Unsere Welt ist eine „Matrix“ – aber nicht digital

Die Theorie, unsere Welt sei eine „Matrix“, also ein vir­tu­eller, künstlich geschaf­fener Raum, ist in letzter Zeit recht populär geworden. Ins­be­sondere wird dies ver­wendet, um viele seltsame und absurde Phä­nomene zu erklären, die Men­schen beobachten.

Wie wahr­scheinlich ist es, dass diese Theorie die Wahrheit beschreibt?

„Bat­terien“ und „Labor­modell“

Im vierten Teil von „Matrix“, der kürzlich erschienen ist, spielen Men­schen die Rolle von „Bat­terien“, die ihre Energie an Maschinen abgeben. Der in Schweden geborene Phi­losoph Nick Bostrom glaubt jedoch, dass die Gewinnung von Energie wahr­scheinlich nicht der Grund für die Erstellung einer groß ange­legten Simu­lation ist, da die Auf­recht­erhaltung mensch­licher Orga­nismen dann viel mehr Energie ver­brauchen würde, als sie erzeugen könnten.

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Im Prinzip, schlägt der For­scher vor, könnte die Simu­lation als Labor­re­pro­duktion der Rea­lität erstellt werden, um einige his­to­rische Ereig­nisse oder soziale Pro­bleme zu untersuchen.

Ange­nommen, Wis­sen­schaftler wollen sehen, welche Aus­wir­kungen diese oder jene Wirt­schafts­reform auf die Gesell­schaft haben wird. Sie simu­lieren die richtige Situation und unter­suchen die Folgen.

Wenn ihnen die Kon­se­quenzen nicht passen, wird das Modell auf seine ursprüng­lichen Para­meter zurück­ge­setzt und ein neues Pro­gramm geschrieben. Geht man jedoch davon aus, dass es viele solcher sozi­al­his­to­ri­schen Expe­ri­mente gibt, dann wird die Zahl der „Matrix Intel­ligent Units“, also der Bewohner der vir­tu­ellen Rea­lität, stetig zunehmen.

Am Ende wird es sich als mil­lio­nenfach größer her­aus­stellen als die Zahl der echten Men­schen. Wir sind also sehr wahr­scheinlich vir­tuelle Per­sön­lich­keiten und keine Geschöpfe aus Fleisch und Blut.

Elek­tro­nische Simu­lation unmöglich?

Der nächste wichtige Punkt ist die tech­nische Seite der Rea­li­täts­si­mu­lation. Damit die Bewohner der Simu­lation die „Fäl­schung“ nicht ent­decken, muss alles so zuver­lässig wie möglich geregelt werden.

Das heißt, man kann sich nicht darauf beschränken, nur den Pla­neten Erde mit seiner unmit­tel­baren Umgebung zu repro­du­zieren. Die Sterne sollten also wie echte aus­sehen und nicht nur leuch­tende Punkte am vir­tu­ellen Himmel. Andern­falls werden Astro­nomen diese Täu­schung schnell aufdecken.

Übrigens haben Experten aus­ge­rechnet, dass es allein im beob­acht­baren Uni­versum mehr als hundert Mil­li­arden Galaxien gibt. Und es gibt noch mehr Sterne und Planeten.

Um all dies digital nach­zu­bilden, sind enorme Res­sourcen erfor­derlich, auch wenn unsere Tech­no­logien noch nicht so perfekt sind, um jeden Stern durch ein Teleskop genau zu untersuchen.

Aber selbst wenn ein solches Uni­versum simu­liert würde, wäre eine unrea­lis­tische Anzahl von Bedienern erfor­derlich, um die Infor­ma­tionen zu ver­ar­beiten. Die kom­plexe Struktur des Uni­versums spricht eher gegen die Existenz der Matrix als zu ihren Gunsten.

Und wenn Sie Bewusstsein simulieren?

Die theo­re­tische Phy­si­kerin Sabina Hos­sen­felder wie­derum glaubt, dass unsere „hei­mische“ Zivi­li­sation ein solches glo­bales Modell einfach nicht schaffen könnte. Daher muss es eine andere intel­li­gente Zivi­li­sation geben.

Aber bisher haben wir keine wis­sen­schaft­lichen Beweise dafür gefunden, dass wir auf absehbare Zeit nicht allein sind. Aber die Simu­lation des mensch­lichen Bewusst­seins ist eine andere Sache.

„Soweit wir wissen, ist Bewusstsein einfach eine Eigen­schaft bestimmter Systeme, die große Mengen an Infor­ma­tionen ver­ar­beiten“, sagt Hossenfelder.

Dabei sei es nicht so wichtig, ob ein solches System auf Basis eines bio­lo­gi­schen Gehirns oder einer Com­pu­ter­plattform geschaffen wurde, fügt sie hinzu.

Inzwi­schen argu­men­tieren Experten für Gehirn­pro­bleme, dass unser Bewusstsein nur Modelle der umge­benden Rea­lität basierend auf ein­ge­henden Infor­ma­tionen erstellen kann.

Und da die Modelle der Rea­lität für jeden Men­schen absolut indi­vi­duell sind, können wir uns kein objek­tives Bild von der Welt um uns herum machen, sondern nur ein subjektives.

Ande­rer­seits kann ein vir­tu­elles Modell die Rea­lität theo­re­tisch nach einigen darin ein­ge­bet­teten Algo­rithmen repro­du­zieren, die die Natur­ge­setze nach­ahmen. Phy­siker haben immer wieder ver­sucht, natür­liche Pro­zesse zu simu­lieren, konnten aber keine idealen Ergeb­nisse erzielen.

Tat­sache ist, dass es einfach phy­si­ka­lisch unmöglich ist, die Eigen­schaften jedes Atoms zu simu­lieren, das an einem bestimmten Prozess beteiligt ist.

Uni­versum groß und klein

Es gibt jedoch ein anderes Konzept. Und warum kamen wir auf die Idee, dass die Matrix einen digi­talen Ursprung hat?

Der Aka­de­miker Valery Rubakov schlägt also vor, dass das Uni­versum aus einer sehr kleinen Region des Welt­raums ent­standen sein und dann den Expan­si­ons­prozess beginnen könnte. In diesem Fall ist es nur ein Teil des „Großen Universums“.

Und es ist keine Tat­sache, dass dieses „Taschen­uni­versum“ nicht künstlich geschaffen wurde. Und dass es nur eine ist – solche Welten kann es viele geben.

Sie können sowohl für expe­ri­men­telle Zwecke einer höheren Zivi­li­sation, die im „großen Uni­versum“ lebt, als auch als „Backup-Rea­li­täten“ im Falle einiger Kata­strophen exis­tieren, die das Leben dieser Zivi­li­sation bedrohen.

Die letzte Hypo­these scheint viel durch­dachter zu sein als die digitale Version. Aber wir haben noch keine Infor­ma­tionen, die es beweisen oder wider­legen können. (mehr über die „Matrix“ erfahren Sie im Buch „Der Hol­lywood-Code“)

Und wird es viel­leicht nie sein.


Quelle: pravda-tv.com