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Putin über die besetzte BRD: „Und die Deut­schen schlucken das alles, weil sie keine Sou­ve­rä­nität haben“

Die öffent­liche Häme eines aus­län­di­schen Staats­chefs gegen deutsche Poli­tiker möchte ich mir nicht zu eigen machen – aber die aktu­ellen deut­lichen Zitate des rus­si­schen Prä­si­denten und auch von Außen­mi­nister Sergej Lawrow sollen hier doch wie­der­ge­geben werden. Sie demons­trieren die ver­ro­hende Wirkung einer ver­wei­gerten Diplomatie:

Denn selbst wenn man Putin nicht zustimmen sollte, zeigt die Art der For­mu­lie­rungen eine deut­liche Erosion des gegen­sei­tigen Respekts auf inter­na­tio­naler Bühne, die durch west­liche Kam­pagnen aus­gelöst wurde.

Und was bedeutet die sehr befremd­liche Ent­scheidung, LGBTQ-Akti­vi­täten in Russland als „extre­mis­tisch“ zu verbieten?

Ein Kom­mentar von Tobias Riegel.

 

Einen Teil einer Dis­kussion des rus­si­schen Prä­si­denten Wla­dimir Putin mit jungen rus­si­schen Wis­sen­schaftlern hat Thomas Röper über­setzt. In den Zitaten findet sich diese Aussage Putins über die deutsche Regierung:

„Das ist bekannt, die ganze Welt lacht über sie, ich will jetzt keine Namen nennen, aber die ganze Welt lacht wirklich über sie. Aber damit müssen sie leben.“

Zum Hin­ter­grund solcher für die inter­na­tionale Bühne (und gerade für öffentlich sonst eher zurück­haltend for­mu­lie­rende Russen) dras­ti­schen öffent­lichen Worte führt der rus­sische Prä­sident vorher aus:

„Wir haben billige Ener­gie­träger, die Pri­mär­quelle ist billig, was alles bil­liger macht. Dazu gehören Metalle, Dün­ge­mittel – alles, was einen wesent­lichen Teil unserer Exporte aus­macht, alles ist bil­liger als bei denen. Und sie wollen dieses Problem der Wett­be­werbs­fä­higkeit mit Hilfe von admi­nis­tra­tiven Mani­pu­la­tionen für sich lösen.

Aber hier tauchen die heu­tigen Pro­bleme auf. Erstens schränken sie ihre eigenen Mög­lich­keiten der Zusam­men­arbeit mit uns ein. Europa schneidet sich selbst von der Quelle bil­liger Energie ab, oder das machen ihre Ver­bün­deten aus den USA und schneiden sie aus poli­ti­schen Gründen von unseren bil­ligen Pri­mär­ener­gie­quellen ab, oder sie sprengen einfach Gas­pipe­lines oder schließen sie. (DIE EIN­HEITSLÜGE: Hat die DDR die BRD und somit die EU über­nommen?! (Videos))

Polen hat einfach die Jamal-Europa-Pipeline, die nach Deutschland führt, still­gelegt. Die Ukraine hat einfach eines der Systeme, eines ist noch in Betrieb, geschlossen. (Deutschland: Das rus­sische Fern­sehen über den „Tag der Abrechnung“ für die Regierung Scholz)

Die Ukraine bekommt Geld aus Europa, aus Deutschland, unter anderem für Waffen, Renten, Sozi­al­leis­tungen und Gehälter, aber vom rus­sische (sic) Gas, das die Deut­schen brauchen, werden sie abgeschnitten.

Und die Deut­schen schlucken das alles, weil sie keine Sou­ve­rä­nität haben und einige Regie­rungs­mit­glieder offen­sichtlich nicht über eine aus­rei­chende beruf­liche Aus­bildung ver­fügen, um qua­li­tativ hoch­wertige pro­fes­sio­nelle Ent­schei­dungen zu treffen.“

Ich möchte mir die teils per­sön­liche Häme eines aus­län­di­schen Staats­chefs gegen die EU und deutsche Poli­tiker wie gesagt nicht zu eigen machen und möchte diese Art des öffent­lichen poli­ti­schen Umgangs kei­nes­falls unter­stützen – auch wenn dieser Umgang meiner Meinung nach ein­deutig von der „anderen Seite“ pro­vo­ziert worden ist.

Die Äuße­rungen aus Russland sollen hier aber wie­der­ge­geben werden, auch um die Respekt­lo­sigkeit zu ver­deut­lichen, die die Bun­des­re­gierung momentan bei­leibe nicht nur in Russland auslöst – unter anderem durch eine zwi­schen der Erfüllung von US-Inter­essen und der Kitsch-PR in eigener Sache wech­selnden Außen­mi­nis­terin und einen von Finanz­af­fären in der Ver­gan­genheit mut­maßlich belas­teten Kanzler, die beide den unge­heu­er­lichen Ter­ror­an­schlag gegen die deutsche Ener­gie­ver­sorgung einfach unter den Tisch fallen lassen.

An der zuneh­menden Ver­rohung des gegen­sei­tigen Umgangs auf inter­na­tio­naler Bühne hat die west­liche Seite meiner Meinung nach einen erheblich grö­ßeren Anteil, ange­sichts der Sank­ti­ons­po­litik und der Medi­en­kam­pagnen gegen Russland.

Die deutsche Außen­mi­nis­terin hat ein mora­li­sches Auf­trumpfen auf diplo­ma­ti­scher Bühne gar als neue Maxime ihrer Behörde aus­ge­geben.

LGBTQ+-Bewegung in Russland verboten

Ein kurzer Exkurs zur rus­si­schen Innen­po­litik: Die Tages­schau berichtet aktuell über einen sehr befremd­lichen innen­po­li­ti­schen Vorgang in Russland. Demnach hat der Oberste Gerichtshof in Russland ein Verbot gegen die inter­na­tionale LGBTQ+-Bewegung wegen „Extre­mismus“ verhängt.

Unklar sei dabei, wie das Urteil in der Praxis aus­gelegt werde, weil es sich nicht gegen bestimmte Orga­ni­sa­tionen richten würde. Laut Medien stimmten die Richter einem ent­spre­chenden Antrag des rus­si­schen Jus­tiz­mi­nis­te­riums zu, wie die rus­sische Nach­rich­ten­agentur Interfax unter Berufung auf das Gericht gemeldet habe.

Die Anwendung des Gesetzes bleibt abzu­warten – ich kenne als Hin­ter­grund bisher nur den Bericht der Tages­schau. Wenn der aber so zutrifft, finde ich, dass bereits der Erlass des Gesetzes und zusätzlich dessen schwammig defi­nierter Cha­rakter scharf abzu­lehnen sind.

Das führt zu fol­genden Fragen: Bedeuten For­de­rungen nach außen­po­li­ti­scher Ver­stän­digung eine Akzeptanz innen­po­li­ti­scher Vor­gänge? Nein. Und wenn der Umgang mit Homo­se­xu­ellen der Maßstab wäre, würde es sich dann mora­lisch ver­bieten, Gas aus Katar zu beziehen? Ja.

Und wenn die Außen­po­litik der Maßstab dafür wäre, ob der Handel mit bestimmten Ländern „erlaubt“ ist: Hätten sich die USA als Han­dels­partner dann nicht viel mehr dis­kre­di­tiert als Russland? Zwei­fellos. Soll man also nun mit all diesen Ländern keinen Handel mehr treiben? Um Gottes Willen!

Ver­hin­derung von Krieg und die Ermög­li­chung von Handel zum bei­der­sei­tigen Nutzen bedeuten keine Unter­werfung, weder innen- noch außen­po­li­tisch. Es geht beim Ver­hältnis zwi­schen Deutschland und Russland schließlich nicht um roman­tische Rus­sen­liebe, sondern um eine kühle Analyse der wirt­schafts- und geo­po­li­ti­schen Situation.

Zusätzlich sei an die gewaltige Ver­ant­wortung und die ein­deutige Pflicht zur Ver­stän­digung mit Russland erinnert, die aus den Ver­brechen Deutsch­lands gegen die Sowjet­union und gegen ihre Bürger im Zweiten Welt­krieg erwachsen. Dass mit dieser Haltung mög­liche innen­po­li­tische Defizite nicht gerecht­fertigt werden, ist selbstverständlich.

Muss der Friede bewaffnet sein?

Es stimmt nicht, dass Russland und „der Westen“ zwangs­läufig auf einen Showdown oder auf eine waf­fen­star­rende und dau­erhaft getrennte Existenz zusteuern müssen.

Und wenn Russland nach jah­re­langer west­licher Sank­ti­ons­po­litik und feind­licher Pro­pa­ganda von­seiten der EU und den USA diese Gruppen künftig als Feinde sehen sollte, dann wäre das auch keine Bestä­tigung der „War­nungen“ von­seiten west­licher Kriegs­treiber vor dem angeb­lichen rus­si­schen Expan­si­ons­drang: Es wäre – im Gegenteil – die tra­gische Bestä­tigung der War­nungen von Kri­tikern des Regie­rungs­kurses, dass die (unnötige) Kon­fron­tation mit Russland den Frieden in Europa in große Gefahr bringen kann.

Dass Russland spä­testens ab 2001 für lange Zeit die Hand aus­ge­streckt hatte und zu einer echten und fried­lichen Part­ner­schaft mit Rest­europa bereit war, kann nicht ernsthaft bestritten werden. Ein Gelingen dieser Ent­wicklung hätte aber wich­tigen US-Inter­essen wider­sprochen. Spä­testens mit dem Maidan-Umsturz wurde dann ein Weg ein­ge­schlagen, der absolut vor­aus­sehbar zum Krieg in Europa geführt hat.

Wenn die rus­sische Stimmung end­gültig kippt, muss man sich dann nicht doch vor Russland schützen? Ja, mög­li­cher­weise – aber genau diesen Zustand gilt es unbe­dingt zu ver­hindern: durch Ver­hand­lungen, durch Handel zum bei­der­sei­tigen Nutzen und durch die gegen­seitige Akzeptanz nach­voll­zieh­barer Sicher­heits­in­ter­essen, wozu auch ein neu­traler Status der Ukraine zu rechnen ist. Dazu hatte ich kürzlich geschrieben:

„Eine fried­liche Koexistenz mit Russland bedeutet selbst­ver­ständlich nicht, dass man einer even­tu­ellen rus­si­schen Über­macht naiv gegen­über­treten sollte – weder mili­tä­risch noch wirtschaftlich.

Es bedeutet, die gegen­sei­tigen Inter­essen rational zu ana­ly­sieren und zu respek­tieren. Man muss sich nicht lieben, aber man darf sich nicht von den USA und hier­zu­lande (vor allem, aber bei­leibe nicht nur) von den Grünen und vielen Jour­na­listen gegen­ein­ander auf­hetzen lassen.

Die mili­tä­ri­schen Kräf­te­ver­hält­nisse zwi­schen Russland auf der einen Seite und der NATO auf der anderen Seite hat etwa „Sta­tista“ unter diesem Link ver­glichen – ange­sichts des mas­siven Über­ge­wichts auf NATO-Seite erscheint die „rus­sische Gefahr“ für das west­liche Bündnis momentan alles andere als akut, was aber wie­derum keine Aussage für die Ewigkeit ist.

Eine fried­liche Koexistenz mit Russland bedeutet auch kei­neswegs, dass die wirt­schaft­lichen oder kul­tu­rellen Brücken zu den USA abge­brochen werden müssen. Das sollte auch nicht passieren!

So sollte auch gegen die USA meiner Meinung nach kein Wirt­schafts­krieg vom Zaun gebrochen werden. Deutschland könnte und müsste eine Brü­cken­funktion in einer mög­li­cher­weise ent­ste­henden mul­ti­po­laren Welt übernehmen.“

Außen­mi­nister Lawrow: „Wir werden künftig zehnmal abwägen, wie ver­lässlich unsere euro­päi­schen Kol­legen sind“

Auch der rus­sische Außen­mi­nister Sergej Lawrow hat kürzlich in einem Video des Außen­mi­nis­te­riums deut­liche und des­il­lu­sio­nierte Worte gefunden. Sie wurden hier nach dem eng­li­schen Tran­skript von Andrei Mar­tyanov übersetzt.

Demnach sagte Lawrow auf eine Frage nach den Aus­sichten für die rus­sisch-euro­päi­schen Handels- und Wirt­schafts­be­zie­hungen (Her­vor­he­bungen von mir):

„Ich werde nicht einmal ver­suchen zu erraten, was Europa tun wird. (…) Nach einer Reihe von Gesetzen, die von den Ame­ri­kanern ver­ab­schiedet wurden, um die Inflation und andere Themen zu bekämpfen, sind die Ener­gie­preise in den Ver­ei­nigten Staaten 4–5 Mal nied­riger als in Europa, wo eine Deindus­tria­li­sierung statt­findet. Unter­nehmen, die über ihre Zukunft nach­denken, ziehen in die Ver­ei­nigten Staaten.

Ich bin davon über­zeugt, dass dies nicht nur ein Zufall ist, sondern eine bewusste Politik Washingtons. (…) Aber in diesem Stadium brauchen wir nicht darüber nach­zu­denken, wie wir die Bezie­hungen zu Europa wie­der­her­stellen können. Jetzt müssen wir darüber nach­denken, wie wir uns von den “Wen­dungen” in der euro­päi­schen Politik (vor allem in den Bereichen Handel, Wirt­schaft und Inves­ti­tionen), die sie unter dem Ein­fluss Washingtons vor­nehmen, unab­hängig machen können. (…) Die Beschrän­kungen sind nir­gendwo verschwunden.

Der Westen will alles “heimlich” und auf listige Art und Weise zu Ende bringen. Ein­frieren, Zeit gewinnen (wie es bei den Minsker Ver­ein­ba­rungen der Fall war), das Nazi-Regime in Kiew wieder auf­rüsten und seine hybride (oder nicht hybride) Aggression gegen die Rus­sische Föde­ration fortsetzen.

Aber selbst wenn alles vorbei ist, werden die meisten Sank­tionen bestehen bleiben. Wir müssen nach unserer eigenen Art leben.

Wenn und falls sie ‚nüchtern‘ werden und uns etwas anbieten, werden wir zehnmal nach­denken, abwägen, ob alle Vor­schläge unseren Inter­essen ent­sprechen und wie ver­lässlich unsere euro­päi­schen Kol­legen sind.

Sie haben ihre Ver­hand­lungs­fä­higkeit und ihren Ruf stark unterminiert.“

Ange­sichts der sehr deut­lichen Töne aus Russland könnte man befürchten, dass sich momentan Türen end­gültig schließen. Haben die US-Lob­by­isten in der Bun­des­re­gierung Erfolg damit, voll­endete Tat­sachen zu schaffen, bevor sie hof­fentlich bei der nächsten Wahl an der Ver­nunft der Bürger scheitern werden?

Ist meine kürz­liche Bestands­auf­nahme, nach der die Russen Deutschland (trotz Waf­fen­lie­fe­rungen und Medi­en­kam­pagnen) immer noch die Hand reichen würden, also obsolet? Solche Befürch­tungen, also dass die rus­sische Geduld irgendwann in Wut umschlagen könnte, sind über­haupt nicht unbegründet.

Lawrow lässt aber auch noch ein Fenster der Hoffnung geöffnet:

„Es mag noch nicht end­gültig sein.“

Am 10. Mai 2021 erschien „DUMBs: Geheime Bunker, unter­ir­dische Städte und Expe­ri­mente: Was die Eliten ver­heim­lichen“ (auch bei Amazon ver­fügbar), mit einem span­nenden Kapitel Adre­no­chrom und befreite Kinder aus den DUMBs“.

Am 10. März 2023 erschien „Illu­mi­na­tenblut 2: Jagd­ge­sell­schaften der Eliten – sie benutzen Rituale und Magie um Dich zu kon­trol­lieren!“ (auch bei Amazon ver­fügbar), mit einem span­nenden Kapitel „Ordnung aus dem Chaos“: Wie die Pläne der Elite in aller Öffent­lichkeit vor­her­gesagt wurden – Warum mussten die Georgia Gui­des­tones 2022 zer­stört werden?“.

Quellen: PublicDomain/nachdenkseiten.de am 02.12.2023

Dieser Beitrag erschien zuerst bei pravda-tv.com