähnliche, auch wohl noch ergreifendere Empfindungen in einer für Naturerhabenheit empfänglichen Seele rege machen.“
Diese mächtige Steinsammlungen bezeichnet der Volksmund als Felsenmeere, deren 18 an der Zahl den Hang des Berges bedecken. Das bekannteste dieser Felsenmeere steht unter Denkmalschutz. Es erstreckt sich vom Lagerplatz der Riesensäule bis hinunter zur Lochwiese. Wie die Riesensäule und der Altarstein, so hat auch das Felsenmeer schon frühzeitig die Beachtung von Forschern und Touristen gefunden.
Im Jahre 1645 berichtete Merian von zahlreichen Besuchern des Felsberges. Eingehende Schilderungen über das Felsenmeer finden sich bei den Schriftstellern G. Friedrich, A. L. Grimm und Hochstädter.
Die Sage vom Felsenmeer in Lautertal handelt von zwei Riesen, die in der Gegend von Reichenbach hausten. Der eine auf dem Felsberg (Felshocker), der andere auf dem Hohenstein (Steinbeißer). Ihre „Riesenreiche“ wurden durch das Lautertal (Odenwald) getrennt. Als sie in Streit gerieten, bewarfen sie sich mit Felsbrocken.
Der „Steinbeißer“ war im Vorteil, er hatte mehr Wurfmaterial. So kam es, dass „Felshocker“ bald unter den Blöcken begraben wurde; angeblich hört man ihn noch gelegentlich darunter brüllen. Die Felswand des Hohenstein soll die letzte Hausmauer des anderen Riesen sein. So wurde im Volksmund die Entstehung des Felsenmeeres erklärt.
Das Felsenmeer auf dem Felsberg oberhalb von Lautertal-Reichenbach im Vorderen Odenwald ist eine Felsenlandschaft aus dunkelgrauem Quarzdiorit (genauer ein Hornblende-Biotit-Diorit), die durch Wollsackverwitterung entstand.
Das Felsenmeer wurde bereits von den Römern und später durch die örtlichen Steinmetze zur Steingewinnung genutzt. Die Steinmetzen bezeichneten ihn als „Felsberg-Granit“, der heute nicht mehr abgebaut wird.
Kommentar:
Laut offiziellen Erosionsquellen wurden die Felsbrocken entdeckt, einige davon wurden angeblich von den Römern vor Ort bearbeitet, aber nie mitgenommen.
Oder sind es die Ruinen eines antiken Ortes, dessen Funktion und Geschichte wieder zum Schweigen gebracht wird?
Es gab so etwas und das hieß: Alte Weltordnung…
Quelle: anti-matrix.com
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