WikiLeaks ist immer für eine Überraschung gut. Unter dem Label des russichen Virenschützers und IT-Experten Kaspersky, der sich weltweit eines großen Renommees erfreut, soll WikiLeaks zufolge die CIA sich auf Rechner und Rechensysteme gehackt haben. Die Amerikaner tarnten sich durch gefakte Zertifikate, die vorgaukelten, es handle sich um ein Programm von Kaspersky. Noch perfider: Das CIA-Schadprogramm gab sich teilweise als Kaspersky Virenschutz aus, und wurde von den Benutzern voller Vertrauen auf die russische Marke auch noch selbst auf die Rechner aufgespielt.
IT-Experten von WilkiLeaks haben die Codes im CIA-Hackerprogramm „Hive“ untersucht und herausgefunden, dass das Programm ein echtes Multitalent war: Es konnte als „Dienststelle“ oder als Firma auftreten, und so seinen geheimen Datenverkehr tarnen. Würde also der Ausgespähte misstrauisch werden und nachforschen, fände er nur die angebliche Firma oder Dienststelle heraus, nicht aber den wahren Hacker.
Schon seit April begann WikiLeaks die Funde zu dem CIA-Spähprogramm zu veröffentlichen. Mit seiner neuesten Veröffentlichung unter dem Titel “Vault8″ kommen noch weitere Details und Informationen zu dem CIA-Schadprogramm “Hive” an die Öffentlichkeit. Die neuerdings freigegebenen Dateien belegen, dass in drei Fällen die benutzten, gefakten Kaspersky-Zertifikate von der Symantec-Tochter Thawte ausgestellt worden waren. Damit konnte sich die CIA einen unverdächtig scheinenden Zutritt auf die Ziel-Rechner verschaffen, da auch die Sicherheitssysteme der Zielrechner den Zutritt wegen “Kaspersky” keinen Alarm geschlagen haben.
Diese Funde haben neben der Erkenntnis, wie breitflächig und tief die CIA sich in jedes beliebige Rechnernetz hineinschleichen kann und unerkannt alles hacken und ausspähn kann, auch eine weit brenzligere Facette: Die angebliche Einmischung der Russen in die Präsidentenwahl, aus der Donald Trump als Sieger hervorging. Bis heute hält sich die bereits ausführlich widerlegte Fama, Donald Trump habe nur aufgrund massiver Hackereinmischung der Russen durch die Firma Kaspersky die Wahl gewonnen. Kaspersky Labs hat diese Vorwürfe und jede Verwicklung in Hackerangriffe stets entschieden zurückgewiesen. Es gebe auch keine Zusammenarbeit n´mit der russischen Regierung. Kaspersky legte sogar seine Quellcodes komplett offen, um von unabhängigen Experten bestätigen zu lassen, dass seine Produkte überhaupt nicht zum Hacken und zum Ausspionieren taugen. Kaspersky selbst untersuch diesen Vorfall ebenfalls.