Abmah­nungen, Dro­hungen gegen Kinder und Enkel, endlose Anwalts­kosten … wie man eine kri­tische Stimme im Netz abwürgt

Eine kri­tische Stimme im Netz wird ver­stummen. Die “Netz­frauen”, unvor­ein­ge­nommen, seriös, inves­ti­gativ, kom­petent und uner­schrocken geben auf. Lange Zeit haben sie ihren Kampf gegen Abmahner, Anwälte, Denun­zi­anten und auch Dro­hungen gegen sich, ihre Kinder und Enkel­kinder aus­ge­halten. Da kommt dann irgendwann der Moment, wo man sich fragt, wofür man das alles hin­nimmt. Das ist die heutige Soft­version dessen, was früher pet­zende Block­warte und die Gestapo war.

Doro Schreier, die Haupt­re­cher­cheurin, ist selbst sofort am Telefon. Fast hat man den Ein­druck, sie bittet um Ver­ständnis, dass die Netz­frauen es einfach nicht mehr leisten und den blanken Terror nicht mehr ertragen können.

Netz­frauen bedeutet, wenn man ihr zuhört, nicht nur, dass sich die kleine Handvoll cou­ra­gierter und enga­gierter Frauen, auch im fort­ge­schrit­tenen Alter, im Netz äußern, posten, auf­decken, infor­mieren — Doro Schreier ist auch weltweit bestens ver­netzt. Als ehe­malige Ban­kerin, Ana­lystin, Mathe­ma­ti­kerin, enga­gierte sich früh bei der “occupy!”-Bewegung. Die Netz­frauen haben gute Ver­bin­dungen quer durch die Welt. Sie kennen Akti­visten in allen mög­lichen Ländern, von Indien, Arabien, Afrika bis nach Süd­amerika und Nord­amerika , haben erlebt, wie mutige Freunde und Kämpfer ihr Leben gelassen haben. Sie haben sich mit Monsanto angelegt und Nestlé. Ihre Recherchen kamen in Süd­amerika als Bei­träge in Sendern wie Telesur. In einigen Ländern erfahren die dor­tigen Auf­klärer und Akti­visten immer wieder von Skan­dalen und Auf­de­ckungen ihres eigenen Landes durch die deutsche “Netzfrauen”-Seite. Ich per­sönlich habe immer wieder gern dort nach­ge­schaut, Anre­gungen geholt, Infor­ma­tionen gefunden. Oft hab ich die Dinge anders gesehen, als die Netz­frauen. Aber ich hatte immer großen Respekt vor der Arbeit dieses kleinen Damen­clüb­chens und ihrer Uner­schro­ckenheit. Und manchmal waren die Infos auf der Seite auch Anlass und Grund, die eigene Meinung zu bestimmten Dingen zu über­denken und zu ändern.

Es ist sehr schade und bedau­erlich, dass die tap­feren Gross­mütter und Netz­frauen durch Trolle, soge­nannte “Skep­tiker” wie Psiram und Rur­barone und andere mit Dro­hungen und Ver­leum­dungen doch der­maßen ter­ro­ri­siert wurden, ihre Enkel­kinder massiv bedroht und mit Rechts­händeln aller Art beschäftigt und finan­ziell aus­ge­blutet wurden. Wahr­scheinlich feiern diese Leute sich auch noch dafür.

Ich möchte den Netz­frauen an dieser Stelle für ihren Mut und das Enga­gement danken.
Hier ist ihr Abschieds­brief an die treuen Leser:

Tschüss

Liebe Fans, Fol­lower, liebe Lese­rinnen und Leser.
Wir haben Sie infor­miert, dass wir seit letztem Jahr extrem von einer Gruppe tyran­ni­siert werden.Man droht, uns finan­ziell zu schaden, wie man auf unserer Web­seite nach­lesen kann.
Allein schon, dass wir Sie infor­miert haben, reichte wieder mal aus, uns mit Abmah­nungen zu drohen.
Uns war nicht bekannt, dass es eine Straftat ist, etwas zu hin­ter­fragen und dann auch noch zu veröffentlichen.
Nein, es sind keine Kon­zerne. Ok, einige, die es auf uns abge­sehen haben, haben zum Bei­spiel Mas­sen­tier­hal­tungen. Es sind aber auch Mütter dar­unter, die sogar ihre Kinder auf Facebook zeigen.
Wir kennen diese Per­sonen, da wir ja auch Mails und andere Hin­weise bekommen.
Es ist uns aber zu müh­selig, unsere Zeit mit Anwälten zu ver­bringen, oder immer wieder erklären zu müssen, woher wir Quellen, Bild­ma­terial u. s. w. haben, wenn doch alles in unseren Artikeln steht.

Als wir 2013 gebeten wurden, weiter zu schreiben, haben wir es getan. Wir haben mitt­ler­weile mit Kon­zernen Dialoge geführt und auch uns mit unter­schied­lichen Minis­terien und Bun­des­tags­ab­ge­ordnete aus­ein­ander gesetzt.

Doch jetzt ist Schluss. Wir wollten eine bessere Welt für unsere Kinder und Enkel­kinder, aber jetzt sind auch diese in Gefahr, denn wie heißt es in der Drohung auf unserer Web­seite, dass man auch vor denen nicht halt machen wird.

Wir haben unser Haus­haltsgeld in die Netz­frauen gesteckt, waren sparsam, um uns das leisten zu können. Aber dass unsere Männer arbeiten, damit wir das Geld zum Anwalt bringen können, sehen wir nicht mehr ein.
Sollten jetzt einige schreiben, dass wir wei­ter­machen sollen, damit DIE nicht gewinnen, dem sei gesagt, wir haben lange geschwiegen, alles hin­ge­nommen, aber DIE hören nicht auf.

Wir haben unser Leben lang schwer arbeiten müssen, Lisa und Ulla sind schon auf Rente und Doros Mann kommt jetzt auf Rente und da haben wir uns ein anderes Leben gewünscht und nicht diese Quä­lerei und Tyrannei, die wir zurzeit erleben müssen.
Wir hätten gerne noch wei­ter­ge­macht, aber so nicht.

Wir bedanken uns für Ihre mentale Unter­stützung und werden jetzt die Zeit, die wir sonst für Recherchen auf­ge­bracht haben, bei Anwälten ver­bringen müssen.
Vielen Dank, dass Sie uns solange begleitet haben, passen Sie auf sich auf.

Vielen Dank

Netz­frauen