Immer mehr Cyber-Kriminelle versuchen, sich unerlaubten Zugang zu digitalen Daten zu verschaffen. Besonders für Unternehmen stellt das ein großes Problem dar. Eine im Jahr 2022 weltweit durchgeführte Studie ergab, dass ca. 46% der befragten deutschen Unternehmen innerhalb der vergangenen zwölf Monate vor Durchführung der Umfrage Opfer eine Cyberattacke waren.
Gefahren des digitalen Zeitalters
Das digitale Zeitalter erleichtert unser tägliches Leben heute auf eine Art und Weise wie es im vergangenen Jahrhundert noch unvorstellbar war. Besonders im beruflichen Alltag bietet es uns unglaublich viele Möglichkeiten und steigert unsere Effizienz enorm. Ob Smartphone, Laptop, Drucker, Smarthome oder sogar unser Auto — all diese Geräte sind mit dem Internet verbunden und erleichtern unser tägliches Leben ungemein. Doch gerade diese Vernetzung birgt auch große Gefahren, denn sie ermöglicht Cyber-Kriminellen, sich Zugang zu unseren Daten zu verschaffen.
Wie erfolgt ein Cyberangriff?
Um sich Zugang zu den elektronischen Daten eines Computers oder Netzwerks zu verschaffen, werden Cyber-Kriminelle immer einfallsreicher. Trotz diverser installierter Antivirenprogramme sind Angriffe immer wieder erfolgreich. Das Motiv einer Cyberattacke ist meist die Schädigung des Rufs eines Unternehmens, einer Organisation oder gar einer einzelnen Person.
Damit ein Cyberangriff gelingt, bedarf es einer Sicherheitslücke. Dabei verschafft sich ein sogenannter Exploit Zugang in Systeme, um dort ein ungeplantes bzw. unbeabsichtigtes Verhalten hervorzurufen. Die sogenannten Exploits treten dabei gertarnt auf, z.B. als ein Link in einer E‑Mail, die den Empfänger dazu auffordert, auf den Link zu klicken, um sich weitere Informationen zu einem bestimmten Thema, einen Rabatt auf ein bestimmtes Produkt o. Ä. zu sichern. Dadurch können sich Hacker schließlich unerlaubten Zugang zu sensiblen Daten verschaffen. Neben einer Sicherheitslücke ist also ein zusätzliches menschliches Versagen notwendig, damit der Cyberangriff erfolgreich ist.
Die verheerenden Folgen von Cyberattacken
Was so schnell und unvorhergesehenen passieren kann, kann weitreichende Folgen nach sich ziehen. Sensible Daten wie z. B. die Kundendaten eines Unternehmens können von Cyber-Kriminellen unterschiedlich genutzt und missbraucht und zudem im DarkNet hinterlegt werden. Gerät ein gelungener Cyberangriff an die Öffentlichkeit, kann das für den Betroffenen verheerende Folgen oder gar den Ruin bedeuten. Ein gelungener Cyberangriff bedeutet für Unternehmen diverse Konsequenzen: Diebstahl von Unternehmens- und Finanzdaten, Umsatz- und Gewinneinbußen, Verlust von Kunden, Geschäften und Verträgen, eine Stilllegung von Transaktionen u.s.w.
Wachsende Gefahr vs. geringe Risikoeinschätzung
Trotz der steigenden Gefahren sowie Betroffenheit durch Cyberangriffe ist die allgemeine Risikoeinschätzung von Cyberkriminalität verhältnismäßig gering. Nur wenige Unternehmen und Organisationen können das Risiko von Cyberangriffen realistisch einschätzen und sind sich ihrer folgenschweren Konsequenzen nur selten bewusst. Somit sind diese meist auch unvorbereitet und gänzlich überwältigt, wenn es zu einem Angriff kommt. Doch wenn es soweit ist, ist es in der Regel zu spät. Es muss vorher reagiert und präventiv gehandelt werden. Dazu muss das Bewusstsein für die weit verbreitete Omnipräsenz von Cyber-Kriminellen gestärkt werden.
Lösungen
Nicht nur bei Cyberangriffen — in vielen Bereichen des Lebens, werden erst dann Maßnahmen ergriffen, wenn es längst zu spät ist. Erst wenn der Schaden bereits entstanden ist, handeln die Betroffenen. Doch das schützt lediglich vor weiteren möglichen Schäden. Daher ist es besonders für Unternehmen und Organisationen unumgänglich, sich frühzeitig vor möglichen Cybergefahren zu schützen und vorbeugend zu agieren.
Was können Unternehmen tun, um Cyberkriminellen keine Angriffsfläche zu bieten?
Wie bereits angedeutet, ist es nötig, das allgemeine Bewusstsein zum Thema Cybergefahren zu stärken. Besonders Unternehmen können ihre Mitarbeiter dahingehend regelmäßig informieren und schulen. So kann menschliches Versagen bei auftretenden Sicherheitslücken umgangen werden. Überdies sollte es selbstverständlich sein, dass Betriebssysteme, Software und Antivirenprogramme regelmäßig erneuert werden. Auch kostenloses Antivirus für Windows ist besser als gar keins. Antivirenprogramme sind keine bloßen Routinemaßnahmen, sie schützen nachweislich immer wieder vor gezielten Cyberattaken. Installierte Sicherheitsupdates können eine rasante Ausbreitung auf viele Tausende infizierte Computer in zahlreichen Ländern verhindern und tun dies regelmäßig. Auch eine vorbeugende Passwort-Regelung kann zum Schutz beitragen. Persönliche Passwörter aus persönlichen Informationen oder Zahlenkombinationen bestehend sind für Cyber-Kriminelle eine leichte Angriffsfläche. Sie erleichtern ihnen das Eindringen ins Unternehmensnetzwerk. Für die Passwortvergabe sollte es daher unternehmensweite Vorgaben sowie eine regelmäßige Änderungspflicht geben.