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»Panzer und Pos­tings« — Teil 2 des Inter­views mit Mike Benz: »Wir leben im Prinzip in einer Militärdiktatur«

Teil 1 des Inter­views Tucker Carlson / Mike Benz

Warum spricht ein Ver­tei­di­gungs­mi­nister Pis­torius von »rus­si­scher Des­in­for­mation« und »hybrider Kriegs­führung«, wenn Bun­deswehr-Geheim­nisse geleakt werden? Warum ist das »Digital Ser­vices Act« der EU eine Erfindung des CIA, um Elon Musk anzu­greifen — und was hat das alles mit dem NetzDG und der AfD zu tun? Teil 2 des Inter­views von Tucker Carlson mit dem Trump-Cyber­si­cher­heits­experten Mike Benz (Foto)

Mike Benz: Der wich­tigste Schritt bei der Ein­führung des Zen­sur­netz­werks durch die US-Geheim­dienste war, die Merkel-Regierung in Deutschland dazu zu bringen, im August 2017 das Netz­werk­durch­set­zungs­gesetz (NetzDG) zu ver­ab­schieden, was im Prinzip das Zeit­alter der voll­au­to­ma­ti­sierten Zensur in Europa und den USA einläutete.

Das NetzDG ver­langte, dass soziale Medi­en­platt­formen jeden Beitrag, der als »Hassrede« iden­ti­fi­ziert wurde, löschen. Sonst drohte ihnen für jeden Beitrag, der länger als 48 Stunden auf ihrer Plattform ver­blieb, eine Strafe von 54 Mil­lionen Dollar für jedes Posting. Wenn man 54 Mil­lionen mal Zehn­tau­sende von Bei­trägen pro Tag mul­ti­pli­ziert, kann man da ziemlich schnell in den Bankrott getrieben werden.

Das einzige Mittel dagegen waren KI-basierte Zen­s­ur­tech­no­logien, die wie­derum von der Pen­tagon-For­schungs­ab­teilung DARPA ent­wi­ckelt wurden, um gegen den IS vor­zu­gehen, um Äuße­rungen auto­ma­tisch zu scannen und zu löschen. Ich nenne sie »Mas­sen­zen­sur­waffen«. Sie haben die Fähigkeit, zig Mil­lionen von Bei­trägen mit nur wenigen Code­zeilen zu zensieren.

Das wird durch die Ver­netzung der Zen­sur­in­dustrie erreicht. Hier gibt es zwei unter­schied­liche Fach­be­reiche, die vereint werden. Einer­seits die Poli­to­logen und Sozi­al­wis­sen­schaftler, die ent­scheiden, was zen­siert werden soll. Und dann gibt es die Pro­gram­mierer, die Infor­ma­tiker, die com­pu­ter­ge­stützen Sprachwissenschaftler.

Es gibt jetzt über 60 Uni­ver­si­täten, die Bun­des­för­der­mittel erhalten, um diese Zen­sur­arbeit zu leisten. Sie erstellen Lexika von Begriffen, die Leute ver­wenden, genauso wie sie es für den IS gemacht haben. Sie haben das auch mit Corona gemacht.

Sie haben Listen von Corona-Begriffen erstellt, in denen erfasst wurde, was Corona-Kri­tiker über Zwangs­maß­nahmen, Mas­ken­pflicht, Impf­pflicht, über Corona-Promis wie Tony Fauci oder Peter Daszak oder andere besonders schüt­zens­werte VIPs gesagt haben, deren Ruf online geschützt werden musste.

Sie haben Wör­ter­bücher erstellt und Dinge in »Nar­rative« auf­ge­schlüsselt. Der Atlantic Council war Teil dieses staatlich finan­zierten Kon­zerns, der das soge­nannte Virality Project ver­ant­wortet hat, das 66 ver­schiedene Nar­rative kar­tiert hat, die Kri­tiker im Zusam­menhang mit Corona dis­ku­tierten: Von der Labor­ur­sprungs­theorie bis zur Wirk­samkeit der Impfstoffe.

Diese 66 Nar­rative haben sie in ver­schiedene Unter­be­haup­tungen auf­ge­schlüsselt und diese dann in KI-Lern­mo­delle ein­ge­speist, um eine per­ma­nente Welt­wär­me­karte davon zu haben, was jeder überall zum Thema Corona sagte. Immer wenn etwas zu trenden begann, das dem Pen­tagon-Nar­rativ oder Tony Faucis Nar­rativ zuwider lief, waren sie in der Lage, Aber­mil­lionen von Posts zu löschen.

Sie haben das­selbe bei der Prä­si­dent­schaftswahl 2020 zum Thema Briefwahl getan.

 

Tucker Carlson: Moment mal. Es tut mir leid, Sie zu unter­brechen. Das ist so viel Infor­mation und es ist so scho­ckierend. Sie sagen also, das Pen­tagon, das US-Ver­tei­di­gungs­mi­nis­terium, hat während der Prä­si­dent­schaftswahl 2020 Ame­ri­kaner zensiert?

 

Mike Benz: Ja. Das geschah durch die beiden meist­zen­sierten Ereig­nisse der Mensch­heits­ge­schichte, nämlich die Prä­si­dent­schaftswahl 2020 und die Corona-Pan­demie.

Die Prä­si­dent­schaftswahl 2020 wurde durch die Briefwahl ent­schieden. Ich will gar nicht darüber dis­ku­tieren, ob Briefwahl eine legitime, sichere und ver­läss­liche Form der Stimm­abgabe ist oder nicht. Das ist aus meiner Sicht ein völlig unab­hän­giges Thema.

Aber die Zensur des Themas Briefwahl ist einer der bemer­kens­wer­testen Vor­fälle in der US-Geschichte. Tat­sache ist, dass es innerhalb des Hei­mat­schutz­mi­nis­te­riums eine Ver­schwörung zur Zensur des Themas Briefwahl gab.

Die Spur führt zum Global Enga­gement Center des Außen­mi­nis­te­riums zurück. Es gab innerhalb des Atlantic Council und des außen­po­li­ti­schen Estab­lish­ments diese Gruppe, die bereits 2017 argu­men­tierte, dass eine dau­er­hafte inlän­dische Zensur-Instanz erfor­derlich sei, um als Mann­schafts­ka­pitän für ihre soge­nannte „Gesamt­ge­sell­schaft­liche Anti-Des­in­for­ma­ti­ons­al­lianz“ zu dienen.

»Anti-Des­in­for­mation« bedeutet einfach Zensur – Kampf gegen »Des­in­for­mation und Fake News«. Dieser »gesamt­ge­sell­schaft­liche Ansatz« wollte aus­drücklich jede ein­zelne Instanz der Gesell­schaft mobi­li­sieren, um angeb­liche »Online-Des­in­for­mation« zu stoppen, die angeblich so eine Bedrohung für die Demo­kratie darstellte.

Sie sahen das als exis­ten­zielle Bedrohung für die Demo­kratie. 2017 fixierten sie sich darauf, dass sie innerhalb der Regierung ange­siedelt sein mussten, weil nur die Regierung das Ansehen, das Gewalt­mo­nopol und die Auto­rität hatte, um den Inter­net­firmen zu sagen, was sie zu tun hatten. Sie haben einen regie­rungs­fi­nan­zierten NGO-Schwarm her­ge­stellt, um einen medialen Dolby-Sur­round-Klang­teppich zu schaffen, eine angeblich »zivil­ge­sell­schaft­liche« Armee von Fak­ten­che­ckern zu muni­tio­nieren und all diese ver­schie­denen Akteure der Zen­sur­in­dustrie zu einem zusam­men­hän­genden, ein­heit­lichen Ganzen zu verbinden.

Der Atlantic Council schlug einen Plan namens »Vor­wärts­ver­tei­digung« vor. Zunächst wollten sie das aus dem Global Enga­gement Center des Außen­mi­nis­te­riums betreiben, weil sie dort so viele Profis hatten, die unter der Leitung von Rick Stengel im Obama-Außen­mi­nis­terium bei der Zensur so effektiv gewesen waren. Doch dann sagten sie sich: »Damit kommen wie nie durch, weil es nicht wirklich um nationale Sicherheit geht, die ja außen­po­li­tisch sein muss. Wir können das GEC ohne natio­nalen Sicher­heits­vor­behalt nicht ein­setzen.« Dann wollten sie es beim CIA parken. Aber da gab es das­selbe Problem: Die CIA darf nicht im Inland tätig werden.

Außerdem würde man für diesen »gesamt­ge­sell­schaft­lichen Ansatz« zehn­tau­sende Mit­ar­beiter brauchen. Das funk­tio­niert nicht wirklich als Geheimdienst-Operation.

»Was ist mit dem FBI?« sagten sie. Das FBI wäre groß­artig. Es hat innen­po­li­tische Kom­pe­tenzen. Aber das Problem ist, dass das FBI die Bun­des­po­lizei des Jus­tiz­mi­nis­te­riums sein soll. Aber hier geht es nicht um Geset­zes­ver­stöße. Es geht im Grunde gegen Trump-Unterstützer.

Wenn ein linker Populist wie Bernie Sanders oder Jeremy Corbyn an die Macht gekommen wäre, hätten sie das sicher auch gegen einen Linken ver­wendet. In England haben sie zum Bei­spiel Jeremy Corbyn ins Visier genommen, und andere links­ge­richtete, popu­lis­tische, NATO-skep­tische Gruppen in Europa.

Aber in den USA ging es nur um Trump. Der einzig andere inlän­dische US-Geheim­dienst neben dem FBI war das Hei­mat­schutz­mi­nis­terium. Also haben sie die Macht der CIA, die sie seit ihrer Gründung 1947 haben, aus­län­dische Medi­en­or­ga­ni­sa­tionen zu mani­pu­lieren und zu bestechen, mit der inner­staat­lichen Zustän­digkeit des FBI kom­bi­niert, indem sie es dem Hei­mat­schutz­mi­nis­terium unter­stellt haben.

Das Hei­mat­schutz­mi­nis­terium hatte diese obskure kleine Cyber­se­curity-Agentur namens CISA mit einer Reihe von Win­kel­zügen mit den Aus­lands­be­fug­nissen der CIA und den Inlands­be­fug­nissen des FBI aus­ge­stattet. Sie haben es nicht die »Zen­sur­be­hörde« oder die »Des­in­for­ma­ti­ons­be­hörde« genannt, sie nannten es obsku­rer­weise die »Cyber­se­curity and Infra­structure Security Agency« (CISA) um zu sagen: »Uns liegt Ihre Sicherheit so sehr am Herzen, es steht sogar zweimal »Sicherheit« in unserem Namen.«

Alle haben die Augen ver­schlossen und so getan, als ginge es wirklich um »Sicherheit«. Aber CISA wurde im Jahr 2018 vom Kon­gress per Gesetz geschaffen, weil man befürchtete, dass Russland die Wahl 2016 gehacked hatte. Deshalb brauchten wir eine Cyber­si­cher­heits­be­hörde, um das zu bekämpfen.

(Anm. d. Übers.: Am 5. Januar 2017 traf sich der schei­dende Prä­sident Barack Obama mit Vize­prä­sident Joe Biden, FBI-Chef James Comey, Jus­tiz­mi­nis­terin Sally Yates, CIA-Chef John Brennan, Geheim­dienstchef James Clapper und der Natio­nalen Sicher­heits­be­ra­terin Susan Rice im Weißen Haus, um zu beschließen, wie die Geheim­dienst­kam­pagne gegen Donald Trump, der ja angeblich »Putins Mario­nette« war, nach dem Ende der Obama-Regierung wei­ter­gehen sollte.)

Am 6. Januar 2017 gab die CIA ein Memo heraus, in dem behauptet wurde, dass Russland sich in die Wahl 2016 ein­ge­mischt habe. Am selben Tag ver­kündete das Hei­mat­schutz­mi­nis­terium, dass Wahlen jetzt »kri­tische Infra­struktur« seien, so wie Kern­kraft­werke und Strom­lei­tungen, und deshalb von der Regierung »geschützt« werden müssen.

Somit hatte das Hei­mat­schutz­mi­nis­terium nun die Befugnis über Wahlen, die ja vor »Cyber­an­griffen« geschützt werden müssen. 

Dann haben sie zwei clevere Dinge getan. Erstens sagten sie, »Online-Falsch­in­for­mation« und »Online-Des­in­for­mation« seien eine Form von Cyber­an­griff, weil sie ja online stattfinden.

Und dann sagten sie: »Eigentlich schützen wir die Demo­kratie und die Wahlen vor »Des­in­for­mation«. Wir brauchen keine Russen als Begründung mehr, nachdem »Rus­siagate« aus­ein­an­der­ge­fallen ist. «

Auf diese Weise schufen sie diese Cyber­se­curity-Behörde, die argu­men­tierte, dass Ihre Tweets über Brief­wahlen, einen „Angriff auf unsere kri­tische Infra­struktur“ dar­stellen, wenn Sie mittels »Des­in­for­mation« das öffent­liche Ver­trauen in Wahlen untergraben.

 

Tucker Carlson: Mit anderen Worten, sich über Wahl­betrug zu beschweren, ist das­selbe wie Strom­masten zu sabotieren?

 

Mike Benz: Genau. Sie könnten buch­stäblich um 21:30 Uhr an einem Don­ners­tag­abend auf dem Klo sitzen und tweeten: »An der Briefwahl ist was faul« — dann würden Sie ins Visier des Hei­mat­schutz­mi­nis­te­riums geraten, das das als »Cyber­an­griff« auf unsere »kri­tische Infra­struktur« wertet, weil Sie online »Fehl­in­for­ma­tionen« verbreiten. 

Und »Fehl­in­for­ma­tionen« sind ein Cyber­an­griff auf die Demo­kratie, wenn sie das öffent­liche Ver­trauen in demo­kra­tische Wahlen und unsere demo­kra­ti­schen Insti­tu­tionen untergraben.

Sie sie sind noch viel weiter gegangen. Später haben sie sogar begonnen, Kritik an »demo­kra­tische Insti­tu­tionen« als »Cyber­an­griffe« zu defi­nieren. So wurden die Main­stream-Medien zum Bei­spiel als »demo­kra­tische Insti­tution« defi­niert, die man nicht kri­ti­sieren dürfe. Dazu später.

Was letzt­endlich vor der Wahl 2020 geschah, ab April 2020, war, das das Trump-feind­liche, neo­kon­ser­vative, alt-Repu­bli­ka­nische Hei­mat­schutz­mi­nis­terium mit NATO auf der Aus­lands­seite und im Inland mit der Demo­kra­ti­schen Par­tei­führung zusam­men­ar­beitete, um den Hei­mat­schutz als Aus­gangs­basis für eine staatlich koor­di­nierte Mas­sen­zens­ur­kam­pagne zu nutzen, die jede Social-Media-Plattform der Welt umspannte, um Kritik an der Legi­ti­mität von Brief­wahlen im Vorfeld zu zensieren.

Sie nannten es die Election Inte­grity Part­nership. Sie benutzten dazu vier Insti­tu­tionen: Die Stanford Uni­versity, die Uni­versity of Washington, eine Firma namens Gra­phika und den Atlantic Council.  Alle vier waren im Prinzip Pentagon-Ableger.

Der Gründer des Stanford Internet Obser­vatory war Michael McFaul, US-Bot­schafter in Russland unter Obama. McFaul ver­fasste einen Sieben-Punkte-Leit­faden, wie man eine Farb­re­vo­lution durch­führt. Ein Punkt war, die totale Kon­trolle über Medien und soziale Medien zu erlangen, die »Zivil­ge­sell­schaft­lichen Orga­ni­sa­tionen« zu pushen und Wahl­er­geb­nisse als ille­gitim darzustellen.

All diese Leute waren Teil der »Russiagate«-Verschwörung, um die Trump-Wahl 2016 zu  dele­gi­ti­mieren. Das Stanford Internet Obser­vatory unter Michael McFaul wurde vom ehe­ma­ligen Facebook-Manager Alex Stamos geleitet, der zu »Rus­siagate« mit der Natio­nalen Geheim­dienst­leitung ODNI koor­di­nierte und bei Facebook »rus­sische Pro­pa­ganda«  bekämpfte. Am Stanford Internet Obser­vatory war außerdem Renee DiResta, die bei der CIA begann und den Bericht des Geheim­dienst­aus­schusses des US-Senats über »rus­sische Des­in­for­mation« verfasste.

Die zweite Insti­tution war das Center for an Informed Public an der Uni­versity of Washington in Seattle, das ist im Prinzip die Bill-Gates-Uni­ver­sität. Das Center for an Informed Public wird von Kate Starbird geleitet , die einer Drei-Gene­ra­tionen-Mili­tär­fa­milie ent­stammt und zum Thema »Kri­sen­in­for­matik« pro­mo­viert hat: Sie hat im Grunde für das Pen­tagon und den Sicher­heits­ap­parat die sozialen Medien über­wacht und hat dafür DARPA-För­der­mittel bekommen. Starbird wurde dann umfunk­tio­niert, um Kritik an Brief­wahlen zu zensieren.

Das dritte Unter­nehmen, Gra­phika, erhielt 7 Mil­lionen $ vom Pen­tagon als Teil der »Minerva-Initiative«, das ist das Pen­tagon-For­schungs­zentrum für psy­cho­lo­gische Kriegs­führung. Diese Gruppe betrieb Social-Media-Spionage und »Nar­ra­ti­venkar­tierung« für das Pen­tagon. Nach der Wahl 2016 wurde Gra­phika in eine Part­ner­schaft mit dem Hei­mat­schutz ein­ge­bracht, um im Jahr 2020 22 Mil­lionen Pro-Trump-Tweets und Posts über Brief­wahlen zu zensieren.

Und die vierte Insti­tution war der Atlantic Council, der sieben CIA-Direk­toren im Vor­stand hat.

Es war also genau das, was (Obama-Reden­schreiber und Stell­ver­tre­tender Natio­naler Sicher­heits­be­rater) Ben Rhodes während der Obama-Ära als »die Blase«, das außen­po­li­tische Estab­lishment, beschrieben hat. Jedes Mal hängt ent­weder das Pen­tagon, das Außen­mi­nis­terium oder die CIA mit drin.

Das alles geschah, weil sie sich von Trumps Außen­po­litik bedroht fühlten. Während ein Großteil der Zensur so aussah, als käme sie aus dem Inland, stammt sie tat­sächlich von unserer Aus­lands­ab­teilung für schmutzige Tricks, der Farb­re­vo­lu­tionen-Blase, pro­fes­sio­nelle Regime Changer, die sich dann im Prinzip auf die US-Wahl 2020 einschossen.

Sie machten das ganz offen. Der Chef der Election Inte­grity Part­nership sagte es auf Tonband. Meine Stiftung hat es aus­ge­schnitten. Es wurde vor dem US-Kon­gress abge­spielt und ist jetzt Teil der Mis­souri gegen Biden-Klage (die jetzt vor das Supreme Court geht).

Aber sie sagten explizit auf Band, dass sie ein­ge­richtet wurden, um zu tun, was der Regierung selbst ver­boten war. Und dann arti­ku­lierten sie einen mehr­stu­figen Leit­faden, um alle Tech­no­lo­gie­un­ter­nehmen zu zwingen, Zen­sur­maß­nahmen zu ergreifen. Sie sagten auf Band, dass die Tech­no­lo­gie­un­ter­nehmen das nicht getan hätten, wenn sie nicht den Druck aus­geübt hätten, inklusive Drohung mit staat­licher Gewalt, da sie ein aus­ge­la­gerter Regie­rungsarm waren und eine for­melle Part­ner­schaft mit dem Hei­mat­schutz hatten.

Sie konnten also die Inlands-Des­in­for­ma­tions-Schalt­zen­trale des Hei­mat­schutzes nutzen, um sofort bei den Ober­bossen der Internet-Firmen Sper­rungen zu veranlassen.

Sie brüs­teten sich auf Band damit, wie sie sys­te­ma­tisch die Internet-Firmen dazu gebracht haben, eine neue Regel namens »Dele­gi­ti­mierung« in den Nut­zungs­be­din­gungen auf­zu­nehmen, was bedeutete, dass jeder Tweet, jedes YouTube-Video, jeder Facebook-Post, jedes TikTok-Video, jeder Discord-Post, jedes Twitch-Video, das gesamte Internet, alles, das das »öffent­liche Ver­trauen« in Brief­wahlen oder in externen, unbe­auf­sich­tigten Wahl­urnen untergrub, oder Pro­bleme bei der Stimm­abgabe am Wahltag the­ma­ti­sierte, unter dieser neuen Dele­gi­ti­mie­rungs­po­litik auto­ma­tisch und unge­prüft ein Verstoß gegen die Nut­zungs­be­din­gungen war.

Die Inter­net­firmen haben das nur auf­grund des Drucks der Election Inte­grity Part­nership gemacht , die sich damit auf Band brüs­teten, ein­schließlich des Rasters, das sie dazu ver­wendet haben. Gleich­zeitig drohten sie, dass die Regierung diese Firmen zer­schlagen würde oder ihnen das Leben schwer­machen würden, wenn sie nicht tun was ver­langt wurde und mit den Medien diese Krisen-PR fahren.

Der Hei­mat­schutz könnte das nicht allein tun, deshalb rich­teten sie dieses Netzwerk aus Außen­mi­nis­terium, Pen­tagon und Geheim­diensten ein, um diese Zens­ur­kam­pagne zu führen, die nach ihren eigenen Angabe allein auf Twitter 22 Mil­lionen Tweets zen­sierte. Sie taten dies auf 15 ver­schie­denen Platt­formen, das sind Hun­derte Mil­lionen Posts, die alle geprüft, gesperrt oder gedrosselt wurden, sodass sie nicht ver­stärkt werden konnten, gesha­dow­banned wurden oder Warn­hin­weise von »Fak­ten­prüfern« bekamen, damit man sie nicht anklicken oder teilen konnte.

Sie begannen sieben Monate vor der Wahl damit, weil sie sich Sorgen machten, dass man die  Legi­ti­mität eines Biden-Sieges anzweifeln würde, wenn Trump zuerst vorne liegt und dann  Biden durch die Briefwahl doch gewinnen würde, weil die Brief­wähler eher Demo­kraten sind.

Sie wussten, es würde extrem seltsam aus­sehen, wenn es in der Wahl­nacht so aussah, als hätte Trump alle sieben Swing States gewonnen, und dann stellt sich drei Tage später heraus, dass tat­sächlich Biden gewonnen hat. Das würde eine Krise geben, die die Wahl­krise der Bush-Gore-Wahl 2000 völlig in den Schatten stellen würde.

Die Öffent­lichkeit wird darauf nicht vor­be­reitet sein, sagte der Sicher­heits­ap­parat. Deshalb müssen wir im Voraus die Mög­lichkeit zen­sieren, die Legi­ti­mität der Wahl in Frage zu stellen.

 

Tucker Carlson: Sie wollen damit also sagen, dass das Ergebnis der Wahl sieben Monate zuvor schon feststand?

 

Mike Benz: Es sieht jeden­falls nicht gut aus.

 

Tucker Carlson: (lacht) Das kann man wohl sagen!

 

Mike Benz: Besonders kom­bi­niert mit der Tat­sache, dass das direkt auf die ver­suchte Amts­ent­hebung Trumps im Dezember 2019 folgte, die vom Pen­tagon und der CIA ausging. Diese Amts­ent­hebung wurde von Eric Cia­ma­rella von der CIA und Alex­ander und Yevgeny Vindman vom Pen­tagon betrieben, die Ende 2019 die Amts­ent­hebung von Trump wegen eines Tele­fonats mit Selenski betrieben, bei dem Trump angeblich gedroht hatte, Hilfe für die Ukraine zu blo­ckieren. (Anm.: Cia­ma­rella ist jetzt »Senior Fellow« für Ukraine und Russland am Car­negie Endowment for Inter­na­tional Peace.)

Das­selbe Netzwerk direkt aus dem Pen­tagon, dieser mili­tä­rische Zen­sur­ap­parat der hybriden Kriegs­führung, der nach dem Mai­d­an­putsch 2014 geschaffen wurde, waren die Haupt­ar­chi­tekten der Trump-Ukraine-Amts­ent­hebung 2019 und kamen dann im Tur­bo­modus zur Zensur der Wahl 2020 zurück.

Aus ihrer Sicht war es das per­fekte Ver­brechen. Diese waren die Leute. Obama-Hei­mat­schutz­mi­nister Jeh Johnson hatte auf­grund dieses Prä­si­den­ten­er­lasses-Dekrets vom 6. 1. 2017 einen Großteil des natio­nalen Wahl­ap­pa­rates für alle 50 Bun­des­staaten auf das Hei­mat­schutz­mi­nis­terium über­tragen. Das Hei­mat­schutz­mi­nis­terium war also in vie­lerlei Hin­sicht für die Durch­führung der Wahl zuständig und gleich­zeitig für die Zensur von Kritik an der Wahl. Das ist, als ob der Ange­klagte in einem Gerichts­ver­fahren auch noch Richter und Geschwo­rener wäre.

 

Tucker Carlson: Was Sie beschreiben ist keine Demo­kratie mehr. Sie beschreiben ein Land, in dem Demo­kratie unmöglich geworden ist.

 

Mike Benz: Es ist im Prinzip eine Militärdiktatur. 

Was mit dem Auf­kommen der Zen­sur­in­dustrie pas­siert ist, ist eine völlige Umkehrung der Idee von Demo­kratie selbst. Die Demo­kratie bezieht ihre Legi­ti­mität aus der Idee, dass die Staats­gewalt vom Volke ausgeht. Das heißt, wir werden nicht von der Obrigkeit regiert, sondern die Regierung ist vom Willen des Volkes und unsere Zustimmung zu den Gewählten abhängig.

Nach der Trump-Wahl und dem Brexit 2016 und einigen anderen Wahlen, die nicht so ver­laufen sind, wie das US-Außen­mi­nis­terium es wollte, wie die Wahl 2016 auf den Phil­ip­pinen, weil es jetzt die sozialen Medien gab, gab es diesen Push, die Grund­lagen einer demo­kra­ti­schen Gesell­schaft auf den Kopf zu stellen, um mit der Bedrohung durch die Mei­nungs­freiheit im Netz fertig zu werden. Sie haben gesagt, wir müssen die Demo­kratie neu defi­nieren, von der Wil­lens­äu­ßerung der Wähler zum Schutz »demo­kra­ti­scher Insti­tu­tionen«. Und wer sind diese demo­kra­ti­schen Insti­tu­tionen? Ach ja, das sind wir.

Das Militär, die NATO, der IWF und die Weltbank. Es sind die Main­stream-Medien, es sind die NGOs. Und natürlich werden diese NGOs größ­ten­teils vom Außen­mi­nis­terium oder von den Geheim­diensten finanziert.

Es waren im Grunde all die Elite-Insti­tu­tionen, die durch den Auf­stieg des Popu­lismus bei uns daheim bedroht waren und ihre eigene Agenda zur neuen Defi­nition von Demo­kratie erklärt haben.

Denn wenn man Demo­kratie als den »Schutz demo­kra­ti­scher Insti­tu­tionen« defi­niert statt  den Wäh­ler­willen, dann bleibt im Prinzip nur der Konsens der »demo­kra­ti­schen Insti­tu­tionen«.  Aus ihrer Sicht bedeutet das ja viel Arbeit, das ist ihr täglich Brot:

Nehmen wir den Atlantic Council, der einer dieser Koor­di­nie­rungs­me­cha­nismen für die Öl- und Gas­in­dustrie, für die Finan­zenwelt, die Morgan Stanleys und die Black­Rocks, für die NGOs, für die Medien. All diese Eli­te­insti­tu­tionen müssen sich absprechen. Das braucht viel Zeit. Es erfordert viel Arbeit und viele Ver­hand­lungen. Aus ihrer Sicht ist das Demokratie.

Demo­kratie bedeutet, dass die NGOs sich mit BlackRock und mit dem Wall Street Journal absprechen, mit der »Zivil­ge­sell­schaft« und den Akti­vis­ten­gruppen, die im Rahmen einer bestimmten Initiative ein­be­zogen werden. Das ist der schwierige Prozess dieser Konsensfindung.

Und wenn jetzt plötzlich eine Gruppe von »Popu­listen« beschließen, dass ihnen irgendein LKW-Fahrer, der viele Fol­lower auf Twitter oder TikTok hat, besser gefällt als der sorg­fältig kon­stru­ierte Konsens des NATO-Appa­rates, dann ist das aus ihrer Per­spektive ein »Angriff auf die Demokratie.«

Deshalb das ganze Framing. Das ist »Schutz der Demo­kratie« im Sinne von US-Regime Change, wo »Demo­kratie« das magische Codewort ist, um demo­kra­tisch gewählte Regie­rungen mittels einer Farb­re­vo­lution zu stürzen, wie wir es 2014 in der Ukraine getan haben. 

Viktor Janu­ko­witsch wurde demo­kra­tisch vom ukrai­ni­schen Volk gewählt – ob man ihn mag oder nicht, ich will das gar nicht bewerten. Aber die Tat­sache ist, wir haben Janu­ko­witsch mit einer Farb­re­vo­lution gestürzt. Wir haben ihn aus dem Amt geputscht wie beim »Sturm auf das Capitol« am 6. Januar. Es gab diese Schläger des »Rechten Sektors«, die vom  US-Außen­mi­nis­terium finan­ziert wurden und 5 Mil­li­arden Dollar für die »Zivil­ge­sell­schaft«, die in den Sturz einer demo­kra­tisch gewählten Regierung gepumpt wurden —  im Namen der »Demo­kratie“«.

Dann haben sie diese ganz beson­deren Regime-Change-Fähig­keiten in den USA eingesetzt.

Und jetzt werden wir sie viel­leicht nie wieder los. Die Tat­sache, dass eine ein­zelne kleine Stimme auf Social Media so populär werden kann, hat die Natur der ame­ri­ka­ni­schen Regierung grund­legend verändert.

 

Tucker Carlson: Darf ich Ihnen eine Frage stellen? Es gibt also diese Gruppe von Insti­tu­tionen, die jetzt scheinbar defi­nieren, was Demo­kratie bedeuten, dar­unter die NGOs, das außen­po­li­tische Estab­lishment und die Mainstream-Medien.

Im Jahr 2021 hat die NSA meine pri­vaten Text­nach­richten abge­fangen und an die New York Times wei­ter­ge­leitet, um mir zu schaden. Letzte Woche (als Carlson nach Moskau flog, um Vla­dimir Putin zu inter­viewen) haben sie es wieder gemacht. Ich frage mich, wie häufig es vor­kommt, dass Geheim­dienste mit soge­nannten Main­stream-Medien wie der New York Times zusam­men­ar­beiten, um ihren Gegner zu schaden.

 

Mike Benz: Tja, das ist die Funktion dieser quasi-staat­lichen, regie­rungs­fi­nan­zierten »Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tionen« und Denk­fa­briken. Zum Bei­spiel haben wir das Think Tank der NATO, der Atlantic Council (Deutsche Nie­der­lassung: Atlan­tik­brücke).

Aber es gibt auch andere Gruppen wie das Aspen Institute, das den Löwen­anteil seiner Finan­zierung vom Außen­mi­nis­terium und anderen Regie­rungs­be­hörden erhält. Das Aspen Institute wurde beim Versuch erwischt, das­selbe Zen­sur­spielchen mit Hunter-Biden-Laptop-Geschichte zu spielen.

Wir hatten ja diese abstruse Situation, in der das FBI im Vorfeld der US-Wahlen 2020 von der bevor­ste­henden Ver­öf­fent­li­chung der Hunter-Biden-Laptop-Geschichte wusste. (siehe Laptop from Hell von Miranda Devine, Kopp Verlag).

Auf magische Weise erhielt dann das Aspen Institute, das im Wesent­lichen von ehe­ma­ligen CIA‑, ehe­ma­ligen NSA- und ehe­ma­ligen FBI-Mit­ar­beitern sowie einer Reihe von »zivil­ge­sell­schaft­lichen« Orga­ni­sa­tionen geleitet wird, alle Infor­ma­tionen darüber.

Sie hielten einen drei­tä­gigen Kon­fe­renz­ma­rathon ab, bei dem (Twitter-Zen­surchef) Yoel Roth anwesend war. Das war eines der wich­tigsten Ent­hül­lungen Twitter-Leaks und wurde in meh­reren Kon­gress-Unter­su­chungs­aus­schüssen thematisiert.

Irgendwie erhielt also das Aspen Institute, das im Wesent­lichen ein Sub­un­ter­nehmen des US-Sicher­heits­ap­parats ist, alle Infor­ma­tionen, die das FBI über Hunter Bidens Laptop hatte, und  führte im Sep­tember 2020, 2 Monate vor den Wahlen, ein gemein­sames Plan­spiel mit Internet- und Medi­en­ver­tretern durch, um sie darauf vor­zu­be­reiten, eine Ent­hül­lungs­ge­schichte zu zen­sieren, die Joe Biden im Rennen um die Prä­si­dent­schaft geschadet hätte, obwohl sie noch gar nicht ver­öf­fent­licht worden war.

 

Tucker Carlson:  Das Aspen Institute??? Im Ernst? Ich habe mein ganzes Leben in Washington ver­bracht, aber ich hatte keine Ahnung, dass das Aspen Institute Teil des natio­nalen Sicher­heits­ap­parats war. Der frühere Redakteur bei Time Magazine und ehe­ma­liger Prä­sident von CNN, Walter Isaacson, leitete  das Aspen Institute. Ich hatte keine Ahnung, dass es von der US-Regierung finan­ziert wird. Das hab ich nicht nie gehört. Wenn das, was Sie sagen, wahr ist, wundert es mich, dass Walter Isaacson das Aspen Institute ver­lassen hat, um eine Bio­grafie über Elon Musk zu schreiben. Seltsam.

 

Mike Benz: Ich weiß es nicht. Ich habe das Buch nicht gelesen. Von dem, was ich gehört habe, ist es eine relativ faire Behandlung. Das ist also reine Spe­ku­lation. Aber ich vermute mal, dass Walter Isaacson mit diesem Thema gekämpft hat und mög­li­cher­weise nicht einmal fest in einem bestimmten Lager steht.

Walter Isaacson hat ja auch eine Reihe von Inter­views mit Rick Stengel gemacht, mit dem Atlantic Council und bei anderen Anlässen, wo er (den Staats­se­kretär für Öffent­lich­keits­arbeit im Obama-Außen­mi­nis­terium und Erfinder des Global Enga­gement Centers) Rick Stengel spe­ziell zu der Not­wen­digkeit der Abschaffung des Mei­nungs­frei­heits­pa­ra­graphen in der US-Ver­fassung und der Bedrohung, die die Mei­nungs­freiheit in den sozialen Medien für die Demo­kratie dar­stellt, inter­viewt hat.

Das hat mich sehr besorgt. Das war zwi­schen 2017 und 2019, als er diese Rick Stengel-Inter­views gemacht hat.

Ich habe mir sehr viel Sorgen gemacht, weil Walter Isaacson Stengels For­derung nach einer Abschaffung der Mei­nungs­freiheit sehr positiv gegen­über­zu­stehen schien. Er hat diese Position nicht formell befür­wortet, aber ich habe mir Sorgen gemacht wegen Isaacson.

Aber ich glaube, dass zu der Zeit prak­tisch niemand eine Ahnung hatte, wie tief der Kanin­chenbau in Bezug auf die Schaffung dieser Zen­sur­in­dustrie tat­sächlich war und wie tief die Ten­takel innerhalb des Militärs und des natio­nalen Sicher­heits­staate reichten, um sie zu konsolidieren.

Vieles davon kam, offen gesagt, erst letztes Jahr ans Licht der Öffent­lichkeit, einiges davon wurde durch die Twitter-Files nach der Twitter-Über­nahme durch Elon Musk und den Macht­wechsel im Reprä­sen­tan­tenhaus, der mehrere Unter­su­chungs­aus­schüsse der Repu­bli­kaner ermög­lichte, die Klage »Mis­souri gegen Biden« und dazu­ge­hörige Beweis­findung,  und andere Dinge wie der Skandal um die geschei­terte Ein­führung eines Wahr­heits­mi­nis­te­riums unter dem Namen Dis­in­for­mation Gover­nance Board, deren damalige Chefin übrigens Nina Jan­kowicz war.

Nina Jan­kowicz begann ihre Kar­riere in der Zen­sur­in­dustrie in genau diesem Geheim­dienst­netzwerk, das nach der Krim-Krise 2014 geschaffen wurde.

Als der Name Nina Jan­kowicz also 2022 im Rahmen des Dis­in­for­mation Gover­nance Board auf­ge­taucht ist, bin ich fast aus meinem Stuhl gefallen, weil ich das Netzwerk von Nina bereits seit fast fünf Jahren ver­folgt hatte, als ihr Name im Rahmen des „Institute for Sta­te­craft“ in UK auf­ge­taucht war. Das Institute for Sta­te­craft schuf die Inte­grity Initiative,  eine der ersten geheimen Ope­ra­tionen zur Inter­net­zensur, das vom bri­ti­schen Außen­mi­nis­terium und MI‑6 geschaffen und von der poli­ti­schen Abteilung der NATO unter­stützt wurde.

(Anm. d. Übers.: Die Inte­grity Initiative hatte auch ein Deut­sches Cluster unter Poli­tik­wis­sen­schaftler Hannes Adomeit des Instituts für Sicher­heits­po­litik (ISPK) der Uni­ver­sität Kiel, was 2019 durch den Hack des ISPK bekannt wurde. Die Inte­grity Initiative wurde dar­aufhin beendet.)

Die Inte­grity Initiative wurde dazu geschaffen, um diese Dinge durch­zu­führen, über die wir  gesprochen haben: die psy­cho­lo­gische Kriegs­führung der NATO um angeb­liche »rus­sische Pro­pa­ganda« abzu­schießen oder unbe­queme poli­tische Grup­pie­rungen wie die AfD zu bekämpfen, die Ener­gie­lie­fe­rungen mit Russland auf­recht­erhalten wollten, während die USA zu dieser Zeit ver­suchten, Nord­Stream und andere Pipeline-Bezie­hungen zu beenden.

 

Tucker Carlson: Nord­Stream haben sie jeden­falls beendet.

 

Mike Benz: Tja. Und Nina Jan­kowicz war Teil dieser Gruppe, und sollte dann Chefin des »Wahr­heits­mi­nis­te­riums« im Hei­mat­schutz­mi­nis­terium, dem Dis­in­for­mation Gover­nance Board werden. Nachdem die Alter­native Presse das her­ausfand und einen Rie­sen­skandal daraus machte, musste Nina Jan­kowicz gehen. Und wer wurde ihr Nach­folger? Aus­ge­rechnet der ehe­malige Hei­mat­schutz­mi­nister unter Bush, Michael Chertoff, der die Cyber­gruppe des Aspen Insti­tutes leitete.

Das Aspen Institute hielt 2020 das Plan­spiel ab, um die Zensur des Hunter Biden-Laptops vor­zu­be­reiten. Und dann, zwei Jahre später, wird Chertoff der Leiter des Dis­in­for­mation Gover­nance Board, nachdem Nina Jan­kowicz zum Rück­tritt gezwungen wurde.

 

Tucker Carlson: Man kennt sich halt.

 

Mike Benz: Ach ja, und Michael Chertoff ist außerdem Vor­stands­vor­sit­zender des größten Rüs­tungs­kon­zerns in Europa, BAE Systems.

 

Tucker Carlson: Sie haben mich in diesem Gespräch so oft sprachlos gemacht, dass ich gleich ein Nickerchen brauche. Ich nur noch zwei Fragen, eine kurze und eine etwas längere Frage für all die­je­nigen, die es bis hierhin geschafft haben und mehr über dieses Thema erfahren möchten.  Die kurze Frage für die­je­nigen, die das selber nach­re­cher­chieren wollen, wie kann man Ihre Arbeit zu diesem Thema online finden?

 

Mike Benz: Klar. Unsere Stiftung heißt foundationforfreedomonline.com. Wir ver­öf­fent­lichen Berichte zu jedem Aspekt der Zen­sur­in­dustrie, ange­fangen von der Rolle des mili­tä­risch-indus­tri­ellen Kom­plexes und des US-Sicher­heits­ap­parats bis hin zu dem, was die Uni­ver­si­täten tun, was ich manchmal als digi­tales »MK Ultra« (CIA LSD-Pro­gramm der 60er Jahre)  bezeichne.

Es gibt eine Wis­sen­schaft der Zensur und der Finan­zierung dieser psy­cho­lo­gi­schen Mani­pu­la­ti­ons­me­thoden, um Men­schen in ver­schiedene Glau­bens­systeme zu lenken, wie sie es bei Corona und bei Klima getan haben und im Grunde jedes sen­sible Politikthema.

Meine Website foundationforfreedomonline.com ist eine Mög­lichkeit. Die andere Mög­lichkeit ist einfach auf Twitter/X. Mein Username ist @mikebenzcyber. Ich bin dort sehr aktiv und ver­öf­fent­liche dort viele lange Videosund Texte zu dem Thema. Ich denke, es ist eines der wich­tigsten Themen der heu­tigen Welt.

 

Tucker Carlson: Das ist es sicherlich. Und das führt direkt und nahtlos zu meiner letzten Frage, die sich um X dreht. Und ich sage das nicht nur, weil ich dort poste, aber auch objektiv: Ich denke, es ist die letzte große freie Plattform, oder zumindest freier. Sie posten auch dort, aber wir stehen am Anfang eines Wahl­jahres, während gleich­zeitig mehrere Kriege auf der Welt statt­finden. Glauben Sie, dass die Plattform X für die Dauer dieses Jahres frei bleiben kann?

 

Mike Benz: X steht unter außer­ge­wöhn­lichem Druck, und dieser Druck wird weiter zunehmen, je näher die Wahl rückt. Elon Musk ist ein­zig­ar­tiger Mensch, und er hat außerdem einen ein­zig­ar­tigen Hebel, was den natio­nalen Sicher­heits­ap­parat angeht, weil sie  tat­sächlich ziemlich abhängig von Elon Musk sind, sei es für die Kli­ma­wende in Bezug auf Tesla und die Bat­te­rie­tech­no­logie geht, oder wenn es um SpaceX geht. Das Außen­mi­nis­terium ist stark von SpaceX abhängig, wegen seiner unglaub­lichen Pio­nier­arbeit und Dominanz im Bereich der Satel­liten in nied­riger Erd­um­laufbahn, die im Grunde genommen unser Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­system betreiben, bis hin zu Dingen wie Starlink.

Der US-Sicher­heits­ap­parat ist also in gewisser Weise von Elon Musk abhängig. Aber ich glaube nicht, dass er so viel Ver­hand­lungs­spielraum hätte, wenn er sein Ver­mögen als Limo­ver­käufer gemacht hätte.

Wenn der Sicher­heits­ap­parat zu hart gegen ihn vorgeht, zum Bei­spiel indem er sowas wie CFIUS (Com­mittee on Foreign Investment in the United States) anruft, um Musks Unter­nehmen zu ver­staat­lichen. Das würde Schock­wellen in der Finanzwelt aus­senden, und  irrepa­rablen Schade anrichten, zu einer Zeit, in der wir uns in einem großen Macht­kampf befinden. Sie ver­suchen jetzt, durch tausend Nadel­stiche eine Art Regime Change in Musks Unter­nehmen herbeizuführen.

Ich glaube, es gibt sieben oder acht ver­schiedene Unter­su­chungen des Jus­tiz­mi­nis­te­riums, der SEC oder der FTC in Bezug auf Musk-Firmen, die alle erst nach seiner Über­nahme von X begonnen haben.

Dazu kommt jetzt, dass sie es über die EU ver­suchen. Ich nenne es die trans­at­lan­tische Flanke 2.0.

Wir haben  am Anfang darüber gesprochen, wie die Zen­sur­in­dustrie ihren Anfang in Deutschland genommen hat, als eine Gruppe von Exi­lanten des Obama-Außen­mi­nis­terium auf Europa-Tournee gingen, um euro­päische Länder dazu zu zwingen, sich selbst zu schaden und Sank­tionen gegen Russland zu ver­hängen. Sie haben den­selben Schachzug bei der Zensur durchgeführt.

Jetzt ver­suchen sie es wieder über die EU-Schiene, weil sie in Washington einen Großteil ihrer Befug­nisse ver­loren haben, um Zensur in USA durch­zu­führen, wie sie es von 2018 bis 2022 gemacht haben, teil­weise weil das US-Reprä­sen­tan­tenhaus sich gegen sie gewendet hat, teil­weise wegen der Medien, teil­weise wegen der Klage »Mis­souri gegen Biden«, das einen klaren Sieg errungen hat und die Regie­rungs­zensur gerichtlich ver­boten hat und jetzt vor den Supreme Court geht.

Sie haben jetzt also zwei neue Stra­tegien: Erstes, Zen­sur­ge­setze auf Ebene der US-Bun­des­staaten. Kali­fornien hat gerade ein neues Gesetz ver­ab­schiedet, das kom­plett der Zen­sur­in­dustrie ent­springt und »Trans­parenz« ver­langt. Sie nennen es das Platt­form­ver­ant­wort­lich­keits- und Trans­pa­renz­gesetz (Platform Accoun­ta­bility and Trans­pa­rency Act), was im Grunde genommen bedeutet, dass sie Elon Musk zwingen wollen, die Art von Nar­ra­tiv­kar­tie­rungs-Daten preis­zu­geben, die diese CIA-Kanäle und Pen­tagon-Zwi­schen­händler ver­wen­deten, um diese »Mas­sen­zen­sur­waffen« zu schaffen, diese Fähigkeit, alles im großen Maßstab zu zen­sieren, weil sie alle internen Platt­form­daten hatten. Elon Musk hat ihnen das ja weg­ge­nommen. Sie ver­wenden also einer­seits Gesetze auf Lan­des­ebene wie dieses neue kali­for­nische Gesetz, um das aufzubrechen.

Die größte Gefahr ist jedoch derzeit die Bedrohung durch die EU und dem »Digital Ser­vices Act« der EU, das in Zusam­men­arbeit mit Gruppen wie News­guard erar­beitet wurde, wo Leute wie Ex-CIA‑, DNI- und NSA-Chef und Vier-Sterne-General Michael Hayden im Vor­stand sitzen, und Rick Stengel vom Pro­pa­gan­dabüro des Außen­mi­nis­terium auch. Der ehe­malige Hei­mat­schutz­mi­nister Tom Ridge sitzt im News­guard Vor­stand und der ehe­malige Gene­ral­se­kretär der NATO unter der Obama-Regierung Anders Fogh Ras­mussen.

Sie haben also die NATO, die CIA, den NSA, den Hei­mat­schutz und das US-Außen­mi­nis­terium, die jetzt für die EU die Zen­sur­ge­setze aus­ar­beiten, die jetzt die größte exis­ten­zielle Bedrohung für X dar­stellen, abge­sehen von mög­lichen Wer­be­boy­kotten, da »Des­in­for­mation« jetzt in der EU gesetzlich ver­boten ist.

Die EU ist ein grö­ßerer Markt für X als die USA. Es gibt nur etwa 300 Mil­lionen Men­schen in den USA. Es gibt 450 Mio. Men­schen in Europa. X ist jetzt also gezwungen, dieses neue Gesetz, das in diesem Jahr rati­fi­ziert wurde, ein­zu­halten, bei dem sie ent­weder 6% ihres glo­balen Jah­res­um­satzes an die EU abtreten müssen, um dort tätig zu bleiben, oder im Grunde genommen die Art von CIA-KI-Zen­sur­vor­rich­tungen instal­lieren müssen, die ich  beschrieben habe, um einen internen Mecha­nismus zu haben, um alles zu zen­sieren, was die EU, die im Grunde nur ein Stell­ver­treter für die NATO ist, als »Des­in­for­mation« betrachtet.

Bei 65 Wahlen auf der ganzen Welt dieses Jahr wissen wir jetzt schon, was sie als »Des­in­for­mation« defi­nieren werden: Alles was ihre Macht bedrohen könnte. Das ist im Moment der wich­tigste Kampf: Die trans­at­lan­tische Flanke über Europa.

 

Tucker Carlson: Ich wie­derhole mich, aber das ist mit das Außer­ge­wöhn­lichste, was ich je gehört habe. Vielen Dank dafür. Mike Benz, Geschäfts­führer der Stiftung für Online-Freiheit, und ich hoffe, wir sehen uns wieder.

 

Mike Benz: Danke, Tucker.

 

Video: Das ganze Interview hier auf X (Eng­lisch)

Teil 1 des Inter­views Tucker Carlson / Mike Benz hier auf Deutsch 

 

Der Beitrag erschien zuerst hier: freiewelt.net