Facebook sperrt bekannten Kir­chen­his­to­riker für 30 Tage nach Islamkritik

Nach einem Eintrag “Der Islam spielt in der 1700jährigen Geschichte des christ­lichen Abend­landes immer nur eine Rolle: Die des Damo­kles­schwertes, das über uns hing,…” reagiert bei Facebook die Zensur
Düs­seldorf: Der Kir­chen­his­to­riker Michael Hesemann wurde am Montag auf Facebook nach einem islam­kri­ti­schen Eintrag für 30 Tage gesperrt. Hesemann hatte zuvor fol­genden Beitrag geschrieben: “Der Islam spielt in der 1700jährigen Geschichte des christ­lichen Abend­landes immer nur eine Rolle: Die des Damo­kles­schwertes, das über uns hing, der Bedrohung durch die Bar­barei, gegen die es sich zu ver­ei­nigen und derer es sich zu erwehren galt. Insofern ist nicht der Islam ein Teil der deut­schen Geschichte, sondern der Abwehr­kampf gegen den Islam!” Nur kurze Zeit später wurde der Beitrag gemeldet und eine Sperre verhängt.
Hesemann hat sich inzwi­schen gegen die Sperre zur Wehr gesetzt und an Facebook einen Offenen Brief geschrieben, der auf kath.net doku­men­tiert wird:
Sehr geehrte Damen und Herren, das Grund­gesetz der Bun­des­re­publik Deutschland garan­tiert in § 5.1: “Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu ver­breiten und sich aus all­gemein zugäng­lichen Quellen unge­hindert zu unter­richten.” Dies gilt ins­be­sondere für Fragen der Lehre, wie § 5.3 spe­zi­fi­ziert: “Kunst und Wis­sen­schaft, For­schung und Lehre sind frei.” Durch meine Sperrung für 30 Tage (!) hat Facebook zu meinem großen Bedauern gegen mein Recht auf freie Mei­nungs­äu­ßerung ver­stoßen und ich erwäge, recht­liche Schritte dagegen zu unternehmen.
Begründung: Am 16. März zitierte die deutsche Presse Innen­mi­nister Horst See­hofer (CSU) mit den Worten “Der Islam gehört NICHT zu Deutschland” (so die Schlag­zeile der BILD-Zeitung auf S.1). Dieser Aussage wider­sprach u.a. Bun­des­kanz­lerin Merkel, während Ange­hörige der CSU See­hofer zur Seite standen. Als pro­mo­vierter His­to­riker, der an einer katho­li­schen Hoch­schule doziert, habe ich zu See­hofers Aussage Stellung genommen und fest­ge­stellt, dass der Islam nur insofern Teil der 1700jährigen Geschichte des euro­päi­schen Abend­landes ist, wie sich Europa durch den Abwehr­kampf gegen ihn ver­einte. Das war unter Karl Martell (732) der Fall, das gilt für die Kreuzzüge (1096–1294), das gilt für die Heilige Liga und die Tür­ken­kriege (16.–17. Jh.). Der Islam mit seinen bru­talen Ein­schüch­te­rungs­tak­tiken, über­haupt die Vor­stellung eine Religion mit dem Schwert zu ver­breiten, wurde in Europa gemeinhin als Bar­barei ver­standen. Wenn Sie etwa Luthers Tür­ken­pre­digten lesen, wird klar, wie wahr meine Aussage ist: Während der Islam selbst in der deut­schen Geschichte keine Rolle gespielt hat, während es etwa bis ins 20. Jahr­hundert keine einzige Mosche­en­ge­meinde in Deutschland gab, hat der Abwehr­kampf gegen den Islam maß­geblich zur euro­päi­schen Einigung und Iden­ti­täts­findung bei­getragen. Das ist eine unbe­streitbare his­to­rische Tat­sache, auch wenn Sie diese als nicht “poli­tisch korrekt” emp­finden mögen.
In der Begründung Ihrer Sperrung unter­stellen Sie mir, ich würde “Per­sonen” auf­grund ihrer Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rigkeit angreifen. Das ist aus­drücklich NICHT der Fall. In meiner bean­stan­deten Aussage ging es aus­drücklich um 1700 Jahre Geschichte, nicht um die Gegenwart oder lebende Per­sonen. Die einzige Person, um die es indirekt ging, ist Horst See­hofer, den ich nicht angriff, sondern bestä­tigte. Auch den Deut­schen kann man völlig zurecht für die Jahre 1933–45 Bar­barei beschei­nigen, ohne damit Men­schen der Gegenwart zu belei­digen. Im übrigen ist Kritik an einer Religion, deren hei­liges Buch zahl­reiche Tötungs­aufrufe beinhaltet und deren Gesetzbuch bar­ba­rische Todes- und Kör­per­strafen ver­langt, gewiss legitim, ohne dass damit der ein­zelne, gläubige Muslim ange­griffen wird. Als Katholik muss ich mir auch Kritik an den Kreuz­zügen und am Alten Tes­tament, an der Inqui­sition und am Umgang meiner Kirche mit Miss­brauchs­fällen anhören, ohne dadurch per­sönlich beleidigt zu werden, wie die ein­schlägige Rechts­spre­chung ein­deutig fest­stellt. Ich möchte Sie daher dringend bitten, sich wei­terhin auf den Boden der deut­schen Ver­fassung zu stellen und eine Zensur zu unter­lassen, die den Urheber einer nüch­ternen his­to­ri­schen Analyse für 30 Tage aus seinem sozialen Leben und jeder Kom­mu­ni­kation mit seinem Freun­des­kreis ausschließt.
Zur Doku­men­tation: Die Infor­mation von Facebook

Quelle: Text und Bilder von kath.net