China will Corona-Impf­pflicht für Klein­kinder ab 3 Jahren (+Videos)

In der Volks­re­publik China haben die Pro­vinzen Hubei, Fujian, Hunan, Zhe­jiang, Anhui und Hainan schon Impf-Vor­schriften erlassen. China hat bisher eine Null-Toleranz-Politik bei der Corona-Pan­demie gefahren – und das von Anfang an. Wir erinnern uns, dass Haus- und Woh­nungs­türen von den Sicher­heits­kräften zuge­schweißt wurden, so dass die ver­zwei­felten Bewohner darin gefangen waren. Jetzt macht die Null-Toleranz-Politik nicht einmal vor den wehr­losen Kleinsten halt: Ab drei Jahren bekommen sie jetzt die Impfung. Selbst wenn sie wollten, könnten Eltern nichts dagegen machen.

(Video oben: Chi­ne­sische Sicher­heits­kräfte ver­schließen die Türen von Woh­nungen Infi­zierter mit Schweiß­brennern. Es sollen viele dahinter ver­durstet und ver­hungert sein, wenn Nachbarn nicht durch Fenster Essen herein schmuggeln konnten. Manchen ließ man wenigstens einen Schlitz Öff­nungs­mög­lichkeit, damit Wasser und Nahrung hin­ein­ge­langen konnten.)

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In China sind mitt­ler­weile 1,07 Mil­li­arden Men­schen der 1,4‑Milliarden Bevöl­kerung voll­ständig geimpft. Lokale Stadt- und Pro­vinz­re­gie­rungen in offenbar mehr als fünf Pro­vinzen haben in den letzten Tagen Mit­tei­lungen an die Bevöl­kerung ver­öf­fent­licht. Darin wird ange­kündigt, dass Kinder im Alter von 3 bis 11 Jahren ver­pflichtend geimpft werden müssen. Mit anderen Worten, jeder Chinese, der grade gut das Laufen gelernt hat, bekommt die Injektion.

Laut den Mit­tei­lungen der Gesund­heits­kom­mis­sionen der Pro­vinzen erhalten Kinder dieser Alters­gruppe zwei Imp­fungen der chi­ne­si­schen Unter­nehmen Sino­pharm und Sinovac im Abstand von min­destens drei Wochen. Genau wie hier im Westen, erzählt man den Leuten, dass die Imp­fungen der Kinder auch die Älteren schützen sollen.

Ein in Shanghai ansäs­siger medi­zi­ni­scher Experte für Impf­stoffe, Tao Lina, sagte gegenüber der Global Times, dass besonders für Kinder emp­fohlen wird, gegen COVID-19 geimpft zu werden. Kinder seien die größten Infek­ti­ons­quellen in den Haus­halten. Obwohl sie nur leichte Sym­ptome ent­wi­ckeln, könnten sie anstecken, und nur eine Impfung ver­hindere, dass sie das Virus über­tragen und neue Cluster-Infek­tionen ver­ur­sachen. Ob chi­ne­sische Kinder so ver­schieden von Euro­päi­schen regieren auf das Virus, ist fraglich. Wir hier in Europa haben jeden­falls fest­ge­stellt, dass Kinder so gut wie nicht am Infek­ti­ons­ge­schehen beteiligt sind.

Die chi­ne­sische Global Times ist aller­dings ein Regie­rungs­organ und berichtet:

„In addition, epi­demic trans­mission is prone to happen in densely popu­lated schools, which means minors are exposed to places with much higher infection risks, experts noted. The cluster infection in East China’s Fujian Pro­vince in Sep­tember was first detected at an ele­mentary school and then spread to mul­tiple schools, families and work­places, with over 40 percent of con­firmed cases in minors under 12 years old, said experts with disease control authorities.“

(Über­setzung: Darüber hinaus ist die Über­tragung von Epi­demien in Schulen mit hoher Schü­ler­dichte wahr­scheinlich, was bedeutet, dass Min­der­jährige an diesen Orten einem viel höheren Infek­ti­ons­risiko aus­ge­setzt sind, stellten Experten fest. Die Cluster-Infektion in der ost­chi­ne­si­schen Provinz Fujian im Sep­tember wurde zuerst an einer Grund­schule ent­deckt und breitete sich dann auf mehrere Schulen, Familien und Arbeits­plätze aus, wobei über 40 Prozent der bestä­tigten Fälle bei Min­der­jäh­rigen unter 12 Jahren auf­traten, sagten Experten der Seuchenkontrollbehörden.)

Und auch das kommt uns doch sehr bekannt vor:

„In response to con­cerns over the safety of vac­cines for minors, Tao assured that inac­ti­vated vac­cines are very safe for children and have been widely used among young popu­lation groups.“

(Über­setzung: Als Reaktion auf Bedenken in Bezug auf die Sicherheit der Impf­stoffe für Min­der­jährige ver­si­cherte Tao, dass inak­ti­vierte Impf­stoffe für Kinder sehr sicher sind und bei jungen Bevöl­ke­rungs­gruppen weit verbreitet.)

Eine weitere Begründung der Regie­rungen ist, dass selbst kleinste Aus­brüche schon im Keim erstickt werden müssen. In Gansu, eine stark vom inner­chi­ne­si­schen Tou­rismus abhängige Provinz im Nord­westen, sind seit Montag alle Tou­ris­ten­at­trak­tionen geschlossen. Es waren neu auf­ge­flammte COVID-19-Fälle regis­triert worden. Für die Men­schen in Gansu eine Kata­strophe, weil ihre Ein­nah­me­quelle, der Tou­rismus, voll­kommen versiegt.

In Teilen der Inneren Mon­golei wurde nach den ersten Covid-Infek­tionen der Befehl aus­ge­geben, dass alle in ihren Häusern in Qua­rantäne zu bleiben haben.

Einer der Gründe sind  natürlich auch die anste­henden Olym­pi­schen Spiele, die im Februar in Peking ver­an­staltet werden. China will und kann sich nicht leisten, dass die Besucher aus­bleiben, weil das Land unter der Epi­demie ächzt oder weil überall här­teste Restrik­tionen herr­schen, die den Auf­enthalt der olym­pi­schen Gäste und Tou­risten zu einer Geis­ter­bahn­fahrt in men­schen­leeren Städten macht und alles geschlossen ist. Zuschauer aus anderen Ländern, so heißt es zumindest zurzeit, werden von den Spielen aus­ge­schlossen. Die Regierung in Peking befürchtet, dass Besucher aus aller Welt die Delta-Variante in der Volks­re­publik China ver­breiten könnten. Durch seine starke Abschottung soll China bisher noch keine Delta-Infek­tionen haben.

Die Impf­stoffe, die in China ver­impft werden, sind Sino­pharm und Sinovac. Den Ver­laut­ba­rungen Pekings zufolge sollen sie sehr wirksam gegen die Über­tragung des Virus und schwere Ver­läufe sein. Ob sie aber gegen die Delta Variante ein Schutz sind, ist noch unklar. Im Prinzip bestehen ja auch die west­lichen Regie­rungen darauf, dass die Impf­stoffe sicher seien und schützen, was – wie bekannt – eben nicht wirklich stimmt.

Nicht nur in der Volks­re­publik China werden nun kleine Kinder gegen Covid geimpft. Auch in anderen Ländern, wie Kam­bo­dscha, Argen­tinien und Chile, wird Sinovac für Kinder ab sechs Jahren eingesetzt.

Ande­rer­seits fragt man sich, wie es sein kann, dass nach einer fast lücken­losen Durch­impfung für alle Chi­nesen der Volks­re­publik China nun eben doch keine Her­den­im­mu­nität ein­ge­treten ist. Im Gegenteil: Kaum fängt auf der Nord­halb­kugel die herbst­liche Grip­pe­saison an, meldet die chi­ne­sische Seite „Global Times“ es müsse eine große Impf­kam­pagne für Kinder durch­ge­zogen werden, um die Her­den­im­mu­nität endlich zu erreichen. Denn der Global Times zufolge sind es eben keine „kleinen Aus­brüche“, sondern es scheint sogar richtig massive Aus­brüche zu geben, die „ein Drittel des Landes“ befallen haben. Es scheint einer der schlimmsten Aus­brüche seit dem ersten Aus­bruch 2020 zu werden:

„China has launched a nati­onwide COVID-19 vac­ci­nation cam­paign for minors aged three to 11, in a bid to increase mass vaccine coverage and acce­lerate the building of herd immunity, as a new rebound in cases hits almost one-third of the country and becomes one of the worst since the initial out­break in 2020.“

 Auch hier: Wenn die Impf­stoffe doch so sicher sind und Anste­ckungen unter­binden, wie kann es dann sein, dass nach einem Jahr Impfen und einer fast voll­ständig durch­ge­impften Bevöl­kerung jetzt schon wieder mas­senhaft Corona-Infek­tionen aus­brechen? Was hat dann die Impferei bitte genützt? Und warum ver­greift man sich dann noch zusätzlich an den Kindern?