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»Sie glauben, Ihr Geld ist auf der Bank sicher?« – EU-Finanz­diktat gegen Zypern bewies das Gegenteil!

EU-Mini-Mit­gliedsland Zypern, Insel im öst­lichen Mit­telmeer mit nicht einmal 900.000 Ein­wohnern, wird im Frühjahr 2013 Aus­tra­gungsort des bislang größten Ent­eig­nungs-Dramas seit Bestehen der Euro­päi­schen Union. 

Dabei wurde ins­be­sondere der „kleine Mann“ geschröpft, während die Eliten ihr Kapital in Sicherheit brachten. 

Eine Chro­no­logie der Schande und eine Warnung für die Gegenwart und Zukunft!

Seit 1974 ist Zypern geteilt: In einen grie­chi­schen Südteil und einen tür­ki­schen Nordteil. 1983 wurde die von der inter­na­tio­nalen Staa­ten­ge­mein­schaft nicht aner­kannte Tür­kische Republik Nord­zypern ausgerufen.

Die Republik Zypern, die den Südteil der Insel umfasst, trat am 1. Mai 2004 der EU bei. Schließlich wurde zum 1. Januar 2008 die Währung des Zypern-Pfundes abge­schafft und der Euro ein­ge­führt. Und damit begann die Kata­strophe. Erst schlei­chend und dann immer schneller.

Zypern am Abgrund

Im Juni 2012 stuft die Rating­agentur Fitch die Kre­dit­wür­digkeit Zyperns auf „BB+“ herab; also auf „Ramsch-Niveau“. Auch der Aus­blick für die Kre­dit­wür­digkeit des Landes wird auf „negativ“ gesetzt.

Schuld daran sind wieder einmal die Banken, denn sie müssen rund vier Mil­li­arden Euro wegen der Schul­den­krise in Grie­chenland abschreiben, mit denen sie eng ver­bunden sind. Und nicht nur sie: Die gesamte Wirt­schaft ist mit der der Hel­lenen ver­flochten, auch wenn sie nur eine Leistung von 17,5 Mil­li­arden Euro beträgt.

Damit ist sie eine der kleinsten Volks­wirt­schaften der Euro-Zone. Hinzu kommt, dass die einstige „Steu­eroase“ für inter­na­tionale Unter­nehmen und Groß­in­ves­toren nach ihrem Auf­blühen immer weiter schrumpfte. Trotz regen Tou­rismus wächst auf der Son­nen­insel die Arbeits­lo­sigkeit – und das auf Rekord-Niveau. Auch der Beam­ten­ap­parat ist auf­ge­bläht. So exis­tieren auf Zypern „sehr ernste makro­öko­no­mische Ungleich­ge­wichte“, wie es in einem Bericht der Euro­päi­schen Kom­mission heißt.

Hil­feruf an die EU und Russland

Im Juni 2012 sieht die Regierung in Nikosia keinen anderen Ausweg, als bei der EU einen Antrag auf Finanz­hilfen in Höhe von 17,5 Mil­li­arden Euro zu stellen. Dies ent­spricht etwa der jähr­lichen Wirt­schafts­leistung des dritt­kleinsten Mit­glieds­landes. Und das, obwohl vor der zypri­schen Süd­küste große Erd­gas­felder im Mit­telmeer gefunden worden sind.

Aller­dings blo­ckiert die Türkei deren Mil­li­arden-Aus­beutung, bevor der Streit um die Teilung der Insel nicht end­gültig geklärt ist. Damit ist Zypern nach Grie­chenland, Por­tugal, Irland und Spanien das fünfte Mit­gliedsland, das Hilfe braucht. Das Ret­tungs­paket wird jedoch auf 10 Mil­li­arden Euro heruntergeschraubt.

Schlechte Aus­sichten also für Zypern, das am 1. Juli 2012 auch noch die EU-Rats­prä­si­dent­schaft über­nommen hat und Aktien der ange­schla­genen Cyprus Popular Bank im Wert von 1,8 Mil­li­arden Euro auf­kaufte, um sie vor dem Bankrott zu retten.

Die „Pleite-Insel“ soll nun unter ihrem Vorsitz die EU mit ihren rund 500 Mil­lionen Bürgern aus der schwersten Krise ihres Bestehens führen und für Wachstum und mehr Arbeits­plätze sorgen? Wie soll das gehen, ist man ver­sucht zu fragen. Viel­leicht mit Hilfe Russ­lands? Denn Moskau hatte bereits Ende 2011 einen 2,5 Mil­li­arden Euro Kredit an Nikosia ver­geben. Im Juli 2012 wird über einen wei­teren in Höhe von 5 Mil­li­arden Euro verhandelt.

Doch selbstlos sind die Russen nicht, schließlich legen ver­mö­gende Lands­leute, anders aus­ge­drückt, Olig­archen, ihr Geld bei zypri­schen Banken an, die dort nicht ver­steuert werden. Zudem inves­tieren viele rus­sische Unter­nehmen in die Mit­tel­meer­insel – eben­falls zu einem sehr nied­rigen Steu­ersatz und dazu noch bei lascher Finanz­auf­sicht. Auch das vor der Küste gefundene Erdgas lockt rus­sische Firmen wie Gazprom an. Gute Gründe also, den Zyprioten unter die Arme zu greifen. Oben­drein ist Staats­prä­sident Dimitris Chris­tofias mit seiner „euro­kom­mu­nis­ti­schen Fort­schritts­partei des werk­tä­tigen Volkes (AKEL)“ der einzige kom­mu­nis­tische Regie­rungschef eines EU-Landes.

Im November 2012 gelangt ein geheimer BND-Bericht an die Presse. In ihm berichtet der deutsche Aus­lands­ge­heim­dienst, dass mit den zu erwar­tenden Hilfs­maß­nahmen der EU ins­be­sondere Inhaber rus­si­scher Schwarz­geld­konten auf zypri­schen Banken pro­fi­tieren würden. Zwar würde Nikosia sich an alle Ver­ein­ba­rungen zur Bekämpfung der Geld­wäsche halten, aber die Umsetzung wäre mangelhaft.

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Zuerst erschienen bei GuidoGrandt.de.