In Afrika sind es jetzt 250 Millionen Menschen, die richtig hungern. Sie sterben nicht am Virus, sondern an der Not, die durch den Lockdown entstanden ist. Ausgangssperren verhindern, dass Felder bestellt werden, Lebensmittel geliefert werden, die einfachen Arbeiter und Tagelöhner verdienen nichts mehr und können nichts zu essen kaufen, selbst da, wo es noch gibt. Die Preise schießen durch die Decke. Aber nicht nur Afrika leidet unter dem Lockdown. In den USA sind es 50 Millionen, die wegen Corona unter einer „beispiellosen Hungerkatastrophe“ leiden. Griechenlands Anstrengungen, sich wirtschaftlich zu erholen, wurden zunichte gemacht. Selbst die Geldquelle „Tourismus“ versiegt überall.
Gerade erst hatte Griechenland begonnen, sich von der achtjährigen Rezession zu erholen, in die das Land während der Schuldenkrise gestürzt war. Jetzt wirft der zweite Lockdown die Griechen wieder weit zurück. Für die Gastronomie und den Einzelhandel ist das eine Katastrophe. Viele Geschäfte erwirtschaften in der Weihnachtszeit ein Drittel ihres Jahresumsatzes oder mehr.
Mallorca ist ein verlassener, trister Ort geworden. Viele Geschäfte wurden schon aufgegeben. Die Gastronomie ist schwer betroffen. „Corona-Tristesse auf der Geisterinsel“. Sehr viele stehen vor dem wirtschaftlichen Aus und das sind vor allem die kleinen Leute. Die Kellner, Zimmermädchen. Kleinen Pinten-Besitzer, Souvenirlädchen. Die Hotelbetreiber, sagt eines der Zimmermädchen in die Kamera eines Reporters, haben nur ihre Festangestellten in Kurzarbeit geschickt. Wer aber einen Zeitvertrag habe, wie sie — und das sind etwa 40 bis 50 Prozent aller Zimmermädchen auf den Balearen -, wird im Stich gelassen und hat keinerlei Einkünfte“. Die Arbeitslosigkeit und die Not explodieren auf der beliebten Baleareninsel: 91% mehr als im Jahr 2019 sind arbeitslos und die Stütze ist bei fast allen schon ausgelaufen. Die Menschen laufen zur Caritas und fragen nach Lebensmitteln.
In den USA führten Lockdown und Eindämmungsmaßnahmen zu einer ausgewachsenen Hungerkrise. Etwa 50 Millionen US-Bürger sind direkt betroffen. Jeder sechste Amerikaner hat Hunger. Besonders betroffen sind Familien mit Kindern, das ergibt sich aus dem Bericht des staatlichen Zensus.
„Die US-amerikanischen Tafeln gaben nach Angaben von Feed America rund 4,2 Milliarden Portionen aus — in der Zeit von März bis Ende Oktober. Allein im Oktober wurden um die Hälfte mehr Lebensmittel verteilt als im Vorjahresmonat. Wie die Hilfsorganisation weiter berichtet, machten 40 Prozent der Hilfesuchenden in der Corona-Zeit „zum ersten Mal überhaupt“ Gebrauch von den Tafeln.
Der Lockdown in Afrika hat Laut Berliner Zeitung nicht nur wirtschaftlich eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Nimmt man noch die Folgen der vermiedenen oder verzögerten Behandlung anderer Krankheiten, die psychologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen hinzu, sieht das Bild noch düsterer aus. Bundesentwicklungsminister Müller sagte: „An den Folgen der Lockdowns werden weit mehr Menschen sterben als am Virus.“ Er fügte hinzu, dass man allein für Afrika mit zusätzlich 400.000 Opfern durch Malaria und HIV sowie einer halben Million zusätzlicher Tuberkulose-Toter rechnen müsse, weil Elend, Armut und schlechte Ernährung die Anfälligkeit der Menschen vervielfacht. Die Pandemie habe weltweit eine der größten Armuts- und Hungerkrisen ausgelöst.
„Die Pandemie und die Lockdown-Maßnahmen haben 150 Millionen Kinder zusätzlich in die Armut gestürzt – das ist das Ergebnis eines am Donnerstag veröffentlichten Berichts des UN-Kinderhilfswerks Unicef und der Hilfsorganisation Save the Children. Unicef-Chefin Henrietta Fore sagte: ‚Familien, die gerade dabei waren, der Armut zu entkommen, sind wieder hineingezogen worden, während andere mit nie gesehenen Entbehrungen umgehen müssen.‘ Auch andere UN-Organisationen machen seit Monaten auf die Kollateralschäden der in der Pandemie ergriffenen Maßnahmen aufmerksam. Fachleute des Welternährungsprogramms WFP rechneten im Juli vor, dass als Folge der Coronakrise bis zu 130 Millionen Menschen in diesem Jahr zusätzlich von Hunger bedroht sein könnten. ‚Lebensgrundlagen werden in einem noch nie da gewesenen Ausmaß zerstört‘, so WFP-Chef David Beasley.“
Insgesamt sieht die Bilanz der Nebenwirkungen der Corona-Krise also mehr als düster aus: die Zahl der Menschen auf der Welt, die in extremer Armut darben, steigt laut Weltbank um bis zu 115 Millionen Personen. Die Zahl der extrem armen Menschen wuchs 2020 erstmals wieder seit mehr als 20 Jahren. Bis 2021 könnten demnach 150 Millionen Menschen von weniger als 1,90 Dollar (rund 1,60 Euro) pro Tag leben müssen. 9,1 bis 9,4 Prozent der Weltbevölkerung sei erwartbar extrem arm; durch Corona seien 1,4 Prozent mehr betroffen als ursprünglich erwartet.
Unbeeindruckt davon veröffentlicht die FAZ einen Beitrag, in dem Bill Gates tatsächlich die Vorteile der Corona Pandemie aufzählen darf, ohne mit den oben angeführten Zahlen und Schicksalen konfrontiert zu werden.
Weltweit gibt es bisher offiziell ca. 1.886.600 (Eine Million Achthundertsechsundachzigtausend Sechshundert) Corona-Tote. Weltweit. Zählen wir die Opfer, die weltweit durch die Gegenmaßnahmen entstehen, werden diese ein Vielfaches der direkten Corona-Toten sein, das ist jetzt schon klar.
Dennoch schaltet sich Herr Gates per Video bei einem Fintech-Festival in Singapur hinzu. Da, wo die Startups und Szenehirsche der Finanztechnologie feiern und sich über die Millionen freuen, die sie verdienen werden, verkündet Herr Gates, Multimilliardär und Microsoft-Gründer, wie großartig sie Folgen der Corona-Pandemie für die Entwicklungsländer doch seien. Die digitale Transformation schreite höchst erfreulich mit Höchstgeschwindigkeit voran und könne so den Entwicklungsländern Möglichkeiten bieten, schneller aufzusteigen und das Armutsgefälle zu verringern:
„Auch, wenn die Pandemie schrecklich ist, hat sie Innovationen beschleunigt. Das Lernen in der Distanz, die Telemedizin, digitale Finanzen haben alle enorme Fortschritte gemacht.“
Aber sicher doch, Herr Gates. Das allererste, das sich ein bettelarmer, ausgemergelter, afrikanischer Familienvater oder ‑mutter besorgen wird, ist ein teurer Computer, damit die nach Essen wimmernden Kinder Fernunterricht bekommen und er sich per Telemedizin eine Diagnose holen kann, dass sie alle an Unterernährung leiden. Aber immerhin kann er damit seine digitalen Finanzen, die sich zwischen 0 und 1,9 $ Tageseinnahmen bewegen, supergut auf dem Rechner verwalten. Was eine verlockende Zukunft.
Aber eines könnte man schon mit der Digitalisierung der Finanzen bewirken: Dass man auch in den Entwicklungsländern alle Menschen in ein Bankkonto pferchen kann. Davon werden sie nicht wohlhabender, aber kontrollierbarer und ebenfalls Schuldner, die man beherrschen kann. Denn wer wird einen Kredit ausschlagen, wenn er erst einmal ein Aufatmen und einen gedeckten Essenstisch beschert?
Der Microsoft-Gründer und Stifter Bill Gates sagte diese Woche im Interview mit dem Handelsblatt: „In Afrika erwarte ich deutlich mehr Tote durch die indirekten als durch die direkten Folgen von Covid-19. Es werden keine Masernimpfungen durchgeführt, keine Mückennetze mehr verteilt, HIV-Behandlungen bleiben aus, Medikamente werden nicht ausgegeben.“
Dann meint Herr Gates noch:
„Im Fall von Corona ist nicht genug getan worden. Wir dürfen nicht vergessen, dass es zu einer weiteren Pandemie kommen wird, und wir müssen investieren, um darauf vorbereitet zu sein. Regierungen müssen vorausdenken, um auf schlimme Dinge, die kommen könnten, vorbereitet zu sein.“
Es scheint irgendwie, dass – wenn jemand weiß, welche Pandemie wann und unter welchem Namen auf die Menschheit niederkommen wird, es Herr Bill Gates ist.
Erinnern wir uns: Am 18. Oktober 2019 wurde eine – im Rückblick mehr als seltsame – Pandemie-Simulation mit dem Namen „Event 201“ durchgezogen. Diese Übung wurde von der Bill & Melinda Gates Stiftung veranstaltet, in Zusammenarbeit mit dem Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum – WEF) und dem Johns Hopkins Center for Health Security.
(Anmerkung: Der Vorsitzende des WEF ist genau ebenjener Klaus Schwab, der in seinem Buch „Covid-19 – The Great Reset“ (Covid-19 – Der große Umbruch) die Welt beschreibt, wie er sie sich vorstellt und wie das gemacht werden wird. Lieber Leser, Sie sollten dieses Buch unbedingt lesen. Zuerst aber einmal die Kritiken des Buches darunter, vor allem die Erste Buchbesprechung, die sehr gut belegt und zusammenfasst, welchem absoluten Wahnsinn wir da unterworfen werden sollen!)
Diese Übung „Event 201“ drehte sich um einen angenommenen Fall einer weltweiten Infektion, die durch ein neues Virus ausgelöst wird, der – welche Voraussicht! — ein neuartiger Coronavirus war. Ein offizieller Internetauftritt dieser Veranstaltung mit vielen Offiziellen dieser Welt erklärte den Sinn der Übung folgendermaßen: Es gehe darum zu zeigen, „wo öffentlich-private Zusammenarbeit im Falle einer ernsten Pandemie nötig sei, um weitreichende ökonomische und soziale Folgen abzumildern.“ Und siehe da, tatsächlich begann anscheinend schon im Herbst 2019 das neuartige Coronavirus in der Realität aufzutauchen und sich zu verbreiten.
Nebenbei bemerkt ist diese Johns Hopkins Universität sofort federführend gewesen in der echten Pandemie. Sie hat die Entwicklungen und den Verlauf der Corona-Pandemie mit Zahlen ausgestattet, die im Anschluss von allen Regierungen auf der Welt akzeptiert und als Grundlage für ihre Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 dienten.
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