Prallen in Verhandlungen zwei unterschiedliche Ansichten aufeinander, dann sprechen die Medien schnell von einem Poker. Zumeist versuchen die beiden Gegner jeweils sich und ihre Position durchzusetzen. Das gilt für die Führungspersönlichkeiten ebenso, wie im Sport. Der Vergleich mit dem gleichnamigen Kartenspiel ist dabei korrekt, schließlich reicht hier reine Aggressivität nicht aus.
Ganz im Gegenteil, beim Pokern sind darüber hinaus auch strategisches Denken, ein Verständnis für Wahrscheinlichkeiten und Psychologie unerlässlich. Wer fähig ist, seine Emotionen im Zaum zu halten und gleichzeitig sein Gegenüber „lesen“ kann, ist klar im Vorteil. Das gilt für das Spiel ebenso wie für das echte Leben. Die Psychologie hinter dem Spiel ist entscheidend, um seinen Gegner zu verstehen und entsprechend reagieren zu können. Das zeigt sich auch in gesellschaftlich relevanten Themen, wie dem Umweltschutz, denn auch dort stellt sich Erfolg nach strategischer Planung ein.
Der Bluff
Bluffs gehören zu den wichtigsten psychologischen Komponenten des Spiels. Nur wer dieses Instrument gezielt einsetzt, hat langfristig eine Chance seinen Gegner zu übertrumpfen. Viele berühmte Persönlichkeiten haben sich bereits als gute Verhandler erwiesen. Schließlich geht es beim Bluffen darum, den Eindruck zu erwecken, dass man eine starke Hand besitzt, selbst wenn dies nicht der Fall ist. Das ist ein riskanter Schachzug, der gut vorbereitet sein will. Seine Basis ist die Psychologie. Erfahrene Spieler können Schwächen und Unsicherheiten ihrer Gegner erkennen und werden diese aufdecken.
Zahlreiche nonverbale Signale, wie die Körpersprache oder ein bestimmtes Muster beim Atmen geben Hinweise auf einen möglichen Bluff. Diese Form des „Lesens“ der Gegner fällt hingegen beim Online Poker weg. Daher geht es hier darum, mögliche Muster im Spiel der anderen Teilnehmer zu erkennen und darauf zu reagieren. Immerhin kann man online auch um Geld spielen. Zahlreiche Ein- und Auszahlungsmöglichkeiten geben den Kunden die Chance, weltweit gegen Spieler aus aller Welt anzutreten. Da möchte niemand aufgrund eines Bluffs im Spiel eine starke Hand aufgeben. Wenn die Körpersprache als Mittel der Identifizierung wegfällt, liegt es an den Teilnehmern, andere Mittel und Wege zu finden, einen möglichen Bluff zu erkennen.
Hindernis Emotion
Hier spielen auch die Emotionen eine Rolle. Wer diese nicht verbergen kann, wird beim Spielen schnell durchschaut. Immerhin handelt es sich um ein Spiel, das die Psyche der Teilnehmer fordern kann. Wer sich mit einem Grinsen verrät, wird niemanden finden, der ihm seine Chips überlässt. Frustration oder Wut enden oft zu unüberlegten Entscheidungen, Angst und Nervosität führen hingegen dazu, dass ein Spieler zu defensiv wird und wertvolle Chancen einfach verstreichen lässt. Erfolgreiche Spieler achten stark darauf, ihre Emotionen unter Kontrolle zu behalten. Das versetzt sie in die Lage sachliche Entscheidungen zu treffen. Diese basieren ausschließlich auf mathematischen Wahrscheinlichkeiten und strategischen Überlegungen.
Um diese Theorie umzusetzen, ist es wichtig, sich selbst richtig einzuschätzen. Ein Spieler muss in der Lage sein, seine eigenen Stärken und Schwächen zu identifizieren und entsprechend zu reagieren. Selbstüberschätzung endet hier ebenso fatal, wie zu wenig Selbstvertrauen. Mit Realismus können Spieler die Lage am besten einschätzen und emotionslos handeln. Der mentale Zustand während des Spiels bestimmt also das Auftreten. Man spricht dabei vom „Mental Game“.
Wer die Kontrolle über seine Emotionen verliert, geht beim Pokern „Tilt“. So bezeichnet man einen Zustand völliger Frustration, bei dem ein Teilnehmer jegliche Rationalität aufgibt und manchmal in blinder Wut irrationale Entscheidungen trifft, um sein Glück zu erzwingen. Dies endet in einem Teufelskreis, in dem man nicht mehr klar denkt. Diesen zu vermeiden, ist relativ einfach. Erfahrene Spieler stehen einfach vom Tisch auf und legen eine Pause ein, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Tilt zu vermeiden, ist ein entscheidendes Erfolgskonzept des Spiels. Dieses zu stärken erfordert nicht nur mentales Training, sondern auch Selbstreflexion und eine Strategie, wie man mit Stress und Rückschlägen umgeht.
Image ist alles
Erfahrenere Spieler arbeiten während eines Spiels konstant an ihrem Table-Image. Dieses bezieht sich auf jenen Eindruck, den ein Teilnehmer auf seine Mitspieler macht. Je aggressiver man spielt, desto risikofreudiger wird man wahrgenommen. Je weniger man sich am Spiel beteiligt, desto vorsichtiger wird man eingeschätzt. Baut ein Spieler sein Image konstant auf, so kann er dieses in einem entscheidenden Moment zu seinen Gunsten einsetzen und seine Gegner in die Irre führen. Niemand traut einem ängstlichen Gegner einen großen Bluff zu und wird in diesem Fall frühzeitig aufgeben.
Die Psychologie entscheidet bei dem Kartenspiel also maßgeblich über Erfolg und Misserfolg. Wer ein Verständnis für diese Aspekte entwickelt, kann sich von seinem Gegner abheben und diese Komponenten nutzen, um ein besserer Spieler zu werden.