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Masern-Todes­fälle in Texas: Eine kri­tische Analyse — Teil 1

In Texas ist innerhalb kurzer Zeit ein zweites Kind angeblich an den Masern gestorben. Die Main­stream-Medien nutzen diese Gele­genheit schamlos für eine bei­spiellose Kam­pagne gegen den neuen Gesund­heits-minister Robert F. Kennedy Jr. Nach­stehend eine Analyse des ersten Todes­falls vom 26. Februar 2025. Was ist Sein, was ist Schein?

Teil 1: Was ist dran am ersten Todesfall vom Februar?

(HT, 7.4.25) Als der Husten und die Atmungs­schwie­rig­keiten auf­traten, hatte sich das ursprünglich an Masern erkrankte — und mut­maßlich unge­impfte — sechs­jährige Mädchen bereits in der Erho­lungs­phase befunden. Der Masern­aus­schlag war rückläufig.

Auf­grund der Atmungs­schwie­rig­keiten erhielt die Pati­entin in der Not­auf­nahme zwei ver­schiedene Anti­biotika. Dennoch ver­schlech­terte sich der Zustand wei­terhin und das Kind wurde auf die Inten­siv­station verlegt. Die Anti­biotika-Behandlung wurde nach Ein­treffen eines Labor­be­fundes umge­stellt, was jedoch eine weitere Ver­schlim­merung nicht ver­hindern konnte. Zwei­einhalb Tage später, am 26. Februar 2025, starb das Kind in der Intensivstation.

Eine erste und aus meiner Sicht wichtige und nicht geklärte Frage ist nun, ob diese Lungenentzündung

  1. als Kom­pli­kation der Masern anzu­sehen ist (Sicht­weise der Main­stream-Medien) oder
  2. als eine von den Masern unab­hängige Sekun­där­in­fektion (Sicht­weise mancher Ärzte) oder
  3. als eine Neben­wirkung z. B. von ver­ab­reichten Fie­ber­senkern (nicht auszuschließen).

Auch in den USA dürften wohl min­destens neun von zehn Familien auf Kinds­fieber mit Panik reagieren und ent­weder Par­acetamol oder Ibu­profen ver­ab­reichen, um das Fieber zu senken. Nun ist aber das Senken von Fieber auch aus schul­me­di­zi­ni­scher Sicht in der Regel kon­tra­in­di­ziert, denn Fieber ist ein zen­trales Werkzeug des Immun­systems und eine Unter­drü­ckung des Fiebers stellt im Grunde eine Unter­drü­ckung des Immun­systems dar. Natur­heil­kundler und Ganz­heits­me­di­ziner ten­dieren deshalb eher dazu, das Fieber nur im abso­luten Notfall künstlich zu senken.

Pro­bleme mit der Atmung sind als mög­liche Neben­wirkung von Fie­ber­senkern durchaus bekannt, z. B. als Folge einer all­er­gische Reaktion. Ob die Eltern in diesem Fall das Fieber medi­ka­mentös gesenkt haben, wird auch von Childrens Health Defense (CHD), der ursprünglich von Robert F. Kennedy Jr. gegrün­deten impf­kri­ti­schen Orga­ni­sation und meine wich­tigste Quelle, ent­täu­schen­der­weise leider nicht thematisiert.

CHD inter­viewte den Not­fallarzt und erfah­renen Schul­me­di­ziner Dr. Pierre Kory, der Gele­genheit zur Ein­sicht in die Pati­en­tenakte erhalten hatte. Ihm zufolge handelt es sich bei dem Todesfall um einen tra­gi­schen ärzt­lichen Kunstfehler.

Das Anti­bio­tikum CEFT­RIAXONE sei zwar dem Kind korrekt gegeben worden. Die Gabe von VAN­CO­MYCIN, einem typi­schen Mittel gegen anti­bio­ti­ka­re­sis­tente Kran­ken­haus­keime MRSA, sei dagegen frag­würdig. Die Familie des Mäd­chens gehöre zur Reli­gi­ons­ge­mein­schaft der Men­no­niten, die eher sparsam mit Medi­ka­menten, ins­be­sondere Anti­biotika, umgehen und das Vor­liegen einer MRSA-Infektion sei deshalb eher unwahr­scheinlich gewesen.

Erst als zwei Tage später der Myco­plasma-Labor­befund vorlag, stieg man in der Klinik auf AZI­THRO­MYCIN um. Das Myco­plasma-Bak­terium wird u. a. für Atem­wegs­er­kran­kungen ver­ant­wortlich gemacht. Nach Ansicht von Dr. Kory stellte dies eine kor­rekte Medi­kation dar. Aller­dings sei sie zu spät gekommen, um das Leben des Kindes retten zu können, weshalb er von einem Kunst­fehler spricht.

Da stellt sich mir aller­dings die Frage, ob der Myco­plasma-Befund über­haupt früher hätte vor­liegen können. Es gibt zwar Schnell­tests, die jedoch als relativ unzu­ver­lässig gelten. Die nächst schnellere Methode und unter reinen Schul­me­di­zinern als relativ zuver­lässig gel­tende Methode ist der PCR-Test. Die Laborzeit von zwei Tagen spricht auch für den Einsatz der PCR. Auch hier hätte ich mir gewünscht, dass CHD im Interview kon­kreter nachfragt.

Denn wie wir spä­testens seit Corona wissen, ist der PCR-Test als Dia­gno­se­instrument äußerst frag­würdig. Einer der Gründe ist der, dass es sich nicht um einen Breit­bandtest handelt, sondern der behan­delnde Arzt einen Aus­gangs­ver­dacht benennen muss, den er vom Labor gezielt bestätigt oder widerlegt haben will.

Was dabei an sons­tigen Infek­tionen über­sehen wird, weiß man auch nach erfolgtem Test nicht — und will es übli­cher­weise auch gar nicht wissen, weil die Dia­gno­se­stellung bei meh­reren posi­tiven Ergeb­nissen zu einem reinen Rate­spiel werden könnte.

Doch selbst wenn der PCR-Test tat­sächlich in der Lage wäre, einen spe­zi­fi­schen Erreger anhand ein­deu­tiger DNA-Sequenzen nach­zu­weisen und man zudem sonstige Infek­tionen sicher aus­schließen könnte, so sagt ein posi­tives Ergebnis wenig bis nichts über die tat­säch­liche Ursache der Erkrankung aus:

Je nach Studie sind über die Hälfte aller Myco­plasma-posi­tiven Men­schen sym­ptomlos, also gesund. Was bedeutet, dass die Infektion wohl kaum die Haupt­ur­sache, sondern, wenn über­haupt, allen­falls einen Cofaktor der Erkrankung dar­stellen kann.

Das mag sich aus Sicht eines über­zeugten Schul­me­di­ziners wie reine Ket­zerei anmuten, ist aber fol­ge­richtig, wenn man alle Fakten berück­sichtigt. Und Fakt ist: Auch wenn die Sym­ptome passen, muss der per PCR nach­ge­wiesene Erreger nicht zwangs­läufig auch die Ursache dar­stellen. Eine aus­führ­liche Dif­fe­ren­zi­al­dia­gnose ist also unver­zichtbar. Das Unter­lassen einer Dif­fe­ren­zi­al­dia­gnose stellt somit den eigent­lichen — im Grunde unver­zeih­lichen — ärzt­lichen Kunst­fehler dar.

Jeden­falls ver­starb das Mädchen schließlich nach zwei­einhalb Tagen trotz der erfolgten Kor­rektur des Behand­lungs­plans auf der Intensivstation.

Den Vorwurf des Kunst­fehlers macht Dr. Kory erstens daran fest, dass nicht von vor­nerein ein brei­teres Spektrum an Erregern anti­bio­tisch abge­deckt wurde, zweitens, dass die Medi­kation bei sich ver­schlech­terndem Zustand nicht früher umge­stellt wurde und drittens, dass selbst, nachdem der Labor­befund vorlag, mit der Umstellung zehn Stunden lang gewartet wurde, anstatt umgehend zu reagieren.

Darin, dass es sich nicht um einen Todesfall auf­grund von Masern han­delte, war sich Dr. Kory auch als Schul­me­di­ziner nach Aus­wertung der Pati­en­tenakte sicher. Der Tod sei vielmehr die Folge einer Sekun­där­in­fektion, die mit der Masern­er­krankung nichts zu tun habe, in Ver­bindung mit einer fal­schen Anti­biotika-Behandlung und einem zu langen Zuwarten bei einem sich ständig ver­schlech­terndem Zustand und einer wei­teren Ver­zö­gerung der kor­ri­gierten Medi­kation nach Erhalt des Laborbefundes.

Tat­sächlich sind medi­zi­nische Kunst­fehler einer Analyse der Johns Hopkins Uni­ver­sität aus dem Jahr 2016 zufolge die dritt­häu­figste Todes­ur­sache in den USA, und das selbst aus rein schul­me­di­zi­ni­scher Sicht. Doch wenn es um die Masern geht, wird bei vielen Men­schen und Jour­na­listen offenbar ein Panik-Schalter im Kopf umgelegt, der jedes Abwägen der Fakten zu ver­hindern scheint.

Auch aus Sicht von Dr. Ben Edwards, einem Schul­me­di­ziner mit Offenheit in Richtung Alter­na­tiv­me­dizin, der mit den Eltern des Mäd­chens in direktem Kontakt steht, wäre der Todesfall wahr­scheinlich ver­meidbar gewesen, wenn auch nicht ganz aus den gleichen Gründen wie die von Dr. Kory genannten.

Dr. Edwards hatte während des Aus­bruchs zahl­reiche Eltern beraten und eine ganze Reihe von Masern­fällen erfolg­reich betreut. Er pro­pa­giert die vor­sorg­liche und beglei­tende Gabe von Vit­aminen und bei Atem­wegs­kom­pli­ka­tionen den Einsatz des bewährten und relativ sanft wir­kenden Kor­ti­kos­te­roids BUDE­SONIL über einen Ver­nebler. Damit habe er sehr gute Erfahrung gemacht.

Seine Ver­suche, den Gesund­heits­be­hörden von Texas diese alter­na­tiven Mög­lich­keiten nahe­zu­bringen, seien aller­dings kläglich gescheitert. Sie sehen keine Chance, dass ihre Vor­ge­setzten jemals irgend etwas anderes als die Not­wen­digkeit der Impfung propagieren.

Masern sind eine in der Regel harmlos ver­lau­fende und natur­heil­kundlich gut zu beglei­tende Kin­der­krankheit, die oft mit regel­rechten Ent­wick­lungs­schüben und einer nach­hal­tigen Sta­bi­li­sierung des zel­lu­lären Immun­systems einhergeht.

Die Masern-Todes­fälle sind in den west­lichen Ländern noch vor Ein­führung der Impfung um ca. 99 % zurück­ge­gangen. Glaubt man jedoch den Mas­sen­medien, scheint die Welt unter­zu­gehen, wenn die Fall­zahlen hin und wieder leicht zunehmen. Die Masern traten schon immer in gewissen Wellen auf, was sich auch im Zeit­alter der Durch­impfung nicht grund­sätzlich geändert hat.

Mein Fazit:

Der behauptete Zusam­menhang des Todes­falls mit Masern ist reine Hypo­these. Selbst aus schul­me­di­zi­ni­scher Sicht ist eine Myco­plasma-Infektion im Verbund mit einer fal­schen und zu spät erfolgten Anti­biose als Ursache zu sehen. Aus ganz­heit­licher Sicht ist zu ver­muten, dass die Atem­wegs­sym­ptome Neben­wir­kungen einer Fie­ber­un­ter­drü­ckung sind. Leider kommt selbst CHD trotz direktem Zugriff auf die Quellen nicht auf die Idee, diesen wesent­lichen Punkt abzu­fragen. Das ist sehr enttäuschend.

Quellen:

Der Artikel erschien zuerst bei impfkritik.de.