Ber­liner Ver­kehrs­se­na­torin sieht Ver­bren­nungs­motor als Auslaufmodell

Berlin — Die Ber­liner Ver­kehrs­se­na­torin Regine Günther (par­teilos) hat gene­relle Fahr­verbote für Autos mit Ver­bren­nungs­motor in Groß­städten angeregt. Der Pkw mit Ver­bren­nungs­motor sei ein tech­ni­sches Aus­lauf­modell, sagte Günther der “Welt” (Mitt­wochs­ausgabe).
“Diese Fahr­zeuge werden hof­fentlich in naher Zukunft in keiner Stadt mehr fahren, auch nicht in Berlin.“Das Konzept der auto­ge­rechten Stadt stoße “erkennbar an seine Grenzen” und habe sehr viele Pro­bleme pro­du­ziert, so die Sena­torin. Aktuell setze man in Berlin aber noch auf Anreize zur Nutzung anderer Ver­kehrs­mittel, sagte Günther. “Wir bauen die Attrak­ti­vität von Bahn‑, Bus‑, Rad- und Fuß­verkehr aus, um die Men­schen zu über­zeugen.” Klar sei aber, dass dem Auto künftig weniger Platz im öffent­lichen Raum zur Ver­fügung stehen müsse. “Raum ist eines der knappsten Güter in einer Stadt. Und er ist zu wertvoll, dass wir ihn über­wiegend — im Übrigen auf Kosten der All­ge­meinheit — für Autos reservieren.”
Es gehe um ein Konzept für eine “neue urbane Mobi­lität”, so die Sena­torin. Dazu solle die Infra­struktur suk­zessive so umgebaut werden, dass Fuß­gänger und Rad­fahrer besser gesi­chert sind. Der ÖPNV soll massiv aus­gebaut, die Bus­flotte bis 2030 kom­plett elek­tri­fi­ziert sein. “Wir inves­tieren in nie gekanntem Ausmaß in den öffent­lichen Nah­verkehr”, so Günther. “Unsere Vision ist es, dass im Jahr 2030 die Men­schen aus aller Welt zu uns kommen, um sich anzu­schauen, wie gut wir in Berlin das Mobi­li­täts­thema gelöst haben.”
Kri­tisch äußerte sich die Sena­torin zu der geplanten Zulassung von Elek­tro­rollern auch auf Bür­ger­steigen. “Gehwege sind Schutz­räume für die Schwächsten, für Kinder, für Senioren”, sagte Günther. “Sollte es ver­mehrt zu Unfällen kommen, wird man an der Zulassung dieser E‑Tretroller auf Geh­wegen nicht fest­halten können.”

(dts Nach­rich­ten­agentur) Foto: Stra­ßen­verkehr, über dts Nachrichtenagentur