Schon klar: Außen­mi­nis­terium behauptet, Ängste gegen UN-Migra­tions-Papier seien unbegründet

Man muss sich doch einfach mal fragen, warum man etwas unter­schreibt, was dann angeblich nicht ver­bindlich sein soll. Außerdem: Der Begriff „Pakt“ bedeutet nichts anderes als „Vertrag, Ver­ab­redung“. Und wenn man bei der UN einen Vertrag abschließt, ist der eben zumindest mora­lisch — und das reicht ja für die deutsche Bun­des­re­gierung – ver­pflichtend. Von daher sind die Aus­reden, die jetzt die Kri­tiker beru­higen sollen, mehr als durchschaubar:
Der Staats­mi­nister im Außen­mi­nis­terium, Michael Roth (SPD), hat das neue UN-Papier zur Ein­wan­derung gegen euro­pa­weite Kritik ver­teidigt. „Die Ängste, die jetzt gegen den Glo­balen Pakt für geordnete Migration bewusst geschürt werden, sind voll­kommen unbe­gründet“, sagte Roth den Zei­tungen der Funke-Medi­en­gruppe (Sams­tag­aus­gaben). „Der Pakt ist rechtlich nicht ver­bindlich und er über­lässt den Staaten die Ent­scheidung über die Art und das Ausmaß der Migration, die sie zulassen wollen“, so Roth.
Die Bun­des­re­gierung werde wei­terhin für die Annahme und die Umsetzung der Regelung werben. Zuletzt hatte Öster­reichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) den Aus­stieg seines Landes aus dem „Glo­balen Pakt für Migration“ der Ver­einten Nationen ange­kündigt. Mit der Über­ein­kunft drohe eine „Ver­mi­schung der Suche nach Schutz mit Arbeits­mi­gration“, so Kurz.
Kritik kam auch aus Ungarn und Tsche­chien. Auch die AfD rügte das Papier. In dem Abkommen, das am 11. und 12. Dezember 2018 in Mar­ra­kesch ange­nommen werden soll, fordern die UN, die Lebens­be­din­gungen weltweit so zu ver­bessern, dass Men­schen auch in ihrer Heimat bleiben können.
Zudem sollen Migranten voll­ständig in die Gesell­schaft ein­ge­gliedert werden.
Und genau das ist der Knack­punkt. Denn wer bezahlt diese Ein­glie­derung? Der „Gast­geber“? Und wohin strömen die meisten Migranten, weil es sich hier am besten leben lässt? Nach Deutschland. Und wer darf sie dann wieder nach Hause schicken? Keiner!
Kritik kommt auch aus Sachsen, aber natürlich ist diese rein „tech­ni­scher“ Natur:
Der säch­sische Minis­ter­prä­sident Michael Kret­schmer (CDU) beklagt, dass die Öffent­lich­keits­arbeit der Bun­des­re­gierung zum UN-Migra­ti­onspakt, der im Dezember in Mar­ra­kesch ange­nommen werden soll, zu spät komme. „Der Umgang der Bun­des­re­gierung mit diesem Thema ist unver­ant­wortlich“, sagte Kret­schmer der „Frank­furter All­ge­meinen Zeitung“ (Sams­tag­ausgabe). „Popu­listen sorgen mit Falsch­in­for­ma­tionen für eine Pro­test­welle, weil keine öffent­liche Debatte über diese inter­na­tionale Ver­ein­barung geführt wird. Wie kann man bei einem so sen­siblen Thema nur so tech­no­kra­tisch agieren? Die Lehre aus 2015 muss doch für die Bun­des­re­gierung sein: Höchst­mög­liche Trans­parenz, Infor­mation und Dis­kussion im Par­lament und der Öffent­lichkeit.“ Mathias Mid­delberg, der innen­po­li­tische Sprecher der Uni­ons­fraktion im Bun­destag, wirbt für die Ver­ein­barung. „Der UN-Migra­ti­onspakt ist eine Chance“, sagte er der FAZ. „Deutschland braucht inter­na­tionale Ver­ab­re­dungen, weil sich die Pro­bleme nicht national lösen lassen. Wir müssen uns mit den anderen EU-Mit­glied­staaten, den Anrainern der EU und den Her­kunfts­ländern der Migranten abstimmen. Deutschland hat ein urei­genes Interesse an ver­läss­lichen Regeln zum Bei­spiel über die Bekämpfung der Schleuser, über das Management an den Grenzen oder die Rück­führung von Migranten.“
Bestehen die Regie­rungen in Öster­reich, Tsche­chien, Polen, USA und Aus­tralien nur aus Popu­listen? Typen wie Kret­schmer scheinen zu glauben, der deutsche Weg wäre wohl wieder einmal der beste und damit einzige Weg. Auch das hatten wir schon.
 


Quelle: JouWatch.com