Sou­ve­rä­nität: Von Karpfen und Del­finen — Bewusste Feld­ge­staltung statt Fremdbestimmung

(von Beate Wiemers)

Bewusste Feld­ge­staltung statt Fremdbestimmung

Zum kürzlich erschie­nenen Beitrag „March of Science – Mogel­pa­ckung?“ führten anschlie­ßende ver­tie­fende Recherchen inzwi­schen zu Dr. Hans Hein. Er ist Arzt für All­ge­mein­me­dizin und Psy­cho­the­rapie. Nach umfang­reicher kli­ni­scher Aus­bildung war er 30 Jahre in Han­nover als nie­der­ge­las­sener Arzt in einer Gemein­schafts­praxis tätig. Er bildete sich kon­ti­nu­ierlich und umfassend im medi­zi­ni­schen sowie im ener­ge­ti­schen Bereich weiter und gründete das Forum Syn­ergie. Dr. Hein erklärte sich erfreu­li­cher­weise spontan zu einem Interview bereit. Doch bevor es damit losgeht, noch ein paar ein­lei­tende Gedanken. Zu den Karpfen und Del­finen komme ich später noch…

Laut Wiki­pedia bezeichnet Syn­ergie „das Zusam­men­wirken von Lebe­wesen, Stoffen oder Kräften im Sinne von ‚sich gegen­seitig fördern‘ bzw. einen daraus resul­tie­renden gemein­samen Nutzen zu erreichen.“ Aris­to­teles fasste sich kürzer: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“…

Karpfen oder sou­ve­ränes Integral?

Syn­ergie? Syn­er­gie­ef­fekte? Klar, die Begriffe sind vielen bekannt, aber mal ver­an­schau­licht: Die Dämm­stoff­in­dustrie beauf­tragt ihre PR-Agen­turen damit, diverse Verlage und Redak­tionen mit InFOR­Ma­tionen zu bestücken, dass Häuser unbe­dingt gedämmt werden müssen. Es werden Anzeigen geschaltet und darüber oft auch redak­tio­nelle Inhalte gene­riert. Der Impuls zieht Kreise, so ähnlich wie bei einem Stein, den man in einen See wirft. Es ent­stehen Syn­er­gie­ef­fekte zwi­schen der Dämm­stoff­in­dustrie, dem Archi­tekten, dem Bau­handwerk, dem Maler­meister, dem Elek­triker, dem Fenster- und Türen-Händler, der Lüf­tungs­branche, der Hand­werks­kammer, der Industrie- und Han­dels­kammer usw. 

Min­destens ebenso anschaulich wird das am Bei­spiel Phar­ma­in­dustrie und Medi­zin­studium: An den Hoch­schulen werden bestimmte Per­sonen auf bestimmte Posten gesetzt. Stichwort: Dritt­mit­tel­för­derung. Die Lehr­in­halte ent­sprechen dann wesentlich den Inter­essen derer, die diese Per­sonen ein­setzten. Im Ergebnis haben wir dann viel­leicht irgendwann einen Facharzt. Der kennt sich gut mit Prä­pa­raten aus, weiß, wo welche Organe sitzen und welches Prä­parat bei welchen Beschwerden ver­ordnet werden kann. Die Syn­er­gie­ef­fekte wirken sich dann auf ganze Branchen aus: Kran­ken­ver­si­che­rungen, Apo­theken, Dienst­leis­tungen rund um kranke Men­schen – vom Arzt über den Phy­sio­the­ra­peuten bis zum Ortho­pä­die­fach­ge­schäft. Ein ganzer Ver­wal­tungs­ap­parat ist ent­standen und viele, viele „Dienst­leister“- und andere Arbeits­plätze. Am Ende der Kette vege­tiert dann womöglich ein an Alz­heimer erkrankter Mensch in einer Pfle­ge­station vor sich hin, das Hirn mit Leicht- und Schwer­me­tallen kon­ta­mi­niert. Bis er dann den Löffel abgibt, werden weitere „Medi­ka­mente“ ver­ordnet. Tat­sächlich aber leidet dieser Mensch womöglich haupt­sächlich an mito­chon­drialer Dys­funktion …).

In der Phar­ma­ko­logie ist der Begriff „Syn­er­gie­effekt“ übrigens auch aus dem stoff­lichen Bereich bekannt: „Je weniger Sub­stanz­be­lastung, desto größer die Wirkung!“ Kon­kreter: Wenn ein blut­druck­sen­kendes Mittel nicht aus­rei­chend wirkt, kann man die Dosis weiter erhöhen (mit Zunahme der Neben­wir­kungen) oder mehrere blut­druck­sen­kende Mittel mit nied­riger Sub­stanz­menge so kom­bi­nieren, dass durch das Zusam­men­wirken eine größere Wirkung bei gleich­zeitig gerin­gerer Sub­stanz­be­lastung erreicht wird („Syn­er­gis­ti­scher Effekt“). Ein Kernsatz von Buck­minster Fuller lautet übrigens: „Mehr mit weniger“. Doch zu Buck­minster Fuller komme ich später auch noch…

Syn­ergie, Syn­chro­ni­zi­täten, Para­dig­men­wechsel – Souveränität

Fridjof Capra, Phy­siker, Sys­tem­theo­re­tiker, Phi­losoph, Trainer und Autor, gehört zu jenen Wis­sen­schaftlern, die schon vor Jahr­zehnten einen Para­dig­men­wechsel ankün­digten. Dazu hat Bewusst­seins­for­scher Ken Wilber sich auch schon jede Menge Gedanken gemacht und etliche Bücher geschrieben…

Moooment mal! Was heißt über­haupt Para­digma? Das ist wieder so ein Begriff, der für irgendwas benutzt wird, ohne dass viele wissen, welche Bedeutung ihm irgendwann von irgendwem zuge­schrieben wurde. Mit Para­digma ist Denk­weise gemeint, eine bestimmte Art der Welt­an­schauung oder der Lehr­meinung also. Seit einigen Jahr­zehnten ändert sich dieses Para­digma gerade mal wieder – auch in der Wis­sen­schaft. Aus dem 16. bis 19. Jahr­hundert stammt das mecha­nis­tische Weltbild, das davon ausgeht, dass nur Materie exis­tiert. Damit ver­bunden war und ist das Ansinnen der Beherr­schung und somit Mani­pu­lation der Natur durch Wis­sen­schaft und Technik.

Die künst­liche Erzeugung von Licht und Wärme, auch die Züchtung und Mani­pu­lation von Tieren und Pflanzen, fanden in der genannten Epoche – offi­ziell – ihren Anfang. Mit der Absicht, die Natur zu beherr­schen, ent­stand auch das Streben nach Gewinn­ma­xi­mierung. Vor lauter Begeis­terung übersah man aller­dings die Schat­ten­seiten des Fort­schritts, denn schon damals kam die Natur stets dann aus ihrem Gleich­ge­wicht, wenn die Mani­pu­lation zu groß wurde, natürlich mit noch längst nicht solch gra­vie­renden Folgen wie heute.

Von der Mario­nette zum sou­ve­ränen Men­schen – und zum sou­ve­ränen Staat

Nun wird ja auf poli­ti­scher Ebene öfter man dis­ku­tiert, dass Deutschland kein sou­ve­räner Staat sei. Bei der Gele­genheit sei nochmal auf den Beitrag „Germany made by USA“ in diesem Magazin ver­wiesen. Wie aber kommen wir denn zur Sou­ve­rä­nität und zu einem Paradigmenwechsel?

Um auf diese Frage eine Antwort zu finden, nun aber endlich zu Dr. Hein. Er scheint eine heiße Spur zu sein! Viel­leicht helfen seine Ein­sichten ja weiter? Übrigens: Als ich ihn in Bremen vom Bahnhof abholte, stellte ich wieder einmal fest, dass in der Bahn­hofs­un­ter­führung überall Monitore instal­liert sind, die die Rei­senden pau­senlos mit Werbung und Nach­richten (und vielen Bildern…) „besamen“. Komisch, dachte ich, wer hat eigentlich darum gebeten, all diese Monitore zu instal­lieren? Wozu sollen die gut sein? Ant­worten darauf erschließen sich mög­li­cher­weise aber von selbst für alle, die diesen Beitrag zu Ende lesen.

„Jede Zeit hat ihre Modelle: Gott ist lieb, Gott ist böse, die Erde ist eine Scheibe, eine Kugel, Sexua­lität und der Körper sind von Übel oder der Weg zur Glück­se­ligkeit (…). In der west­lichen Psy­cho­logie sind die Modelle von Freud, Adler, Jung lange bestimmend gewesen. Als Jugend­licher fiel mir bei meiner quä­lenden Suche nach Gebrauchs­an­wei­sungen für mich und die Welt auf, dass alle diese Modelle wahr waren, zumindest eine Zeit lang, bis sie mich in den Sumpf der Unge­reimt­heiten stürzten, aus dem mich nur ein neues, bes­seres und rich­ti­geres Modell befreien konnte, eine Zeit lang (…). Ein Modell legt die Umsetzung und Gebrauchs­an­weisung der Wirk­lichkeit fest; es orga­ni­siert die Mög­lich­keiten der Über­setzung von Insze­nie­rungen in Wirk­lich­keiten, in Kon­flikte, Koali­tionen und Systeme, defi­niert die Grenzen der Hand­lungs­fä­higkeit. Modelle erzeugen wirksame Systeme“, sagte Hans Hein auf dem IAK-Kon­gress Energie und Psyche im Sep­tember 2003 im Rahmen eines Vor­trages zum Thema „Funk­tio­niert die Psyche anders…? Von der Energetik der Meme“.

FRIEDA im Gespräch mit Dr. Hans Hein

FRIEDA: Wie im Edi­torial dieses Portals zu lesen ist, möchte FRIEDA ja wissen, wieso wir noch keinen Welt­frieden haben. Wie erklären Sie sich denn, dass wir noch immer keinen Welt­frieden haben?

© Dr. Hans Hein

Dr. Hans Hein: Jedes System, das irgendwann ent­standen ist, hat eine Exis­tenz­be­rech­tigung, die lebens­üblich ver­teidigt und mit sämt­lichen krea­tiven Mitteln gesi­chert wird. Para­dig­men­wechsel sind anstrengend und oft schmerzhaft. Erlebt wird das, ganz lebens­üblich, z. B. als Wider­stand gegen Neues, das Aus­bremsen von und Aggression gegenüber Pio­nieren und Vor­denkern inbe­griffen. Diese sind ja Grenz­ver­letzer der Rituale und Spiel­regeln – und zwar so lange, bis das von ihnen erschaffene Modell all­tags­tauglich wird und sich gegenüber Neuem absi­chert. Dieses Phä­nomen ist ubi­quitär* und eine Kenn­größe von Existenz. Es findet sich immer und überall, auch bei denen, die heute die Pio­niere sind. Sie sind morgen die Bremser. Um dieses Muster auf­zu­lösen, hilft es nur, es zu ver­stehen und den Kopf wirklich auf Fle­xi­bi­lität zu trainieren.

*uni­versell, unhin­ter­fragt, bedingungslos…

FRIEDA: Wider­stand gegen Neues, Aus­bremsen und Aggression gegenüber Pio­nieren und Vor­denkern – das kommt mir irgendwie bekannt vor. Wir erleben das ja gerade gegenüber alter­na­tiven Medien und Men­schen, die sich ander­weitig für Freiheit enga­gieren. Und so war es eigentlich schon immer, sieht man sich die Geschichte einmal an. Aus der Chemie und Physik ist ja bekannt, dass es Kohä­sions- und Adhä­si­ons­kräfte gibt. Da die Schulzeit für viele ja schon lange zurück­liegt, hier ein Blick auf den Spick­zettel: Kohä­si­ons­kräfte bewirken den Zusam­menhalt von Teilchen (Moleküle, Atome) der gleichen Art. Bei festen Körpern wirken sie am stärksten, bei Flüs­sig­keiten schon weniger stark und bei Gasen sind sie gerade noch messbar. Mit Adhäsion ist das Zusam­men­halten von Kräften unter­schied­licher Arten gemeint. Ein Bild dafür ist, wenn Was­ser­tropfen bei­spiels­weise an einer Fens­ter­scheibe „kleben“ bleiben. Lässt es sich Ihrer Ansicht nach natur­wis­sen­schaftlich erklären, warum in „Sys­temen“ stets jene, die neue Wege gehen wollen und unkon­ven­tio­nelle Lösungen anbieten, ange­feindet werden oder haben wir es hier eher mit einem psy­cho­lo­gi­schen Phä­nomen zu tun? 

Dr. H. H.: Es ist ein natür­liches Bewusst­seins­phä­nomen, das neu­ronal, also gehirn­ab­hängig, ver­mittelt wird. Die in uns ein­ge­bauten und immer wieder neu erstellten Wie­der­ho­lungs­au­to­maten sind zu ent­decken, zu erkennen und zu wandeln. Der Phy­siker Thomas Kuhn beschreibt das, was ich meine, ganz anschaulich in seinem Buch „Die Struktur wis­sen­schaft­licher Revo­lu­tionen“, ein Klas­siker der Wis­sen­schafts­theorie übrigens. Der Begriff Para­digma wurde ja jah­relang wis­sen­schafts­theo­re­tisch aus­dis­ku­tiert, um dann irgendwann im öffent­lichen Bewusstsein anzu­kommen. Kuhn beleuchtet wis­sen­schaft­liche Ideen, indem er eine Ana­logie zur Evo­lution der Orga­nismen her­stellt. Jeder „sieht“ die Welt auf seine Weise, je nach Prägung. Die Sys­tem­muster wirken und ein „System“ exis­tiert. Daher werden dem System gegenüber ant­ago­nis­tisch agie­rende Indi­viduen als Bedrohung emp­funden und man ver­sucht, sie auf unter­schied­liche Weise unschädlich zu machen, etwa durch Dif­fa­mierung, Ver­leumdung, not­falls durch Inhaf­tierung oder Mord. In meinem Buch „Die Fallen fallen…schieb dich frei!“ beschreibe ich die vier Fallen des Systems: die Sehn­suchts­falle, die Ideo­lo­gie­falle, die Kon­fron­ta­ti­ons­falle und die Alltagsfalle.

Man kann jedes System als tetra­edrische Struktur betrachten. Alle Systeme „nutzen“ Intel­ligenz, um zu exis­tieren. Die jewei­ligen Inhalte und Auf­träge sind dabei völlig wurscht. Sobald sie exis­tieren, „machen“ sie das, wozu sie da sind: Selbst­er­haltung! So kon­ser­vieren sich Systeme selbst. Auswege aus dem System gibt es durch Wandel. Man erkennt sehr gut bei sys­te­mi­schen Auf­stel­lungen, wie diese Muster wirken. Wenn innerhalb des Feldes einer Fami­li­en­auf­stellung bei­spiels­weise ein Muster ver­ändert wird, ver­ändern sich die WIRK-lich­keiten im System. Um ein System ver­ändern zu wollen, braucht es die Bereit­schaft dazu. Wenn Muster ver­ändert werden, laufen die alten Wirk­lich­keits­me­cha­nismen noch so lange weiter, bis sich das Neue durch­setzt. Daher haben es Pio­niere meist schwer und werden als Lügner dif­fa­miert – ein pro­bates Pro­pa­ganda-Instrument übrigens. Hilf­reich wären aus meiner Sicht sys­te­mische Auf­stel­lungen im grö­ßeren Stil, etwa in Fuß­ball­stadien. Die gute Nach­richt ist, dass jeder Mensch auf dieses (mor­pho­ge­ne­tische) Feld Zugriff hat. Das Feld gewinnt!

© Dr. Hans Hein, Forum Syn­ergie

FRIEDA: Wer in sozialen Netz­werken unterwegs ist, stößt auf diverse Gruppen und Indi­viduen, die sich für erwacht halten und es viel­leicht ja auch sind. Erstaunlich finde ich aller­dings, dass von diesen Gruppen oft genau das gebets­müh­len­artig wie­derholt wird, was – laut Grup­pen­zielen – nicht mehr gewünscht wird. Durch das Wie­der­holen fixiert man m.E. aber genau das, was man nicht mehr will, zumal die Auf­merk­samkeit ja dann auch nicht dort ist, wo sie sich kon­struk­tiver kana­li­sieren ließe. Die so genannte „Bewusst­seins­szene“ hat ja auch ganz neue „Berufs­bilder“ her­vor­ge­bracht: Trans­for­ma­ti­ons­trainer, Bewusst­seins-Coaches und alle mög­lichen Leute fühlen sich plötzlich von „der geis­tigen Welt“ beauf­tragt, sich als Heil- und Segens­bringer zu ver­dingen. Und viele Men­schen scheinen nur allzu bereit zu sein, irgend­welchen selbst­er­nannten Auto­ri­täten folgen zu wollen. In einigen der Bei­träge aus der Reihe „Pötters Perlen“ wurde in diesem Magazin schon auf mög­liche Ursachen für dieses Ver­halten ein­ge­gangen. Wie sehen Sie das?

Dr. H. H.: Die Mani­pu­lier­barkeit ist eben groß. Wir „funk­tio­nieren“ größ­ten­teils über das Unter­be­wusstsein und Prä­gungen sowie Kon­di­tio­nie­rungen, die durch unser Umfeld, oft seit frü­hester Kindheit oder sogar bereits während der prä­na­talen Phase, auf uns ein­wirkten, lauter blo­ckie­rende Glau­bens­sätze. Die Reli­gionen nehmen dabei m.E. eine besonders unglück­selige Rolle ein. Wie ich selbst aus vielen Auf­stel­lungen weiß, ist gerade bei den Deut­schen das Thema „Schuld“ noch sehr präsent. „Schuld“ ist ein idealer Tür­öffner zur Mani­pu­lation. Schuld spaltet die Welt in die Gruppe der Gequälten und die Gruppe der Pri­vi­le­gierten, in Sklaven und Herr­scher. Ich arbeite sehr erfolg­reich mit dem Syn­ergie-Theater, um diese Schuld­kom­plexe bewusst zu machen und auf­zu­lösen. Darüber lassen sich Felder über­setzen und unser Körper fun­giert dabei als eine Art Lese­gerät. Bei Syn­er­gie­auf­stel­lungen wird sichtbar, welche mög­lichen Ein­flüsse zusam­men­wirken. Dabei zeigen sich oft ganz erstaun­liche Phänomene.

FRIEDA: Was ver­stehen Sie eigentlich unter „Gott“?

Dr. H. H.: Der Got­tes­be­griff ist für mich so etwas wie das Meer der Mög­lich­keiten, eine Intel­ligenz. Was die Reli­gionen aus Gott gemacht haben, ist nichts anderes als eine Defor­mierung dieser Intel­ligenz. Wir befinden uns innerhalb intel­li­genter Felder und haben Ein­fluss darauf, wie wir diese (mit-)gestalten. Für „intel­li­gentes Feld“ ver­wende ich den Begriff „Mem“. Ein Mem ist nach meiner sub­jek­tiven Defi­nition ein intel­li­gentes Feld, das seine Absicht unter Nutzung sicht­barer und nicht sicht­barer (vir­tu­eller) Res­sourcen ver­breitet und ver­wirk­licht. Meme ent­stehen also aus einer Absicht, die Men­schen dann mit Auf­merk­samkeit füttern. Reli­gionen und Ideo­logien wurden dazu geschaffen, um Men­schen zu mani­pu­lieren. Gott spricht nicht zu den Men­schen. Es gibt aller­dings viele Men­schen, die behaupten, dass Gott zu ihnen gesprochen hat. Ich war früher Katholik, hin­ter­fragte aber schon immer die reli­giösen Ideo­logien, die weltweit immer dazu bei­trugen, Kon­flikte zu schüren und dem Wel­ten­gehirn zu schaden.

FRIEDA: Wel­ten­gehirn? Diesen Gedanken finde ich inter­essant, besonders deshalb, weil ich ihn selbst schon hatte.? Man fühlt sich ja gern darin bestätigt, wie man selbst die Welt wahr­nimmt (…). Ob Gott zu den Men­schen spricht oder nicht, das wäre sicherlich noch ein anderes Thema. Um nochmal auf den Per­so­nen­kreis zurück­zu­kommen, der sich zwar selbst für erwacht hält, die Welt aber – bei­spiels­weise über facebook – ste­reotyp mit Anklagen und Vor­würfen „besamt“. Da frage ich mich zuweilen: Wissen die, was sie tun? Wie sehen Sie das? 

Dr. H. H.: Das hat etwas mit Fixierung zu tun. Und Fixierung ist eine der Fallen, die ich als Hin­dernis der Befreiung betrachte. Ich sehe es so, dass wir Men­schen so etwas wie fraktale Struk­turen innerhalb von Feldern sind. Feld ist für mich der Über­be­griff für vir­tuelle Welten, die ver­mutlich mehr als 99 Prozent dessen aus­machen, was exis­tiert. Der mate­rielle 3‑D-Anteil ist das, was uns ver­traut ist und das uns Ver­traute ist somit ver­gleichs­weise winzig. Im Feld wirken hoch­in­tel­li­gente Meme, die die Erschei­nungen in der 3‑D-Welt bestimmen. Die Bedeutung des uns umge­benden Feldes ist daher außer­or­dentlich wichtig. Und, wie ich schon sagte, steht uns allen das Feld zur Ver­fügung. Wir ent­scheiden, ob wir den Wandel unter­stützen oder das alte System mit unserer Auf­merk­samkeit nähren. Ich wie­derhole nochmals: Das Feld gewinnt! Insofern ist jenen Men­schen, die Sie erwähnten, anzu­raten, ihre Auf­merk­samkeit auf den Wandel zu lenken statt auf das, was sie nicht (mehr) wollen. Ansonsten bleiben sie im Fallen-Dreieck. Das ist ein gewohn­heits­mä­ßiges Muster, eine Art Schwing­kreis im Ner­ven­system. Was ich damit meine, lässt sich gut mittels eines Dreiecks abbilden. Es weist auf den Hin­ter­grund des Tetraeder-Modells hin. Im Tetraeder-Modell Punkt 4 kommt die „Inspi­rative Intel­ligenz“ zum Tragen. Sie ist der Zugang zu Krea­ti­vität und Inspi­ration. Sie erzeugt Glau­bens­sätze und schafft dadurch Rea­li­täten. Dann gibt es da noch die Kon­fron­ta­ti­ons­falle, ein Reagieren auf das, was auf einen zukommt. Dabei geht es um Rückgrat, um die Fähigkeit „Ja“ oder „Nein“ sagen zu können, denn das macht Sou­ve­rä­nität aus. Auf diese Weise gelangt man aus der Position des Opfers in die Lage, Struk­turen und Spiel­regeln selbst zu bestimmen. Punkt 3 im Tetraeder-Modell bringt dafür den Wandel. Die Fallen hin­gegen ver­ur­sachen Erstarrung und spielen jenen in die Hände, die vom bis­he­rigen System die Pro­fi­teure sind. In meinem Buch gehe ich näher darauf ein.

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Der schon erwähnte Schuld-Komplex führt übrigens zu einem Heer von so genannten Gut­men­schen. In dem Buch „Del­fin­Stra­tegien“ unter­scheiden die Autoren Dudley Lynch und Paul Kordis zwi­schen Karpfen, pseu­do­er­leuch­teten Karpfen, Haien und Del­finen. Demnach sind die Karpfen die Getrie­benen, die Lämmer sozu­sagen, die Arbeits­ameisen, leicht mani­pu­lierbar durch Pro­pa­ganda und „Brot und Spiele“. Die Karpfen reagieren, lassen sich leicht mit 3–4 Schlüs­sel­be­griffen steuern und domes­ti­zieren. Einer dieser momentan sehr popu­lären Schlüs­sel­be­griffe ist das Wort „Popu­lismus“, ein wei­terer ist der Begriff „Ver­schwö­rungs­theo­re­tiker“. Die Karpfen ent­sprechen den so genannten Gut­men­schen. Das Hin­ter­listige daran ist, ob im Dritten Reich oder in anderen dik­ta­to­ri­schen Sys­temen: Die Karpfen werden immer aus­ge­nommen. Das derzeit para­dig­ma­tische Denken in der Politik – und nicht nur dort – funk­tio­niert durch Schlüs­sel­be­griffe bei den Karpfen auf ein­fache Weise und die Macht­ha­benden wissen das, denn sie kennen die Kästen „Rechts/Links/Mitte“ etc.

Mit den „pseu­do­er­leuch­teten Karpfen“ meinen die Autoren den von Ihnen ange­spro­chenen Per­so­nen­kreis, der zwar auf andere als die kon­ven­tio­nellen Infor­ma­ti­ons­quellen zurück­greift, aber dabei in die, wie ich es nenne, Falle geraten kann und somit WIRK­lichen Wandel ver­hindert. Sie eta­blieren neue Pro­dukte, Kurse und Zer­ti­fi­zie­rungen mittels derer, so wird sug­ge­riert, sich Erleuchtung oder Bewusstsein kaufen lassen. Das ist so etwas wie See­lenfang. Dann gibt es die Haie. Das sind die, die alles fressen. Bei denen geht es nur um das eigene Über­leben ohne Rück­sicht auf Ver­luste. Man kann diese Spezies auch mit Psy­cho­pathen ver­gleichen, von denen es übrigens immer mehr gibt, was sich erklärt, wenn man die sys­te­mi­schen Hin­ter­gründe ana­ly­siert und sich ver­an­schau­licht, welche Meme in den letzten Jahr­zehnten ver­mehrt mit Auf­merk­samkeit genährt werden.

Die Delfine sind die, die den Haien Paroli bieten können, und sie lieben es, mit den Grenzen zu spielen, anstatt innerhalb von Grenzen gegängelt und kon­trol­liert zu werden. Damit ein Mensch in die spie­le­rische Qua­lität von Del­finen kommt, braucht es Selbst­be­wusstsein, stimmige Intuition, Kon­zept­fle­xi­bi­lität, Neu­gierde und Hingabe an das Kommende.

Moshe Fel­den­krais, ein israe­li­scher Kampf­kunst­trainer und Inge­nieur, hat gesagt: „Sich fürs Nicht-Handeln zu ent­scheiden, ist keine echte Wahl: Nicht-Handeln ist Nicht-Leben.“ Wer ins bewusste und kon­krete Handeln kommt, hat erst die Chance auf Sou­ve­rä­nität. Die Pio­niere und die Mutigen sind immer Grenz­gänger und sie haben immer was aus­zu­halten. Im besten Fall sind sie aber die Weg­be­reiter für den so genannten Maha­rishi-Effekt, denn ab einer bestimmten Inten­sität im Feld findet Ver­än­derung statt. Sys­te­mische Auf­stel­lungen halte ich daher für ein wun­der­bares Instrument für den Wandel. 

FRIEDA: Von R. Buck­minster Fuller stammt das Zitat: „Man schafft niemals Ver­än­derung, indem man das Bestehende bekämpft, sondern indem man neue Modelle baut, die das Alte über­flüssig machen!“ Aus Sicht dieses visio­nären Archi­tekten, Desi­gners, Kon­struk­teurs und Sys­tem­theo­re­tikers ist die Erde ein Raum­schiff, mit dem wir durch das All rasen. Von ihm stammt auch der Satz „Wir sind alle Astro­nauten“. Sie scheinen das ähnlich zu sehen?

Dr. H. H.: Ja, wir bewegen uns gleich­zeitig, also zusätzlich zur Rea­lität, in vir­tu­ellen, nicht anfass­baren Räumen, im Meer der Meme (mor­phische Felder, intel­li­gente Felder). Wir sind nicht nur Astro­nauten, sondern gleich­zeitig Vir­tonauten. Diese Meme bewirken mehr in der 3D-Rea­lität als wir wahr­zu­nehmen gelernt haben. In uns ein­gebaut sind intuitive Fähig­keiten, die sehr selbst­ver­ständlich und gleich­zeitig sehr unbe­wusst sind. Dieses Potenzial zu erkennen, zu ent­falten und die Fähigkeit zu trai­nieren, in den vir­tu­ellen Räumen zu surfen, die Meme zu lesen und für Ver­än­derung und Wandel realer Wirk­lich­keiten zu nutzen, ist die Absicht meiner Seminare. Vor­aus­set­zungen dazu sind Neu­gierde, Freude am Expe­ri­men­tieren und emo­tionale Boden­stän­digkeit. Das ist der Übergang zu einem neuen Para­digma. Wenn wir die fraktale Natur unseres Seins erkennen, die Wie­der­ho­lungs­au­to­maten, die Rituale und Gewohn­heiten sehen und wissen, wie der Wandel über die Ver­än­derung der Meme geschehen kann, haben wir einen Ansatz dafür, die kranken Marotten des Wel­tens­ge­hirns zu wandeln.

FRIEDA: Mit anderen Worten, wenn in China der berühmte Sack Reis umfällt, hat das durchaus eine Wirkung auf die Umgebung bzw. auf das gesamte Feld?

Dr. H. H.: So ungefähr ist das zu sehen. Wir sollten uns aus Schuld‑, Angst- und Sor­gen­pro­jek­tionen befreien lernen. Der Sorgen-Modus hält den Käfig auf­recht. Sorgen ver­hindern Ent­faltung. Das ist oft zu beob­achten, wenn Mütter immer Angst haben, dass ihren Kindern etwas zustößt. Die Kinder „sorgen“ dann dafür, dass sich die Befürch­tungen auch bewahr­heiten, um es den Müttern „recht“ zu machen, damit die Sorgen auch begründet sind. Dieses Phä­nomen ist immer wieder in Fami­li­en­auf­stel­lungen zu beob­achten. Wir sollten das Feld nicht mit Angst, Ver­zweiflung, Anklagen und Schuldein- oder zuge­ständ­nissen füttern.

Viele werden schon die Erfahrung gemacht haben, und da kommen wir auf die von Ihnen ein­gangs erwähnten Kohä­si­ons­kräfte zurück, dass stets dann, wenn man etwas ver­ändern will, plötzlich Ereig­nisse auf­treten oder Per­sonen auf­tauchen, die einen in alte Muster zurück­zu­ziehen ver­suchen. Hat sich zum Bei­spiel eine Mutter jah­relang für ihre Familie „auf­ge­opfert“ und will viel­leicht mal endlich etwas für sich tun und ins Kino gehen, kann es sein, dass plötzlich das Kind mit Fieber krank wird oder die Oma stirbt, so dass die Mutter im System bleibt, und nicht damit beginnt, für sich selbst zu sorgen. Das System ver­ändert immer der, der mit der Ver­än­derung beginnt. Und aktuell erleben wir eben auch nochmal, wie jene, die mittels Auf­klärung dazu bei­tragen wollen, ein neues System zu eta­blieren, durch die Erfül­lungs­ge­hilfen des bis­he­rigen Systems daran gehindert werden. Zumindest wird das versucht.

FRIEDA: Um es nochmal zusam­men­zu­fassen: Wie können wir uns konkret aus dem Teu­fels­kreis (der Matrix, des bis­he­rigen Herr­scher-Sklaven-Systems) befreien und welche Bedeutung kommt Ihrer Ansicht nach den Frauen zu, wenn wir von Para­dig­men­wechsel sprechen?

Dr. H. H.: Die Frauen haben eine ganz ent­schei­dende Bedeutung für die Zukunft und ein neues Bewusstsein auf diesem Pla­neten. Ich selbst arbeite immer sehr viel lieber mit Frauen als mit Männern. Es geht darum, die Funk­ti­ons­weise des „Wel­ten­ge­hirns“ zu iden­ti­fi­zieren und dann zu wandeln. Die Marotten dieses Systems sind Kriege, die durch „die Söhne des Mars“ geführt werden. Kriege haben immer die Funktion, Ideo­logien zu ver­breiten. Nebenbei können die über­flüs­sigen tes­to­ste­ron­ge­steu­erten Gehirne dabei „abge­erntet“ werden. Für sozial ver­träg­liches Handeln, die Rückkehr zu Gaia, sind die Frauen daher immens wichtig. Im Grunde haben Männer Angst vor „der wilden Frau“, denn wenn sie los­ge­lassen wird, gibt es kein Halten mehr.

Die Tendenz zur Tech­ni­sierung der Welt basierend auf dem mecha­nis­ti­schen Weltbild, der inzwi­schen sogar ange­strebte Trans­hu­ma­nismus, sind Merkmale dieses fehl­ge­lei­teten Tes­to­ste­ron­spiegels. Das, was ich meine, wird sehr anschaulich an Atom­kraft­werken, deren Kühl­türme ja nicht zufällig so aus­sehen wie ein zer­sägter Uterus. Die gegen­wärtige Wis­sen­schaft, die sich ja auch immer noch am mecha­nis­ti­schen Weltbild ori­en­tiert, ver­sucht hart­näckig, die rationale Intel­ligenz zu ver­tei­digen. Wir können uns befreien, indem wir das Prinzip der tetra­edri­schen Intel­ligenz auf die vir­tu­ellen Felder anwenden, weil das Feld gewinnt. Das zu nutzen, erscheint mir als der sinn­vollste Ansatz. Aus einem solchen Para­dig­men­wechsel erwachsen neue Hand­lungs- und Wand­lungs­fä­hig­keiten – mit wesent­licher Berück­sich­tigung der Felder.

FRIEDA: In Ihrem Buch „Die Fallen fallen…schieb dich frei“, das ich an dieser Stelle nochmals allen ans Herz legen möchte, schrieben Sie unter anderem, dass für das Konzept mit den „Fallen“ (zur Wie­der­holung: Sehn­suchts­falle, Ideo­lo­gie­falle, Kon­fron­ta­ti­ons­falle, All­tags­falle) die „Looper-Funktion“ jenes Bereichs unseres Gehirns zuständig sei, der auch als Rep­ti­li­en­gehirn bezeichnet wird. Das Rep­ti­li­en­gehirn sei anfällig für Muster, Rituale und Gewohn­heiten („Bun­desliga“, Monitor-Berie­selung an öffent­lichen Orten etc.). Je häu­figer diese zur Anwendung kämen, desto sta­biler und unnach­gie­biger werde die WIRKung in der inneren und äußeren Rea­lität. Das Rep­ti­li­en­gehirn erschaffe ständig, unter Mit­WIRKung der anderen Hirn­an­teile, neue Auto­maten. Diese Auto­maten funk­tio­nierten, wie Sie schreiben, weil es eben eine neu­ro­phy­sio­lo­gische Basis­fä­higkeit sei. Die Auto­maten arbei­teten ohne ethi­sches Etikett, weil es ja um Selbst­er­haltung geht („Ener­gie­er­hal­tungssatz“).

Und die Lösung sei eben, sich aus diesen Fallen zu befreien, sich ihrer bewusst zu werden und sie zu wandeln. Und dieser Wandel wie­derum scheint eng damit ver­bunden zu sein, mal eine andere Per­spektive ein­zu­nehmen, das Dreieck (3 D) bewusst zu ver­lassen, statt untaug­liche Lösungs­an­sätze zu wie­der­holen. Buck­minster Fuller behauptete ja, 1 + 1 = 4, was – geo­me­trisch betrachtet – erklärbar wird, wenn wir Ihr tetra­edri­sches Modell betrachten. Mit anderen Worten: Nur durch das Auf­geben ver­trauter Struk­turen kann etwas Neues ent­stehen. Doch dabei gibt es Schwellen zu überwinden.

Diese Schwellen sind mög­li­cher­weise, wie Sie schreiben, evo­lu­tionäre Schutz­maß­nahmen, die wir zunächst nicht über­schreiten wollen. Dazu fällt mir nun wieder der Begriff „Trägheit der Masse“ ein. Nur ungern ver­lässt man die gewohnte Kom­fortzone. Und die „Kognitive Dis­sonanz“, auf die ich in diesem Magazin in ver­schie­denen Bei­trägen schon ein­ge­gangen bin, sorgt dann auch noch dafür, dass wir Neues zunächst einmal ablehnen, weil es nicht zu den bekannten Infor­ma­tionen passt. Bert Hel­linger sagte ja auch „Lieber das ver­traute Gefängnis als das unbe­kannte Glück!“ Wie in dem Beitrag „March for science – Eti­ket­ten­schwindel?“ schon näher erläutert wurde, stelle sich die Frage, so Carsten Pötter, wer oder was Wissen schafft und was Wissen ist? Bevor sich jemand mit Wis­sen­schaft beschäftigt oder diese betreibt, sollte diese Frage am Anfang stehen. Dazu brauche es fun­da­mentale Kennt­nisse über die Welt an sich (…). Und jeder, der später als Wis­sen­schaftler tätig sei, solle über ein Basis­wissen bezüglich Phi­lo­sophie und Sys­tem­denken ver­fügen, so Carsten Pötter.

Buck­minster Fuller bei­spiels­weise sah ins All und kam dabei auf fas­zi­nie­rende Ideen. Er war, wie viele andere, seiner Zeit aber voraus und wurde ent­spre­chend vom „System“ aus­ge­bremst. Die Wis­sen­schaft heute ver­lässt sich auf Technik, Zahlen und Tabellen – …was braucht die Wis­sen­schaft Ihrer Ansicht nach und was würden Sie, hätten Sie die Gele­genheit dazu, der Bil­dungs­for­scherin Baudson gerne sagen? 

Dr. H. H.: Ohne Emo­tionen und Intuition gibt es keine klare Ratio­na­lität. Logik ohne Emo­tionen gibt es nicht. Das Syn­er­gie­modell der Tetra­edri­schen Intel­li­genzen zeigt das Zusam­men­wirken von allen Intel­li­genzen. Eine ein­zelne Intel­ligenz auf­zu­blähen und zum allei­nigen Chef zu machen, funk­tio­niert nicht und ist nicht im Ein­klang mit der „zen­tralen Intel­ligenz“. Diese ist beim Tetraeder der Punkt 5 in der Mitte. Das ist die Syn­er­ge­tische Intel­ligenz oder die Intel­ligenz des Herzens.

FRIEDA: Womit beschäf­tigen Sie sich aktuell?

Dr. H. H.: Mit Glo­bal­brain, dem Wel­ten­gehirn, Meme und Politik. Das ist die Über­tragung aktu­ellen neu­ro­wis­sen­schaft­lichen Know-Hows auf das Wel­ten­gehirn. Die Idee, die Menschheit als Gehirn der Erde zu betrachten, eröffnet groß­artige Per­spek­tiven. Der Fokus liegt darauf, die derzeit noch bestehenden Rituale, die Gewohn­heits­bildung, Süchte und Marotten zu erkennen und in eine erwünschte Richtung zu wandeln. Wir brauchen einen Para­dig­men­wechsel, aus dem sich neue Hand­lungs- und Wand­lungs­fä­hig­keiten ableiten lassen. Wir brauchen die Bewusstheit über die Mög­lich­keiten unserer indi­vi­du­ellen Muster, die uns stören, um sie zu ver­ändern. Das hat derzeit einen deut­lichen Stel­lenwert bei vielen Men­schen und wir haben das Wissen, wirksame Mittel sowie effi­ziente Werk­zeuge dafür. Hier sind besonders die sys­te­mi­schen Auf­stel­lungen her­vor­zu­heben, die ich als Syn­ergie-Auf­stel­lungen bezeichne. Das, was auf indi­vi­du­eller Ebene funk­tio­niert, lässt sich auch auf das Wel­ten­gehirn übertragen.

FRIEDA: Herz­lichen Dank für Ihre Bereit­schaft zu diesem Interview!

 

Quelle: Beate Wiemers, Jour­na­listin und Betrei­berin von https://frieda-online.de/