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Telegram-Gründer Pawel Durow: »Russen haben jetzt mehr Frei­heiten als Europäer!«

Der Gründer der Mes­saging-App Telegram, Pawel Durow, behauptet, dass rus­sische Bürger jetzt einen bes­seren Zugang zu Medien auf der Plattform haben als EU-Bürger. Dies liegt an der Zensur, zu deren Ein­führung die EU die App erzwungen hat.

Die Aussage erfolgt in einer Neu­jahrs­bot­schaft, in der Durow zu den Unter­schieden in der Medi­en­freiheit zwi­schen Russland und Europa Stellung nimmt. »Der Zugang zu einigen rus­si­schen Medien wurde in der EU auf­grund von DSA- und Sank­ti­ons­ge­setzen ein­ge­schränkt. Gleich­zeitig sind alle west­lichen Medi­en­kanäle auf Telegram in Russland immer noch frei zugänglich«, bemerkte Durow am Dienstag auf Telegram.

Er bezieht sich auf das kürzlich in Kraft getretene digitale Zen­sur­gesetz der EU, den Digital Ser­vices Act, DSA. Durow fährt fort: »Wer hätte gedacht, dass rus­sische Telegram-Nutzer im Jahr 2025 mehr Frei­heiten haben würden als Europäer?« Die EU-Sperre rus­si­scher Medien wurde am Sonntag auf Telegram ver­hängt und löste Kritik aus Moskau aus, das die Ent­scheidung als »Zen­sur­maß­nahme« bezeichnet.

Die Ent­scheidung betrifft die Nach­rich­ten­agentur Ria Novosti, die Zei­tungen Izvestija und Ros­si­iskaja Gazeta sowie die Fern­seh­sender Rossija‑1, Pervyj Kanal und NTV. Auf­grund der gel­tenden Sank­tionen ist es ver­boten, Inhalte bestimmter staatlich kon­trol­lierter rus­si­scher Medien in der EU zu ver­breiten. Dazu gehört auch die Bezug­nahme auf, die Neu­ver­öf­fent­li­chung oder die ander­weitige Ver­breitung von Material von Medien wie RT und Sputnik.

Die EU hat die Aus­strahlung dieser Medien im Fern­sehen, Radio und Internet innerhalb der Mit­glieds­staaten ver­boten. Das Verbot umfasst auch die Ver­öf­fent­li­chung von Inhalten rus­si­scher Medien in sozialen Medien oder anderen Platt­formen. Je nach Kontext kann bereits die bloße direkte Bezug­nahme auf oder die Ver­breitung von Inhalten dieser Medien unter das Verbot fallen. Dies gilt ins­be­sondere dann, wenn der Zweck der Wei­ter­ver­breitung des Mate­rials dient. Das Verbot gilt jedoch nicht, wenn die Inhalte für jour­na­lis­tische, aka­de­mische oder For­schungs­zwecke ver­wendet werden – diese Aus­nahme gilt jedoch nur, solange dies auf eine Weise geschieht, die nicht als Beitrag zur Ver­breitung von »Des­in­for­mation« ange­sehen wird.

Telegram ist bekannt für seine dezen­trale Struktur und seinen Wider­stand gegen Zensur und hat sich zu einer wich­tigen Plattform für unab­hängige Jour­na­listen und eta­blierte Medien glei­cher­maßen ent­wi­ckelt. Aller­dings haben EU-Vor­schriften dazu geführt, dass mehrere rus­sische Sender gesperrt wurden, was laut Durow eine besorg­nis­er­re­gende Ent­wicklung für die Mei­nungs­freiheit in Europa darstellt.

JUST IN – Pavel Durov, CEO von Telegram, sagt, dass rus­sische App-Benutzer auf­grund des EU-Gesetzes über digitale Dienste mehr Frei­heiten genießen als Europäer. pic.twitter.com/bV5XT0Y8Rr – Disclose.tv (@disclosetv) 31. Dezember 2024

Zuerst erschienen bei freiewelt.net.