Alle Jahre wieder gibt es eine Grippesaison.
Alle Jahre wieder empfehlen diejenigen, die sich gerade für den Bundesgesundheitsminister halten, eine Impfung gegen Grippe.
Besonders in den letzten Jahren, erfolgt die Art, in der diese Empfehlung an den “Impfling” gebracht werden soll, in Art einer infantilen Kindergartenverpackung, die vermutlich den Intellekt derjenigen, die sie erstellt haben bzw. haben erstellen lassen, gut wiederspiegelt, aber jeden einigermaßen erwachsenen Menschen, der damit konfrontiert wird, lediglich den Kopf schütteln lässt.
Testen Sie sich:
Im Fingerfarben-Ministerium ist man also der Ansicht, vor allem Ältere, medizinisches Personal und Menschen, die andere “gefährden” können, sollten sich impfen lassen.
Wir nehmen dies zum Anlass, um uns die Impfstoffe, die gegen Grippe zur Verfügung stehen, genauer anzusehen. Zuletzt haben wir den neuen zellbasierten Impfstoff “FlucelVax” besprochen. Der Impfstoff gegen Influenza ist von EMA und Paul-Ehrlich-Institut zur Impfung von Personen ab 2 Jahren zugelassen worden. Sein Wirkungsprofil, obschon es dem herkömmlicher Grippeimpfstoffe entspricht, ist eher von zweifelhafter Qualität, wie Sie hier nachlesen können.
Heute wollen wir uns mit einem Grippeimpfstoff befassen, der für 65+jährige empfohlen wird: Fluad, mittlerweile als Fluad Tetra für je zwei Influenza Viren vom Typ A (H1N1pdm09, H3N2) und Typ B (Austria/Phuket) verfügbar.
Die erste Überraschung, die man erlebt, wenn man nach der Effektivität des Impfstoffes, auf deren Grundlage er unter anderem zugelassen wurde, sucht: Sie wurde nicht getestet. Statt Ergebnissen aus einem klinischen Trial, in dem eine Impfgruppe mit einer Kontrollgruppe im Hinblick auf die Effektivität des Impfstoffes verglichen wird, findet sich in den Materialien, die Grundlage der Zulassung durch die EMA waren, nur die folgende Tabelle, die für Fluad Tetra und im Vergleich zu zwei trivalenten Influenza-Impfstoffen (TiV), die zwei Viren Typ A und ein Virus Typ B tragen, die durchschnittliche Anzahl der gebildeten Antikörper [als geometrischer Mittelwert] angibt und miteinander vergleicht.
Nun ist schon länger bekannt, dass die Bildung von Antikörpern nicht gleich Schutz vor dem Pathogen, gegen das geimpft wurde, bedeutet. Dessen ungeachtet scheint man bei der EMA der Ansicht zu sein, dass ein Impfstoff, der ähnliche Mengen Antikörper produziert wie andere zugelassene Impfstoffe, für die einstmals in einem klinischen Trial die Effektivität bestimmt wurde, in einem großen Schwung ökologischer Fehlschlüsse als genau so effektiv oder genauso ineffektiv angenommen werden kann.
Einmal mehr zeigt sich, dass man sich auf das Urteil der EMA und des PEI nicht verlassen kann.
Ergo haben wir uns nach der Effektivität von Fluad umgesehen und sind dabei zunächst bei der folgenden Studie von Domnich et al. (2023) hängen geblieben.
Domnich, Alexander, Andrea Orsi, Matilde Ogliastro, Carlo-Simone Trombetta, Marianna Scarpaleggia, Federica Stefanelli, Donatella Panatto, Bianca Bruzzone, and Giancarlo Icardi (2023). Influenza vaccine effectiveness in preventing hospital encounters for laboratory-confirmed infection among Italian adults, 2022/23 season. Vaccine 41(33: 4861–4866.
Die Autoren testen auf Basis von 499 Patienten, die mit einer akuten Atemwegs-Erkrankung in das San Martino Polyclinic Hospital in Genua eingeliefert wurden, die Effektivität von Influenza-Impfungen, darunter Fluad. Das Ergebnis ist bescheiden, um es vorsichtig auszudrücken.
Gehen wir gleich in die letzte Spalte der Tabelle, dann zeigt sich, dass alle Ergebnisse bis auf ein einziges, das sich auf Personen im Alter von 18+Jahren bezieht, keinerlei Unterschied zwischen in ein Krankenhaus eingelieferten an einer Atemwegserkrankung Erkrankten, die gegen Influenza geimpft wurden und aus dem selben Grund eingelieferten Patienten, die nicht gegen Influenza geimpft wurden, gibt.
Besonders für Personen im Alter von 65+ Jahren ist das Ergebnis verheerend, denn in allen Fällen überschreitet die berechnete Effektivität, die in der letzten Spalte ausgewiesen ist, die Parität. Der erste Wert ist durchweg negativ, von ‑29 bis ‑89, der zweite Wert immer über 70, ein Ergebnis, das aussagt: Ein gegen Influenza geimpfter Mensch, der 65+ Jahre alt ist, hat entweder eine höhere oder eine geringere Wahrscheinlichkeit, wegen einer akuten Atemwegsinfektion in ein Krankenhaus eingeliefert zu werden. Das ist offenkundiger Humbug und das beste, was man zugunsten von Influenza-Impfstoffen annehmen kann, ist, dass sie Geimpften zumindest nicht schaden, wenn sie schon nicht helfen.
Dazu kommen wir gleich.
Die nächste Studie, mit der die Ergebnisse von Domnich et al. (2023) vertieft werden können, stammt von Stuurman et al. (2021). Es ist eine umfangreiche Studie, die auf Datemmaterial aus sieben Ländern zurückgreifen kann.
Stuurman, Anke L., Jorne Biccler, Antonio Carmona, Alexandre Descamps, Javier Díez-Domingo, Cintia Munoz Quiles, Hanna Nohynek, Caterina Rizzo, Margarita Riera-Montes, and DRIVE Public Partners (2021). Brand-specific influenza vaccine effectiveness estimates during 2019/20 season in Europe–results from the DRIVE EU study platform. Vaccine 39(29): 3964–3973.
Die Datenlage, auf die sich die Autoren stützen, ist so gut, dass es ihnen möglich ist, für unterschiedliche Impfstoffe Wirkungsprofile zu erstellen. Das für Fluad, einer, wenn nicht der Impfstoff, der bei Menschen ab 65 Jahren zum Einsatz kommt, sieht so aus:
Die Ergebnisse von Stuurman et al. (2021) sind nicht besser als die von Domnich et al. (2023). Die obere Tabelle bezieht sich auf Personen, die sich in “primary care”, also beim Hausarzt mit einer Atemwegserkrankung, die als “Influenza” diagnostiziert wird, vorstellen. Durchweg alle Effektivitäten sind unbrauchbar. In allen Fällen ist die Parität verletzt, zum Teil so erheblich, dass man zu dem Schluss kommen muss, dass wenn Fluad als Impfstoff gegen Influenza nicht wirkungslos ist, er eher zu MEHR als zu WENIGER Influenza-Infektionen zu führen scheint.
Die zweite Tabelle bezieht sich auf hospitalisierte Patienten. Hier scheint sich ein wenig Wirkung zu zeigen, indes, das einzige Ergebnis, dessen Konfidenzintervall auch nur ansatzweise in die Nähe eines erträglichen Signifikanzniveaus kommt, ist das für Typ A ausgewiesene. Die Effektivität beträgt hier im Minimum 35%, im Maximum 67%. Nicht unbedingt das, was sich diejenigen, die sich gegen Influenza impfen lassen, erhoffen. Indes, wenn man die Ergebnisse aus der oberen Tabelle hinzuzieht, die zeigen, dass Fluad die Wahrscheinlichkeit, beim Hausarzt wegen einer Grippe vorstellig zu werden, erhöht, dann folgt daraus, dass der geringe Nutzen, den Fluad im Hinblick auf die Vermeidung einer Hospitalisierung zu haben scheint, durch die höhere Wahrscheinlichkeit, an einer Grippe zu erkranken, mehr als aufgewogen wird.
Ein Ergebnis, das die nächste Tabelle aus der Arbeit von Stuurman et al. (2021) noch einmal unterstreicht.
Quelle: Stuurman et al. (2021).
Eine um 23% im Mittel höhere Wahrscheinlichkeit für GEGEN INFLUENZA GEIMPFTE 65+jährige, WEGEN INFLUENZA bei ihrem Hausarzt (primary care) vorstellig zu werden, wird durch eine 52%ige Effektivität in der Vermeidung einer Hospitalisierung ergänzt und beide Effekte dürften sich – wenn man das Konfidenzintervall von 27% bis 68% in Rechnung stellt, gegenseitig weitgehend aufheben.
Soweit ergeben sich also nur wenige Argumente, die für eine Grippeimpfung von 65+jährigen mit Fluad sprechen. Die Wahrscheinlichkeit, nicht an Influenza zu erkranken, ist nach Impfung eher erhöht als reduziert. Die Wahrscheinlichkeit, nicht hospitalisiert zu werden, bewegt sich in einem Bereich, in dem man bei Entscheidungen die Nebenwirkungen, die mit Fluad verbunden sind, in Rechnung stellen muss.
Eine Studie zu den Nebenwirkungen von Fluad, deren Ergebnisse in den Unterlagen der EMA zu finden sind, summiert die üblichen Nebenwirkungen, die man quasi als gesetzt ansehen kann, Kopf- und Gliederschmerzen, Muskelschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen und ganz selten Lymphadenopatie. Indes auf Grundlage von 4.269 Personen ab 65 Jahren, die für maximal 21 Tage nach der Impfung verfolgt wurden, lassen sich relativ seltene und sehr seltene, nicht desto trotz erhebliche Nebenwirkungen nicht feststellen.
VigiAccess, die Datenbank der WHO, die der Erfassung von Nebenwirkungen gewidmet ist, bietet schon ein besseres Bild:
323.499 Nebenwirkungen, die sich nach einer Impfung mit Fluad Tetra eingestellt haben, sind bei der WHO erfasst, darunter diejenigen, die oben angesprochen werden. Indes, unter den Nebenwirkungen finden sich auch Hautauschläge in so großer Zahl (16.949; 5,3%), dass man sich fragt, wie diese Nebenwirkung vom Hersteller und der EMA übersehen werden konnte.
Andere, sehr häufig gemeldete Nebenwirkungen, die der Hersteller nicht benennt, sind (Prozentwerte beziehen sich auf alle Meldungen):
- Fieber (44.478; 13,8%);
- Influenza (5.237; 1,6%);
- Pneumonie (1.893; 0,6%);
- Guillain-Barré-Syndrom (4.020; 1,2%);
- Bewusstlosigkeit (2.225; 1%);
- Schlaflosigkeit (2.465; 0,8%);
Wer 65 Jahre oder älter ist, sollte diese Daten bei seiner Entscheidung für oder gegen eine Grippeimpfung berücksichtigen. Indes, damit sind wir noch nicht am Ende, denn derzeit läuft ein klinisches Trial der University of Melbourne, bei dessen Beschreibung man sich die Augen reibt:
In der Studie geht es um die folgende Fragestellung:
“Over 140 million Americans are among the more than 500 million people who receive influenza vaccines annually. An important subgroup are healthcare workers (HCWs) for whom vaccination is recommended, and sometimes mandated, to protect themselves and vulnerable patients from influenza infection. However, there have been no large, long term studies of HCWs to support the effectiveness of these policies. HCWs are now a highly vaccinated population, the effects of which are also poorly understood. Mounting evidence suggests antibody responses to vaccination can be attenuated with repeated vaccination, which is corroborated by reports of poor vaccine effectiveness among the repeatedly vaccinated. Thus, there is a compelling need to directly evaluate HCW vaccination programs. The long term goal is to improve the efficient and effective use of influenza vaccines.”
Was hier untersucht werden soll ist die Frage, ob wiederholte Impfungen gegen Influenza, denen sich Beschäftigte im Gesundheitswesen unterziehen müssen, das “medizinische Personal” und die Personen, die mit Risikogruppen zu tun haben, aus der Fingerfarben-Folie des Bundesgesundheitsministeriums, dazu führen, dass die Immunantwort auf die Impfstoffe immer schlechter wird, denn wir haben KEINERLEI DATEN, die zeigen, wie sich das Immunsystem von Dauergeimpften über Zeit entwickelt. Mit anderen Worten: Leute wie Lauterbach und seine Behördenmitarbeiter fördern Impfungen auf jährlicher Basis, von denen sie keine Ahnung haben, wie sie sich auf die Geimpften und deren Immunsystem auswirken.
Gäbe es nicht COVID-19, man wäre entsetzt. Aber COVID-19 hat bereits gezeigt, dass diejenigen, die sich angeblich um die Gesundheit der Bevölkerung sorgen, keinerlei Interesse an der Gesundheit der Bevölkerung haben. Sie haben Interesse an den Interessen der Pharma-Industrie.
Der Artikel erschien zuerst bei ScienceFiles.org
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