Seltsame Was­ser­quelle auf dem Mond, die mit dem magne­ti­schen Schild der Erde ver­bunden ist

Laut einer neuen Studie scheinen hoch­en­er­ge­tische Elek­tronen, die in einem Plas­ma­schweif in der Nähe der Erde gefunden wurden, eine Was­ser­quelle auf dem gesamten Mond gewesen zu sein.

Die Ent­de­ckung wurde von For­schern der Uni­versity of Hawaii an der School of Ocean and Earth Science and Tech­nology in Manoa unter der Leitung des Wis­sen­schaftlers Shuai Li gemacht.

Ihre Ergeb­nisse könnten auch erklären, wie Wasser über dem Mond zu Taschen zusam­men­kommt, die nie Son­nen­licht sehen, den so genannten Per­manent Shaded Regions (PSRs).

Die Theorie von Li und seinem Team ver­bindet Mond­wasser mit der Magne­to­sphäre, der magne­ti­schen Blase, die die Erde umgibt und sie vor hoch­en­er­ge­ti­schen gela­denen Son­nen­par­tikeln schützt, die im Son­nenwind frei­ge­setzt werden.

Immer wenn der Son­nenwind auf die Magne­to­sphäre trifft, ver­zerrt er diese magne­tische Abschirmung und erzeugt einen langen magne­ti­schen Schweif – treffend als „Magnet­schweif“ bezeichnet – auf der der Sonne abge­wandten Seite der Erde.

Hoch­en­er­ge­tische Elek­tronen und Ionen aus dem Son­nenwind (sowie von der Erde selbst) erzeugen im Magnet­schweif eine Plasmaschicht.

Wäh­rend­dessen folgt der Mond dem Magnet­schweif, wann immer er die Erde umkreist, und wird außerdem vor gela­denen Son­nen­teilchen geschützt.

Aber wenn der Mond über den Magnet­schweif hinaus kreist, bom­bar­dieren Son­nen­winde seine Ober­fläche. Ioni­sierte Was­ser­stoff­atome aus dem Son­nenwind ver­binden sich mit Sau­er­stoff­atomen auf der Mond­ober­fläche und erzeugen so kleine Mengen Wasser.

„Im Inneren des Magnet­schweifs gibt es fast keine Son­nen­wind­pro­tonen und es wurde erwartet, dass die Was­ser­bildung auf nahezu Null sinkt“, sagte Li in einer Erklärung .

„Dies stellt ein natür­liches Labor zur Unter­su­chung der Ent­ste­hungs­pro­zesse des Mond­ober­flä­chen­wassers dar.“

Auch Rost in den Polar­re­gionen des Mondes weist auf Wasser hin

Für ihre Studie nutzten Li und sein Team Daten, die zwi­schen 2008 und 2009 vom Instrument Moon Mine­ralogy Mapper (MMM) an Bord der indi­schen Raum­sonde Chandrayaan 1 gesammelt wurden, um zu bewerten, wie sich die Was­ser­bildung ändert, wenn sich der Mond durch den Magnet­schweif bewegt.

Dies zeigte, dass Sau­er­stoff im Magnet­schweif Eisen in den Pol­re­gionen des Mondes rosten lässt, ein Merkmal, das Li zuvor ange­sprochen hatte.

„Ins­gesamt deutet dieser Fund und meine frü­heren Funde von ros­tigen Mond­polen darauf hin, dass Mutter Erde in vielen uner­kannten Aspekten eng mit ihrem Mond ver­bunden ist“, sagte Li.

Später ent­deckte er, dass die von hoch­en­er­ge­ti­schen Elek­tronen im Magnet­schweif erzeugte Strahlung iden­tische Wir­kungen zeigt wie die von Ionen im Son­nenwind erzeugte Strahlung.

Das Team plant, diese Erkenntnis wei­ter­zu­ver­folgen, indem es die Plas­ma­um­gebung um den Mond und den Was­ser­gehalt an den Mond­polen während ver­schie­dener Punkte auf der Reise des Mondes durch den Magnet­schweif untersucht.

Um dies zu bestä­tigen, sind zusätz­liche Beob­ach­tungen und Expe­ri­mente auf der Mond­ober­fläche erforderlich.

Die Studie ist nicht nur wichtig für das Ver­ständnis der Ent­wicklung des natür­lichen Erd­tra­banten, sondern auch für die Planung künf­tiger län­gerer bemannter Mis­sionen zum Mond. (Mond­landung: Die Mond-(F)lüge (Video))

Welt­raum­for­scher könnten Wasser nicht nur als Nahrung sammeln, sondern auch zur Her­stellung von Treib­stoff, der für Mis­sionen von der Mond­ober­fläche aus genutzt werden kann.

Diese Mis­sionen könnten den Mond als Sprung­brett für die Erkundung wei­terer Bereiche des Son­nen­systems nutzen.

 

Der Artikel erschien zuerst bei anti-matrix.com