Die Suche nach tiefer Rea­lität: Alte hin­du­is­tische Texte und Quantenphysik

„1929 ver­brachte Hei­senberg einige Zeit in Indien (…). Er erkannte, dass die Aner­kennung von Rela­ti­vi­täts­theorie, Ver­netzung und Ver­gäng­lichkeit als grund­le­gende Aspekte der phy­si­schen Rea­lität, die für ihn und seine Mit­phy­siker so schwierig gewesen waren, die Grundlage dafür waren die indi­schen spi­ri­tu­ellen Tra­di­tionen.“ – Fritjof Capra, „Unge­wöhn­liche Weisheit“, Fla­mingo, 1989

Die alten hin­du­is­ti­schen Texte, die als „Die Veden“ bekannt sind, besitzen Ele­mente, die sowohl der Quan­ten­physik als auch dem Konzept der Syn­chro­ni­zität gemeinsam sind.

Warum?

Alte hin­du­is­tische Texte, die Quan­ten­physik lehren: Die Veden und die Upanishad

„Der Zugang zu den Veden ist das größte Pri­vileg, das dieses Jahr­hundert in allen vor­an­ge­gan­genen Jahr­hun­derten bean­spruchen kann.“ – Robert Oppenheimer

Die Veden sind eine Sammlung hin­du­is­ti­scher hei­liger Texte, die in vier grund­le­genden Samm­lungen (Rig-Veda, Sama-Veda, Yajur-Veda und Atharva-Veda) zusam­men­ge­fasst sind und die tau­send­jährige reli­giöse Weisheit der Arier bewahren, einer Bevöl­kerung im Nord­westen Indiens um das 20. Jahr­hundert vor Christus.

Der älteste Teil, das Rigveda Samhita, stammt aus einer Zeit zwi­schen 1500 und 1200 v. Chr. Dies sind Hymnen, Gedichte, Mantras und mytho­lo­gische Geschichten, die im vedi­schen Sanskrit geschrieben sind. Obwohl sie zu den ältesten Texten der Menschheit zählen, bieten sie äußerst inter­es­sante Kon­zepte für Phy­siker und Mathematiker.

Tra­di­tionell wird ange­nommen, dass die phi­lo­so­phi­schen Kom­mentare der Veden, der Upa­nis­haden, aus einer Zeit zwi­schen dem 9. und 2. Jahr­hundert v. Chr. stammen – daher werden sie als spätere Ergän­zungen des Haupt­korpus ange­sehen. In den Upa­nis­haden finden wir ver­schiedene Kon­zepte, die für die Quan­ten­physik relevant sind, von der Kos­mo­logie bis zur Idee des Bewusst­seins der ulti­ma­tiven Rea­lität und Zeit. Diese schließen ein:

a) Hinter der Bühne der Welt befindet sich eine tran­szen­dente, unend­liche, dimen­si­onslose Rea­lität, die von den mensch­lichen Sinnen begrenzt und miss­ver­standen wird und nur eine sehr teil­weise und irre­füh­rende Vor­stellung ver­mitteln kann.

b) Zeit wird von den Sinnen linear und begrenzt wahr­ge­nommen und folglich gibt es ein fal­sches kon­zep­tu­elles Bild davon.

c) Hin­du­is­tische, bud­dhis­tische usw. Medi­ta­ti­ons­tech­niken dienen dazu, das wahre Bewusstsein der Rea­lität zu mani­fes­tieren, frei von den illu­so­ri­schen kogni­tiven Ketten des Menschen

Die Veden und die zeit­ge­nös­sische Physik

Tat­sächlich sind die alte indische Kultur und die Phi­lo­sophie des Hin­du­ismus eng mit mathe­ma­ti­schen Kon­zepten ver­bunden, ein Aspekt, der noch heute von der natür­lichen Neigung der Völker des indi­schen Kon­ti­nents in dieser Ange­le­genheit gesehen wird. Es ist kein Zufall, dass das Konzept der Null genau in diesem Bereich der Erde (शून्य (śūnya)) ent­wi­ckelt und später von Mus­limen in den Westen ver­breitet wurde. Dies steht in engem Zusam­menhang mit der Suche nach tiefer Realität.

Auf jeden Fall kommt der mathe­ma­tische Begriff Null der Idee von Nichts oder Leere sehr nahe. In den Veden wird das Konzept der ulti­ma­tiven Rea­lität mit dem Zustand des höchsten Bewusst­seins iden­ti­fi­ziert – dem Brahman (Shunya oder Shu­nyata in den bud­dhis­ti­schen Schriften). Brahman ist der imma­nente, tran­szen­dente, unsichtbare und ewige Gott, der keine Form hat; und tat­sächlich bedeutet der Begriff Shunya ent­weder Null, leer oder nichts. Indem es mit Brahman iden­ti­fi­ziert wird, nimmt es sowohl Null, als auch Unend­lich­keits­werte an.

„Die Vielfalt ist nur offen­sichtlich. Dies ist die Lehre der Upa­nis­haden. Und nicht nur von den Upa­nis­haden (…) “ ‑Erwin Schrödinger

Brahman und Ātman

Die Veden unter­stützen das Konzept von Brahman als ein rie­siges Feld, das die wahre Rea­lität des Uni­versums dar­stellt und nicht in Objekte mit grö­ßeren oder klei­neren Dimen­sionen unter­teilt ist, sondern das bleibt, was der Rea­lität zugrunde liegt, nämlich die Rea­lität selbst – obwohl sie sich mani­fes­tiert in jeder Form und jedem Objekt des sicht­baren Universums.

Es ist ohne Dimen­sionen und stimmt im Wesent­lichen mit dem Konzept der Quanten-Nicht­lo­ka­lität überein: Es ist ein Konzept von Gott, das sich sehr von dem anderer Reli­gionen unter­scheidet, ins­be­sondere jener, die auf der Thora, dem Koran und der Bibel basieren, aber tat­sächlich ist es nicht einmal weit davon. In Brahman gibt es alle Ebenen der Existenz: gött­liche, mensch­liche und unend­liche andere, die der mensch­lichen Ebene über­legen und unter­legen sind. Diese gelten als illu­so­risch, werden jedoch für die Lebe­wesen, die sie bewohnen, als real erlebt.

Alle exis­tie­renden und mög­lichen Welten und Uni­versen sind daher eine Art und Weise, wie sich Brahman mani­fes­tiert; Sie sind jedoch illu­so­rische und prak­tisch unvor­her­ge­sehene Ereig­nisse, die in Brahman an der Macht exis­tieren, aber zu Form und Bild werden, wenn jemand sie beobachtet.

Ātman, der in der öst­lichen Phi­lo­sophie dem indi­vi­du­ellen Konzept der Seele gleich­ge­stellt werden kann, iden­ti­fi­ziert die sub­jektive Pro­jektion der tiefen Rea­lität, das Brahman: Ātman ist das spi­ri­tuelle Bewusstsein des Indi­vi­duums. Es ist jedoch nichts weiter als eine separate und indi­vi­duelle Mani­fes­tation von Brahman selbst, und so sind sie letzt­endlich dasselbe.

Beide werden als kom­ple­mentäre Bewusst­seins­zu­stände defi­niert: während sich Ātman als indi­vi­du­elles Bewusstsein an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit mani­fes­tiert und immanent, loka­li­siert und loka­li­sierbar ist; Brahman ist der tran­szen­dente Zustand ohne Zeit oder Größe. Wenn das Brahman, das höchste Bewusstsein, imma­te­riell, formlos, tran­szendent und zeitlos ist, nicht loka­li­siert und nicht loka­li­sierbar, besteht die einzige Mög­lichkeit, es wahr­zu­nehmen, darin, dieses kognitive Bewusstsein zu erfahren.

Man kann sagen, dass die grund­le­gende Lehre der Upa­nis­haden, die Erwin Schrö­dinger (1887–1961), der mit dem Nobel­preis aus­ge­zeichnete öster­rei­chische Phy­siker, gelernt hat, darin besteht, sich bewusst zu werden, dass es keine Vielfalt gibt, dass die Unter­teilung in kleine Mate­rie­teilchen eine Illusion ist, die ist in Brahman gelöst, und dass das begrenzte Bewusstsein von Ātman kom­ple­mentär mit dem uni­ver­sellen Bewusstsein von Brahman arbeitet. Dies impli­ziert die Ko-Präsenz in jedem Ele­men­tar­teilchen mit einem gewissen Grad an Bewusstsein; ein Zustand, der in der west­lichen Phi­lo­sophie als Pan­psy­chismus bekannt ist. Schrö­dinger fasste die Illusion der Mul­tiform wie folgt zusammen:

„Die Plu­ra­lität, die wir wahr­nehmen, ist nur eine Erscheinung; es ist nicht echt. Die vedan­tische Phi­lo­sophie hat ver­sucht, dies durch eine Reihe von Ana­logien zu ver­deut­lichen. Eine der attrak­tivsten ist der facet­ten­reiche Kristall, der zwar Hun­derte kleiner Bilder eines in Wirk­lichkeit exis­tie­renden Objekts zeigt, dieses Objekt jedoch nicht wirklich mul­ti­pli­ziert.“ „Die Vielfalt ist nur offensichtlich.“

Brahman, Ātman und Wellenfunktion

Es ist jetzt klar, warum die Veden für den däni­schen Phy­siker und Nobel­preis­träger Niels Bohr (1885–1962) und für den deut­schen theo­re­ti­schen Phy­siker Werner Hei­senberg (1901–1976) – einen der Väter der Quan­ten­me­chanik – von großem Interesse waren. Ins­be­sondere die vedische Lehre findet ein genaues Gegen­stück in der Wel­len­funktion, die ein Teilchen im Raum in all seinen mög­lichen Zuständen beschreibt, selbst in der Ver­gan­genheit, Gegenwart und Zukunft.

Mit anderen Worten, ein Teilchen hat das Potenzial, sich in unend­lichen Zuständen der Kraft zu mani­fes­tieren, Brahman fällt mit dem Wel­len­funk­ti­ons­zu­stand des Teil­chens zusammen, und Ātman ent­spricht dem Zusam­men­bruch der Wel­len­funktion, d.h. wenn das Teilchen gemessen wird, hört es auf durch die Wel­len­funktion defi­niert werden, um einen der unendlich mög­lichen Zustände zu erfassen.

Robert Oppen­heimer (1904–1967), einer der Väter der Atom­bombe, wie Albert Ein­stein (1879–1955), las und kon­sul­tierte die Bha­gavad Gita, eine Syn­these des tiefsten Denkens des Hin­du­ismus, mit einem wis­sen­schaft­lichen Ansatz.

„Wenn ich die Bha­gavad-Gita lese und darüber nach­denke, wie Gott dieses Uni­versum geschaffen hat, erscheint alles andere so über­flüssig … Ich behaupte, dass das kos­mische reli­giöse Gefühl das stärkste und edelste Motiv für wis­sen­schaft­liche For­schung ist.“ ‑Albert Einstein

Die Veden und das ein­heit­liche Feld

In der Physik werden Materie und Energie als Aus­druck von vier Grund­kräften betrachtet: starke Kern­kraft, schwache Kern­kraft, elek­tro­ma­gne­tische Kraft und Schwer­kraft; Das klas­sische Modell der Physik sieht ein Uni­versum vor, das aus Energie und fester Materie besteht, wobei letztere aus Atomen und sub­ato­maren Teilen, mess­barer und defi­nier­barer Materie besteht. Es beschreibt eine Welt, die unserem Alltag ent­spricht und aus zeitlich und räumlich getrennten und vom mensch­lichen Geist getrennten Mate­rie­blöcken besteht. Der Mensch nimmt daher wahr, was er sieht und fühlt, als von sich selbst getrennt.

Eine der Errun­gen­schaften der Quan­ten­physik ist das Konzept des ein­heit­lichen Feldes; das heißt, die Kon­zeption eines ein­zelnen Feldes auf der Grundlage grund­le­gender Kräfte. Es ist die ursprüng­liche Quelle von allem, was in der Natur sichtbar ist: es tran­szen­diert jedoch die Existenz. Man könnte ver­suchen, es sich als ein reines, aut­arkes Infor­ma­ti­onsfeld vor­zu­stellen, das unge­wöhn­liche Eigen­schaften auf­weist, die in die Meta­physik ein­greifen, wie unend­liche Intel­ligenz und Dynamik.

Darüber hinaus wird das klas­sische Modell durch eine völlig andere Vision ersetzt, bei der Materie nicht als fest ange­sehen wird, sondern lediglich als gestörte Schwingung, als eine Art Kon­den­sation in einem großen ein­heit­lichen Feld.

Werner Hei­senberg führte 1927 das Unsi­cher­heits­prinzip ein, nach dem es möglich ist, die Position oder die Flugbahn eines Teil­chens genau zu bestimmen, jedoch nicht beide gleich­zeitig, da die ein­fache Beob­achtung eine Änderung her­vor­rufen würde. Wenn wir zum Bei­spiel ein Mikroskop ver­wenden wollten, um das Teilchen zu beob­achten, könnten wir es immer mehr ver­größern, aber um es zu sehen, müssten wir es beleuchten – das heißt, es mit einem Pho­to­nen­strahl bestrahlen, der Energie besitzt und der Impuls würde am Ende dem Teilchen eine andere Bewegung und eine andere Energie geben.

Mit anderen Worten, wenn ein Beob­achter ver­sucht, die Position zu messen oder zu bestimmen, führt er eine Änderung ein. Ein Beob­achter kann also niemals passiv sein – die Person führt eine Unbe­stimmtheit ein.

Außerdem können Par­tikel manchmal eine kor­pus­kuläre Form und manchmal eine wel­len­artige Form annehmen, was es unmöglich macht, die Flugbahn und Position eines Par­tikels mathe­ma­tisch und genau zu beschreiben. Es ist nur möglich, es mit Wahr­schein­lich­keits­am­pli­tuden zu beschreiben, bei­spiels­weise mit einer Kurve oder einem Feld, das die sta­tis­tische Wahr­schein­lichkeit von Position und Bewegung angibt.

Letzt­endlich ent­hüllt die Quan­ten­physik eine Welt, die sich völlig von der New­ton­schen Welt unter­scheidet und aus Ener­gie­feldern besteht, die aus einem ein­zigen ein­heit­lichen Feld stammen. Dies bringt eine enorme Neuheit in vielen Bereichen der mensch­lichen For­schung mit sich, da jedes ein­zelne Lebe­wesen nicht länger eine ein­zig­artige und andere Einheit als die anderen ist, sondern sich als ein Schwer­punkt der Intel­ligenz innerhalb des­selben ein­heit­lichen Feldes herausstellt.

Darüber hinaus ver­an­schau­licht dieser Zustand die voll­ständige Ver­bindung zwi­schen Indi­viduen und zwi­schen ihnen und dem Uni­versum, eine Erin­nerung an Giordano Brunos Lehren: Diese Vision der Rea­lität stellt eine echte Revo­lution dar, die einen noch grö­ßeren Umfang hat als die gali­läische und die koper­ni­ka­nische, weil sie in die Felder ein­greift der Moral, Theo­logie und beinhaltet die per­sön­liche Sphäre des Denkens jedes Einzelnen.

Die Veden gehen jedoch noch einen Schritt weiter und lehren, dass das ein­heit­liche Feld, aus dem alles erzeugt wird, ein­schließlich der phy­si­ka­li­schen Gesetze des Uni­versums, reine Intel­ligenz und reines Bewusstsein ist. Völlig zu sich selbst erwacht zu sein, ist eine reine Sin­gu­la­rität. Mit anderen Worten, die Quelle, aus der alles mate­riell erzeugt wird, ist Bewusstsein oder uni­ver­selles Bewusstsein.

„Für eine Par­allele zur Lehre der Atom­theorie … [müssen wir uns] solchen erkennt­nis­theo­re­ti­schen Pro­blemen zuwenden, mit denen bereits Denker wie Buddha und Lao Tzu kon­fron­tiert waren, als sie ver­suchten, unsere Position als Zuschauer und Akteure in der Welt zu har­mo­ni­sieren großes Drama der Existenz.“ ‑Niels Bohr

Das Konzept der Syn­chro­ni­zität: Unus Mundus, Déjà vu und Verschränkung

Carl Gustav Jung, ein Schüler Freuds und ein großer Experte für öst­liche Spi­ri­tua­lität, erkannte die Existenz bestimmter psy­chi­scher Phä­nomene, die er als „bedeu­tende Zufälle“ bezeichnete. Diese fanden zum Bei­spiel statt, als man an einen weit ent­fernten Freund dachte, und in diesem Moment rief der Freund am Telefon an. Einige von ihnen waren so umständlich, dass sie auf einen Zufall hin­deu­teten, der mit einer prä­zisen, nicht zufäl­ligen Bedeutung ver­bunden war.

Zum Bei­spiel machte sich Jung Notizen über einen der Träume seiner Pati­enten über einen bestimmten Käfertyp, und dieser Käfer kam genau in diesem Moment durch das Fenster herein.

Der Psy­chologe ent­wi­ckelte die Theorie, dass sich diese Ereig­nisse wie Magnete ohne tat­säch­liche Ver­bindung anziehen, weil sie mit einer tie­feren Ebene der nor­malen Rea­lität des Lebens ver­bunden sind. Es ist, als wären sie Teil zweier ver­schie­dener Uni­versen, die in diesem Moment in Kontakt kamen. P. Tom­betti dis­ku­tiert dies in „Syn­chro­nicity – Flight 9941“ (Amazon Publi­shing, 2020):

„Jung ver­tiefte dieses Thema ab 1932 dank des Vaters der Quan­ten­physik Wolfgang Pauli, der sein Patient war. Das Konzept der Syn­chro­ni­zität ent­stand aus der Begegnung dieser beiden außer­ge­wöhn­lichen Köpfe.

Die Theorie besagt, dass zwei syn­chrone Ereig­nisse nicht in typische Zufälle fallen und gleich­zeitig auf­treten und auf einer tie­feren Ebene zusam­men­hängen. Sie fallen in die von der Quan­ten­physik beschriebene Art von Ver­halten, wie z. B. die Ver­schränkung; Ein Teilchen kann ein anderes sofort beein­flussen, auch wenn es sehr weit davon ent­fernt ist. Es ist ein Phä­nomen, das von meh­reren Labors veri­fi­ziert und getestet wurde.

Die Ereig­nisse, die unter die signi­fi­kanten Zufälle fallen, sind daher mit­ein­ander ver­bunden und können sich gegen­seitig beein­flussen, wie die Ver­schränkung vor­schlägt. Dies ermög­lichte Jung und Pauli, ein Muster zu erblicken, eine Art Matrix im Chaos, als wäre es der Beweis für ein Design, das der Rea­lität auf meh­reren Ebenen eigen ist. Es signa­li­siert die Existenz einer natür­lichen Ordnung, die jedes Element des Uni­versums verbindet.

Pauli und Jung kom­bi­nierten Quan­ten­physik und Psych­iatrie im Konzept der Syn­chro­ni­zität. Manchmal pas­sieren merk­würdige Ereig­nisse, die als bloße Zufälle ein­ge­stuft werden, und manchmal sind letztere so unglaublich, dass sie Teil dieser anomalen Fälle sein können, die Jung als signi­fi­kante Zufälle bezeichnet.

Déjà-vu kann einer von ihnen sein. So wie die Physik die Existenz von viel mehr Dimen­sionen und Uni­versen erkennt, als wir sehen, so geht Jung davon aus, dass Ereig­nisse wie die, über die wir sprechen, statt­finden, wenn diese Uni­versen in Kontakt kommen. Es ist etwas hinter unserer Rea­lität, wie eine Bühne hinter der Bühne.

Sie nannten es Unus Mundus und es hatte etwas mit Meta­physik zu tun.

Jung war über­zeugt, dass diese Zufälle wie ein Déjà-vu oder ähn­liches auf einer tie­feren Ebene mit­ein­ander ver­bunden waren; Ein bisschen wie gefrorene Zinnen, die aus dem Meer auf­tauchen, mögen als ein­zelne Ele­mente erscheinen, aber sie sind tat­sächlich Teil des­selben Eis­bergs, wenn Sie tiefer unter die Was­ser­ober­fläche schauen. Zum Bei­spiel glaubte er, dass die Menschheit eine riesige gemeinsame Bibliothek geschaffen hatte, in der sich die ältesten Symbole befanden, die er Arche­typen nannte. Und die Gedanken wären ver­bunden. Wie alles im Uni­versum ist verbunden.

Nach­fol­gende Expe­ri­mente bestä­tigten diese Vision der Rea­lität, indem sie sie im Konzept der Ver­schränkung oder Quan­ten­kor­re­lation defi­nierten: Zwei anfänglich wech­sel­wir­kende sub­atomare Teilchen befinden sich in großem Abstand von­ein­ander und sind wei­terhin mit­ein­ander ver­bunden. Was mit dem einen pas­siert, wird auch im anderen beob­achtet. Dieses Ereignis wurde durch viele wis­sen­schaft­liche Tests expe­ri­mentell bestätigt.

Die Ver­stri­ckung hat sehr tief­grei­fende Aus­wir­kungen, die jeden von uns berühren, selbst in unseren tief ver­wur­zelten Über­zeu­gungen: Dies könnte zum Bei­spiel erklären, wie es für die­je­nigen, die glauben, möglich ist, dass Gott alle Gebete aller gleich­zeitig und sofort hört wir sind alle auf einer enorm tiefen Ebene ver­bunden – jeder von uns agiert gleich­zeitig als einer und dennoch anders. Es gibt keine Distanz mehr zu überwinden.“

„Ich gehe in die Upa­nis­haden, um Fragen zu stellen.” ‑Niels Bohr

Hei­senberg, Oppen­heimer (der Sanskrit stu­dierte, um die Bha­gavad Gita und die Veden in der Ori­gi­nal­sprache lesen zu können), Ein­stein, Jung und Pauli hatten irgendwie den Schleier der Illusion gelüftet und das intel­lek­tuelle Bewusstsein (anders als die direkte Wahr­nehmung) des Mul­ti­versums erlangt und das ein­heit­liche Feld.

Die Rea­lität, die wir beob­achten, ist nichts anderes als eine große Illusion, die, wenn sie ver­standen und wahr­ge­nommen wird, die Erkenntnis ermög­licht, dass wir alle tief mit dem­selben ein­heit­lichen Feld oder Brahman ver­bunden sind. Materie ist nicht das, was wir sehen und für fest halten, sondern sie wird von Ener­gie­wellen gebildet.

Das Bewusstsein des Men­schen kann dazu führen, dass die Wel­len­funktion zusam­men­bricht und sogar die Rea­lität selbst beein­flusst. Die Trennung zwi­schen Indi­viduen, aber auch zwi­schen mate­ri­ellen Objekten ist eine Illusion, die die Wahr­nehmung der tiefen Rea­lität ver­hindert – das Bewusstsein des Ganzen.

Infol­ge­dessen heben sich Zeit und Raum, aber auch der Unter­schied zwi­schen Ver­gan­genheit, Gegenwart und Zukunft auf und werden koexistent. Eine Lehre, die wir in den hin­du­is­ti­schen reli­giösen Texten finden können. Natürlich könnte man sich fragen, warum sie so genau sind. Dies ist eine wichtige Frage, die eine ebenso umfas­sende Antwort erfordert, die aus der lau­fenden mul­ti­dis­zi­pli­nären For­schung stammen könnte.


Quelle: pravda-tv.com