Es ist eine „Denkzettel-Wahl“. Keine Partei konnte so zulegen wie die AfD, alle Ampel-Parteien mussten Federn lassen. Die Linke ebenfalls, sie verlor massiv in beiden Bundesländern. Wenn auch in Bayern der alte Ministerpräsident wieder der neue ist, er hat ebenfalls etwas Federn lassen müssen. Die Botschaft dieser Wahl lautet: Es ist nicht mehr möglich, den Protest des Volkes als schändliche Hetze gefährlicher Nazis zu verunglimpfen, die man von ganz weit oben herab mit gerümpfter Nase ignorieren, drangsalieren, beleidigen und attackieren darf. Nein: moralisch geboten sogar MUSS. Wer nicht deutlich genug seinen Abscheu vor dem Schmuddelkind AfD zur Schau trug, machte sich ja schon gemein mit diesen Untermenschen.
Man wird wohl im Bundestag nicht mehr umhin können, diese Schmuddelkinder auf der rechten Seite des Plenarsaales zur Kenntnis nehmen zu müssen. Je mehr man auf sie einprügelt, umso mehr solidarisiert sich der Bürger mit ihnen. Das zeigt auch das Ergebnis in Bayern, wo die „Freien Wähler“ ebenfalls massiv zulegten, nachdem eine üble Schmutzkampagne gegen ihren Chef Aiwanger gefahren wurde. Ministerpräsidenten Söders politischer Instinkt, sich besser nicht auf Anpfiff aus der linksgrünen Ecke gegen Herrn Aiwanger zu positionieren, hielt weitere Verluste klein. Hätte er mitgegiftet und sich von Herrn Aiwanger „entschieden distanziert“ und die „keine Zusammenarbeit mit Nazis!“-Schiene gefahren, wären seine Verluste deutlich größer gewesen.
„Triumphal verlief (…) der Wahlabend für den Vorsitzenden der Freien Wähler in Bayern. Hubert Aiwanger holte in seinem Stimmkreis Landshut, wo er auch wohnt, 37,2 Prozent der Erststimmen. Das ist ein Zugewinn von 12,2 Punkten gegenüber dem Ergebnis von vor fünf Jahren. Aiwanger nahm damit dem CSU-Kandidaten Helmut Radlmeier (24,8 Prozent), der 3,0 Punkte verlor, das Direktmandat ab, das dieser vor fünf Jahren noch gewonnen hatte. Der AfD-Kandidat Bernhard Kranich landete mit 12,3 Prozent (plus 1,3) auf Rang drei.
Für die Freien Demokraten hat sich das Bäumchen-Wechsle Dich-Spiel — nur, um mitregieren zu können und das Fähnchen in den Wind zu hängen — nie wirklich gelohnt. Sie haben damit ihr Profil komplett verloren. Die einzige, verdienstvolle Tat in den vergangenen Jahren war, dass sie zum allergrößten Teil gegen eine Impfpflicht gestimmt hatte. In den hessischen Landtag zieht die FDP noch so grade eben ein, in den Bayerischen nicht. Sie ist zu einer Randpartei geworden.
„Wenn Wahnsinn ist, immer wieder dasselbe zu tun, aber trotzdem ein anderes Ergebnis zu erwarten, dann muss man die FDP-Spitze um Parteichef Christian Lindner wahnsinnig nennen. Nach jeder Wahlpleite der letzten 18 Monate verschärfte die Partei Ton und Gangart in der Berliner Regierungskoalition – und musste daraufhin die nächste Klatsche einstecken, am gestrigen Sonntag sogar gleich zwei. Wird sie ein weiteres Mal erklären, nunmehr die eigene Position in der Ampel-Regierung viel deutlicher zur Geltung zu bringen? Wenn sie so weitermacht, werden bald keine Landtage mehr übrig sein, aus denen sie fliegen kann.“
Das katastrophale Ergebnis der SPD in Hessen ist der Verdienst der Innenministerin Nancy Faeser. Sie ist die Negativ-Ikone der außer Kontrolle geratenen Migration und glaubte ernsthaft, in Hessen Ministerpräsident werden zu können. Sogar in ihrem eigenen Wahlkreis musste sie eine schmerzhafte Ohrfeige kassieren.
Die „Junge Freiheit“ schreibt:
„Die SPD-Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat bei der Landtagswahl in Hessen das Direktmandat in ihrem Wahlkreis Main-Taunus I deutlich verpasst. Mit 14,8 Prozent landete sie abgeschlagen auf dem dritten Platz – gefolgt von der AfD. Faeser holte nur 14,8 Prozent der Erststimmen.“
„Die Wähler reagieren berechenbar allergisch auf Besserwisserei und Ablenkungsmanöver. (…) Die Bundesregierung hat über Monate das Problem der Zuwanderungs- und Flüchtlingszahlen besserwisserisch kleingeredet. Zwei ‚Flüchtlingsgipfel‘ wurden veranstaltet, um den Leuten vorzumachen, die Sache sei in Wahrheit gar nicht so groß und man habe sie im Griff. Nichts da. Erst als der Alarm aus Städten und Gemeinden beim besten Willen nicht mehr zu überhören war, rückte das Thema ins politische Zentrum, wo prompt hektische Betriebsamkeit ausbrach.“
Es bleibt zu hoffen, dass Frau Innenministerin Faeser ihre Ankündigung wahr macht und auch den Sessel als Bundesinnenminister zügig räumt. Die Hoffnung wird sich aber sehr wahrscheinlich nicht erfüllen. Die Kultur des Rücktritts war einmal.
Eigentlich müsste auch Bundeskanzler Olaf Scholz die Vertrauensfrage stellen. Was aber ebenfalls nicht passieren wird. Zumal er dann den „Kanzlerschutz“ verlieren würde und vielleicht in der Cum-Ex-Affäre doch noch als Mitangeklagter vor Gericht stehen könnte.
Auch bei anderen Wahlen, wie zum Beispiel einer Landratswahl bei Berlin, spielt die AfD nun an der Spitze mit:
„Im an Berlin grenzenden Kreis Dahme-Spreewald mit dem Flughafen BER gewinnt der AfD-Kandidat den ersten Wahlgang um den neuen Landrat. Die Brandenburger SPD wird den Posten verlieren. (…) Der AfD-Kandidat Steffen Kotré (hat) den ersten Wahlgang gewonnen. Mit 35,3 Prozent der Stimmen landete der Bundestagsabgeordnete am Sonntag auf Platz eins.“
Boris Reitschuster bringt’s auf den Punkt:
„Zur Einordnung: Die SPD hat damit nur noch etwas mehr als halb so viele Stimmen wie die ‚Freien Wähler‘ und die ‚AfD‘ – und zwar nicht zusammengerechnet, sondern jeweils einzeln.“
Auch die Grünen haben ordentlich Federn gelassen. Gerade in Hessen, wo sie sehr stark waren, mussten sie einen herben Verlust einstecken. Fünf Prozent (!), das ist eine klare Ansage durch den Wähler. Da die Ampel-Regierung aber de facto nach der Pfeife der Grünen tanzt, sind die Stammwähler noch recht zufrieden mit „ihrer“ Regierung. Vielen ist es noch immer nicht „konsequent“ genug, was die Grünen an Zerstörungswerk leisten und unter den jungen Leuten gibt es unglaublich viele, die erfolgreich in die Panik gejagt werden konnten, dass der Weltuntergang wegen der Klimaerwärmung unmittelbar bevorsteht. Diejenigen, die noch an die Wahlparolen „Keine Waffen in Kriegsgebiete!“ und „Grünes Wachstum“ geglaubt haben, dürften mittlerweile eines Besseren belehrt worden sein und sind abgewandert.
Dabei beginnen die Schäden, die die grünen Ideologen verursachen, ja erst im nächsten Jahr so richtig zutage zu treten. Denn wenn die CO2-Steuern nächstes Jahr deutlich erhöht werden (auf 45 € pro Tonne CO2), wird der Bürger schmerzhaft zu spüren bekommen, wie teuer das Leben wird. Jedes Produkt, was per LKW oder andere Verbrenner-Lieferwagen in die Geschäfte oder an die Haustür geliefert wird, wird allein durch den Transport spürbar teurer, da sind aber die CO2-Steuern in der Produktionskette der Waren selbst noch gar nicht enthalten. Und die CO2-Steuern sollen schrittweise auf 200 € pro Tonne steigen – was sich auf praktisch alles auswirkt. Es wird fast keinen Bereich mehr geben, in dem die Lebenshaltungskosten nicht exorbitant steigen. Das wird für die Bürger, die gerade so noch irgendwie zurecht kommen, eine Katastrophe.
Auch nächstes Jahr stehen Landtagswahlen in Deutschland an. Man darf gespannt sein.
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