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Saudi Arabien – Aus­län­dische Haus­mädchen gefangen, aus­ge­beutet, miss­braucht oder hin­ge­richtet (+Video)

Als das aus Sri Lanka stam­mende Haus­mädchen Rizana Nafeek vor Hun­derten von Schau­lus­tigen auf einem öffent­lichen Platz mit dem Schwert ent­hauptet wurde, war sie nur eine von vielen Aus­län­de­rinnen, die im kon­ser­va­tiven König­reich Saudi-Arabien als Dienst­mädchen arbei­teten und dann dort zum Tode ver­ur­teilt wurden. 

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Seit mehr als drei Jahren saß die Indo­ne­sierin Satiniah in einem Gefängnis in Sau­di­arabien in der Todes­zelle. Die 40-Jährige, die als Haus­an­ge­stellte im streng isla­mi­schen König­reich am Golf arbeitete, wurde wegen Mordes an ihrer Arbeit­ge­berin zum Tod ver­ur­teilt. Nur durch die Bezahlung von umge­rechnet 1,2 Mil­lionen Euro Blutgeld an die Familie der Ermor­deten konnte die Exe­kution gemäß der Scharia-Normen ver­hindert werden. Das Geld hatten Sati­niahs Ange­hörige im eben­falls vor­wiegend mus­li­mi­schen Indo­nesien gesammelt – da diese nur die Hälfte der Summe zusam­men­kratzen konnten, bezahlte die Regierung in Jakarta die andere Hälfte.  41 Indo­ne­siern droht in Sau­di­arabien die Hin­richtung.  Die Anklagen reichen von Dieb­stahl über schwarze Magie und Ehe­bruch bis zu Mord. Allein dieses Jahr gab es in Saudi Arabien 119 Hinrichtungen.

Nachdem 2011 eine Indo­ne­sierin hin­ge­richtet worden war und weitere Fälle schwerer Miss­hand­lungen bekannt wurden, ließ Jakarta keine Arbeiter mehr in die Golf­region reisen. Sau­di­arabien, bekannt für harte Gesetze gegenüber aus­län­di­schen Arbeitern, reagierte mit einem Visa­stopp für Indonesier.

Ein schreck­licher aktu­eller Fall erschüttert gerade auch Phil­ip­pinas, die in Saudi Arabien arbeiten. Ein Haus­mädchen aus den Phil­ip­pinen wurde von ihrem Arbeit­geber so schlimm ver­ge­waltigt, dass sie mit schwersten Ver­let­zungen ins Kran­kenhaus ein­ge­liefert wurde. Nachdem sie ins Koma gefallen war, erlag die 35 jährige Irma Avila Edloy in dem King Salman Hos­pital in Riyadh ihren schweren Ver­let­zungen, das bestä­tigte der Arbeits­mi­nister Sil­vestre Bello am 18. August 2016. Sie hatte laut Medi­zi­ni­schem Bericht Schnitt­wunden im Geni­tal­be­reich und blaue Flecke auf ihrem Gesicht und Körper.

Rund 1,5 Mil­lionen Frauen arbeiten in Saudi Arabien als Haus­an­ge­stellte. Die meisten kommen aus Indo­nesien, Sri Lanka, Äthiopien und von den Phil­ip­pinen. Skla­verei, Ver­ge­wal­ti­gungen, schwere kör­per­liche Miss­hand­lungen und sogar Folter sind leider immer noch an der Tages­ordnung. Diese Mädchen kommen nach Saudi Arabien, um hier Geld zu ver­dienen, doch anstatt Gehalt erwartet sie ein Leben als Sklave, Fliehen ist fast unmöglich, da ihre Pässe gleich bei der Ein­stellung vom Arbeit­geber ein­kas­siert werden. Es ist eine schreck­liche Ver­letzung der Men­schen­rechte, die auch von Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tionen immer wieder geächtet werden.

Gehorchen diese Mädchen nicht, werden Sie für Ver­brechen beschuldigt, die sie nicht begangen haben. Wie viele von ihnen unter dem Sand in Saudi Arabien begraben sind, weil sie getötet wurden, ist unbe­kannt. Vor ein paar Jahren sollen indische Arbei­te­rinnen lebendig in den heißen Sand begraben worden sein.

Indische Haus­an­ge­stellte wurde der Arm durch sau­di­ara­bi­schen Arbeit­geber abgehackt

Das obige Foto zeigt Kashturi Muni­rathinam. Nachdem die indische Außen­mi­nis­terin Sushma Swaraj auf ihren tra­gi­schen Fall auf­merksam wurde, empörte sie sich öffentlich: „Wir sind über die brutale Art und Weise, wie indische Frauen in Saudi-Arabien behandelt werden, sehr beun­ruhigt. Das ist inak­zep­tabel. Wir haben mit den sau­di­schen Behörden Kontakt auf­ge­nommen. Unsere Bot­schaft in Saudi Arabien kümmert sich um das Opfer.“  [Viel geändert hat sich trotz allem nicht, denn Indien musste für die indi­schen Arbeiter in Saudi Arabien bereits mehrere Tonnen Lebens­mittel schicken, da Saudi Arabien seine Arbeiter nicht mehr zahlen kann: Saudi Arabien kann seine Arbeiter und seine Rech­nungen nicht bezahlen – dennoch finan­ziert es wei­terhin einen Krieg im Jemen – Saudi Arabia cannot pay its workers or bills – yet con­tinues to fund a war in Yemen ]

Kashturi Muni­rathinam, die als Haus­halts­hilfe in Saudi-Arabien arbeitet, erzählte, dass sie von ihrem Arbeit­geber gefoltert werden sollte, als sie sich wehrte, hat er ihr einfach den Arm abgehackt.

Zurzeit wartet eine sene­ga­le­sische Haus­ge­hilfin auf ihre Todes­strafe. Mbayang Diop soll die Frau ihres Arbeit­gebers umge­bracht haben. Der Bruder von Mbayang Diop sagte der BBC, dass sich die Familie so hilflos fühlten, da sie nicht mit ihr sprechen dürften. Auch wissen sie nicht, wie es ihr geht.

Ihr Bruder erklärte, dass Mamadou Diop von Men­schen­händlern betrogen wurde, die ihr einen gut bezahlten Job ver­sprochen hatten. Nachdem Mamadou den Job annahm, sah die Rea­lität anders aus, sie wurde sehr schlecht behandelt. Die 22-jährige Frau ist nun im Gefängnis in der öst­lichen Stadt Dammam und wartet auf ihren Prozess. Men­schen­rechtler befürchten, dass Mamadou Diop, die geschieden ist und einen drei­jäh­rigen Sohn hat, der mit ihrer Familie in Dakar lebt, zum Tode ver­ur­teilt werden könnte. Ihre Familie mit wei­teren Demons­tranten ver­sam­melten sich vor der zen­tralen Moschee in der sene­ga­le­si­schen Haupt­stadt Dakar und for­derten die Begnadigung.

Erst gestern wurde am 26. Sep­tember 2016 wurde ein äthio­pi­sches Haus­mädchen hin­ge­richtet, sie soll 2013 das  Kind ihres Arbeit­gebers getötet haben. Es war die  119. Hin­richtung allein in diesem Jahr.

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Es sind nur einige von vielen Fällen, über die berichtet wird. 2014 berichtete Human Rights Watch, was Haus­häl­te­rinnen in den Ver­ei­nigen ara­bi­schen Ländern erwartet, es hat sich nichts an dieser Situation geändert.

Aus­län­dische Haus­halts­hilfen nur unzu­rei­chend geschützt

(Manila) – Haus­halts­hilfen aus dem Ausland werden in den Ver­ei­nigten Ara­bi­schen Emi­raten (VAE) geschlagen, aus­ge­beutet und unter Skla­ven­be­din­gungen gefangen gehalten, darüber infor­mierte Human Rights Watch am 23. Oktober die Öffent­lichkeit. Die Regierung der VAE, die gerade in der Inter­na­tional Labour Orga­nization (ILO) eine wich­tigere Rolle über­nehmen soll, hat beim Schutz der weib­lichen Haus­halts­hilfen kom­plett versagt. Die jungen Frauen, die in vielen Fällen von den Phil­ip­pinen stammen, werden sowohl von den Per­so­nal­werbern als auch ihren Arbeit­gebern missbraucht.

Auf 79 Seiten doku­men­tiert der Bericht ‘I Already Bought You’: Abuse and Explo­itation of Female Migrant Domestic Workers in the United Arab Emi­rates, wie und warum die aus­län­di­schen Haus­halts­hilfen dem Miss­brauch aus­ge­setzt werden. Zu den Ursachen zählen u. a. das Visa-Spon­sor­pro­gramm Kafala sowie der Mangel an Arbeits­schutz­richt­linien. Die Haus­halts­hilfen, die mehr­heitlich aus Asien und Afrika stammen, sind bei­spiels­weise nicht berechtigt, ihren Arbeits­platz ohne Ein­ver­ständnis ihres Arbeit­gebers zu wechseln, sodass sie sich nicht aus ihrer Zwangslage befreien können. Auch die Ursprungs­länder schützen ihre Arbei­te­rinnen nicht vor der ille­galen Anwer­be­praxis und bieten auch keine Hilfe an, wenn es im Ausland zu Miss­brauch kommt.

„Das VAE-Sponsor-System macht die Frauen von ihren Arbeit­gebern abhängig. Sie bleiben iso­liert und dem Miss­brauch ist in den Pri­vat­häusern Tür und Tor geöffnet“, sagt Rothna Begum, Rese­archer für Frau­en­rechte bei Human Rights Watch. „Ohne gesetz­lichen Schutz für Haus­halts­hilfen können die Arbeit­geber diese Frauen aus­beuten, zu gering bezahlen und sie miss­brauchen. Und viele tun es.“

Human Rights Watch sprach mit 99 Haus­halts­hilfen in den VAE ebenso wie mit den Agen­turen, Rechts­an­wälten und anderen Betei­ligten. Darüber hinaus ver­sen­deten sie im Januar, April und August Anfragen an 15 ver­schiedene Minis­terien und Offi­zielle in den VAE, um Infor­ma­tionen zu erhalten, Termine zu ver­ein­baren und ihre Ergeb­nisse vor­zu­stellen. Sie erhielten aber kei­nerlei Rück­meldung. In einem kurzen Treffen zwi­schen Human Rights Watch und der Regierung im Sep­tember wurden keine der Pro­bleme der Haus­halts­hilfen angesprochen.

Haus­halts­hilfen berich­teten, dass sie kein Gehalt erhielten, keine Pausen oder Freizeit bekämen und im Haus ihres Arbeit­gebers bei über­mä­ßiger Arbeits­be­lastung an Arbeits­tagen mit bis zu 21 Stunden fak­tisch ein­ge­sperrt seien. Sie klagen über unzu­rei­chende Ernährung und berich­teten über psy­chi­schen, kör­per­lichen und sexu­ellen Miss­brauch. Viele fühlen sich von ihren Arbeit­gebern wie Tiere behandelt, als ob sie dreckig oder anste­ckend seien. In Ein­zel­fällen ginge die Aus­beutung bis hin zur Zwangs­arbeit bzw. zum Menschenhandel.

„Bereits zwei Wochen nach Arbeits­beginn begann meine Chefin, mich zu ver­prügeln“, erzählt eine Arbei­terin. „Sie schlug mir mit der Faust auf die Brust, grub ihre Fin­ger­nägel in meinen Nacken und drosch mir ins Gesicht. Ich war im Nacken ver­letzt und manchmal riss sie mir auch ganze Haar­bü­schel aus.“ Die Arbei­terin blieb, weil sie auf ihren Lohn hoffte, den sie jedoch nie erhielt.

Über 146 000 Haus­halts­hilfen – ver­mutlich sind es aber deutlich mehr – aus Ländern wie den Phil­ip­pinen, Indo­nesien, Indien, Ban­gla­desch, Sri Lanka, Nepal und Äthiopien, arbeiten in den VAE. Einige der jewei­ligen Bot­schaften oder Kon­sulate ver­fügen nicht einmal über Schutz­räume oder Mit­ar­beiter, die sich um die miss­han­delten Frauen kümmern könnten.

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Im Juni 2014 wurde der Arbeits­vertrag für Haus­halts­hilfen seitens der Behörden über­ar­beitet. Dieser ver­pflichtet die Arbeit­geber jetzt, einen freien Tag pro Woche sowie innerhalb von 24 Stunden die Mög­lichkeit von 8 Stunden Pause zu gewähren. Der Vertrag gibt aber keine Arbeits­zeit­grenzen vor und bietet weniger Schutz als die Ver­träge für andere Arbeiter, die juris­tisch ein­ge­klagt werden können. Ein bisher unver­öf­fent­lichter Gesetz­entwurf soll seit 2012 für mehr Schutz sorgen, ist aber aber laut Medi­en­be­richten deutlich schwächer als andere Gesetze. Während einige Aspekte der Kafala in den ver­gan­genen Jahren refor­miert wurden, betreffen diese nicht die Situation der Haushaltshilfen.

Auch wenn Mord oder extreme Gewalt inzwi­schen von den VAE-Behörden ver­folgt werden, haben die Arbei­te­rinnen, die auf eine Ent­schä­digung hoffen, mit zahl­reichen juris­ti­schen und prak­ti­schen Hin­der­nissen zu kämpfen, spe­ziell wenn es um Rechts­mittel vor Gericht bei Ver­trags­ver­let­zungen oder gerin­geren Miss­brauchs­fällen geht. Zahl­reiche der Arbei­te­rinnen werden als „flüchtig“ ange­zeigt, da sie ihren Arbeit­geber ohne dessen Ein­ver­ständnis vor Ablauf des Ver­trages ver­lassen haben. Während einige von adäquater Behandlung durch die Polizei berich­teten, erzählen andere, dass die Polizei sie zur Rückkehr zu ihrem Arbeit­geber gedrängt hätten. In einigen Fällen kam es auch zu Dieb­stahls­an­zeigen, den die flüchtige Haus­halts­hilfe angeblich begangen habe. Auch die Ver­zö­ge­rungen bei Gericht hatten für Einige zur Folge, dass sie ihre Hoffnung auf eine Lohn­zahlung auf­geben mussten.

Die Agen­turen um Hilfe zu bitten, führte für viele der Arbei­te­rinnen nur zu wei­teren Qualen. Einige der Anwerber zwangen sie, zu ihrem Arbeit­geber zurück­zu­kehren, brachten sie bei anderen Familien erneut gegen ihren Willen unter, sperrten sie im Gebäude der Agentur ohne Lebens­mittel ein oder schlugen sie, wenn sie nach Hilfe suchten.

„Die Haus­halts­hilfen, die vor dem Miss­brauch fliehen, rennen gegen eine Beton­mauer“, sagt Begum. „Man kann sie wegen der Flucht anklagen, während sich die Täter kaum Gedanken machen müssen.“

In den letzten Jahren hat der gra­vie­rende Miss­brauch dazu geführt, dass die Länder, aus denen die Arbei­te­rinnen stammen, tem­poräre Aus­rei­se­verbote für Haus­halts­hilfen in die VAE erteilt haben. Einige, dar­unter auch die Phil­ip­pinen, geneh­migen die Aus­reise in die VAE nur dann, wenn seitens der Arbeit­geber und Arbeits­ver­mittler minimale Ein­kom­mens­ver­ein­ba­rungen und Rah­men­be­din­gungen gewährt werden. Nachdem die VAE den über­ar­bei­teten Vertrag fer­tig­ge­stellt hatten, wurden die ver­schie­denen Bot­schaften kon­tak­tiert. Die Länder wurden auf­ge­fordert, wieder auf Ver­trags­ga­rantien zu ver­zichten und den Haus­halts­hilfen die ent­spre­chenden Visa zu erteilen. Da es in den Phil­ip­pinen gesetzlich geregelt ist, dass Ver­trags­be­din­gungen über­prüft werden müssen, fand man dort heraus, dass die neuen Ver­träge nur unzu­rei­chenden Schutz bieten. Man schob die Veri­fi­kation von Visa für Haus­halts­hilfen auf, ohne dies jedoch als Bann zu bezeichnen.

„Während einige Länder ihren Arbei­te­rinnen die Aus­reise in die VAE unter­sagten, waren andere bereit, die Lücke zu schließen. Das Rennen um die schlech­testen Arbeits­be­din­gungen für die Frauen geht weiter“, sagt Begum. „Die Länder sollten sich zusam­men­schließen, Reformen seitens der VAE fordern und gleich­zeitig die Schutz­maß­nahmen intensivieren.“

Im Juni wurden die VAE in den Vor­stand der ILO (=Inter­na­tionale Arbeits­or­ga­ni­sation der UN) gewählt. Erstmals werden die VAE an einer Sitzung am 30. 10. teil­nehmen, die sich mit zahl­reichen arbeits­recht­lichen Themen beschäftigt – inklusive Zwangsarbeit.

Die VAE sollten das Kafala-System refor­mieren, damit Haus­halts­hilfen ihren Arbeits­platz ohne Ein­ver­ständnis des Arbeit­gebers und Verlust der Ein­reise- und Arbeits­ge­neh­migung wechseln können. Sie sollten den Gesetz­entwurf für Haus­halts­hilfen gemäß der ILO Domestic Workers Con­vention beschließen, für ein Bewusstsein in der Öffent­lichkeit im Hin­blick auf neue Stan­dards im Rahmen des Arbeits­ver­trags sorgen und Not­un­ter­künfte, Hilfe sowie Ent­schä­di­gungen für die Miss­brauchs­opfer bereitstellen.

Die Ursprungs­länder sollten durch eine bessere Aus­bildung der Mit­ar­beiter in den Bot­schaften und Kon­su­laten dafür sorgen, dass die Arbei­te­rinnen die not­wendige Unter­stützung bekommen. Gleich­zeitig sollten sie die Zusam­men­arbeit mit der Regierung der VAE inten­si­vieren, um Rekru­tierung und Ver­träge zu über­wachen, bei Unstim­mig­keiten ein­zu­greifen und Zwangs­arbeit zu verhindern.

„Wenn die VAE im Rahmen der ILO Platz nimmt, sollten die Rechte der Arbeiter im eigenen Land gestärkt werden – auch für aus­län­dische Haus­halts­hilfen“, sagt Begum.

Einige Bei­spiele aus dem Bericht

Die fol­genden Auszüge zeigen exem­pla­risch auf, wie Haus­halts­hilfen in den VAE miss­braucht werden. Der Name der Betrof­fenen wurde aus Gründen der Pri­vat­sphäre und der Sicherheit geändert.

Shelly A., eine Arbei­terin aus den Phil­ip­pinen, berichtet, dass sie unter Androhung kör­per­licher Gewalt zur Arbeit gezwungen worden war. Ihr Gehalt erhielt sie nur die ersten drei Monate, dann musste sie Quit­tungen unter­schreiben, ohne dass ihr der Betrag aus­ge­zahlt wurde. Ihr Arbeit­geber zog ihren Pass ein, sperrte sie ins Haus und schlug sie mit den Worten: „Hättest du die Arbeit erledigt, würden wir dich nicht verprügeln.“

Sabina S., eben­falls aus den Phil­ip­pinen, sagte, dass man sie gezwungen habe, in einer Familie mit 12 Per­sonen 20 Stunden pro Tag am Stück ohne Pause zu arbeiten – und das sieben Tage die Woche. Auch ihr Pass wurde beschlag­nahmt, sie wurde kör­perlich und see­lisch miss­handelt und im Haus ein­ge­sperrt. Sabina berichtete Human Rights Watch:

Die Herrin des Hauses sagte: „Wenn dein Vertrag abge­laufen ist, werden wir dich bezahlen.“ Nach zwei Jahren for­derte ich mein Geld. In der Zwi­schenzeit hatten sie meinen Pass ver­loren und sie sagte: „Du musst warten, bis wir einen neuen Pass beschafft haben. Dein Geld bekommst du, wenn du uns verlässt.“

Sabina wurde für die zwei Jahre und sieben Monate nicht bezahlt. Sie wartete noch auf ihren Lohn, als sie mit den Mit­ar­beitern von Human Rights Watch sprach.

Tahira S. aus Indo­nesien wurde von ihrem Arbeit­geber in ein Frau­enhaus gesteckt, man brüllte sie an, schlug sie und brach ihr einen Arm­knochen. Der Arbeit­geber kon­fis­zierte ihren Pass, ließ sie 15 Stunden am Tag ohne Pause oder einen freien Tag arbeiten und zwang sie, auf dem Boden ohne Decke oder Matratze zu schlafen. Zu Essen bekam sie nur einmal am Tag – und nur dann, wenn man mit ihrer Arbeit zufrieden war. Auch ihr wurde ver­sprochen, dass sie bei Ver­tragsende ihr Geld erhalten würde. Und auch sie erhielt kei­nerlei Lohn aus­be­zahlt. Tahira erzählt Human Rights Watch:

Nach zwei Wochen begann mich meine Chefin zu schlagen. Obwohl ich täglich von ihr ver­prügelt wurde, blieb ich, um meinen Lohn zu bekommen. Ich dachte mir, dass ich, wenn ich drei Monate durch­hielte, das Geld erhalten würde. Sie schlug mir mit der Faust auf die Brust, grub ihre Fin­ger­nägel in meinen Nacken und drosch mir ins Gesicht. Ich war im Nacken ver­letzt und manchmal riss sie mir auch ganze Haar­bü­schel aus.

Wir haben für Sie diesen Text über­setzt. Ori­ginal: United Arab Emi­rates: Trapped, Exploited, Abused Human Rights Watch

Study http://www.ilo.org/

Netz­frauen Andrea Escher und Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org