Plakat im RefugeeCamp in Bitterfeld - Photo by: Petra Sitte - https://www.flickr.com/photos/95755882@N04/9552825301 - CC BY-SA 2.0

Drittes Jahr in Folge: Immer weniger abge­lehnte Asyl­be­werber werden abgeschoben!

Bun­des­in­nen­mi­nister Horst See­hofer (CSU) ver­sprach, mehr abge­lehnte Asyl­be­werber zurück­zu­führen, doch die Rea­lität ist eine andere. Im dritten Jahr in Folge gehen die Abschie­bungen zurück. Bei den frei­wil­ligen Aus­reisen stellen sich die Zahlen noch extremer dar.
In Deutschland sank im ver­gan­genen Jahr abermals die Zahl der Abschie­bungen. Damit sind im dritten Jahr in Folge die Aus­wei­sungen abge­lehnter Asyl­be­werber rück­läufig, wie aus Zahlen des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­riums her­vorgeht. Während 2016 noch 25.375 Per­sonen abge­schoben wurden, waren es im Jahr 2017 nur noch 23.966. Für 2018 sind rund 23.500 Abschie­bungen registriert.
Ebenso gingen die soge­nannten geför­derten frei­wil­ligen Aus­reisen zurück. Der Abwärts­trend beginnt 2016 bei 54.006 Fällen, wohin­gegen es 2017 lediglich noch 29.522 waren. Im ver­gan­genen Jahr lag die Zahl laut Bun­desamt für Migration und Flücht­linge (BAMF) bei nur 15.962. Die Bun­des­re­gierung zahlt seit Anfang 2017 Prämien, um solche Aus­reisen zu erhöhen. Das heißt, wer noch vor dem Ende seines Asyl­ver­fahrens frei­willig das Land ver­lässt, erhält 1.200 Euro, nach einer nega­tiven Ent­scheidung sind es noch 800 Euro.
Das BAMF lehnte im Zeitraum von 2016 bis 2018 ins­gesamt 744.501 Asyl­an­träge ab, wobei es sich in den meisten Fällen um solche im Dublin-Ver­fahren han­delte, bei denen die Antrag­steller bereits in anderen EU-Staaten um Asyl ersucht hatten. Der große Unter­schied zwi­schen abge­lehnten Anträgen und Aus­wei­sungen liegt daran, dass mitt­ler­weile 90 Prozent der Asyl­be­werber gegen die Ent­schei­dungen klagen. Für diese Dauer sind diese nicht aus­reis­pflichtig und können nicht abge­schoben werden.
Im Jahr 2016 ent­fielen noch mehr als zwei Drittel der frei­wil­ligen Aus­reisen auf die sechs Staaten im Süd­osten Europas (Albanien, Bosnien-Her­ze­gowina, Serbien, Mon­te­negro, Maze­donien und der Kosovo). 2018 waren es den BAMF-Zahlen zufolge nur noch ein Drittel von fast 16.000 Aus­reisen. Im ver­gan­genen Jahr waren Ziell­länder vor allem der Irak (1.834), gefolgt vor Albanien (1.562) und der Rus­si­schen Föde­ration (1.371).
 


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