Collage - Bild von George Soros von IMF Staff Photographer/Michael Spilotro - flickr.com - CC BY-NC-ND 2.0

ARD und Soros: Den Sumpf trockenlegen

Vor zwei Wochen berich­teten wir über die enge Ver­bindung zwi­schen Eli­sabeth Wehling, Autorin des umstrit­tenen „Framing Manuals“ der ARD, und den Open Society Stif­tungen von George Soros. Dies wirft die Frage auf: Wie eng sind die Ver­bin­dungen zwi­schen der ARD und Soros?
Das Framing Manual wurde in Auftrag gegeben von Prof. Dr. Karola Wille, Inten­dantin des MDR und von 2016 bis 2018 ARD-Vor­sit­zende. Es war auf­grund ihrer „lini­en­treuen SED-Ver­gan­genheit“ eine nicht ganz unum­strittene Ent­scheidung, als die Juristin Wille am 1.11. 2011 MDR-Inten­dantin wurde, wie die B.Z. schrieb: „Kaum voll­jährig, trat sie 18-jährig in die SED ein. „Aus Über­zeugung“ wie sie selbst zugibt… Aus einer SED-nahen Familie stammend, bekam sie pro­blemlos einen Stu­di­en­platz an der juris­ti­schen Fakultät in Jena. Jah­relang war sie mit einem DDR-Mili­tär­staats­anwalt ver­hei­ratet.“ Der größte DDR-Opfer­verband, die Ver­ei­nigung der Opfer des Sta­li­nismus (VOS) hatte gegen die Pläne pro­tes­tiert, Karola Wille zur MDR-Inten­dantin zu machen, so die B.Z. 2011.

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Als MDR-Inten­dantin war sie u.a. für den KiKa zuständig und die Skandale um die „Kin­der­filme“ „Malvina, Diaa und die Liebe“ sowie „Ohne Dings kein Bums – Was möchtest du über das 1. Mal wissen?“ Am 8.2.2017 mahnte sie den Blogger Hadmut Danisch ab, da er über einen Antifa-Schlä­ger­trupp gegen die AfD an der Uni Mag­deburg und die MDR-Bericht­erstattung geschrieben hatte.
Danisch kri­ti­sierte Wille als „die mit dem mons­trösen Gehalt und den mons­trösen Pen­si­ons­an­sprüchen.“ Bei ihrem Jah­res­gehalt 2016, das laut FAZ 275.000 Euro betrug, wären das mehr als 17.000 Euro Pension im Monat.
Wie Dr. Sebastian Sigler auf Tichys Ein­blick schrieb, war Prof. Dr. Karola Wille zuständig für die Erteilung des Auf­trages an Dr. Eli­sabeth Wehling, das „Framing Manual“ zu verfassen.
Laut einem Sprecher des MDR ist diese Dar­stellung jedoch „in vielen Punkten“ nicht richtig, folglich „auch nicht die Schluss­fol­ge­rungen daraus“: „Der MDR hat sich in seiner Zeit der ARD-Feder­führung Anfang 2017 intensiv mit dem öffentlich geführten Diskurs und der Dar­stellung der Medien, des öffentlich-recht­lichen Rund­funks und der ARD im Beson­deren beschäftigt. Aus dieser Beschäf­tigung rührte der Ent­schluss, das Thema ana­ly­tisch zu unter­setzen und daraus Schluss­fol­ge­rungen für die Kom­mu­ni­kation über den öffentlich-recht­lichen Rundfunk abzu­leiten“, so Willes Sprecher gegenüber jou­watch. Im Zuge dessen „stießen wir auf die ein­schlägige Arbeit von Frau Dr. Wehling, die zu diesem Zeit­punkt schon viele deutsche Unter­nehmen und Insti­tu­tionen beraten hatte, und suchten das Gespräch mit ihr.“
Jou­watch wollte von Prof. Dr. Wille wissen, wie die Wahl auf Eli­sabeth Wehling als Autorin des „Framing Manuals“ gefallen sei, eine Schü­lerin des Soros-Ver­trauten George Lakoff an der Uni Ber­keley. Außerdem wollten wir im Namen aller Bürger und Bei­trags­zahler gerne erfahren, ob die Nähe zum Links­ak­ti­visten Soros und den Open Society Foun­da­tions dabei eine Rolle gespielt habe und welche Ver­bin­dungen die ARD noch zu den diversen Soros-Gruppen unterhält.
Laut MDR-Sprecher hatte Frau Dr. Wehling „auf ihrer Website, die uns bekannt war, eine Refe­renz­liste mit Insti­tu­tionen öffentlich gemacht, aus der her­vorging, dass sie bereits für eine Vielzahl von Insti­tu­tionen gear­beitet hat, bei­spiels­weise die Caritas, Green­peace und eine Reihe von gemein­nüt­zigen Stif­tungen.“ Die Nähe von Frau Dr. Wehling zu George Soros und den Open Society Stif­tungen sei „kein Faktor bei der Ent­scheidung, mit ihr zusam­men­zu­ar­beiten“ gewesen. Außerdem gebe es keine wei­teren Ver­bin­dungen von Prof. Dr. Karola Wille und der ARD zu George Soros und Open Society.
Jou­watch kann jedoch belegen, dass die ehe­malige ARD-Vor­sit­zende mehrmals zu Gast bei Ereig­nissen war, die eng mit  Soros ver­bunden sind. Dr. Karola Wille trat z.B. als Red­nerin bei der „Netzwerk Recherche“ Kon­ferenz 2016 zum Thema „Die große Ver­un­si­cherung: Medien zwi­schen Glaub­wür­dig­keits­krise und Zukunfts­sorgen” auf.
Netzwerk Recherche wird zwar vom NDR ver­an­staltet, aber weist in der Gäs­te­auswahl seit Jahren eine auf­fällige Nähe zu Soros-Gruppen auf. So sprachen  2016 neben Wille und Stamm­gästen wie Anja Reschke, Kai Gniffke, Patrick Gensing, Gio­vannni di Lorenzo und Armin Wolf (ORF) gut ein halbes dutzend Mit­ar­beiter von Cor­rectiv, dar­unter Chef David Schraven, Markus Grill, Justus von Daniels sowie dem jet­zigen Buzzfeed-Chef Daniel Drepper; Panama-Papers-Ent­hüller Bastian Ober­mayer und Fre­derick Ober­maier von der SZ/ICIJ; Reporter ohne Grenzen Chef Christian Mihr; Rebecca Roth von den Neuen deut­schen Medi­en­ma­chern; Markus Beckedahl von netzpolitik.org; und Ver­treter von Soros-nahen Gruppen wie journalists.network/host­writer und journalismfund.eu. Redner Stefan Wehr­mayer arbeitete sowohl bei Cor­rectiv wie bei Frag den Staat von Armin Semsrott.
Dazu Willes Sprecher zu jou­watch: „Die oder der ARD-Vor­sit­zende ist als Redner/in bei Ver­an­stal­tungen der Medi­en­branche vielfach ange­fragt. Zur Gäs­te­auswahl der Ver­an­stalter kann nur der Ver­an­stalter Aus­kunft geben.“
Karola Wille sprach außerdem auf der re:publica 2017, die von Markus Beckedahl und der Soros-nahen netzpolitik.org ver­an­staltet wird, zum Thema  „Glaub­wür­digkeit und Ver­ant­wortung des öffentlich-recht­lichen Rund­funks“ und ist im Kura­torium der Soros-geför­derten „Reporter ohne Grenzen“.
Zu Jah­res­beginn 2019 übernahm Wille den Vorsitz des deut­schen Natio­nal­ko­mitees des Inter­na­tio­nalen Presse Instituts (IPI). Wie jour­na­lis­ten­watch 2018 berichtete, listete das IPI am 15.1.2018 noch die Open Society Foun­da­tions unter den Spon­soren. Am 5.2.2018 war dies nicht mehr der Fall. Zu den Spon­soren des IPI gehören jetzt noch Soros-nahe Gruppen wie die Adessium Foun­dation und IFEX sowie die OSZE und die Euro­päische Kommission.

Dazu der MDR: „Frau Pro­fessor Wille hat zu Beginn des Jahres den Vorsitz des deut­schen Natio­nal­ko­mitees von IPI über­nommen. Spon­so­ren­kon­takte sind nicht ihr Auf­ga­ben­be­reich. Das IPI ist ein welt­weites Netzwerk von Redak­teuren, Jour­na­listen und Medi­en­ma­nagern, die sich gemeinsam für qua­li­tativ hoch­wer­tigen, unab­hän­gigen Jour­na­lismus ein­setzen. Das IPI tritt für die Medi­en­freiheit und den freien Nach­rich­ten­fluss überall dort ein, wo sie bedroht sind. Das Institut hat Beob­ach­ter­status bei ver­schie­denen inter­na­tio­nalen Gremien wie UNO, UNESCO und Euro­parat.“ Eine Nähe zu George Soros lasse sich daraus nicht schließen, „denn nach dieser Logik unter­halten dann ja auch der UNO-Vor­sit­zende, die UNESCO-Spitze und der jeweilige Vor­sit­zende des Euro­parats Kon­takte zu Soros“, so der MDR.
Dazu jou­watch: In der Tat unter­halten der Euro­pa­rats­vor­sit­zende Thorbjørn Jagland, die UNO und die UNESCO enge Ver­bin­dungen zu George Soros.
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