»Kriegs­ver­brechen, Putsche, Mord­kom­mandos, Attentate!« – Die Ver­brechen der USA nach 1945!

Die Scha­den­freude im Westen war über­schwänglich, als der Inter­na­tionale Straf­ge­richtshof in Den Haag am 17. März 2023 gegen den rus­si­schen Prä­si­denten Wla­dimir Putin einen Haft­befehl wegen „Kriegs­ver­brechen“ erließ. Ver­schwiegen werden dabei die Kriegs­ver­brechen, Mord­kom­mandos, Attentate und Putsche der Ver­ei­nigten Staaten von Amerika, deren poli­tisch und mili­tä­risch Ver­ant­wort­lichen längst schon vor den Straf­ge­richtshof gehören!

Die Ver­brechen der US-Außen­po­litik nach 1945 (Auszüge):

1950, USA: Der Nationale Sicher­heitsrat (NSC) legt unter dem Akten­zeichen NSC 68 eine neue Sicher­heits­stra­tegie vor, wonach revo­lu­tionäre Ver­än­de­rungen in der Welt nicht auf bin­nen­ge­sell­schaft­liche Ursachen sondern auf den „Sowjet­im­pe­ria­lismus“ zurück­zu­führen seien. Auf der Grundlage von NSC 68 sta­tio­nieren die USA über eine Million Sol­daten auf 675 Miti­är­basen in Übersee. Bis 1975 kommt es weltweit zu 2l5 mili­tä­ri­schen Inter­ven­tionen der USA.

1950/53, Korea: Im Kon­flikt zwi­schen dem sta­li­nis­ti­schen Nord­korea und der Syngman-Rhee-Dik­tatur in Süd­korea inter­ve­nieren die USA auf der Seite des Südens und setzen dafür die Zustimmung im UN-Sicher­heitsrat durch. Die US-Luft­waffe zer­stört fast 120.000 Ein­rich­tungen in Nord­korea. Der Spreng­stoff­einsatz der USA ent­spricht fast der Hälfte aller von den USA im Zweiten Welt­krieg ver­wen­deten Bomben und Munition. In Süd­korea kommen über 500.000, in Nord­korea über zwei Mil­lionen Men­schen ums Leben.

1953. Iran: Die gewählte Regierung Mos­sadegh hat 1951 die Ver­staat­li­chung der Anglo-Iranian Oil Company beschlossen. Im August 1953 wird sie in einer Volks­ab­stimmung mit 99,4 Prozent der Stimmen bestätigt. Zwei Wochen später führt das von der CIA aus­ge­bildete und kon­trol­lierte Offi­ziers­korps einen Putsch durch. Die zuvor eng­li­schen Ölfirmen werden von einem US-Kon­sortium über­nommen. Die USA holen den Schah ins Land zurück und liqui­dieren die ira­nische Demokratie.

1954, Gua­temala: Die CIA orga­ni­siert den Putsch gegen die recht­mäßige Regierung Arbenz in Gua­temala, die im Rahmen der Boden­reform die US-Firma United Fruit Company ver­staat­lichen will. Unter der von der CIA ins Amt gehievten Mili­tär­dik­tatur werden 140.000 Indios umge­bracht oder ver­schwinden spurlos.

1956, Ägypten: US-Regierung und CIA wollen die Herr­schaft von Prä­sident Nasser desta­bi­li­sieren, der sich zu einem der Führer der block­freien Länder auf­ge­schwungen hat. Im Juli 1956 ziehen die USA ihre Anleihe für den Assuan-Staudamm zurück, das zen­trale Projekt zur Ent­wicklung der ägyp­ti­schen Land­wirt­schaft. Dar­aufhin kündigt Nasser die Ver­staat­li­chung des Suez­kanals an, um selbst über die Gebühren zu ver­fugen. England, Frank­reich und Israel greifen Ägypten in kon­zer­tierten Mili­tär­ak­tionen an. Im Gefolge der „Suez-Krise“ über­nehmen die USA die Rolle der Nummer eins im Nahen Osten, die bis dahin England gespielt hatte.

1958, Libanon: 14.000 US-Marines besetzen das Land.

1961, Kuba: Am 1.1.1959 hat sich die von Fidel Castro geführte Revo­lution gegen den Dik­tator Batista end­gültig durch­ge­setzt. Als die Revo­lution ihr Ver­sprechen wahr­machen und den Groß­grund­besitz redu­zieren will, wird Kuba von den USA mit einem Embargo und viel­fal­tigen Sabo­ta­ge­ak­tionen über­zogen. Im März 1960 wird der fran­zö­sische Frachter „Coubre“ im ‚Hafen von Havanna von CIA-Agenten in die Luft gesprengt; 81 Men­schen kommen ums Leben, über 300 werden ver­wundet. In Gua­temala trai­niert die CIA eine Söld­ner­armee, die im April 1961 die Invasion in der Schwei­ne­bucht im Osten Kubas unter­nimmt. Zwei Tage zuvor haben US-Flieger die Abwehr­stel­lungen der Kubaner bom­bar­diert. Die Trans­port­schiffe von Söldnern und Waffen werden vom US-Groß­ka­pital, vor allem von der United Fruit Company finan­ziert, die größter Grund­be­sitzer im vor­re­vo­lu­tio­nären Kuba gewesen war. Als die Invasion scheitert, gehen die USA zu einer scharfen Blo­cka­de­po­litik über, die Kuba nach dem Wegfall der sozia­lis­ti­schen Länder in akute Ver­sor­gungsnot bringt.

1961, Kongo/Zaire: CIA-Söldner ermorden den ersten nach­ko­lo­nialen Prä­si­denten Lumumba, der eine anti­im­pe­ria­lis­tische Position bezogen hatte, die Söld­ner­truppen über­nehmen nach und nach die Macht; 1965 wird Mobutu Prä­sident von Gnaden der USA, der ein Jahr­zehnte wäh­rendes Schre­ckens­re­giment errichtet.

1962, Laos: Obwohl das Genfer Abkommen die Anwe­senheit aus­län­di­scher Truppen in Laos ver­bietet, baut die CIA im Auftrag der Kennedy-Regierung eine geheime Armee, „US-Armee Clan­destine“, auf, die auch in Vietnam ein­greift. Ihr gehören 35.000 Ange­hörige der opi­um­an­bau­enden Berg­stämme an. Die Kosten der Armee werden zum Teil aus den Pro­fiten des Dro­gen­ge­schäfts finanziert.

1963–1975, Vietnam: Im Genfer Indo­china-Abkommen wird 1954 fest­gelegt, dass sich die Truppen der Demo­kra­ti­schen Republik Vietnam zunächst auf den Norden des Landes, die Truppen Frank­reichs auf den Süden zurück­ziehen sollen. Die Schluss­erklärung des Abkommens sieht die Ver­ei­nigung des Landes vor. Die USA erkennen diese Schluss­erklärung nicht an. In Süd­vietnam setzen sie ihnen genehme Attrappen ein, 1963 eine offene Mili­tär­dik­tatur. 1964 insze­nieren sie den „Zwi­schenfall in der Ton­kin­bucht“ in der Nähe der nord­viet­na­me­si­schen Haupt­stadt und bom­bar­dieren ab 1965 Nord­vietnam. Ins­gesamt kämpfen in Vietnam 2,6 Mil­lionen US-Sol­daten. Die Spreng­kraft ihrer Bomben und Raketen über­trifft die des Zweiten Welt­krieges um das Drei­fache. Flä­chen­bom­bar­de­ments mit Napalm und Che­mie­waffen hin­ter­lassen weite Gebiete von ver­brannter und ver­seuchter Erde. In Vietnam kommen drei Mil­lionen Men­schen zu Tode, eine halbe Million werden ver­krüppelt. 900.000 Kinder bleiben als Waisen zurück.

1963–1990, Süd­afrika: Mit ihren Auf­klä­rungs­sys­temen unter­stützt die CIA die Jagd auf Gegner des Apart­heid­systems. 120.000 Anhänger des ANC werden getötet. Auch die Fest­nahme von Nelson Mandela wird von der CIA organisiert.

1964, Bra­silien: Der 1961 gewählte Prä­sident Joao Goulart setzt vor­sichtige soziale Reformen in Gang. Als er Höchst­grenzen für den Abfluss von Pro­fiten ins Ausland erläßt und eine Tochter des US-Kon­zerns ITT ver­staat­licht, orga­ni­siert die CIA einen Putsch und ver­hilft einer Mili­tär­junta zur Macht.

1965, Domi­ni­ka­nische Republik: Der 1963 demo­kra­tisch gewählte Prä­sident Juan Bosch wird wegen seiner sozi­al­re­for­me­ri­schen Pläne vom Militär weg­ge­putscht. Als eine wach­sende Volks­be­wegung seine Rückkehr fordert, schicken die USA 23.000 Mann auf die Insel und schlagen den Auf­stand nieder.

1965, Indo­nesien: Gegen den anti­im­pe­ria­lis­ti­schen Kurs von Prä­sident Sukarno bringt die CIA die von ihr kon­trol­lierte Armee in Stellung. Als die linke „Volks­front“, die stärkste Stütze des Prä­si­denten, ver­sucht, die Armee­führung zu ent­machten, kommt es zum lange geplanten „Gegen­schlag“. Hun­dert­tau­sende Anhänger Sukarnos werden ermordet. An die Stelle Sukarnos tritt Suharto, ein bedin­gungs­loser Gefolgsmann Washingtons.

1967, Grie­chenland: Wenige Wochen vor den Wahlen insze­niert die CIA den „Obristen-putsch“ gegen die demo­kra­tische Regierung Papan­dreou. Allein im ersten Monat danach kommen 8.000 Men­schen zu Tode. Es beginnt eine sie­ben­jährige faschis­tische Herrschaft.

1967, Bolivien: Die CIA diri­giert den Kampf der boli­via­ni­schen Armee gegen die auf­stän­dische Gue­rilla und auch die Fest­nahme der Gruppe von Che Guevara, der ermordet wird.

1970–1973, Chile: 1970 erhält der Kan­didat der „Unidad Populär“, Sal­vador Allende, bei den Prä­si­dent­schafts­wahlen die Mehrheit. Als der Chef der chi­le­ni­schen Armee, Rene Schneider, sich dem Drängen der USA wider­setzt, einen Mili­tär­putsch durch­zu­führen, wird er von einem von der CIA orga­ni­sierten Kom­mando ermordet. Nach drei­jäh­rigen Sabotage- und Desta­bi­li­sie­rungs­ak­ti­vi­täten führt der Nach­folger Schneiders, General Pinochet, den CIA-Putsch durch. Prä­sident Allende wird ermordet, das Fuß­ball­stadion in Santiago wird zum Gefan­ge­nen­lager für Zehn­tau­sende Anhänger des demo­kra­ti­schen Prä­si­denten. Tau­sende Akti­visten linker Par­teien und Gewerk­schaften werden von Todes­kom­mandos gejagt und umge­bracht. US-Außen­mi­nister Kis­singer kom­men­tiert das Vor­gehen seiner Regierung so: „Ich sehe nicht ein, dass wir zulassen sollten, dass ein Land mar­xis­tisch wird, nur weil die Bevöl­kerung unzu­rech­nungs­fähig ist.“

1972 ff., Hon­duras: Nach direkten Inter­ven­tionen der USA und Mili­tär­put­schen 1972, 1975 und 1978 oktroy­ieren die USA eine Ver­fas­sung­ge­bende Ver­sammlung, zu deren Wahl Christ­de­mo­kraten, Sozia­listen und Kom­mu­nisten nicht zuge­lassen sind (1980).

1974, Zypern: Zusammen mit der faschis­ti­schen grie­chi­schen Junta orga­ni­sieren die CIA und das US-Außen­mi­nis­terium einen Putsch gegen den demo­kra­tisch gewählten Prä­si­denten des Insel­staates, Erz­bi­schof Makarios. Der Prä­sident kann dem Attentat ent­kommen. Als die Demo­kraten in Athen die Obris­ten­junta ver­jagen, wechselt US-Außen­mi­nister Kis­singer auf die Seite der Türkei, die Zypern über­fallen hat. Tau­sende werden getötet, 200.000 Men­schen ver­lieren ihre Heimat.

1975, Ost­timor: Die USA weigern sich, die von der Befrei­ungs­be­wegung Fre­tilin aus­ge­rufene Republik (vorher eine Kolonie Por­tugals) anzu­er­kennen und unter­stützen die Invasion des Landes durch das indo­ne­sische Suharto-Regime, das selbst wirt­schaftlich und mili­tä­risch von den USA aus­ge­halten wird. In den anschlie­ßenden Mas­sakern werden 200.000 getötet.

1976, Argen­tinien: Unter Anleitung der CIA findet ein Mili­tär­putsch gegen die zivile Regierung statt. Todes­schwa­dronen im Auftrag des Videla-Regimes ter­ro­ri­sieren das Land. Tau­sende werden ermordet oder ver­schwinden für immer. Die CIA baut Buenos Aires zu ihrer Zen­trale aus, von wo sie Mord­kom­mandos gegen miss­liebige Per­sonen und Gruppen in ganz Latein­amerika entsendet.

1976/82, Angola: Die USA unter­stützen mit Waffen und Spe­zi­al­kom­mandos die auch vom ras­sis­ti­schen Süd­afrika aus­ge­rüs­teten Rebellen gegen die Regierung der natio­nalen Befreiung. Das Land ver­sinkt in einem selbst­zer­stö­re­ri­schen Bürgerkrieg.

1980–1988, Iran/Irak: 1979 muss im Iran der US-Statt­halter Shah Reza Pahlewi dem Shii­ten­fuhrer Aya­tolla Cho­meini Platz machen. US-Prä­sident Carter stellt dar­aufhin die nach ihm benannte Doktrin auf: „Ein Versuch einer dritten Macht, Ein­fluss­nahme im Per­si­schen Golf zu erreichen, wird als ein Anschlag gegen lebens­wichtige Inter­essen der Ver­ei­nigten Staaten gewertet und wird mit allen not­wen­digen Mitteln, ein­schließlich mili­tä­ri­scher Gewalt, zurück­ge­schlagen.“ Die USA rüsten den Irak mit modernsten, auch che­mi­schen Waffen zum Angriff auf den Iran aus. Mit Beginn der Offensive 1980 wird der Irak auch mit Auf­klä­rungs­ma­terial von Satel­liten und Awacs-Flug­zeugen unter­stützt. In dem acht­jäh­rigen Krieg kommen Hun­dert­tau­sende ums Leben,. 1984 schießen die USA zwei ira­nische Kampf­flug­zeuge über dem Per­si­schen Golf ab, 1987 holt das US-Kriegs­schiff „Vin­cennes“ einen ira­ni­schen Airbus runter – 270 Zivi­listen finden den Tod. Durch die mili­tä­rische Unter­stützung der USA wird der Irak zur regio­nalen mili­tä­ri­schen Groß­macht. Gleich­zeitig unter­stützen die USA den Iran mit dem Ziel, dass die beiden Länder sich gegen­seitig matt setzen. Über Israel werden Waffen im Wert von 80 Mil­li­arden Dollar an den Iran geliefert. Das Waf­fen­ge­schäft mit dem Iran wird am US-Kon­gress vorbei abge­wi­ckelt. Mit den ira­ni­schen Mil­li­arden kann die Reagan-Regierung in aller Welt „Contras“, Söld­ner­ein­heiten gegen miss­liebige Regie­rungen, unterhalten.

1980–1990, Afgha­nistan: Die CIA heuert aus allen ara­bi­schen Ländern Akti­visten des isla­mi­schen Fun­da­men­ta­lismus an, um sie als „Heilige Krieger“ gegen die von den Sowjets gestützte Regierung in Afgha­nistan ein­zu­setzen. Zu den von der CIA aus­ge­bil­deten Ter­ro­risten gehört auch bin Laden, dessen Orga­ni­sation „Al-Qaida – Die Basis“ unter der Ägide der CIA ent­steht. Zur Finan­zierung der Gue­rilla orga­ni­siert die CIA zusammen mit dem paki­sta­ni­schen Geheim­dienst den Dro­gen­anbau in Pakistan und den „befreiten“ Gebieten Afgha­nistan. Der Dro­gen­handel in alle Welt wird mit Hilfe der CIA-Logistik bewerk­stelligt. Die „ara­bi­schen Afghanen“ der CIA finden nach der Nie­derlage der Sowjet­union in den USA ein neues Ziel ihres „Hei­ligen Krieges“.

1981/85, Nica­ragua: Aus dem Waf­fen­ge­schäft mit dem Iran finan­ziert die US-Regierung den Aufbau und Unterhalt einer Söld­ner­truppe in Nica­ragua, die sich vor allem aus Sol­daten und Offi­zieren der Armee des frü­heren Dik­tators Somoza zusam­men­setzt. Dieser Einsatz von meh­reren tausend „Contras“ wider­spricht einer aus­drück­lichen Fest­legung des US-Kon­gresses. Die US-Piloten schaffen über Costa Rica, Hon­duras und Panama Waffen heran, auf dem Rückflug mit die USA nehmen sie Drogen mit, die auf diese Weise in die USA gelangen. Partner der CIA ist das Dro­gen­kartell von Medellin. 1986 stellt der Inter­na­tionale Gerichtshof in Den Haag fest, dass die para­mi­li­tä­ri­schen Aktionen der USA das Völ­ker­recht ver­letzt haben.

1981/92 ff., El Sal­vador: Die FMLN (Nationale Befrei­ungs­front Fara­bundo Marti) wird zur bestim­menden Kraft gegen die von den USA ein­ge­setzte Regierung. Der CIA-Agent Roberto d’Aubuisson gründet die ARENA, deren Todes­schwa­dronen Tau­sende Regime­gegner umbringen, dar­unter den Erz­bi­schof Oscar Romero. Auch nach dem Frie­dens­schluss 1992 setzt die ARENA ihre Mord­ak­tionen fort, was von den UN mehrfach ver­ur­teilt wird.

1982, Falklands/Malvinas: Die USA unter­stützen Groß­bri­tannien im Feldzug zur Wie­der­erlangung der Inseln vor Argen­tinien mit Satel­li­ten­auf­klärung und anderen tech­no­lo­gi­schen Ein­rich­tungen. 750 argen­ti­nische und 250 bri­tische Sol­daten kommen bei der Aktion ums Leben.

1982/84, Libanon: Unter Einsatz von Kriegs­schiffen und ‑flug­zeugen sowie ihrer Marines an Land ver­treiben die USTruppen die PLO und instal­lieren die Phal­ang­isten als domi­nie­rende Macht. Das Mari­ne­korps in Beirut wird ange­griffen, wor­aufhin die US-Navy das Land von See aus unter Beschuss nimmt.

1983, Grenada: Die USA über­fallen das kleine mit­tel­ame­ri­ka­nische Land, liqui­dieren die linke Regierung und setzen ein ihnen genehmes Regime ein. Über vier­hundert Gre­n­a­danier und 84 Kubaner, vor allem Bau­ar­beiter, werden umgebracht.

1984/86, USA-Libyen: In seiner Natio­nalen Sicher­heits­di­rektive Nr. 138 erklärt Prä­sident Reagan 1984 den Kampf gegen staatlich geför­derten Ter­ro­rismus zum vor­ran­gigen Ziel. Zwei Jahre später wird Libyen zum ersten Testfall der neuen Doktrin. Die Bom­bar­die­rungen fordern min­destens 40 zivile Opfer, dar­unter die Tochter von Staatschef Ghaddafi.

1986, Haiti: Nachdem der US-Vasall „Baby Doc“ Duvalier nicht mehr zu halten ist, instal­lieren die USA eine Militärjunta.

1986, Bolivien: US-Armee­ein­heiten kon­trol­lieren weite Teile des Landes, angeblich um den Koka­in­anbau und ‑handel zu bekämpfen.

1989/90, Panama: Ein Bom­bar­dement zer­stört Teile von Panama City. 27.000 US-Sol­daten über­nehmen die Kon­trolle und ver­haften die Regierung Noriega. Über 2.000 Men­schen sterben, 15.000 werden obdachlos. Angeblich geht es um die Ver­haftung Noriegas, dem Dro­gen­handel vor­ge­worfen wird. Ein Ver­brechen, das der Ex-räsident jah­relang mit Wissen und zum großen Teil im Auftrag der CIA begangen hat. Die Invasion findet zwei Monate vor den Wahlen in Nica­ragua statt, bei denen die San­di­nisten mit guten Aus­sichten antreten.

1991, Haiti: Die CIA ver­an­lasst einen Mili­tär­putsch gegen den ersten demo­kra­tisch gewählten Prä­si­denten, Jean-Bertrand Aristide. Die neue Mili­tär­junta stürzt das Land in eine drei­jährige Periode schlimmster Menschenrechtsverletzungen.

1991 ff., Irak: Nach dem Überfall des Irak auf Kuwait bom­bar­dieren die USA mit einigen Ver­bün­deten den Irak und besetzen weite Teile des Landes. In den ersten Angriffen kommen 200.000 Men­schen ums Leben. Die wei­teren Bom­bar­die­rungen und das bis heute andau­ernde Embargo haben zum Tod von mög­li­cher­weise zwei Mil­lionen Men­schen geführt.

1992/94, Somalia: US-Truppen, See- und Luft­streit­kräfte stellen sich im Rahmen einer UN-Mission auf die Seite der ihnen genehmen Fraktion im Bür­ger­krieg. Der Einsatz endet in einem Fiasko.

1993/95, Bosnien: Im Rahmen von Nato-Aktionen bom­bar­dieren Kampf­flug­zeuge ser­bische Stel­lungen und sorgen für die Luft­hoheit der bos­ni­schen Sezessionisten.

1995, Kroatien: US-Kampf­flug­zeuge bom­bar­dieren zwecks Vor­be­reitung einer kroa­ti­schen Offensive ser­bische Flugplätze.

1998, Afgha­nistan: Angriff mit Crui­se­mis­siles auf frühere CIA-Aus­bil­dungs­lager in Afgha­nistan, wo Ein­heiten von bin Laden ver­mutet werden, den die USA für Anschläge auf US-Bot­schaften ver­ant­wortlich machen.

1998, Sudan: Rake­ten­an­griff auf eine phar­ma­zeu­tische Fabrik, die angeblich Ner­vengas für Ter­ro­risten her­stellt. Die USA erklären später, dass es sich um einen Irrtum gehandelt habe.

1999, Jugo­slawien: Ange­führt von den USA bom­bar­diert die Nato Jugo­slawien. Die 78 Tage wäh­renden Bom­bar­die­rungen, die dem Völ­ker­recht und selbst dem Nato-Vertrag zuwi­der­laufen, nennt die Nato eine „huma­nitäre Aktion“, weil es darum gehe, die Men­schen­rechts­ver­let­zungen des Milo­sevic-Regimes zu stoppen. Die Nato setzt Uran­mu­nition und Split­ter­bomben ein. 2.000–4.000 Men­schen werden getötet, bis zu 6.000 ver­letzt, durch die Bom­bar­dierung von Che­mie­fa­briken, Erd­gas­an­lagen und Erd­öl­raf­fi­nerien werden weite Gebiete ver­seucht. Das Kosovo wird von Jugo­slawien abge­spalten und de facto zum Nato-Protektorat.

2001–2021, Afgha­nistan: Ope­ration Enduring Freedom: In der Folge der Ter­ror­an­schläge isla­mis­ti­scher Fun­da­men­ta­listen (mehr­heitlich saudi-ara­bische Staats­bürger) in New York und Washington vom 11. Sep­tember 2001 begannen die USA am 7. Oktober mit der Ope­ration Enduring Freedom, das Talib­an­system (Isla­mische Emirat Afgha­nistan) zu stürzen.

ab 2001, Somalia: Ope­ration Enduring Freedom: Die US-Marine sichert See­han­delswege um die soma­li­schen Gewässer.

2003 – 2011, Irak: Ope­ration Iraqi Freedom: Streit­kräfte einer 48 Nationen umfas­senden Koalition griffen im Dritten Golf­krieg den Irak an und stürzten die Regierung von Saddam Hussein. Der Irak wurde über­gangs­weise als Pro­tek­torat ver­waltet, im Sommer 2005 wurden Wahlen abge­halten und offi­ziell die Regie­rungs­ge­schäfte an die gewählte Regierung über­geben. Die ame­ri­ka­ni­schen Truppen ver­ließen das Land 2011.

2004, Haiti: Nach dem Sturz von Prä­sident Jean-Bertrand Aristide ent­senden die Ver­ei­nigten Staaten zur Vor­be­reitung einer mul­ti­na­tio­nalen Über­gangs­truppe des Sicher­heitsrats der Ver­einten Nationen vorerst 50, später 200 Mann nach Haiti.

2011, Libyen: Mili­tä­rische Luft­schläge sowie Mari­ne­ein­sätze mit Marsch­flug­körpern gegen Libyen, um eine Flug­ver­botszone durch­zu­setzen und Mili­tär­schläge des Macht­habers Muammar al-Gaddafi gegen die von den USA unter­stützen Auf­stän­di­schen im Land zu verhindern.

ab 2011, Syrien: Im April 2011, nach dem Aus­bruch des syri­schen Bür­ger­kriegs zu Anfang des Jahres, for­derten drei US-Sena­toren: Die Repu­bli­kaner John McCain und Lindsey Graham sowie der Unab­hängige Joe Lie­berman, Prä­sident Barack Obama in einer gemein­samen Erklärung auf, unmiss­ver­ständlich zu erklären, dass es für Prä­sident Baschar al-Assad „an der Zeit ist zu gehen“. Im August 2011 for­derte die US-Regierung Assad zum Rück­tritt auf und ver­hängte ein Ölem­bargo gegen Syrien. Ab 2013 stellten die USA den Rebellen in Syrien Aus­bildung, Waffen und Geld zur Ver­fügung, 2014 auch dem Obersten Mili­tärrat der Freien Syri­schen Armee. Im Jahr 2015 bekräf­tigte Obama, dass „Assad gehen muss“. Im März 2017 erklärte die US-ame­ri­ka­nische UN-Bot­schaf­terin Nikki Haley gegenüber einer Gruppe von Reportern, dass die Prio­rität der USA in Syrien nicht mehr darin bestehe, „Assad zu ent­fernen“. Am selben Tag sagte Außen­mi­nister Rex Til­lerson auf einer Pres­se­kon­ferenz in Ankara, dass das „Schicksal von Prä­sident Assad vom syri­schen Volk ent­schieden werden wird.“ Während das Pro­gramm des US-Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­riums zur Unter­stützung über­wiegend kur­di­scher Rebellen im Kampf gegen den Isla­mi­schen Staat (IS) fort­ge­setzt wurde, wurde im Juli 2017 bekannt, dass US-Prä­sident Donald Trump ein „Aus­laufen“ der Unter­stützung der CIA für die Anti-Assad-Rebellen ange­ordnet hatte.

ab 2014, Ukraine: Zwi­schen 1991 und 2014 haben die USA die Ukraine mit fünf Mil­li­arden US-Dollar unter­stützt, das meiste davon wurde von der US-Behörde für Ent­wick­lungs­zu­sam­men­arbeit, USAID, zur Ver­fügung gestellt. Laut der stell­ver­tre­tenden Lei­terin von USAID wurden damit die Zivil­ge­sell­schaft und Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tionen finan­ziert. Am 21. November 2013 setzte der ukrai­nische Prä­sident Wiktor Janu­ko­wytsch ein Abkommen zwi­schen der Ukraine und der Euro­päi­schen Union aus, das die Schaffung einer weit­rei­chenden und umfas­senden Frei­han­delszone vorsah. In den fol­genden Tagen begannen die Euro­mai­d­an­pro­teste gegen die Regierung, die eine stärkere Inte­gration in die Euro­päische Union for­derten. Pro­mi­nente US-Per­sön­lich­keiten wie Senator John McCain und Vic­toria Nuland hielten während der Demons­tra­tionen Reden auf dem Maidan. Die Unruhen endeten mit der Flucht von Prä­sident Janu­ko­wytsch aus dem Land. Vic­toria Nuland, die in einem Gespräch mit Geoffrey Pyatt, dem US-Bot­schafter in der Ukraine, abgehört wurde, erör­terte die künftige Bildung der Post-Janu­ko­wytsch-Regierung und nannte Arsenij Jazenjuk als den Mann, der mit der Leitung der neuen Regierung beauf­tragt werden sollte. Am 23. Februar 2014 wurde Jazenjuk tat­sächlich zum Inte­rims­pre­mier­mi­nister der Regierung ernannt, und nach den Par­la­ments­wahlen 2014 in der Ukraine wurde er zum Minis­ter­prä­si­denten. Nach dem Euro­maidan und dem anschlie­ßenden Regie­rungs­wechsel spitzten sich die Bezie­hungen zur Rus­si­schen Föde­ration zu, und kurz darauf folgten die Rus­sische Annexion der Krim und der Krieg im Donbass. Die neue Regierung der Ukraine trieb die West­in­te­gration des Landes voran und verbot die 2015 die Kom­mu­nis­tische Partei der Ukraine und ließ Relikte aus der Sowjetära ent­fernen und Straßen und Plätze umbe­nennen. Die Wirt­schaft wurde für aus­län­dische Inves­ti­tionen geöffnet und libe­ra­li­siert. Im kul­tu­rellen Bereich schrieb das Bil­dungs­gesetz von 2017 die Ver­wendung der ukrai­ni­schen Sprache im Unter­richt ab der vierten Klasse vor, obwohl die ukrai­nische Bevöl­kerung eine große eth­nische Vielfalt auf­weist. Am 7. Februar 2019 ver­an­kerte die Wer­chowna Rada in der Ver­fassung eine „stra­te­gische Ori­en­tierung der Ukraine zum voll­stän­digen Bei­tritt zur EU und der NATO“.

2015, Jemen: Mili­tär­in­ter­vention im Jemen seit 2015.

Die Mord­liste der US-Geheimdienste:

Die Ermordung aus­län­di­scher Staats­chefs gehörte von Beginn an zu den Prak­tiken der geheim­dienst­lichen US-Außen­po­litik. Die fol­gende Liste von Anschlägen, die ver­sucht oder erfolg­reich durch­ge­führt worden sind, wurde von einem Mit­ar­beiter von Unter­su­chungs­aus­schüssen des US-Kon­gresses zusammengestellt.

1949: Kim Koo, Oppo­si­ti­ons­führer in Korea;

1950/2: CIA-Neonazi-Liste aus­zu­schal­tender SPD-Poli­tiker in Westdeutschland;

1955: Jose Antonio Remön, Prä­sident von Panama;

1950 ff.: Sukarno, Prä­sident von Indonesien;

1950 ff.: Zhou Enlai, Pre­mier­mi­nister von China, mehrere Attentate

1951: Kim II Sung, Prä­sident von Nordkorea;

1950 ff.: Claro M. Recto, Oppo­si­ti­ons­führer auf den Philippinen;

1955: Jawahrlal Nehru, Pre­mier­mi­nister von Indien;

1957: Gamal Abdul Nasser, Prä­sident von Ägypten;

1959/63: Norodom Sihanouk, Führer von Kambodscha;

1960: Abdul Karim Kassem, Führer des Irak;

1950/70: Jose Figueras, Prä­sident von Costa Rica, zwei Mordversuche;

1961: Francois Duvalier, Führer von Haiti;

1961: Patrice Lumumba, Pre­mier­mi­nister von Kongo (Zaire);

1961: General Rafael Tru­fillo, Domi­ni­ka­nische Republik;

1963 ff.: Fidel Castro, Prä­sident von Kuba, 24 Mord­ver­suche nach kuba­ni­schen Angaben, min­destens acht nach Berichten des US-Kongresses;

1963: Ngo Dinh Diem, Prä­sident von Südvietnam;

1960 ff.: Raoul Castro, Ver­tei­di­gungs­mi­nister in Kuba;

1965: Fran­cisco Caamano, Domi­ni­ka­nische Republik, Oppositionsführer;

1965: Pierre Ngen­danumwe, Pre­mier­mi­nister von Burundi;

1965/6: Charles de Gaulle, Prä­sident Frankreichs;

1967: Che Guevara, kuba­ni­scher Revolutionär;

1970/73: Sal­vador Allende, Prä­sident in Chile:

1970: General Rene Schneider, Ober­be­fehls­haber der chi­le­ni­schen Armee;

1970 ff/81:General Omar Torijos, Führer von Panama;

1972: General Manuel Noriega, Geheim­dienstchef von Panama;

1975: Mobutu Sese Seko, Prä­sident von Zaire;

1976: Michael Manley, Pre­mier­mi­nister von Jamaika;

1980/86: Muammaral Ghaddafi, Staatschef von Libyen, zahl­reiche Attentatsversuche;

1982: Aya­tollah Kho­meini, reli­giöser Führer des Iran;

1983: General Ahmed Dlimi, Kom­mandeur der marok­ka­ni­schen Armee;

1983: Miguel d’Escoto, Außen­mi­nister von Nicaragua;

1984: Neun Kom­man­danten des San­di­nis­ti­schen Natio­nalen Direk­to­riums Nicaragua;

1985: Scheich Mohammed Hussein Fadlallah, liba­ne­si­scher Shii­ten­führer, Anschlag mit 80 Toten;

1991: Saddam Hussein, Staatschef des Irak.

Quellen: https://derfunke.at/nostalgie/hp_artikel/usverbrechen.htm///https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Milit%C3%A4roperationen_der_Vereinigten_Staaten#1980_bis_1999///https://de.wikipedia.org/wiki/Beteiligung_der_Vereinigten_Staaten_an_Regierungswechseln_im_Ausland

An dieser nicht voll­stän­digen Liste ist leicht zu erkennen, dass US-ame­ri­ka­nische Prä­si­denten und Militärs eben­falls vor den Inter­na­tio­nalen Straf­ge­richtshof gehören!


Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de