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Die Ent­schei­dungswahl — die wich­tigste Wahl aller Zeiten

Ein Gast­beitrag von Marc Friedrich.

Deutschland muss sich neu erfinden – Der Weg der Ver­nunft statt linker Ideologie

Wir stehen an einem ent­schei­denden Wen­de­punkt. Deutschland befindet sich in einer Rezession und ist mal wieder der kranke Mann Europas. Im Jahr 2024 ist  Europas größte Volks­wirt­schaft noch tiefer in die Krise gerutscht und um 0,2 Prozent geschrumpft – ein wei­terer Rückgang nach einem Minus von 0,3 Prozent im Jahr 2023. Damit steckt die Wirt­schaft in der längsten Rezession seit über zwei Jahr­zehnten – ein düs­teres Signal für den Wirt­schafts­standort Deutschland. Spie­gel­bildlich ist die inkom­pa­tible Ampel-Regierung kra­chend gescheitert und hat eine desas­tröse Bilanz hin­ter­lassen mit wei­teren Kollateralschäden.

Anstatt sich nun auf das zurück zu besinnen, was uns einst stark gemacht hat, werden die Rufe der Umver­teiler und Sozia­listen im Land immer lauter. Die linke Politik drängt sich mit ver­füh­re­ri­schen Ver­sprechen von sozialer Gerech­tigkeit und mehr Umver­teilung auf die Bühne – ohne dabei die realen Folgen für Inno­vation, Wirt­schafts­kraft und letztlich den gesell­schaft­lichen Zusam­menhalt zu bedenken. Oftmals auch gespickt mit mora­lisch über­höhten und emo­tio­nalen und wohl­klin­genden Tönen. Wie wenig Plan für ein Land hat man, wenn man auf Plakate nur kuschelige Schlag­wörter schreiben kann? Und welche Hybris, wenn man tat­sächlich glaubt, die Pro­bleme, die man selbst ver­ur­sacht hat, jetzt lösen zu wollen. Hier will der Bock zum Gärtner gemacht werden.

Die linken Kräfte in diesem Land lehnen die freie Markt­wirt­schaft aus einer tief ver­wur­zelten ideo­lo­gi­schen Haltung ab, die Eigen­ver­ant­wortung und Leis­tungs­prinzip als unge­recht emp­findet. Dabei ver­gessen sie, dass es genau dieser Kapi­ta­lismus ist, der den Wohl­stand ermög­licht, den sie gleich­zeitig kri­ti­sieren und umver­teilen wollen.

Es ist eine alt­be­kannte Falle: Wer zu viel Macht in die Hände einer Ideo­logie legt, ris­kiert, dass lang­fristig die wirt­schaft­liche Basis zerstört wird. Der Staat mag sich als hei­liger Hüter des Gemein­wohls prä­sen­tieren, doch über­zogene Umver­tei­lungs­maß­nahmen führen häufig zu einem Nähr­boden für Büro­kratie und Inef­fi­zienz. Die linke Agenda, die in der Theorie viel­ver­spre­chend klingt, hat in der Praxis immer zur Ent­kopplung von Wirt­schaft und Leis­tungs­anreiz und letztlich Gesell­schaften in die Armut und ins Ver­derben geführt. Es ist immer der selbe Zyklus: Wenn Wohl­stand erreicht wird, wird man satt, bequem und kann sich den Luxus von “linker” Politik leisten, bis diese dann so viel Schaden anrichtet, dass man wieder Wohl­stand erzeugen muss.

Wird Deutschland von solchen Mecha­nismen beherrscht, droht nicht nur der Verlust an Inno­va­ti­ons­kraft – es droht eine wahre Scheidung zwi­schen dem Selbst­ver­ständnis einer frei­heit­lichen Wirt­schafts­ordnung und der Rea­lität eines über­re­gu­lierten Staates. Eine Politik, die Ideo­logie über Ver­nunft stellt, führt unwei­gerlich zu einer zuneh­menden Spaltung unserer Gesell­schaft: Während einige an der Vision eines soli­da­ri­schen Staates fest­halten, spüren andere den ersti­ckenden Griff einer über­mäch­tigen Büro­kratie, der jedwede Form von unter­neh­me­rische Freiheit im Keim erstickt. Das Land erlahmt und ein tiefes Unbe­hagen macht sich bereits jetzt breit.

Diese innere Zer­rüttung ist kein Zufall, sondern das unver­meid­liche Resultat eines poli­ti­schen Kurses, der den gesunden Markt­me­cha­nismus und den Unter­neh­mer­geist unter­mi­niert. Sollte die linke Betei­ligung in der Regierung nach der nächsten Bun­des­tagswahl weiter zunehmen, kann die logische Kon­se­quenz nur in einem bevor­ste­henden Crash resul­tieren, der Wohl­stand kom­plett ver­nichten wird bis die Men­schen wie in Argen­tinien so ver­zweifelt sind, dass sie Poli­tiker wie den aktu­ellen argen­ti­ni­schen Prä­si­denten Javier Milei wählen, der offen zugibt, dass er den Staat ver­achtet. Daher kann ich nur warnen mit SPD, Grüne oder Linke eine Regierung ein­zu­gehen. Es würde den Absturz nicht ver­hindern, sondern ganz im Gegenteil beschleunigen!

Während die USA und China in Sachen Künst­liche Intel­ligenz in rasantem Tempo an Inno­va­ti­ons­füh­rer­schaft gewinnen, ver­liert Europa wert­volle Zeit mit end­losen Umver­tei­lungs­de­batten. Während der Abstimmung über das soge­nannte “Zustrom­be­gren­zungs­gesetz” war ich selbst im Bun­destag und habe vor Ort mit­erlebt, wie hoch­be­zahlte Poli­tiker stun­denlang über etwas debat­tieren, dem zwei Drittel der Deut­schen längst zustimmen. Statt in Zukunfts­tech­no­logien zu inves­tieren und sich als glo­baler Vor­reiter zu posi­tio­nieren, beschäf­tigen wir uns mit poli­ti­schen Strei­tig­keiten, die uns zunehmend ins Abseits stellen – ein gefähr­licher Fehler in einer Welt, in der Tech­no­logie und Digi­ta­li­sierung den Ton angeben.

Besonders bezeichnend dafür, dass Europa und besonders Deutschland immer weiter ins Hin­ter­treffen geraten, ist die Tat­sache, dass es im letzten Jahr kein euro­päi­sches Unter­nehmen in die Top 10 der teu­ersten Unter­nehmen geschafft hat (gemessen an der Markt­ka­pi­ta­li­sierung). Nur drei deutsche Unter­nehmen schaffen es über­haupt in die Top 100, dar­unter SAP, die Deutsche Telekom und Siemens. Deutschland und Europa spielen in Sachen Künst­liche Intel­ligenz eigentlich keine Rolle mehr.

Aber auch beim Thema Bitcoin ist mitt­ler­weile klar erkennbar, dass die USA uns gerade mit großen Schritten abhängen. Während hier­zu­lande ein Großteil der Poli­tiker wohl noch nicht einmal weiß, was Bitcoin über­haupt ist, gibt der frisch ernannte Krypto- und KI-Zar der Trump-Admi­nis­tration, David Sacks,  selbst­be­wusste Pres­se­kon­fe­renzen und spricht darüber, dass man plant eine stra­te­gische Bitcoin-Reserve auf­zu­bauen. Auch bei diesem Thema hat Deutschland den Anschluss kom­plett ver­loren. Aber es gibt Trost: Immerhin sind in der EU die Deckel von Pfand­fla­schen jetzt fest mit dem Behälter ver­bunden, sodass sie niemand ver­lieren kann. Ironie off.

Deutschland muss endlich den Mut auf­bringen, sich selbst zu hin­ter­fragen und der Rea­lität ins Auge zu blicken, dass wir kein unent­gelt­liches Dau­erabo auf Wohl­stand besitzen. Es bedarf eines radi­kalen Umdenkens: Weg von ideo­lo­gisch über­la­denen Kon­zepten hin zu einem prag­ma­ti­schen und vor allem zukunfts­ori­en­tierten Ansatz. Die wirt­schaft­liche Dynamik muss wieder in den Vor­der­grund rücken, indem Steuern redu­ziert werden, um Deutschland für Kapital und Inves­toren attraktiv zu machen. Statt uns in einer 360- Grad-Wende im Kreis zu drehen (Grüße gehen raus an Deutsch­lands Außen­mi­nis­terin), braucht Deutschland eine 180-Grad-Wende in Sachen Energie‑, Wirtschafts‑, Migra­tions- und vor allem Bil­dungs­po­litik.

Die Zeit von kleinen Schön­heits­ein­griffen ist vorbei. Auch die von Deutsch­lands Ex-Finanz­mi­nister Christian Lindner beschworene “Hecken­schere” wird nichts mehr bringen. Was wir brauchen, ist die Ket­tensäge à la Javier Milei. Ein Großteil der Minis­terien kann gesund geschrumpft bzw. ganz abge­schafft werden. Alle Gelder, die aus Minis­terien an NGOs und Stif­tungen fließen, gehören sofort ein­ge­stellt und aus­nahmslos gestrichen. Das gleiche gilt für sinn­be­freite wirt­schaft­liche Sub­ven­tionen, die Mil­li­arden in Pro­jekte wie zum Bei­spiel “Grünen Stahl” pumpen.

Wir brauchen eine radikale Fokus­sierung auf das, was wirklich zählt: Bildung statt Ideo­lo­gi­sierung, Leis­tungs­ge­sell­schaft statt staat­liche Ali­men­tierung und Bür­gergeld, Kern­energie statt “grünem Was­ser­stoff”, Büro­kra­tie­abbau statt neue Richt­linien, weniger Steuern statt mehr Steuern, weniger Umver­teilung statt mehr Umver­teilung, Indi­vi­dua­lismus statt Iden­ti­täts­po­litik, moderne Schulen statt gen­der­ge­rechte Toi­letten, mehr Freiheit statt mehr Gleichheit und natürlich Bitcoin statt digi­taler Euro.

Wir brauchen radikale Reformen! Ein weiter so geht nicht. Wir müssen unschöne Themen ansprechen und lösen, wie Demo­graphie, Migration und die Rente. Wir benö­tigen dringend eine Amts­zeit­be­schränkung in der Politik, denn Politik sollte Berufung sein und nicht Beruf!

Die poli­tische Land­schaft steht vor einem Wen­de­punkt, der nicht nur über die Ideo­logie, sondern auch über die wirt­schaft­liche und soziale Existenz unseres Landes ent­scheidet. Wer den Kurs der Ver­nunft ein­schlägt, kann die dro­hende Scheidung zwi­schen einer freien Wirt­schafts­ordnung und einem über­re­gu­lierten Staat ver­hindern. Nur wer bereit ist, den Weg der klaren, markt­ori­en­tierten Reformen zu gehen und sich von ideo­lo­gi­schen Irr­wegen abzu­wenden, kann Deutschland auf einen nach­hal­tigen Erfolgskurs und wieder auf den Platz des Export­welt­meisters führen. Die USA machen gerade in atem­be­rau­bendem Tempo vor, was es bedeutet, wenn kom­pe­tente Füh­rungs­po­li­tiker aus Politik und Wirt­schaft ein Land refor­mieren und Miss­stände auf­decken, die sich über Jahre ange­häuft haben.

Die wich­tigste Wahl unserer Lebzeit

Ich appel­liere daher an alle Leser den Grund­stein für eine Zukunft zu legen, die auf unter­neh­me­ri­scher Freiheit, kluger Wirt­schafts­po­litik und echtem gesell­schaft­lichem Zusam­menhalt basiert – nicht auf dem Ver­sprechen einer uto­pi­schen Umver­teilung, die letztlich in einer gespal­tenen Nation endet. Deutschland muss sich neu erfinden, bevor es zu spät ist.

 

Über den Autor

Marc Friedrich ist Deutsch­lands erfolg­reichster Sach­buch­autor (7- SPIEGEL Best­seller in Folge), aus­ge­wie­sener Finanz­ex­perte, gefragter Redner, YouTube-Star, bekannt aus Funk und TV, Vor­denker, Frei­geist und Hono­rar­be­rater. Sein neu­ester SPIEGEL Best­seller trägt den Titel Die größte Revo­lution aller Zeiten – Warum unser Geld stirbt und wie Sie davon pro­fi­tieren” und beschäftigt sich aus­schließlich mit den Themen Bitcoin, Zyklen und Geld­ge­schichte. Außerdem ist Marc Friedrich Gründer und Initiator des Invest­ment­briefs Friedrich Report, in dem Ana­lysen zu ein­zelnen Aktien, aber auch zu Roh­stoffen und Bitcoin veröffent­licht werden.

Mehr Infor­ma­tionen: www.friedrich-partner.de; www.marc-friedrich.de und friedrich.report . Twitter und Instagram: @marcfriedrich7