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Wach­sender Wider­stand gegen Pride-Flaggen in Groß­bri­tannien: Kam­pagne sam­melte bereits über 21.000 Unterschriften

Die Kam­pagne unter­streicht das Gefühl, dass die aggressive För­derung von LGBTQ+-Symbolen und ‑Ideo­logien die­je­nigen ent­fremden, die sich diesen Ansichten nicht anschließen.

In den letzten Jahren ist das Zeigen von Pride-Flaggen im Juni zu einem all­ge­gen­wär­tigen Anblick geworden. Ver­schiedene Gemeinden, Unter­nehmen und Insti­tu­tionen in ganz Groß­bri­tannien zeigen damit ihre Unter­stützung für die LGBTQ+-Gemeinschaft. Aller­dings regt sich zunehmend Wider­stand gegen diese Flaggen, ange­führt von Kam­pagnen wie der von Citi­zenGO und Christian Concern. Ihre Petition mit dem Titel „Stop Divisive Pro­gress Pride Flag Dis­plays“ (Stoppt die spal­te­ri­schen Pro­gress Pride Flaggen) hat viel Auf­merk­samkeit und Unter­stützung erhalten und spiegelt die Unzu­frie­denheit bestimmter Teile der Gemein­schaft wider.

Die Citi­zenGO-Kam­pagne, die von Christian Concern initiiert wurde, zeigt, dass die Ver­breitung von Pro­gress Pride-Flaggen nicht nur spal­te­risch ist, sondern auch unan­ge­messen für bestimmte his­to­rische und iko­nische Orte wie die Regent Street in London. In der Petition, die bereits über 21.000 Unter­schriften erhalten hat, werden mehrere Haupt­ein­wände angeführt:

-          Aus­schließ­lichkeit und Ent­fremdung: Die Kam­pagne ver­tritt die Auf­fassung, dass das Zeigen von Pride-Fahnen die Bot­schaft ver­mittelt, dass Men­schen mit tra­di­tio­nellen Vor­stel­lungen von Sexua­lität und Geschlecht nicht will­kommen sind. Dieses Gefühl des Aus­ge­schlos­sen­seins ist für Christen und andere mit his­to­ri­schen Ansichten zu diesen Themen besonders stark ausgeprägt.

-          Unver­ein­barkeit mit his­to­ri­scher Ästhetik: Die Pro­gress Pride-Flagge, die zusätz­liche Streifen zur Dar­stellung von Trans­gender- und Ras­sen­iden­ti­täten enthält, wird als „hässlich“ und unver­einbar mit dem his­to­ri­schen Cha­rakter des Lon­doner Stadt­zen­trums bezeichnet. Die Kam­pagne argu­men­tiert, dass solche Dar­stel­lungen die ästhe­tische Inte­grität dieser Orte beeinträchtigen.

-          Interne Spaltung: Die Hin­zu­fügung von Streifen für Trans­gender und ras­sische Iden­ti­täten zur ursprüng­lichen Regen­bo­gen­flagge hat selbst innerhalb der LGBTQ+-Gemeinschaft zu Kon­tro­versen geführt. Viele sind besorgt über die Ver­qui­ckung von ras­si­scher und sexu­eller Iden­tität, die laut der Petition die Span­nungen eher ver­schärft, als dass sie die Inklusion fördert.

Der Wider­stand gegen die Pride-Flaggen beschränkt sich nicht auf Ästhetik oder per­sön­liches Unbe­hagen, sondern ist Aus­druck einer brei­teren Debatte über die Rolle der Iden­ti­täts­po­litik im öffent­lichen Raum. Die Kam­pagne unter­streicht das Gefühl, dass die aggressive För­derung von LGBTQ+-Symbolen und ‑Ideo­logien die­je­nigen ent­fremden, die sich diesen Ansichten nicht anschließen.

Reli­giöse und kul­tu­relle Emp­find­lich­keiten: Die Petition unter­streicht das Unbe­hagen vieler reli­giöser Men­schen, die in der Pride-Flagge eine Her­aus­for­derung für ihren Glauben sehen. Das Argument ist, dass die öffent­liche Zur­schau­stellung der Flagge, ins­be­sondere an pro­mi­nenten Orten, signa­li­siert, dass tra­di­tio­nelle Ansichten über Geschlecht und Sexua­lität in der Gesell­schaft nicht mehr respek­tiert oder will­kommen sind.

Der Ruf nach Aus­ge­wo­genheit: Die Kam­pagne plä­diert für ein aus­ge­wo­ge­neres Konzept für öffent­liche Unter­stüt­zungs­be­kun­dungen für jede Gemein­schaft. Sie schlägt vor, dass anstelle der pau­schalen Zur­schau­stellung der Pro­gress-Pride-Flagge die Vielfalt der Ansichten und der his­to­rische und kul­tu­relle Kontext öffent­licher Räume stärker berück­sichtigt werden sollten.

Die große Zahl der Unter­schriften auf der Citi­zenGO-Petition zeigt, dass diese Anliegen in hohem Maße unter­stützt werden. Wenn die Kam­pagne ihr Ziel von 50.000 Unter­schriften erreicht, wird sie wahr­scheinlich beträcht­lichen Druck auf Gemein­deräte und andere Behörden ausüben, damit diese ihre Politik bezüglich des Zeigens von Pride-Flaggen überdenken.

Mög­liche Aus­wir­kungen auf die Politik: Sollte es der Petition gelingen, die Politik zu beein­flussen, könnte sie dazu führen, dass die Ver­wendung von Pride-Flaggen im öffent­lichen Raum ein­ge­schränkt oder stärker regu­liert wird. Dazu könnte die Fest­legung spe­zi­fi­scher Richt­linien gehören, wo und wie solche Fahnen gezeigt werden dürfen, um sicher­zu­stellen, dass sie die his­to­rische und kul­tu­relle Bedeutung bestimmter Orte nicht überschatten.

Der Beitrag erschien zuerst bei freiewelt.net.