Gebeinhaus in Ruand:a Überreste von Tausenden Tutsis - (Bildquelle: Flickr.com, Tiggy Ridley, Bildlizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Zum Tode des “Welt­ge­wissens” Kofi Annan: mit­ver­ant­wortlich für Völ­kermord an 808.000 Menschen

Kofi Annan war von 1997 bis 2006 Gene­ral­se­kretär der Ver­einten Nationen. Er starb am 18. August 2018. Die Presse trauert um ihn, spricht von ihm als “unüber­hör­bares Welt­ge­wissen” und findet wun­der­volle Worte. Cha­risma habe er gehabt und eine gewichtige Stimme und sich immer, bis zuletzt, „ein­ge­mischt“. Er erhielt 2001 den Frie­dens­no­bel­preis, gemeinsam mit den Ver­einten Nationen, für den „Einsatz für eine bessere Welt“. Es wird ihm von jedem Medium, das in Diensten des Systems steht, bescheinigt, diese Ehrung mehr als ver­dient zu haben, denn Frieden sei das Anliegen gewesen, dem er sein Leben gewidmet habe.

Ganz bescheiden, irgendwo in den Lobes­hymnen, weiter hinten im Artikel — und meist nur ein kurzer Absatz – wird etwas von „Ver­säum­nissen“ oder „Unzu­läng­lich­keiten“ fabu­liert und das liest sich dann im All­ge­meinen so:
Die Ver­einten Nationen machte er durch sein Enga­gement zur Frie­dens­in­stanz, die mal mehr und mal weniger erfolg­reich agierte. Bei seinem Amts­an­tritt als oberster UN-Diplomat im Jahr 1997 ver­sprach Annan umfas­sende Reformen. Er kannte die Unzu­läng­lich­keiten. Als Unter­ge­neral­se­kretär für Frie­dens­si­cherung koor­di­nierte Annan 16 UN-Mis­sionen, dar­unter die in Ruanda im Jahr 1994, als vor den Augen der Welt­be­völ­kerung binnen weniger Wochen 800.000 Men­schen getötet wurden.“
Dann folgen noch ein paar Sätze, wie leid ihm das alles später getan habe, dass er das anders hätte machen müssen … und munter geht es weiter im strah­lenden Lebenslauf des Weltgewissens.
Der ruan­dische Schrift­steller Gatete Ruhu­muliza twit­terte auf die Nach­richt des Todes von Ex-UN-Gene­ral­se­kretär Kofi Annan: „Judas ist tot.“
Herrn Annans Her­kunftsland Ghana ordnete anlässlich seines Todes eine Woche Staats­trauer an. In Ruanda dagegen ver­gisst man ihm nicht, wie er 1994 als dama­liger Leiter der für Blauhelm-Ein­sätze zustän­digen UN-Abteilung für Frie­dens­si­cherung (DPKO) sehenden Auges zuließ, dass etwa 800.000 Tutsis in Ruanda grau­samst nie­der­ge­metzelt wurden. Kofi Annan hätte es ver­hindern können. Er befahl den Blau­helmen, still zu halten und schickte keine wei­teren Truppen, um das Gemetzel abzustellen.
In Ruanda gab es schon immer Span­nungen zwi­schen den Tutsi und den Hutu, auch unter bel­gi­scher Kolo­ni­al­herr­schaft. Die Belgier ver­suchten, durch die pari­tä­tische Besetzung von Ver­wal­tungs­posten mit den Hutu ein Gleich­ge­wicht her­zu­stellen. Die Tutsi waren mit ihrem Königtum Ruanda immer die herr­schende Ober­schicht, die Hutu aber weit in der Überzahl. Mit der Umbe­setzung der Ver­wal­tungs- und Bür­ger­meis­ter­posten war die Ver­wal­tungs­hier­archie jetzt teil­weise den Hutu zuge­hörig und damit die Macht­ver­hält­nisse grund­legend geändert. Die Hutu pro­pa­gierten nun die Abschaffung des Königtums und eine Republik und die Unab­hän­gigkeit von Belgien. Sie arbei­teten teils mit Pro­pa­ganda, teils mit Gewalt, um das Ende der Tutsi-Herr­schaft zu erreichen (Hutu-Revo­lution). Viele Tutsi fühlten sich nicht mehr sicher und flohen schon vor der Unab­hän­gigkeit (Juli 1962) zu Zehn­tau­senden in Nachbarländer.
Sehr schnell eta­blierten die Hutus die Herr­schaft in Ruanda und für die Tutsis im Land begann eine Zeit der Unter­drü­ckung und Gewalt. Sie wurden aus ver­schie­denen Lan­des­teilen ver­trieben. Das allein kostete schon etwa 20.000 Tutsis das Leben, 30.000 weitere flohen. Tutsi-Poli­tiker wurden ermordet. Es war also längst bekannt, welche Zeit­bombe in Ruanda tickte.
Die UN-Truppen, die in Ruanda sta­tio­niert waren, sollten dazu bei­tragen, dass ein Frie­dens­ab­kommen zwi­schen der Regierung des Hutu-Prä­si­denten Juvénal Haby­arimana und der Tutsi-Frei­heits­armee RPF (Ruan­dische Patrio­tische Front) zustande kommt und die Abläufe dazu über­wachen. Es war damals absehbar, dass die Mehrheit der Hutu und das Umfeld des Hutu-Prä­si­denten Haby­arimana alles daran setzen würde, dies zu ver­hindern. Zu diesem Zweck wurde die Hutu-Jugend­miliz „Inter­ahamwe“ gegründet und auf­gebaut, trai­niert und aus­ge­rüstet und gegen die Tutsis gehetzt.
Am 10. Januar 1954 wandte sich ein hoch­ran­giger Aus­bilder dieser Miliz an die Blau­helme unter dem kana­di­schen General Roméo Dal­laire. Seine Infor­ma­tionen waren brisant: Die „Inter­hamwe-Miliz“ erfasse alle Tutsis und habe große, illegale Waf­fen­depots angelegt. Gegen Schutz für seine Familie wollte der Informant die Standorte der Waf­fen­lager nennen.
General Dal­laire reagierte sofort und schickte einen Bericht an die UN-Frie­dens­ab­teilung DPKO in den USA, an seinen Vor­ge­setzten Kofi Annan. General Dal­laire empfahl, dem innerhalb von 36 Stunden nach­zu­gehen und die Waf­fen­lager aus­zu­heben und die Waffen zu beschlag­nahmen. Er fürchte die bevor­ste­hende Ver­nichtung der Tutsi-Minderheit.
Roméo Dal­laire hat seine Erin­ne­rungen an das, was folgte, nie­der­ge­schrieben. Es ist das Trauma seines Lebens geworden. Bis heute leidet er unter dem, was er gesehen hat und ist ein kranker Mann. Die Antwort Kofi Annans auf General Dal­laires Vor­schlag traf ihn wie ein Ham­mer­schlag: „Annan tadelte mich, dass ich auch nur daran gedacht habe, die Waf­fen­lager zu kon­fis­zieren. Er befahl mir, die Ope­ration sofort zu stoppen.“ Im Übrigen solle die Infor­mation des Milizen-Aus­bilders sofort an Prä­sident Haby­arimana wei­ter­ge­geben werden.
Dal­laire konnte es nicht glauben. Die „Sicherung aller an Zivi­listen ver­teilten Waffen“ war ja aus­drücklich Teil des Frie­dens­ab­kommens, und die Wei­tergabe der Infor­ma­tionen würde den Miliz-Aus­bilder samt seiner Familie das Leben kosten. Doch General Dal­laire lief mit seinen Bemü­hungen bei Kofi Annan gegen die Wand. Kofi Annan lehnte kate­go­risch ab: Die UN Mission dürfe „Keine, wie­derhole: KEINE aktive Rolle einnehmen“.
General Dal­laire musste sich fügen.
Am Abend des 6. April 1994 gegen 20.20 erhielt General Dal­laire einen Funk­spruch, es habe eine Explosion am Flug­hafen Kigali gegeben. Schnell stellte sich heraus: Im Garten des Prä­si­den­ten­pa­lastes lag ein mit zwei Raketen abge­schos­senes Flugzeug, der Prä­sident tot, höchste Alarm­be­reit­schaft, das Land stand unmit­telbar vor der Kata­strophe. Schon eine halbe Stunde später werden Tutsis auf offener Straße umgebracht.
In den frühen Mor­gen­stunden des 07. April explo­diert das Land. Die gemä­ßigte Pre­mier­mi­nis­terin, Agathe Uwi­lin­giy­imana, die die Regie­rungs­ge­schäfte über­nehmen müsste, wird ermordet. Die zehn bel­gi­schen Blau­helme, die zu ihrem Schutz abkom­man­diert waren, auch. General Dal­laire sieht seine Männer erst als zusam­men­ge­schmis­senen Lei­chen­haufen wieder. Belgien zieht sofort sein Trup­pen­kon­tingent aus Ruanda ab. Dal­laire ver­liert damit seine best­aus­ge­bil­deten und aus­ge­rüs­teten Sol­daten. Sys­te­ma­tische Mas­sen­morde an den Tutsi geschehen nun überall.
 

Gedenk­stätte für die in Ruanda getö­teten bel­gi­schen Blau­helme, die die Pre­mie­mi­nis­terin verteidigten

 
Ständig gehen Anrufe im Quartier der Blau­helme ein. Die Anrufer betteln um Hilfe und Schutz. Sie flüstern, sie jammern, sie schreien in höchster Todes­angst. Dal­laire beschreibt, wie surreal die Situation war: „Man hört Bekannte, die um Hilfe bitten … man sagt: unsere Männer sind auf dem Weg, dann diese Schreie und Schüsse, die Stille einer toten Tele­fon­leitung. Du legst geschockt auf, das Telefon klingelt wieder.“
Die Blauhelm-Patrouillen kommen nicht durch die Stra­ßen­sperren. Sie kommen nicht zu den nach Hilfe Schrei­enden. Schießen dürfen sie nur, wenn auf sie geschossen wird.
Im „Hôtel Des Milles Col­lines“ suchen 400 Tutsi Schutz. Die tune­si­schen Blau­helme erweisen sich als tapfer und mutig. Sie halten die Stellung und schützen die Tutsi mit ihrem eigenen Leben — im Gegensatz zu den Ban­gla­deshi, die sich weigern, zur Ver­stärkung der tune­si­schen Kame­raden anzurücken.
Am 8. April ruft General Dal­laire bei Kofi Annan an, doch der ver­bietet ihm kate­go­risch, sich ein­zu­mi­schen. Das UN-Mandat ver­pflichte zu strikter Neu­tra­lität. Das Wich­tigste sei die Eva­ku­ierung von aus­län­di­schem Zivilpersonal.
Dann geschieht, was General Dal­laire nie wieder ver­gessen kann und was aus ihm einen kranken Mann mit zwei Selbst­mord­ver­suchen gemacht hat:
Inter­na­tionale Mili­tär­be­ob­achter, dar­unter Dal­laire, werden dazu gezwungen, in einer Kirche Augen­zeugen eines Mas­sakers unbe­schreib­licher Bru­ta­lität zu sein. Zuerst trieben anwe­sende Poli­zisten die Tutsi ins Innere der Kirche, sam­melten die Aus­weise der Erwach­senen ein und ver­brannten diese. Was dann folgte, beschreibt Dal­laire in seinem Buch folgendermaßen:
Dann riefen sie die zahl­reichen zivilen, mit Macheten bewaff­neten Mili­zionäre heran und über­gaben die Opfer ihren Mördern. Metho­disch und mit viel Prah­lerei und Gelächter gingen die Mili­zionäre von Bank zu Bank und hieben und hackten mit ihren Macheten auf die Men­schen ein. Einige starben sofort, andere, die bereits schreck­liche Wunden davon­ge­tragen hatten, bet­telten um ihr Leben oder um das ihrer Kinder. Niemand wurde ver­schont. Kinder flehten um ihr Leben, aber erlitten das­selbe Schicksal wie ihre Eltern.“
Überall im Land wird blind­wütig mas­sa­kriert, die Grau­samkeit kennt keine Grenzen. Männer, Frauen, Kinder werden mit Macheten durch die Straßen gejagt und zer­hackt. Ganze Familien werden direkt zum Friedhof trans­por­tiert und abge­schlachtet. Bei den Hutus herrscht Feierlaune.
Am 10. April erhält Dal­laire einen Anruf des UN-Gene­ral­se­kretärs, der sich erkundigt, was denn da in Ruanda los sei. Dal­laire sagt ihm, dass er das Morden stoppen könne, wenn er 4000 (statt 2538) schlag­kräftige Sol­daten zur Ver­fügung habe. Statt­dessen beschließt der UN-Sicher­heitsrat am 21. April, den größten Teil des Blauhelm-Trup­pen­kon­tin­gents aus Ruanda abzu­ziehen. Begründung: der Waf­fen­still­stand sei als gescheitert anzusehen.
Ame­ri­ka­nische Sol­daten rücken an und holen die Aus­länder mit bewaff­neten Auto­konvois. Belgier, Ita­liener und Fran­zosen werden schleu­nigst aus­ge­flogen. Fran­zö­sische Sol­daten holten ihre Lands­leute aus einer von Milizen bela­gerten Schule. 2000 ver­zwei­felte Tutsis in Todes­angst nehmen sie nicht mit. Sie werden alle ermordet.
Ende April fischte man 40.000 Leichen aus dem Vic­to­riasee. Die meisten davon waren Tutsi. Gleich­zeitig flohen Hun­dert­tau­sende Hutu in Panik nach Tan­sania. Eine große Rebel­len­armee von Tutsis mar­schiert auf die Haupt­stadt Kigali zu, ange­führt von Paul Kagame. Sie wollen selbst das Morden an ihrem Volk beenden.
General Roméo Dal­laire bleibt ent­gegen der Anweisung aus dem UN-Haupt­quartier mit einer nur noch sym­bo­li­schen Präsenz von 270 Sol­daten in Kigali. Trotz seiner mehr als beschei­denen Mittel kann er Präsenz zeigen und eine kleine Sicher­heitszone für Tutsis schaffen. Es sind nur kleine Ret­tungs­ak­tionen. Hier eine Familie, dort ein paar Nonnen.
 
 
https://www.youtube.com/watch?v=DXdAhEs4bQ4
 
General Dal­laire ist davon über­zeugt, dass, hätten all die Sol­daten, die die Eva­ku­ierung durch­führten, unter seinem Kom­mando gestanden, der Völ­kermord hätte gestoppt werden können. Doch gerade Frank­reich hatte eigene Pläne mit der neuen Hutu-Herr­schaft: Die neuen Herren in Ruanda wurden von fran­zö­si­schen Mili­tär­be­ratern und Waf­fen­lie­fe­ranten unter­stützt. Die 800.000 toten Tutsis inter­es­sieren nicht. Die UN lässt die Men­schen allein und ein Land im Mord­rausch unter­gehen. Haupt­sache, die Inter­essen der Mächte wurden gewahrt, und Kofi Annan spielte mit.
Das tat er auch im Kosovo-Krieg. Das Mas­saker von Sre­brenica, das sich vor 20 Jahren in Bosnien ereignete, verlief kaum anders, nur in klei­nerem Format. Andere Men­schen, ein anderer Ort, selbe Geschichte. Und wieder ließen Blau­helme zu, dass über 8.000 Men­schen in einer UN-Schutzzone ermordet wurden. Nach 15 Jahren war erst die Hälfte der Opfer bestattet – oder was davon über­haupt noch übrig war. Jedes Jahr am 11. Juli war Beer­di­gungstag und jah­relang trugen die Familien jedesmal hun­derte Särge auf die Friedhöfe.
Während des Bos­ni­en­krieges, am 11. Juli 1995, fielen ser­bische Truppen unter General Ratko Mladic in die UN-Schutzzone Sre­brenica ein. Sie ermor­deten 8372 haupt­sächlich Jungen und Männer. Die konnten sich nicht wehren. Sie hatten darauf ver­traut, dass die nie­der­län­di­schen Blau­helme, die soge­nannte Dutchbat-Truppe, sie beschützen würden. Dem war nicht so.
Auch hier standen poli­tische Inter­essen und die Sicherheit der UN-Truppe im Vor­der­grund – nicht der Schutz der Bevöl­kerung. Auch hier wurde, als es brenzlig wurde, weder die Truppe, noch die Aus­rüstung der 450 Blau­helme ver­stärkt, obwohl der UN-Sicher­heitsrat im Vorfeld von der Offensive der Serben infor­miert worden war. Die ser­bi­schen Truppen konnten die Schutzzone am 11. Juli bei kaum nen­nens­wertem Wider­stand ein­nehmen: Die nie­der­län­di­schen Blau­helme schossen laut UN-Bericht absichtlich vorbei und gaben schnell kampflos auf, nachdem eine ange­for­derte Unter­stützung durch die Luft­waffe sowohl vom fran­zö­si­schen General Bernard Janvier als auch von nie­der­län­di­schen Gene­rälen blo­ckiert worden war.
Den wehr­losen Bos­niern in der Sicher­heitszone rieten die Dutchbats, zur UN-Basis nach Potocari zu flüchten. Doch auch da wurden nur sehr wenige in die schnell pro­vi­so­risch errichtete Sicher­heitszone gelassen. Zehn­tau­sende Flücht­linge drän­gelten vor der Absperrung. Die Serben erreichten die Zone und die hol­län­di­schen Blau­helme ließen die Men­schen wieder im Stich.
Die ser­bi­schen Sol­daten mor­deten und ver­ge­wal­tigten mas­sen­weise die Mädchen und Frauen und rich­teten in den nächsten Tagen tau­sende Jungen und Männer von 12 bis 77 Jahren hin, vor den Augen der nie­der­län­di­schen Dutchbat-Truppen.
Das war am 11. Juli 1995, ein bisschen mehr als ein Jahr nach Ruanda. Und wieder war Kofi Annan dafür mitverantwortlich.
 
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Vier Jahre später legte Kofi Annan einen Bericht zu der kata­stro­phalen UN-Mission vor. Er bezeichnete das Desaster als „die größte Schande in der Geschichte der UN“. Doch weder Kofi Annan, noch die UN, noch die Nie­der­lande mussten sich je vor Gericht ver­ant­worten für das, was wegen der unter­las­senen Hilfe der Blau­helme in Sre­brenica geschehen war. Niemals hat sich einer der Befehls­ha­benden ent­schuldigt, genau­so­wenig wie für Ruanda.
Mehr noch: Eine Sam­mel­klage gegen die UN der Orga­ni­sation „Mütter von Sre­brenica“ wurde wie­derholt abge­wiesen. Die UN genieße Immu­nität, ließ Den Haag wissen. Man könne die UN nicht vor natio­nalen Gerichten ver­klagen. Der Anwalt der „Mütter von Sre­brenica“, Axel Hagedorn, gibt nicht auf. „Die UN werden jeg­licher gericht­lichen Kon­trolle ent­zogen und ver­fügen damit über unbe­grenzte Macht.“ Er kämpft nun gerichtlich um die Auf­hebung der Immu­nität. Dabei will er bis vor den Euro­päi­schen Gerichtshof für Men­schen­rechte gehen.
Kofi Annan wurden alle Ehren und höchste Preise zuteil. Durch diese beiden schreck­lichen Völ­ker­morde, die er hätte helfen können zu ver­hindern, wie er später selber zugab, klebt nicht nur viel Blut an seinen Händen. Auch die Ein­richtung UN ist dadurch schwer beschädigt worden und hat an Glaub­wür­digkeit ver­loren. Schutz­zonen, die nicht ver­teidigt werden, sind Todes­fallen für Naive, die der UN ver­trauen. Das ist die Lektion der Völker, die sie daraus lernen.
 
Quellen:
https://www.stern.de/politik/ausland/voelkermord-in-ruanda-denn-sie-wussten–was-sie-taten-3067506.html
https://www.dgvn.de/fileadmin/publications/PDFs/Zeitschrift_VN/VN_2014/Heft_2_2014/02_Eisele_VN_2-14_8‑4–2014.pdf
https://www.zeit.de/politik/ausland/2012–01/ruanda-voelkermord-praesident
http://www.spiegel.de/politik/ausland/ruanda-ueberlebende-des-voelkermords-erinnern-sich-an-genozid-1994-a-962596.html
https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_in_Ruanda
http://www.taz.de/!5528993/
https://www.bundestag.de/blob/414630/362cbc411de2b6127babe102503fd96d/wd‑2–029-07-pdf-data.pdf
https://www.sueddeutsche.de/politik/voelkermord-in-ruanda-chronik-des-versagens‑1.1929862
https://www.welt.de/politik/ausland/article181226976/Kofi-Annan-gestorben-Das-unueberhoerbare-Weltgewissen.html
https://www.focus.de/politik/ausland/tid-22487/srebrenica-der-mord-unter-dem-schutz-der-un_aid_631909.html
https://www.focus.de/politik/ausland/tid-22487/srebrenica-flucht-mit-dem-bus-die-maenner-werden-erschossen_aid_631910.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Rom%C3%A9o_Dallaire