Ener­gie­wende: Strom­ra­tio­nierung für den Bürger kommt

Die genialen Stra­tegen der Ener­gie­wende rut­schen weiter in den Fri­ckel­modus. Es gilt, das  dilet­tan­tische Kon­strukt „Ener­gie­wende“ irgendwie durch­zu­ziehen, ohne dass alles zusam­men­bricht. Das rot­grüne Ener­gie­ge­wurstel hat schon ordent­liche Schäden im Wirt­schafts­standort Deutschland hin­ter­lassen und ist auch von den Grünen so gewollt. Die Absicht ist, uns eigentlich á la Frosch im Kochtopf gaaanz langsam gar zu kochen, dass wir’s nicht merken. Daraus wird nichts, denn es funk­tio­niert alles nicht so wie gedacht, und die Soll­bruch­stellen zwi­schen Ideo­logie und Wirk­lichkeit knacken immer lauter. Jetzt soll der Strom ratio­niert werden.

Hei­zungs­de­bakel, Wär­me­däm­mungs­ka­ta­strophe, Wär­me­pum­pen­skandal, Gas­krise, gefälschte Migra­ti­ons­zahlen, Zusam­men­bruch der inneren Sicherheit, pein­liches Gebrabbel der Außen­mi­nis­terin, Vet­tern­wirt­schaft, nun steht auch noch die Dis­ser­tation von Patrick Graichen, des „Gehirns hinter der Deindus­tria­li­sierung“ unter Pla­gi­ats­ver­dacht, AKW-Abschaltung, Ver­bren­nerauto-Verbot, E‑Autos als Sack­gasse, Blackout-Gefahr, jetzt auch noch Strom­ra­tio­nierung und, und, und… die Ampel­re­gierung hat längst fertig. Aber, da sie ja ange­treten ist, um Deutschland abzu­wracken, sind sie auf Erfolgskurs.

Der Infor­ma­tiker Hadmut Danisch bringt’s auf den Punkt:

„Heißa, das wird lustig!

Wir stellen erst alles auf ‚erneu­erbare Energien‘ um und schalten unsere Kohle‑, Gas- und Kern­kraft­werke ab. Und dann schalten wir auch die Pho­to­vol­ta­ik­an­lagen ab, weil wir merken, dass die Infra­struktur nicht stark genug ist, um deren Strom zu transportieren.“

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Und in Berlin bereitet man sich auf die Strom­knappheit vor, indem man mög­lichst viele Autos durch Elek­tro­autos ersetzt:

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Der Ver­ant­wort­liche für die deut­schen Strom­netze, Klaus Müller, sieht darin jedoch auch Gefahren für die deutsche Strom­ver­sorgung und warnte gestern in der Frank­furter All­ge­meinen Sonn­tags­zeitung (FAS) vor Strom­aus­fällen durch E‑Autos und Wär­me­pumpen: ‚Wenn weiter sehr viele neue Wär­me­pumpen und Lade­sta­tionen instal­liert werden, dann sind Über­las­tungs­pro­bleme und lokale Strom­aus­fälle im Ver­teilnetz zu befürchten, falls wir nicht handeln‘, so der Prä­sident der Bundesnetzagentur.“

Sieh an: Schon ist das nächste Problem da. Es gibt ein „Eck­punk­te­papier der Bun­des­netz­agentur“, das vor­sieht, ab dem 1. Januar 2024 den Strom für Ver­braucher während der Tages­zeiten, in denen viel Strom ver­braucht wird, zu ratio­nieren. Die Ener­gie­ver­sorger müssen dann den Ver­brauch der Pri­vat­haus­halte auf eine Min­dest­menge her­un­ter­drosseln. Da man das  — jeden­falls bisher —  nicht bei ein­zelnen Haus­halten kann, wird man wahr­scheinlich gezwungen sein, es an den Stellen zu machen, wo man mehr oder weniger große Ver­teiler hat. Bedeutet: Stadt­viertel, Häu­ser­blocks und Wohnblocks.

Wenn also Dein Woh­nungs­nachbar, Herr Blasius Unbe­scheiden, ab 1. Januar 2024 ordentlich seine Heiz­lüfter in jedem Zimmer sausen lässt und einen Kuchen backt, ist – WUSCH! —  das Kon­tingent des ganzen Miets­hauses ver­braucht und alle sitzen in dunklen, kalten Woh­nungen. Ich emp­fehle eine Ein­kaufstour in den ver­schie­denen Kri­sen­shops oder Freizeit- und Cam­ping­aus­rüs­tungs-Ver­sanden – und zwar schnell, denn wenn sich das rum­spricht, gibt‘s nix mehr und wenn doch, dann überteuert.

Das Bun­des­mi­nis­terium für Wirt­schaft und Klima will daher Smart­meter und dyna­mische Tarife schnellst­möglich ein­führen. Die werden aber erst 2025 von den Ener­gie­ver­sorgern ange­boten. Das wird richtig kuschelig in Deutschland ab Januar 2024 bis Januar 2025. Aber auch 2025 wird sich wahr­scheinlich nicht viel tun, denn Mil­lionen von Smart­metern lassen sich nur mit ver­läss­licher Ener­gie­ver­sorgung und funk­tio­nie­renden Tei­le­lie­fe­rungen bauen. Da die rot­grüne Regierung aber die Trans­portwege eben­falls beschädigt, könnten sich da weitere Schwie­rig­keiten offenbaren.

Besonders lustig: Der Ener­gie­ver­sorger Trans­netBW „Setzt derweil auf die Soli­dariät von Ver­brau­chern mit dem Stromnetz“. Aber sicher doch. Niemand soll in Deutschland hungern, ohne zu frieren – und das im Dunkeln. Ener­gie­ge­rech­tigkeit für alle, für eine wun­derbare, grüne Zukunft.

Denn auch die Wär­me­pumpen ver­brauchen ordentlich Strom – der nicht da ist. Trotzdem hält der Habeck-Clan in Berlin an dem Plan fest, ab 2024 jedes Jahr ca. 500.000 Wär­me­pumpen in deutsche Häuser zu instal­lieren und keine Neuen Öl- und Gas­hei­zungen mehr zu erlauben. Wenn die Infra­struktur des Strom­netzes aller­dings nicht mit­halten kann, wird daraus nichts. Und selbst wenn die Lei­tungen ent­spre­chend aus­gebaut werden können, bleibt immer noch das Problem, dass Solar und Wind im Winter, wo am meisten Strom gebraucht wird, nicht aus­reichen werden.

Ja, und da gibt es eben schon die oben genannten Pläne:

Um Netz­eng­pässe gerade in den lokalen Nied­rigvolt-Orts­netzen zu ver­meiden, plant Müller laut eines Eck­punk­te­pa­piers ein recht bra­chiales Mittel des Demand-Side-Manage­ments: Netz­be­treiber sollen zwangs­weise und zentral koor­di­niert die Strom­ver­sorgung dieser Anlagen drosseln.(…) Eine Min­dest­ver­sorgung soll jedoch erhalten bleiben. Denn auch bei einer Strom­ra­tio­nierung würden private Lade­sta­tionen genügend Strom beziehen können, damit sie die Bat­terie eines E‑Autos binnen drei Stunden für eine Reich­weite von 50 Kilo­metern auf­laden können. Dem Bericht zufolge soll auch ‚für eine Vielzahl von Wär­me­pumpen ein nahezu stö­rungs­freier Wei­ter­be­trieb‘ möglich bleiben.“

Soso. Man beachte die For­mu­lierung „für eine Vielzahl von Wär­me­pumpen“ könne aber einen „nahezu stö­rungs­freien Wei­ter­be­trieb möglich bleiben“. Das heißt: Einige Wär­me­pumpen könnten viel­leicht noch halbwegs wei­ter­laufen = Viele werden im Kalten sitzen und weder Licht noch Wärme noch warmes Essen haben.

Wie unko­or­di­niert und dilet­tan­tisch die Ener­gie­wende als Ganzes läuft (Dummheit oder Absicht?), lässt sich an dem Statement von Thomas König, dem Vor­stand des Düs­sel­dorfer Ener­gie­kon­zerns Eon ermessen. Er fordert einen „stark beschleu­nigten Ausbau und die Moder­ni­sierung der lokalen und regio­nalen Strom­netze“. Dabei bemängelt er auch, dass es Unmengen von Anträgen für den Anschluss neuer Anlagen ans Stromnetz gibt. Die dazu nötigen Inves­ti­tionen werden aber durch „lang­wierige Geneh­mi­gungs­ver­fahren für die Bau­maß­nahmen mit einer Dauer von 12 Jahren“ aus­ge­bremst.  „Das ist völlig indis­ku­tabel“ moniert Thomas König.

Zwölf. Jahre. Strom­ra­tio­nierung. Na, Prost. Bereitet Euch vor Leute.