Einen Selbstversuch der besonderen Art machte Jason in Berlin. Er wollte einfach mal schauen, was passiert, wenn er zu der Demonstration der AfD marschiert und sich allein, mitten unter lauter „rechte Nazis“ mischt. Jason ist dunkelhäutig, sehr dunkelhäutig und, wie man so in den Medien liest, muss das ja gefährlich sein, weil die AfD ja rassistisch ist. Ob Jason dort verprügelt und weggebissen werden würde? Vielleicht sogar das N‑Wort fallen würde?
In einem Gespräch mit Chris Ares erzählt Jason, wie er zu seinem Erstaunen feststellte, dass er aber sehr freundlich empfangen und aufgenommen wurde, niemand redete ihn dumm an. Jemand streckte zwei Daumen zu ihm hoch. Er fühlte sich keineswegs angefeindet.
https://www.youtube.com/watch?v=VXSI6blQDLI
Später ging er zu einer linken Gegendemonstrantengruppe, die in einem Waldstückchen von einem nicht gerade kleinen Polizeiaufgebot umstellt war. Es gab auch Linke, erzählt Jason, die Musik machten, tanzten und eine gute Zeit hatten, aber auch leider jede Menge Linker, die „Wir haben Euch was mitgebracht: Hass! Hass! Hass!“ skandierten.
Der junge Mann hat Schneid und einen offenen Geist. Und er legt auch den Finger in die Wunde: Während die Linke der AfD ständig Hass unterstellt, den Jason dort gar nicht gefunden hat, und mit Parolen „Stoppt den Hass!“ gegen „rechts“ agieren und alles, was man irgendwie als „rechts“ oder System- und Regierungskritik klassifiziert als „Hatespeech“ verbietet und zensiert. Wie erfreulich, einen jungen Menschen zu erleben, der sich kühlen Kopfes sein eigenes Urteil bildet und den Mut hat, dazu zu stehen.
Jason erzählt auch, wie er im Unterricht die Probleme der Flüchtlingskrise ansprach, weil er durchaus die Probleme sah und darüber im Politikunterricht einmal diskutieren wollte. Danach kamen zwei Deutsche zu ihm und bedankten sich bei ihm. Das, was Jason sagen durfte, das könnten und dürften sie nicht sagen, weil sie Weiße sind. Jason bringt die Doppelmoral gut zum Ausdruck:
„Und ich denk mir nur so: Was muss das für ein Gefühl sein, wenn du in Deutschland deine Meinung nicht sagen darfst? Wenn du einen Schwarzen brauchst, der für dich deine Meinung sagen kann, weil du es selbst nicht darfst. Das ist …… Das ist für mich auch so ein Thema, das ist Rassismus, dass von mir angenommen wird, dass ich die Linken unterstützen muss auf Teufel komm raus. (…) Ich hab ja so 2000 Kommentare an meinem Video, aber wenn ich Rassismus gefunden habe, dann von den Linken (…) Na, wie fühlt es sich an, so der brave Neger von der AfD zu sein?“
Die 30 Minuten sind unbedingt sehens- und hörenswert.
Sie bekommen alle neuesten Artikel per E-Mail zugesendet.